Ich hatte noch nie eine Beziehung - Sozialphobie?

Pandoras
Hey,

dazu -
Zitat:
Biete Deine Kräfte ehrenamtlich an
hätte ich noch ne super Idee..... ich hatte mal seit einiger Zeit überlegt, z.B. mich in einem Jugendzentrum zu bewerben, für ehrenamtliche Arbeiten wie vllt. auf Veranstaltungen auszuhelfen ö.ä.
Vielleicht wäre das auch mal ein Anreiz, was man so machen könnte, um ein wenig aus der Vereinsamung herauszukommen Nagut, muss zugeben, dass ich mich selbst noch nicht getraut hab, es auszuprobieren und bei mir im Ort anzufragen. Aber ich behalte das auf jeden Fall im Hinterkopf.

Oder was auch sehr hilft, sind Selbsthilfegruppen, wo man Menschen kennenlernen kann, was auch besser ist, außerhalb vom Internet! Ich kenne die Grundproblematik selbst auch nur zu gut. Aber finde es trotzdem gut, weil ICH ja selbst auch was ändern kann, damit es mir gutgeht. Das kannst Du auch, Nick Das ist eine Herausforderung, der man sich mit Kontaktschwierigkeiten stellen muss. Ganz klar!
Also es gibt eig. sehr viele Möglichkeiten.


Lieben Gruß

11.08.2011 15:22 • #31


N
Hallo an alle!!!

Und wieder habe ich mehrere Monate verstreichen lassen, sorry, aber es hat sich vieles getan.

Also, das letzte mal war ich ja noch krank geschrieben, das bin ich jetzt nicht mehr. Seit dem 07. 09. 2011 gehe ich wieder regelmäßig in Vollzeit zur Schule. Und zwar hole ich mein Abitur an einem Weiterbildungskolleg nach. Das geht wieder volle drei Jahre, mit BAföG und all dem.

Eigentlich sollte ich im Sommer ja noch eine Reha machen, daraus ist aber nix geworden. Die Rentenversicherung hatte erst meine Unterlagen verschlampt und dann nicht mal auf meine Anrufe und E-Mails reagiert. Ein paar Monate später, am ersten Schultag, kam dann doch noch der Bescheid dass ich die Reha jetzt antreten könne. Da hab ich aber dann einen Riegel vorgeschoben, die Schule wollte ich mir nicht damit kaputt machen.

Ich bin auch weiterhin noch einmal die Woche bei meinem Therapeuten. Und es läuft auch weiterhin gut.
Ich sehe jetzt viele Dinge in einem ganz anderen Licht und ich habe mich auch sehr verändert. Als ich in die Schule kam wurde ich sehr positiv aufgenommen. Ich war auch nicht mehr zurückhaltend, verbittert, schüchtern oder voreingenommen. Ich war ganz offen und auch offensiv, ich war ganz locker, lustig, selbstbewusst und gut drauf. Die daraus resultierenden Reaktionen haben dann einen sehr positives Gefühl hinterlassen. Die Leute fanden mich interessant und ich kam aus dem Reden gar nicht mehr raus. Ich sag euch, würde ich denen erzählen dass ich vor kurzem noch mit schweren Depressionen zu Hause völlig isoliert gelebt habe und davor sogar drei Monate in einer Klinik für Depressionen gewesen bin, die würden mir kein Wort glauben.

Man kann wirklich sagen ich hab im meinem Leben so einiges aufgeräumt. Zunächst mal ernähre ich mich viel gesünder, trinke viel Wasser, esse mehr Obst und Gemüse. Dann gehe ich so oft es mir möglich ist ins Fitnessstudio, doch dazu muss ich gleich sagen, das hilft bei mir überhaupt nicht, also wenn ich mal wieder meine Aggressionszustände habe, kann ich noch so viel laufen oder Gewichte stemmen, da ändert sich nichts bei mir an der Gefühlslage. Aber ich mache es trotzdem weiter, einfach um was zu tun zu haben, schließlich bezahle ich ja auch dafür. Tja, und dann eben halt noch die Schule, die ist jetzt meine neue Konstante im Leben. Jeden morgen 6:00 Uhr aufstehen und gegen 14:30 Uhr wieder zu Hause. Dann noch Hausaufgaben und ein wenig üben.

Doch so schön das alles auch klingt, noch ist nicht alles gut. Jedes Wochenende falle ich zurück in ein tiefes Loch, da ich einfach alleine bin. Auch wenn die Leute in der Schule mich alle sehr mögen, so haben sich daraus keine Freundschaften entwickelt. Einige haben sich gleich am zweiten Tag zum WE miteinander verabredet, aber dazu gleich mehr...
Die letzten 1 1/2 Wochen waren nicht so gut. Ich war wieder ziemlich down, habe viel geschlafen, zwei Tage blau gemacht und war in der Schule geistig total abwesend und sehr reizbar. Auch meine Mitschüler haben sich gefragt was mit mir los sei, weil sie mich so gar nicht kennen.

Es sind zwei hauptsächliche Probleme die mich derartig beschäftigen:

Das erste ist, dass ich meine Vergangenheit einfach nicht loslassen kann. Ich werde jedes mal traurig, wütend und aggressiv mir selbst gegenüber, wenn ich darüber nachdenke, dass so vieles so mies gelaufen ist. Hauptsächlich geht es darum dass ich bisher noch nie eine Freundin hatte und keine richtigen Freunde. Dass ich so viel verpasst habe. Das ich mich nicht mehr erinnern kann wann ich das letzte mal meinen Geburtstag gefeiert habe bzw. wann das letzte mal jemand da war der nicht meine Mutter oder mein Bruder waren. Dass ich all diese Erfahrungen die ein junger heranwachsender Mensch macht nicht gemacht habe.

Und jetzt setzte ich mich so sehr selbst unter Druck all diese Dinge nachholen zu wollen, weil ich endlich wieder den Anschluss finden will. Es ist als ob man 2 Wochen in der Schule gefehlt hat und sich beeilen muss den versäumten Stoff nachzuholen um nicht hinterherzuhinken.

Und das zweite ist die Partnersuche. Ich glaube es gibt nichts womit ich mir zur Zeit mehr Druck mit auferlege. Aber es ist auch so schwer für mich nicht an solche Sachen zu denken. Es reicht manchmal schon ein kleiner Schubser, ein kleiner Gedanke, ein Werbespot, eine Satz in einem Text, eine junges Pärchen auf dem Gehweg oder wenn sich meine Sitznachbarn in der Schule über ihre Beziehungen unterhalten. Ich könnte dann jedes mal total austicken. Ich werde dann jedes mal so wütend und aggressiv gegen mich selbst, dass es nicht selten vorkommt dass ich mich selber schlage oder mir irgendwie anderes Schmerzen zufügen möchte, als Bestrafung. (...) Siehe nächsten Post (...)

23.10.2011 00:35 • #32


A


Hallo Nick1985,

Ich hatte noch nie eine Beziehung - Sozialphobie?

x 3#3


N
(...) Ständig sagen mir die Leute du findest schon jemanden, du bist doch so ein toller Kerl, ja ja, bla bla. Das bekomme ich ständig zu hören, ich bin ja SO toll und SO interessant! Ich vergleiche das immer mit diesem einem Auto im Autohaus an dem jeder Verkäufer verzweifelt. Die Leute kommen rein, sehen das Auto, sind total neugierig darauf, setzen sich hinein, lassen sich jeden Mist erklären doch kaufen sie dann ein ganz anderes Auto. Und wenn der Verkäufer dann fragt warum sie nicht das Auto vom Anfang genommen haben, dann bekommt er jedes mal die gleiche Antwort: Keine Ahnung. Dass ist das was mich so dermaßen frustriert und wütend macht. Ich hab in den letzten Monaten mehrfach diese Situation erlebt. Ich konnte fragen wen ich wollte, ich bekam nie eine wirkliche Antwort.

