Zitat von TIMPOTT:Ich warte auf bessere Zeiten, bezweifle aber dass sie jemals wieder kommen.
Vorsätze waren nie meine Sache.
Wenn ich aber etwas Bilanz ziehe, kommt doch Erstaunliches bei raus.
Ich bin zwar noch nicht ganz unten, aber sozusagen im Absturz. Angst macht mir dabei das Finanzielle und die Abhängigkeit von der Bürokratie. Aber mal sehen.
Ansonsten: Früher war ich auch immer am Rande meiner Kraft und von Angstzuständen heimgesucht. Trotzdem: die Athmosphäre auf den großen Messen, internationale Projekte, die Zufriedenheit meiner Kunden, die Kreativität bei meiner Arbeit, das war schon was, was ich immer auch genossen habe.
Jetzt bin ich älter, arbeitslos und krankgeschrieben und noch mehr ständig am Rande meiner Kraft. Trotzdem: mit der verliebenen Kraft koche und backe ich (einmal in der Woche oder so), gelegentlich für ganze Familien, und freue mich über die Anerkennung (hätte gar nicht gedacht, daß ich dafür überhaupt begabt bin - war immer so ne Theoretikerin). Ich treffe mich mit Leuten zum Spazierengehen und Holunderpflücken. Ich lerne Leute mit künstlerischen und kulturellen Interessen kennen. Einige sind sehr alt und haben eine besondere Heiterkeit.
Nichts davon habe ich geplant - wie soll ich planen, welche Leute ich kennenlerne, oder was mir Spaß machen wird, bevor ich es ausprobiert habe? Es hat sich so entwickelt ...
Bisher habe ich nicht nur verloren, sondern auch gewonnen. Klar, es kann alles noch ganz schlimm kommen. Aber bisher stelle ich fest, daß gelebte Kultur (anstatt Konsum) eher in (finanziell) Hartz IV Nähe zu finden ist als anderswo. Das macht mir Mut ...
Euch allen, trotz allem, gesegnete Weihnachten und ein gutes neues Jahr
(auch wenn das jetzt der falsche Tröt für Wünsche ist )
Liebe Grüße
Magda