Früher hab ich immer gedacht dass den Leuten an mir irgendwas stört, jetzt glaube ich nur noch, dass mir irgendetwas fehlt. Doch keiner kann mir sagen was es ist. Und dass ist es was mich in den letzten 1 1/2 Wochen so heruntergezogen hat. Die Vorstellung jemals eine Partnerin zu finden ist für mich SO utopisch, SO unwirklich, dass ich es mir nicht mehr vorstellen kann. Ich hab in der Beziehung keinerlei Hoffnung mehr dass sich da mal irgendetwas ergibt. Und wenn sich mal jemand wirklich für mich interessiert, sind es immer die völlig Kaputten und Verzweifelten gewesen.

Ich bin mittlerweile so verzweifelt, dass ich denke, dass ich gar keine Ansprüche mehr stellen darf. Ich meine wer bin ich denn mir jemanden aussuchen zu wollen. Ich muss nehmen was ich kriegen kann. Es ist ja auch nicht so dass ich auf der Suche nach der Partnerin fürs Leben bin. Ich will doch nur mal jemanden treffen der freiwillig mit mir, einfach weil sie mich gern hat, ein wenig Zeit verbringen möchte, und das einfach nur weil sie gerne mit mir zusammen ist. Aber so jemand ist mir bisher noch nicht begegnet, ich hab es ja noch nicht mal geschafft jemanden dazu zu bringen mit mir einen Kaffee trinken zu gehen. Und ich habe es in den letzten Monaten mehrmals versucht. Es ist immer irgendwas.

Ihr merkt schon, es ist Wochenende...

23.10.2011 00:35 • #33


K
Hallo ,
schön mal wieder von Dir zu lesen, es war ja recht still geworden.
Klasse das Du soviel geschafft hast,da hast Du ja einen gewaltigen Schritt gemacht!
Du darfst Dir gerne selbst auf die Schulter klopfen, denn leicht war es mit Sicherheit nicht.
Ja, diese Partnersuche, ein Schritt den viele,sehr viele Menschen gerne machen würden --- nur der/die Partner/in fällt nicht einfach vom Himmel --- es ergibt sich immer dann, wenn man da gar nicht mit rechnet.
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen ----- höre auf zu suchen, sondern bleibe gelassen!
Ich war 7 Jahre ohne Partner und dann auf einmal lief es wie am Schnürchen, auch wenn Du es nicht glauben willst, plötzlich war er da, der Mann! Nein, er war nicht der richtige, aber das wußte ich damals nicht!!!
Dann kam es zur Trennung, verdammt schmerzhaft, Literweise Tränen, Liebeskummer ohne Ende und dann ........, dann war mein jetziger Partner da und ist schon 27 Jahre der richtige!
Die Frauen spüren es,das Du suchst ----Du bist nicht so locker im Umgang mit ihnen,da Du bewußt oder unbewußt sordierst!
Freunde und eine Freundin zu finden,schaffst Du mit Sicherheit auch noch, aber erst wenn Du wirklich locker bleibst und nicht mehr suchst!
Schliesse Dich doch Vereine, Verbände und ähnlichen an, gehe auf Veranstaltungen,die Deinen Interessen entsprechen,schaue ob Du irgendwo ehrenamtlich tätig werden kannst ------ es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Du mußt Dich nur entscheiden.
Eine andere Möglichkeit, gib eine Anzeige auf,eine Freundin von mir,hat dadurch ihren Partner gefunden!
Nur Mut, Du bist so weit gekommen, nun schaffst Du auch den Rest!
Es grüßt Dich
Kämpfer

23.10.2011 16:50 • #34


N
Tja, war heute wieder beim Therapeut. Der hat kaum ein Wort dazwischen bekommen weil ich so viel gelabert hab. Hatte sich soviel angestaut was einfach raus wollte.
Es ist aber klar geworden dass es mir deshalb nicht gut geht, weil ich mir so ein unheimlich großen Druck mache. Wenn ich z.B. in der Schule eine Aufgabe nicht gleich verstehe oder lösen kann verzweifle ich total und könnte vor Wut an die Decke springen. Ich bin dann so wütend auf mich selbst dass dann automatisch destruktive Gedanken mein Hirn fluten und gar nichts mehr geht.

Also gehen wir mal logisch an die Sache heran:

- Warum rege ich mich über so was dermaßen auf?
Weil ich, wenn ich die Aufgabe nicht schnell oder sogar als schnellster löse, denke, ich kann gar nichts, bin ein Idiot, Versager usw. Was jedoch ein Teufelskreis ist, denn ich mach mir so einen Druck die Aufgabe zu lösen, dass bei mir alles blockiert (wie bei jemandem dem man ständig sagt wie viel Minuten er für die Aufgabe noch hat). Doch da aufgrund des Drucks bei mir alles blockiert, komme ich gar nicht erst dazu die Aufgabe zu lösen, was mich in dem Moment dazu veranlasst noch mehr Druck aufzubauen mich zusammenzureißen und endlich los zu legen.

- Warum mache ich mir diesen Druck alles schnell und sofort zu können?
Das ist ein relativ neues Symptom, ich meine es war zwar damals auch da, aber nie so extrem. Ich konnte es darauf zurückführen dass mich meine Klassenkameraden (vor allem die, die um mich herum sitzen), mich für einen absoluten Schul-Geek halten. Also jemand der alles kann und super schlau ist. Daran, dass die mich so sehen, bin ich selber schuld, eben durch meine Art, wie ich rede, welche Worte ich wähle, mein Auftreten usw. Und ich will deren Erwartungen an mich auf keinen Fall enttäuschen. Ich versuche zwar alles immer regelmäßig runter zu spielen in dem ich z.B. sage, dass sie sich nicht immer auf mich verlassen sollen oder dass ich auch nicht immer alles weiß und auch nicht sonderlich schnell bzw. klug bin. Doch ich denke wenn sie sehen dass ich auch nicht grade ne Leuchte bin, verliere ich das Einzige was mich für sie interessant macht. Ich meine einige machen so was mit ihrem Aussehen wett, andere können vielleicht was anderes interessantes, jeder hat irgendwas. Und wenn ich nicht mehr diese Seriosität und Kompetenz vermittle, dann hab ich nichts mehr womit ich quasi auftrumpfen kann.

- Warum ist mir das so wichtig?
Und da sind wir wieder bei meiner Vergangenheit. Ich will eben gemocht werden, ich will Freunde und eine Partnerin finden. Und damit setzte ich mich wieder total unter Druck. Denn wie schon mal erwähnt, ich habe so viel verpasst, was ich unbedingt, unter allen Umständen nachholen möchte (und meiner Ansicht nach auch muss). Ich habe einfach keine Geduld mehr, weil ich denke: Wie lange soll ich denn noch warten?! Ich brauche unbedingt Erfolgserlebnisse um nach vorne schauen zu können, um wieder weiter hoffen und glauben zu können. Und die Erfolge die ich in den letzten Monaten eingefahren habe sind für mich keine richtigen Erfolge, sondern Selbstverständlichkeiten, quasi, um es in eine schulische Sprache zu übersetzten, Wissensgrundlagen die selbstverständlich sind. Wie jemand der das Abi macht und wo es selbstverständlich ist dass der Bruchrechnung beherrscht. Somit rechne ich mir diese Dinge nicht als Erfolge an.

- Warum hab ich so wenig Geduld?
Das ist zur Zeit die Frage. Das durchzieht sich überall. Ich meine ich kann bei einem Arzt ohne Probleme 1 - 1 1/2 Stunden darauf warten bis ich dran komme, doch bei so gut wie allen anderen Dingen, bin ich vollkommen ungeduldig. Man kann vielleicht sagen, das ist erblich bedingt. Mag sein, aber lässt sich so was vielleicht trainieren? Oder hat es doch einen anderen Ursprung? Darüber muss ich nachdenken...

24.10.2011 23:11 • #35


K
Hallo,
.......... und schon wieder baust Du Dir Druck auf.
Warum versuchst Du immer perfekt zu sein?
Die Menschen die Dich mögen, mögen Dich weil Du, Du bist und nicht weil Du perfekt sein mußt.
Es grüßt Dich
Kämpfer

25.10.2011 00:04 • #36


Eisbärchen
Hallo Nick,
mir gehts auch so, dass ich mich extrem selbst unter Druck setze. Ich habe richtig Angst davor zu versagen - und schon dass kann mich zu einer kompletten Denkblockade führen.
Ich wünsche Dir, dass Du bald einen Weg aus diesem Teufelskreis findest!
Ich suche noch ;-)
Viele Grüße
Eisbärchen

25.10.2011 21:51 • #37


S
gelöscht

25.10.2011 23:50 • #38


N
Mir geht es seit Tagen wieder so richtig mies. Ich hasse das!

Auf dem guten alten Facebook aktualisiert die eine hälfte ihren Status in In einer Beziehung und die andere Hälfte postet jetzt ständig solche Texte wie diesen hier:

‎4 Dinge kommen im Leben nicht mehr zurück...
Die Tage die du gelebt hast!
Die Erfahrungen die du gemacht hast!
Die Worte die du benutzt hast!
Die Chancen die du verpasst hast!

Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen!

Der Furchtsame erschrickt vor der Gefahr, der Feige in ihr, der Mutige nach ihr

Der Beweis von Heldentum liegt nicht im Gewinnen einer Schlacht, sondern im Ertragen einer Niederlage.

Im Alter bereut man vor allem die Sünden, die man nicht begangen hat.


Ok, von solchen Texten kann man jetzt halten was man will und ihr sagt mir (und das wohl zurecht) lies nicht jeden Mist der bei Facebook steht.
Aber es geht mir jetzt gar nicht um Facebook oder so, sondern dass grade jetzt, wo ich eh wieder am Boden liege, wieder nachgetreten wird.

Ich hatte mich mit ein paar Klassenkameraden dazu verabredet einen Tagesausflug zu machen, bzw. die haben MICH dazu eingeladen, da jetzt grade Ferien sind. Als Schutzreaktion darauf hab ich erstmal üblich reagiert und mir selber gesagt: Ach warte mal ab, das wird eh wieder nix, mach dir bloß keine falschen Hoffnungen. Der Tag rückte näher und alles lief gut, der Termin stand, die Uhrzeit, das Ziel, die Route, sogar die Sitzaufteilung im Auto. Da dachte ich mir, oh, sieh mal an, es wird doch was. Und was war am Abend zuvor, einer nach dem anderen hat abgesagt. GANZ plötzlich hatten die keine Zeit mehr. Und das mag ja auch so sein. Ich will damit nur zeigen: Es ist immer irgendwas. Wir sind natürlich nicht gefahren. Und ich verfluche mich wieder selber. Ich hab mich wieder mitreißen lassen obwohl ich es besser wusste. Denn ich weiß ja, es ist immer irgendwas. Als ob das Schicksal mich nicht weiter kommen lassen möchte, oder als ob es nicht will dass ich mal spaß am Leben habe. Und damit nicht genug scheint es mir auch noch zu zeigen dass es spaß daran hat mich leiden zu sehen, indem es mir jetzt ständig diesen Quatsch bei Facebook zeigt. Und wenn ich da nicht wäre, würde es mir auf andere Weise mitgeteilt, übers Fernsehen, Zeitung, beim Einkaufen, beim Sport oder irgendwie anders. Als wollte es mir sagen: Ja, du liegst völlig richtig, das machen wir mit Absicht!

03.11.2011 01:33 • #39


K
Hallo,
ich kann Deine Enttäuschung gut verstehen, aber ich glaube Du bist einfach grundsätzlich einfach zu negativ eingestellt ---- die kleinsten Pannen im Alltag beziehst Du sofort auf Deine Person.
Auch wenn Du es nicht glauben möchtest, kein Mensch hat ständig Glück oder Unglück, nur jeder geht anders damit um.
Du wartest ja förmlich darauf, das etwas schief geht und das es Dir dann schlecht geht.
Warum auch immer diese Fahrt nicht statt gefunden hat, es muß doch gar nichts mit Dir zu tun haben!
Versuche mal, es von der anderen Seite zu sehen, es passieren Dinge die Du nicht beeinflussen kannst und die jedem anderen auch passieren können.
Wenn das eine nicht klappt, suche Dir eine Alternative.
Diesen ganzen Facebook Kram ist so etwas von unsinnig ------ ich werde mich im ganzen Leben da nicht melden.
Kopf hoch und nach vorne schauen,
es grüßt Dich
Kämpfer

03.11.2011 17:27 • #40


R
Hallo Nick.

Ich bin erst neu hier. Deswegen kann ich auch jetzt erst schreiben.

Wollte Dir mitteilen das ich dich gut verstehen kann. Mir geht es in manchen Punkten ganz ähnlich als dir.

Ich war früher in einer psychosomatischen Klinik und da haben auch alle gesagt das sie sich wiedersehen wollen und so weiter. Aber daraus ist auch nichts geworden. Ich hab aber Erfahren das es daran liegt das man einfach zu weit auseinander wohnt. An der eigenen Person liegt es meist nicht.

Später habe ich eine Ausbildung gemacht. Von der habe ich einen sehr guten Freund. Mit dem ich noch im Kontakt bin und ansonsten Dank moderner Technik wie Internet-Messenger noch etwa 3 Bekannte von der Ausbildung. Sogar einen den ich erst durchs Internet näher kennengelernt habe. Also das ist manchmal eine gute Methode Beziehungen zu vertiefen. Vor allem auch deswegen, weil das Schreiben mir leichter fällt. Und wenn man dann Vertrauen gefasst hat trifft man sich real. Ich habe den und die ein oder andere so auch schon real kennengelernt. Meistens ist es aber so das man sich wieder aus den Augen verliert. Liegt daran das es eben nicht gepasst hat. Das Geheimnis ist es nicht persönlich zu nehmen. Ok. Ist oft leichter gesagt als getan.

Ich glaube unser beider Hauptproblem ist der eigene Druck den wir uns machen. Zuviel Druck erzeugt aber leider genau das Gegenteil von dem was man will. Ich habe bei mir gemerkt das ich die letzten 2 Jahre ständig nach einer Freundin gesucht habe. In der Selbsthilfegruppe und im Internet. Ich habe mich bestimmt mit an die 10 Frauen getroffen. War dann aber ziemlich am Boden zerstört wenn nichts draus wurde, selbst wenn es noch so fast 100%ig gepasst hätte. Wahrscheinlich war ich zu zu Voreilig und wollte zu schnell aufs ganze gehen. Mein innerer Druck war enorm. Jetzt ist der Druck weg. Ich habe einsehen müssen das es so nicht geht. Egal, ob Freundschaft oder Beziehung. Beides kann nur durch Vertrauen entstehen und braucht seine Zeit. Heute freue ich mich einfach unter Leuten zu sein und versuche nicht mehr eine Freundschaft oder eine Beziehung aufzubauen.

Und du hast Recht. Es gibt Menschen, die sofort Freunde finden. Das liegt oft an dem Wesen des Menschen. Das muss man lernen zu akzeptieren. Du könntest dich schließlich auch total verstellen so das dich alle Mögen. Aber das ist denke ich nicht der Sinn einer Freundschaft. Bei einer Freundschaft geht es vielmehr darum sein zu können wer man ist. Und das ist nun mal nur bei wenigen Menschen der Fall. Sie zu finden ist sehr schwierig und man braucht viel Glück. In meiner Selbsthilfegruppe, bei der ich z. Z. bin und bei der reger Zulauf herrscht. An guten Tagen sind 15 Leute anwesend. Da kann ich spontan nur 2 Leute nennen, wo ich mir eine Freundschaft vorstellen könnte. Ich glaube es ist wichtig die Menschen erstmal kennenzulernen. Entweder ergibt sich eine Freundschaft oder nicht. Und wenn der Freund plötzlich kein Interesse mehr hat dann war er auch kein Freund. Es gehört allerdings auch dazu die Freundschaft zu pflegen und selbst im Kontakt zu bleiben. Also bevor man Leute aufgibt, weil Sie sich nicht melden, erstmal selbst nachhaken. Vll. gibt es einen triftigen Grund.

Ich selbst besuche manchmal einen aus der Gruppe. Der hat sich jetzt allerdings auch schon seit ein paar Wochen nicht mehr gemeldet. Da ich weiß das er beruflich gerade viel um die Ohren hat werde ich mich demnächst bei ihm melden und einfach mal nachfragen.

Ich hoffe dir damit ein wenig geholfen zu haben und dir zu zeigen du bist nicht allein mit dem Problem.

25.11.2011 18:15 • #41


S
Hallo ihr Einsamen ;D

ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man mit der Absicht Freunde zu gewinnen auf andere Leute zu geht, kann das nur in einer Katastrophe enden. Zweitens die Angst vor Ablehnung. Wenn die gross ist wird's niemals was werden, denn man muss sich am Anfang eventuell durch mehrere Ablehnungen durchboxen bis man akzeptiert wird. Das heisst wenn dir eine andere Person einen Korb erteilt, ist das noch nicht das Ende. Du musst dieser Person erst mal Gelegenheit geben dich komplett zu sehen. Das tust du, indem du deine Seele, dein Wesen entfaltest und die Geduld aufbringst den Leuten die Zeit zu geben die sie brauchen um dich richtig wahrzunehmen. Das kann Monate dauern. Sei nicht gleich entmutigt wenn du abgelehnt wirst, nicht jeder kann sofort ein gewinnendes Wesen entfalten.

wie sich diese generelle Gefühl abgelehnt zu werden entwickelt hat ? Da reicht es schon wenn dich deine Mutter als Baby mal alleingelassen hat. Das wird sofort als ausgestossen worden sein interpretiert, die Furcht verlassen zu werden steigt und die Wahrscheinlichkeit das Zukünftige Begebenheiten ähnlich interpretiert werden steigt.

viel Erfolg ;D

Sanduhr

27.11.2011 12:12 • #42


N
Ich hab es satt ständig von allen Seiten zu hören ich solle mich gedulden! Dass wird schon, du musst dir nur Zeit geben...

Wie lange denn noch?! Seit einem halben Jahr predigt mir mein Therapeut ich solle mich gedulden, dass würde bei mir schon werden, da sehe er gar keine Probleme. Ach ja? Es passiert gar nichts! 26 Jahre lang ist nichts passiert. Wie soll man denn da noch Geduld aufbringen.

Ständig bekomme ich von allen zu hören wie nett und toll ich doch wäre. Super, trotzdem will keiner mehr mit mir zu tun haben. Wie lange soll ich denn noch warten? Bis ich 30 bin? 35? 40? Ich werde auch noch in einem Jahr vor meinem Therapeuten sitzen der mir sagt dass ich mir mehr Zeit geben soll. Das kann er vergessen.

Und jetzt sind auch noch diese verdammten Feiertage vor der Tür. Wie ich das hasse. Nur mein Geburtstag ist schlimmer. Man kann nicht mal mehr eben einkaufen gehen ohne verliebte Paare zu sehen die sich beim gemütlichen Glühwein trinken auf dem Weihnachtsmarkt im Arm halten. Überall wo man hinsieht die frohe Botschaft, Liebe, Glück und all der andere Mist. Ich weiß echt nicht wie ich das mit einigermaßen überzeugter Miene vor meiner Familie verbergen soll dass ich Weihnachten schon seit ein paar Jahren nichts mehr abgewinnen kann. Und dann kommt noch Silvester...

Ich kann die gut gemeinten Aufmunterungsversuche und diese völlig sinnlosen und aus dem Zusammenhang gerissenen Vergleiche zu anderen Menschen und deren Schicksale nicht mehr ertragen. Einerseits wird einem ständig gesagt dass man doch ganz individuell ist und sich nicht immer mit anderen vergleichen sollte, doch andererseits werden dann in solchen Fällen immer Vergleiche zu anderen gezogen Denken Sie dass das bei anderen denn anders ist?, Glauben Sie andere haben nicht ähnliche Probleme? Und wenn schon, doch jeder misst ihnen unterschiedliche Bedeutung bei.

Für den einen ist das selbe Problem schlimmer als vielleicht für jemand anderen. Mich regt einfach immer wieder diese selben Sprüche auf: Das wird schon, Denk nicht darüber nach, Du darfst es nicht erzwingen, Das kann ich mir bei dir gar nicht vorstellen, Das passiert ganz automatisch, usw... Seit Jahren muss ich mir das anhören, und hat sich davon irgendwas bewahrheitet? Nein, natürlich nicht. Und wenn man jemanden seine Verzweiflung erklären will, versuchen will dass derjenige, der einem gegenüber sitzt nachvollziehen und sich in die Lage hineinversetzten kann, stößt man wieder nur auf die üblichen altbekannten oben genannten Ratschläge. Oder man bekommt zu hören: Das verstehe ich auch nicht.

Super, ich glaube es traut sich einfach nur keiner zuzugeben dass keiner eine Antwort hat. Diese Ratschläge sind doch nur der Versuch zu vertuschen, dass man gar keine Ahnung hat was man einem wirklich Raten soll. Egal was die Antwort ist, bisher habe ich noch niemanden getroffen der sie hat.

20.12.2011 23:49 • #43


K
Hallo,
ich finde es gut das Du Deinen ganzen Frust heraus läßt, auch wenn sich an der Situation nichts ändert.
Ich weiß das Du das alles nicht mehr hören kannst und willst, aber auch wenn es Dir nicht gefällt, es stimmt nun mal.
Wahrscheinlich strahlst Du es bewußt oder unbewußt aus ----- ich suche eine Partneruin und das sofort!
Ich selber habe die Erfahrung gemacht, als ich gesucht habe, habe ich nichts gefunden, als ich kein Interesse hatte klappte es!
Jaaaaaaaa ich weiß, wie lange sollst Du Dich noch gedulden --------- keine Ahnung, aber erzwingen läßt es sich nun mal nicht.
Sicher geht jeder anders mit dem Problem um, aber trotzdem ist jeder davon mehr oder weniger betroffen, auch wenn Du es nicht so ganz glauben magst.
Ich glaube Dein Problem bist Du selbst, Du stehst Dir selber im Wege ( das ist nicht böse gemeint), Du möchtest und möchtest doch nicht!
Therapeuten zeigen einen die Wege, gehen muß man sie alleine.
Überlege doch mal ganz in Ruhe, was Du selbst auf den Weg bringen kannst und versuche es dann in kleinsten Schritten,
es grüßt Dich Kämpfer

21.12.2011 20:33 • #44


N
Hallo Kämpfer,

ja, ich weiß genau was du meinst. Und wenn es euch im übrigen stört wenn ich meinen Frust hier im Forum mal kund tue, lasst es mich sofort wissen. Ich kann nur einfach besser über etwas schreiben wenn ich weiß dass es jemand auch liest, wenn ich die Sachen nur für mich aufschreibe bringt mir das nicht viel, aber wie gesagt, wenn es euch stören sollte werde ich es natürlich einstellen.

Mein Therapeut sagt mir das gleiche auch immer, dass ich dieses Suchen bzw. Bin auf der Suche unbewusst ausstrahle. Und er sagte auch mal sehr treffend dass ich die Suche zwar nicht aufgeben soll, sondern einfach nur diesen Wunschgedanken loslassen muss.

Ich weiß nur einfach nicht wie. Hat mal einer von euch den Film Inception gesehen? So ähnlich wie da stelle ich mir das bei mir auch vor, dass einfach in meinem Unterbewusstsein ein Gedanke platziert werden muss, der sich dahingehend weiterentwickelt, dass sich dieser Wunschgedanke verflüchtigt. Ich weiß aber einfach nicht was das für eine Gedanke, Idee oder Argument sein soll dass dies bewirkt. Und solange wird jede Frau die mir begegnet und die mir gefällt sofort als potenzielle Partnerin angesehen. Und das ganze nicht mehr so verbissen anzugehen wird einem durch die ständigen Konfrontationen mit dem Alltag auch noch sehr erschwert. Außerdem hab ich ständig diesen Gedanken im Hinterkopf, dass wenn ich kein Interesse mehr an der Suche habe, dass sich dann erst recht nichts ergibt, denn warum sollte ich dann noch ausgehen, oder fremde Frauen ansprechen und neue Leute kennenlernen?

Das ganze dient doch nur dem Zweck um eine Partnerin zu finden, nicht mehr. Und wenn ich diesen Drang nicht mehr hätte, wie sollte sich dann überhaupt was ergeben? Warum sollte ich dann z.B. auf einen Flirt mit einer Frau eingehen, oder würde ich ihn dann überhaupt als solchen noch erkennen? Und wenn ja, und ich gehe darauf ein bzw. zu, wirke ich dann nicht wieder suchend?!

Oh man, ich finde das so unheimlich schwer auseinanderzuhalten bzw. die richtige Balance zu finden. Ich weiß einfach nicht wie ich ansetzten soll, wie eine Textaufgabe in Mathe, ich weiß einfach nicht was der erste Schritt ist um auf den Lösungsweg zu kommen, ich erkenne die Verhältnisse der einzelnen Faktoren zueinander einfach nicht, mir sind die Dinge zu widersprüchlich. Und bitte sagt mir jetzt nicht ich denke zu kompliziert, ich weiß nämlich dass ich das tue, aber das ist leider so, das kann ich ebenfalls nicht kontrollieren.

21.12.2011 21:43 • #45


K
Hallo,
Du denkst nicht zu kompliziert,aber Du bist viel zu sehr in dieser Sache gefangen.
Warum nicht nmal ein Flirt ohne feste Absicht?
Einfach nur flirten und es geschehen lassen ------ ja,ich höre schon Deine Frage ------- wie soll ich es dann anstellen?
Wie Du flirtest, mußt Du selber heraus finden, aber probiere es doch einfach mal.
Du sitzt im Bus/ in derBahn und ninmmst Augenkontakt auf, ohne aufdringlich zu sein -------probieren und geniessen, es muß sich nichts ergeben.
Dei Therapeut hat doch recht und das weißt Du auch, auch wenn Du es nicht unbedingt wahr haben möchtest ----- lasse innerlich los -----eine Partnerin wächst nicht am Baum, es ergibt die Situation ( ich weiß, 1000x gehört), nicht jedes kennenlernen ist von Erfolg gekrönt, aber es bringt Dich voran.
Du schreibst, das Du kein Nerv auf Weihnachten hast ----- warum?
Weil Du ohne Partnerin bist und es das Fest der Liebe ist?
Du stehst Dir selbst im Wege ---- ich kann keinen Glühwein trinken gehen, da gibt es ja nur verliebte Päarchen ------ ist es wirklich so -------oder fallen Dir die anderen,die eventuell alleine da sind nicht auf?
Ich glaube Du schaust im Kreis, es gibt nur glückliche Menschen, die alle verliebt sind und ja soooooooo glücklich sind ---- nur ich bin alleine!
Du sollest Deinen Blickwinkel ändern, dann würdest Du andere Dinge wahr nehmen, das ist so, auch wenn es schwer fällt.
Als ich mal sehr starken Liebeskunmmer hatte ( ja auch ich wurde nicht verschont), tauchten überall Menschen auf, die den Vornamen meines Exfreundes hatten ------ in Zeitungsartikel, im Fernsehen, bei Gesprächen ---- ich konnte es selbst kaum glauben ------- erst als ich lockerer wurde, gab es wireder andere Namen!
Es gibt nicht nur glückliche Menschen, genauso, wie es nicht nur unglückliche gibt ------ versuche es mal herauszufinden,
es grüßt Dich Kämpfer

21.12.2011 22:24 • #46


Tiernogalvan
Ich versammle zu Weihnachten meine Hunde und Katzen um mich und feier mit ihnen.
Nachdem vor 2 Tagen meine Mutti gestorben ist, habe ich keinen Kontakt mehr zu anderen Leuten.

Ich persönlich habe damit kein Problem, ich bin es seit über 50 jahren gewöhnt. Ich habe mein Leben auch entsprechend eingerichtet und kann mich immer selber beschäftigen mit Spielen, Konsole oder PC.
Im Gegenteil andere Leute fallen mir schnell auf den Wecker und ich bin froh, wenn ich mich in meine Höhle zurückziehen kann.

Schon als Kind habe ich stundenlang Puzzle-Bilder oder Ministeck-Bilder zusammen gesetzt. Damals gab es keine Computer und auch keine Konsolen. Da hat man dann Patiencen gelegt oder eben Puzzle und Ministeck. Beliebt war auch eine elektrische Eisenbahn ... geht wegen der Hunde und Katzen nicht mehr.

Ich gehe kaum mal in ein Lokal, nur im Sommer in einen Biergarten bei mir um die Ecke, mit Hund.

Man muss halt sehen, wie man sich einrichten kann.

23.12.2011 16:22 • #47


K
Hallo Tigernogalvan,
Deine Einstellung zum Alleinsein, finde ich bewundernswert, da Du keine Probleme damit hast.
Ja, Beschäftigungen gibt es mit Sicherheit genug, aber der Kontakt zur Aussenwelt ist genauso wichtig.
Dem User ging es ja gerade darum und ich denke es ist ganz wichtig, das man sich nicht zu sehr abschottet.
Ich bin auch gerna alleine, aber ich brauche auch mal Kontakt zu Menschen, je nach Stimmungslage,
es grüßt Dich Kämpfer

23.12.2011 18:24 • #48


N
Hey Tigernogalvan,

ja, so ging es mir vor ein paar Jahren auch. Ich dacht ich bräuchte keine Freunde und schon gar nicht eine Beziehung, ist doch alles Blödsinn. Doch ich hab mir selber was vor gemacht. Ich habe ständig versucht mir einzureden dass es wichtigere Dinge gibt auf die man sich konzentrieren sollte. Aber das stimmte nicht, alles andere ist genauso wichtig bzw. unwichtig. Und jetzt stehe ich da und muss bei Null anfangen. Deswegen gehe ich jetzt ja auch wieder zur Schule und hole mein ABI nach. Um wieder in Kontakt mit anderen Menschen zu kommen. Um all die Dinge zu üben und auszuprobieren zu den ich damals nicht in der Lage war.

Natürlich trifft das hier jetzt nur auf mich zu. Ich will hier nur sagen wie es bei mir ist. Auch ich brauche mal meine Ruhe und muss für mich sein, wahrscheinlich auch mehr als viele andere, aber ich spüre einfach wie wichtig es für mich ist Freunde und eine Partnerin zu finden. Ich will einfach was erleben. Ich möchte all die Dinge tun die all die anderen in meinem Alter auch machen oder gemacht haben.

Doch ich hab einfach die Befürchtung dass es dafür schon zu spät ist. Dass ich es nicht mehr schaffe all die Dinge zu lernen und die Erfahrungen zu machen die man als heranwachsender Jugendlicher macht. Ich bin z.B. so gut wie nur durch meine Mutter erzogen worden, mein Vater war zwar da, aber auch doch nicht da. Meine Mutter war meine einzige Bezugsperson. Und ich denke daher kommt es dass ich mir ständig weibliche Freunde suche. Mein Therapeut sagt auch, dass bei mir das männliche einfach zu wenig entwickelt sei. Aber ob ich das noch gebacken kriege? Oder wie schon oben angesprochen, das Flirten. Ich hab keine Ahnung wie man mit einer Frau richtig Flirtet. Hab das ja noch nie gemacht, und eigentlich lernt man das ja so nach und nach, also längst nicht jeder, es gibt sicher viele die das auch einfach nicht können, aber ich muss ja erstmal mit der Lektion 1 beginnen.

Und deswegen mache ich mir jetzt so wahnsinnigen Druck. Weil ich einfach nicht akzeptieren kann wie ich bin, was aus mir geworden ist und was ich alles verpasst habe. Ich hab nur das eine Leben, und das erste viertel (mal ganz pauschal gerechnet) habe ich schon um ohne etwas erreicht zu haben. Und mein Ziel ist es einfach Menschen zu finden die mich genug mögen um mit mir freiwillig, weil sie gerne mit mir zusammen sind, Zeit verbringen möchten.

Ich weiß nicht ob ich schon mal diesen Vergleich gezogen habe, aber es ist als wenn man mal für 1-2 Wochen krank war und nicht in die Schule gehen konnte. Dann muss man halt den Stoff den man verpasst hat rechtzeitig nachholen um nicht hinterherzuhinken. Sonst hat man ständig Schwierigkeiten im Unterricht. Man kann nicht richtig mitarbeiten, mitreden und schreibt schlechte Noten. Der große Unterschied ist nur, so ein Stoff aus der Schule lässt sich relativ einfach nachholen, man übt einfach und fertig.

Doch mit dem Leben sieht das anders aus, da kann man nicht so einfach alle möglichen Dinge nachholen um auf den gleichen Stand wie die anderen zu kommen. Und das ist es was mich so frustrieren lässt. Die Zeit, die Erfahrungen, die Möglichkeiten sind alle weg. Ich bekomme sie nicht wieder. Und jeder weiter Tag der vergeht, ohne Erfolge, ohne dem Gefühl mal einen Schritt weiter zu kommen, lässt mich immer mehr mit dem Gedanken zurück wie unrealistisch, utopisch und unvorstellbar diese, für viele andere, fast selbstverständlichen Sachen sind.


Ich kann mir gar nicht vorstellen dass mein Leben mal anders aussehen wird, das ist etwas schwer rüber zu bringen wie ich das meine, aber ich kann mir z.B. gar nicht vorstellen mal eine Partnerin zu haben. Jemanden zu haben der abends auf einen wartet, der stolz auf mich ist, mit dem man gemeinsam Hand in Hand durch die Stadt läuft oder ins Kino geht, dem man neben sich im Auto sitzen hat. Das ist für mich ein so surrealer Gedanke, wie mal auf der Oberfläche des Mondes zu stehen.

23.12.2011 22:06 • #49


K
Hallo Nick1985, warum solltest Du keine Partnerin finden?
Du machst Dir soviele Gedanken und versuchst auf Teufel komm raus, alles auf einmal zu bewältigen ------ das muß ja nach hinten los gehen.
Ich kann mir nicht vorstellen, das Du nicht weißt, wie man flirtet --- Du kannst es mit Sicherheit, nur bewußt ist es Dir nicht.
Fast alle Menschen, werden in den ersten Lebensjahren von Frauen betreut und erzogen, das heißt aber nicht, das sie deswegen weniger männlich sind ( auf Jungen bezogen).
Du könntest mit Sicherheit das ein oder andere nachholen und ausprobieren, wenn Du es wirklich möchtest, aber Du drehst Dich im Kreis, stehst Dir selber im Wege und weißt nicht wo Du anfangen sollst.
Ich habe Dir mal vor einiger Zeit geschrieben, wie Du einen erst mal oberflächlichen Kontakt beginnst, starte ihn doch mal und schaue was daraus wird.
Du kannst doch ganz unverbindlich irgendwo einen Kaffee (oder etwas anderes)trinken, dort gibt es immer Menschen und wenn Du Dich auch nur wenige Millimeter weiter an die Menschen heran traust, kommst Du auch in Kontakt mit ihnen.
Es gibt doch viele Coffeeshops, da steht man an Stehtischen und .........
Du könntest einer Frau doch einfach nur einmal zu lächeln, Du wirst sehen wie sie reagiert.
Schraube keine Erwartungen an dieses Lächeln, einfach nur mal probieren.
Du könntest Dich ehrenamtlich betätigen, egal in welche Richtung, automatisch ergibt sich Kontakt ---- sage bitte nicht, es gibt nichts,was Dich nicht interessiert.
Ich arbeite seit 19 Jahren ehrenamtlich im Krankenhaus (grüner Engel), Du glaubst nicht, wieviel Freude es macht, sich um kranke Menschen zu kümmern ------ nein, ich komme nicht mit Blut, Erbrochenen oder Wunden in Berührung!
Vielleicht wäre es für Dich eine Möglichkeit (muß keine Arbeit mit kranken Menschen sein), Menschen überhaupt erst einmal kennen zu lernen, aber Du mußt Dich dafür auch ein ganz klein wenig öffnen.
Das Problem mußt Du selbst angehen, leider wird keiner an Deiner Tür klingeln.
Ich bin davon überzeugt, das Du viele gute Eigenschaften hast, aber Angst hast, einen Menschen zu vertrauen, weil Du Angst vor Ablehnung hast.
Es werden immer wieder Enttäuschungen vorkommen, aber es werden auch sehr viel schöne Erlebnisse auf Dich warten ---- mache den ersten Schritt, danach läuft es von alleine,
es grüßt Dich Kämpfer

23.12.2011 23:07 • #50


S
hallo zusammen,

also mir schiesst hier durch den Kopf, dass du eventuell Partnervermittlung in Betracht ziehen könntest. Ich glaube das wäre ideal für dich. Du musst einfach mehr Frauen durchprobieren und Erfahrungen machen, nur so kannst du die Fesseln durchbrechen.

mfG Sanduhr

24.12.2011 13:05 • #51


Tiernogalvan
Zitat von Kämpfer:
Hallo Tigernogalvan,
Deine Einstellung zum Alleinsein, finde ich bewundernswert, da Du keine Probleme damit hast.
Ja, Beschäftigungen gibt es mit Sicherheit genug, aber der Kontakt zur Aussenwelt ist genauso wichtig.
Dem User ging es ja gerade darum und ich denke es ist ganz wichtig, das man sich nicht zu sehr abschottet.
Ich bin auch gerna alleine, aber ich brauche auch mal Kontakt zu Menschen, je nach Stimmungslage,
es grüßt Dich Kämpfer


Mein Kontakt zur Außenwelt sind die Foren und z.B. Facebook
Und natürlich die Hundeausstellungen im Sommer.

Bei mir ist es nur so, ich könnte es nicht vertragen, wenn ständig jemand bei mir zu Hause herumläuft.

24.12.2011 18:24 • #52


P
hallo Nick, was soll ich sagen, momentan hab ich auch nicht wirklich Freunde. Ich hoffe einfach dass sich das ändert, sobald ich eine Uni besuche.
Was deine Kindergartenzeit betrifft - ging mir genauso, meine Spielwelt stellt ich mir anders vor als die der anderen.

02.07.2012 01:51 • #53


N
Hallo,

nachdem mir hier von so vielen lieben Menschen geholfen wurde, finde ich es nur richtig zu erzählen wie es aktuell bei mir aussieht.

Habe ja erzählt, dass ich wieder zur Schule gehe und mein ABI nachhole. Zwei Jahre sind jetzt schon rum, mein Fachabi habe ich schonmal mit einem Schnitt von 1,9. Nächstes Jahr im April sind dann die ABI Prüfungen. Nebenbei gehe ich noch arbeiten bei einer Supermarktkette an der Kasse um mir die Schule usw. finanzieren zu können.

Zur Zeit sind noch Ferien, noch ca. 2 Wochen, dann geht es wieder los, und ich habe angst. Ich habe das vergangene letzte halbe Jahr schon stark an Leistungen nachgelassen, immer wieder hatte ich Rückfälle die immer heftiger ausfallen. Mal habe ich mich eine Zeit lang selbstverletzt, jedoch nicht ernsthaft nur oberflächlich, ein anderes mal habe ich vor der Schule getrunken um den Tag zu überstehen, hat aber nicht lange funktioniert, die ersten male hat es noch funktioniert, später habe ich keine Wirkung mehr gespürt, nur Schwindel. Die Rückfälle zeigen immer das gleiche, Aggressionen gegen mich selbst, Selbsthass und Depressionen.

Meine Therapie ist im März ausgelaufen, nach zwei Jahren, jetzt sehe ich meinen Therapeuten nur nach Vereinbarung alle 2 Monate. In der Schule habe ich einen Vertrauenslehrer mit dem ich ab und zu reden kann, aber er ist eben auch mein Lehrer, daher halte ich mich stark damit zurück was ich ihm erzähle und wie oft. Er hat mir seine Nummer gegeben und mir angeboten ihn ruhig mal in den Ferien anzurufen, sich mal zu treffen o.ä., aber das mache ich nicht, das kann ich nicht, hab ihm auch gesagt, dass ich das sehr nett von ihm finde, dass er es aber nicht persönlich nehmen soll wenn ich mich nicht bei ihm melde. In den letzten Jahren habe ich immer mehr darauf geachtet wann und wem ich wie viel und was erzähle. Und obwohl ich eine gute Freundin auf der Schule habe, die mir immer wieder schwört, dass ich ihr ruhig, egal wie oft, mit meinen Problemchen auf den Keks gehen darf, dafür seien Freunde da, schließlich macht sie es umgekehrt genauso, sie erzählt mir alles und oft, kann ich es nicht. Ich kann das nicht. Als hätte ich einen dicken Klos im Hals, als stünde ich auf der Bühne und würde aus lauter Lampenfieber keine Wort herausbekommen.

Meine Familie weiß von allem dem nichts. Die glauben mir ginge es nach drei Jahren wieder gut, hätte einen großen Freundeskreis und die eine oder andere heimliche Freundin wird mir auch immer wieder nachgesagt. Aber von alle dem stimmt nichts. Ich lasse sie in dem Glauben. Es war schon schlimm genug als sie von meinen Depressionen erfahren mussten, noch mehr kann und will ich ihnen nicht zumuten, zumal sie selber ernste Probleme haben und meine Hilfe brauchen.

Es ist Merkwürdig, in der Schule mögen mich (fast) alle, ich genieße dort ein positives Image. Ich selber mag die Leute auch, man kann viel mit ihnen lachen, reden, arbeiten usw. Eben so wie man es sich im Idealfall vorstellt. Doch ist der Schultag vorbei, ist es auch mit der Gesellschaft vorbei. Als würde der Vorhang geschlossen werden und alle die gerade noch gemeinsam auf der Bühne ein Schauspiel gespielt haben, gehen nun auseinander. Jedoch gehen sie in Gruppen auseinander. Ich habe gesehen wie sich in kürzester Zeit Freundschaften und Gruppen gebildet haben, Leute mit den gleichen Interessen, extrovertierte Leute, leichtlebig. Sie verabreden sich in Lichtgeschwindigkeit, mehrere haben bereits einige romantische Beziehungen untereinander geschlossen.

Und ich bin wütend, traurig, hänge fest in der Spirale, Wütend auf mich selbst, weil ich es nicht verstehe, weil ich es nicht kann, weil ich unfähig zu seien scheine, oder die Dinge falsch wahrnehme und vielleicht doch nicht so gemocht werde wie es immer aussieht. Traurig, weil ich einsam bin, immer noch, mich wertlos und (sorry für dieses schmalzige Wort) ungeliebt fühle, überflüssig, nichtssagend und uninteressant. 6 1/2 Wochen Ferien und nur einen Tag davon habe ich mit einer Freundin aus der Schule verbracht, den Rest bin ich alleine, schaue TV, höre Musik, mache Musik etc. Und obwohl mir immer die wundersamsten Eigenschaften nachgesagt werden, frage ich mich, wo sie sind? Als ob jemand in Mathe regelmäßig 5er schreibt und ihm trotzdem nachgesagt wird, er sei gut in Mathe. Ich verstehe so etwas nicht. Entweder liegen die anderen falsch, oder ich liege falsch, bin aber unfähig meine guten Eigenschaften zu nutzen. Ich hasse es alleine zu sein, ich kann es nicht mehr ertragen, von Tag zu Tag wird es immer schwieriger und ich weiß nicht wie viel Kraft ich noch aufbringen kann. Und ich weiß, dass es an mir liegt. Und obwohl ich laut meinem Therapeuten in den letzten 2 Jahren eine enorme Persönlichkeitsveränderung vollzogen haben soll, zum positiven (seine Worte, nicht meine), stehe ich immer noch am selben Punkt wie vor 2 Jahren. Wie ein Problem bei einem Computer. Es kann unglaublich viele gründe für das Problem geben, man vollzieht alle möglichen Veränderungen, nimmt andere Systemeinstellung vor, tauscht Komponenten aus, probiert alle möglichen Tricks und Ratschläge aus, manche die durchaus viel Mut benötigen, doch das Problem bleibt, es geht einfach nicht weg, und man verzweifelt.

Und täglich wird mir von neuem bewusst, wo ich stehe und wer ich bin bzw. zu wem ich geworden bin. Ich treffe alte Klassenkameraden, sehe was sie heute machen, sind verheiratet, haben Kinder, planen Häuser zu bauen, machen Karriere, haben einen festen Freundeskreis, fahren gemeinsam in den Urlaub uvm., sie sind erwachsen, und wenn auch jeder von ihnen seine eigenen Probleme hat, so haben sie alle für ihr Alter dennoch den angemessenen Entwicklungsgrad erreicht, ich dagegen sehe mich immer noch beim Stand eines 10jährigen.

21.08.2013 23:45 • #54


K
Hallo Nick,
ich habe das Gefühl das Du gute Gefühle nicht wirklich zulassen kannst oder möchtest, denn hinter jeder noch so guten Äusserung vermutest Du etwas negatives! Warum somllen Deine Mitschüler Dich nicht mögen? Sie treffen sich und bilden Gruppen -na und? Du könntest dazu gehören, aber Du willst es nicht wirklich, weil Du es einfach nicht zu lassen möchtest, einfach einmal etwas zu tun, ohne es ständig zu hinterfragen. Gehe endlich einmal raus, der Sommer ist dazu da! Es gibt unzählige Veranstaltungen wo immer etwas interessantes angeboten wird, zum Teil mit Mitmachaktionen, zum Teil nur zum schauen -was auch immer, so lanfge Du in Deiner Bude hockst, so lange wird nichts passieren ---- dann wirst Du auch noch in 50 Jahren alleine sein.
Warum schaffst Du es nicht, einfach mal zu lächeln? Nur einfach so, ohne wenn und aber, ohne Hintergedanken und ohne Erwartungen ------steuern mußt Du schon Deinen Weg,Hinweise und Tipps hast Du zahlreich erhalten.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das Du es nicht schaffen kannst, Guten Morgen,.... zusagen -dann mußt Du schon stumm wie ein Fisch (die sind im übrigen nicht wirklich stumm) sein. Du sagst Du hast Dein Fachabi gemacht ---klasse! Du kannst doch an einer xbeliebigen Veranstaltung teilnehmen und mal für 5 Sekunden lächeln, oder gehen Deine Mundwinkel nie nach oben?
Bei Dir kommt es mir so vor, als wenn Du sagen möchtest: Wasch mich, aber mache mich nicht naß!
Du hast von Deinem Therapeuten Tipps bekommen, nur umsetzen tust Du sie leider nicht. Es mag ja sein das Du einen Kloß im Hals verspürst, aber dieses empfinden muß auch irgendwann einmal ein Ende haben. Du bedauerst Dich selber, bist nicht bereit auch nur den winzigsten Schritt nach vorne zu machen, erwartest das andere Deine Hemmungen sehen und verstehen und möglichst auch noch lösen, möchtest gesehen und wahrgenommen werden -aber auch gleichzeitig in Dein Schneckenhaus zurück. Beides geht nun mal nicht, Du mußt Dich schon für eine Variante entscheiden und diese Entscheidung mußt Du alleine treffen und den weiteren Weg alleine gehen -Gehhilfen hast Du reichlich dabei,
es grüßt Dich Kämpfer

24.08.2013 15:55 • #55


A


Hallo Nick1985,

x 4#26


N
Hallo Kämpfer,

erst einmal danke für deine Antwort, aber ich glaube ein paar Sachen hast du falsch verstanden:

Zunächst mal befolge ich sehr wohl alle Tips die mir mein Therapeut gegeben hat, sonst hätte er ja wohl kaum das im Beitrag vorher geschriebene zu mir gesagt. Ich laufe auch nicht wie ein verbitterter Greis in der Gegend rum und spreche mit niemanden, ganz m Gegenteil, und das habe ich ja auch oben geschrieben, ich komme mit meinen Mitschüler und Kollegen auf der Arbeit sehr gut klar, ich bin sehr offen, lustig, helfe sehr gerne und viel, also wenn die von meinen Bedenken hören würden, würden die mir einen Vogel zeigen weil mich die Umwelt ganz anders wahrnimmt, so soll ich zum ABI auch die Abschlussrede halten und für das letzte Jahr Schülersprecher an der Schule werden. Ich gehe so oft es mir möglich ist raus und versuche was zu unternehmen, bin schon öfters mit Leuten aus der Schule in Discos und Bars gegangen, in den Zoo und diverse andere Sachen.

Wenn ich sage, dass ich einen Klos im Hals habe, dann meine ich NICHT damit, dass ich mit den Leuten nicht reden kann, das war früher so, das habe ich mittlerweile aber geübt und bin da ganz o.k. drin. Nein, was ich damit meine ist, dass ich niemanden von den Leuten anrufen kann, ich kann ihnen nicht einmal eine E-Mail schrieben, eine SMS oder eine Nachricht bei Facebook. Ich kann nicht von mir aus bei ihnen Melden, es sei denn es ist in einer günstigen Umgebung, wie z.b. in der Schule, wo wir eh alle zusammen sind, oder auf der Arbeit mit meinen Kollegen. Doch sobald ich wieder zu Hause bin (die Schule liegt in einer Stadt, ne halbe Stunde Autofahrt von mir zu Hause entfernt), ist Funkstille, bis auf eine Freundin die mich ab und zu anruft. Ich mache das aber nicht, ich rufe niemanden an, lade keinen ein, oder sage dass ich gerne etwas mit jemanden machen möchte. Ich probiere es natürlich trotz großen Hemmung immer mal wieder aus, aber es bleibt immer bei zwei drei Nachrichten und dann weiß keiner mehr was er sagen soll. Ich mag zwar in einer erzwungenen Umgebung kommunikativ sein, doch auf mich alleine gestellt ohne wirklichen Grund so aus dem Nichts heraus, gelingt es mir nicht. Da habe ich dann diesen Klos im Hals.

Auch wenn ich mich mit meinen Mitschülern und Arbeitskollegen sehr gut verstehe und auch Späße mache und allem was dazu gehört, so wissen sie nichts über mich, ich kann von mir irgendwie nichts erzählen. Das war aber schon immer so, ich bin nunmal ein geborener Einzelgänger, ich kann nun mal sehr gut zuhören, sehr gut helfen, organisieren, Dinge regeln, arbeiten und Leistungen erbringen, aber ich habe einen miserablen Unterhaltungsfaktor. Sprich, viel spaß hat man mit mir nicht. So auch wenn ich mit den Leuten in die Disco gegangen bin, sie haben gemerkt wie unangenehm es dort für mich war, da ich keinen Spaß daran hatte, egal wie oft ich dahin gegangen bin und es versucht habe, jedes mal bin ich von all den Menschen, der Umgebung und der Musik total reizüberflutet. Ich kann das gar nicht alle genießen, da es viel zu viel gibt was ich erst einmal verarbeiten muss Kopf.

Aber auch in anderen Dingen fällt mir das sehr auf. Ich bin z.B. eine absolute Niete darin Leute zu trösten, sie auf andere Gedanken zu bringen wenn sie traurig sind oder ihnen einen schönen Tag zu bereiten. Ich kann zwar super zuhören, gebe auch so allgemeine Tips, aber ich kann nicht, wie es richtige Freunde machen, die Leute aufmuntern. Ich habs versucht, habe letzten als es einer Bekannten schlecht ging versucht sie zum Lachen zu bringen, oder zumindest auf andere Gedanken, es war ein totaler Reinfall, einer der peinlichsten Momente die ich erlebt habe, wo ich nur dacht: Komm, lass es, das bringst du nicht.

Ich will mich ständig zu jemanden machen der ich nicht bin, sehe jemanden der gut ankommt und sage mir: Ok, dann musst du so sein. Dann sehe ich wieder jemaden anderen der gut ankommt und sage mir wieder: Ok, dann musst du so sein. Usw. und sofort. Ist doch klar dass das nicht funktioniert. Und deswegen habe ich Schwierigkeiten lockere und einfache Freundschaften zu halten bzw. aufzubauen.

25.08.2013 16:00 • #56

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