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Glaube und Religion

Grenzgaenger
Zitat von Silverowl:
Es gibt keinen Gott. Wenn es einen geben würde, wär er ein menschenverachtender Sadist.

Ob es einen Gott wirklich gibt mag ich nicht zu beurteilen....

Doch wenn ein Mensch nicht auf der Sonnenseite des Lebens steht, kommt mir der Glaube an einen Gott eher wie ein Trostpflaster vor, um das eigene Schicksal zu ertragen - und zwar am besten Klaglos.

Aber das kann meiner Meinung nach unmöglich das Ziel oder der Inhalt einer Religion sein.

Gestern 22:53 • #31


mutmacher
Liebe @Silverowl,
es tut mir wirklich leid, dass Du all diese Probleme hast und ich habe länger überlegt, was ich Dir schreiben soll.
Solche Nöte im Leben sind hart- ja - aber nicht der Beweis, dass es keinen Gott gibt, oder er ein Sadist ist, der uns Menschen quälen will.
- Einmal kamen die Jünger zu Jesus und fragten ihn, nachdem sie einem Blindgeborenen begegnet waren, wer denn da gesündigt habe, der Blinde selbst oder seine Eltern. Der Zusammenhang zwischen Sünde und Krankheit erscheint uns naheliegend. Aber Jesu Antwort war anders: Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern die Herrlichkeit Gottes sollte offenbar werden -- und er heilte den Blinden.
- Du glaubst nicht an Gott, also brauche ich Dich nicht fragen, ob Du schon mal gebetet hast, dass Er Deine Situation irgendwie verbessert oder Dich heilt, Deine Verbitterung wegnimmt oder Dir anderweitig helfen und Dir Freude schenken kann.
Ich bin aber gerne bereit, das für Dich zu tun, wenn Du das möchtest. Ich bin sicher, dass Gott unsere Gebete erhört und in irgend einer Form reagieren wird.
- Ich war früher eine Zeitlang ehrenamtlich in der ambulanten Hospiz- Sterbebegleitung tätig und saß gerade am Bett einer sterbenden krebskranken Frau im Krankenhaus. Es war offensichtlich, dass sie in den nächsten Stunden versterben würde, als mich plötzlich die Frage bewegte, ob Gott sie wohl in diesem Stadium noch heilen könne. Gedanklich meine Antwort: Klar kann er das. Die Frage kam noch 2 mal - und wieder meine Antwort: Ja, er kann. Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie mich überhaupt wahrnehmen oder verstehen konnte. Aber irgendwann fragte ich sie einfach, ob ich für sie beten dürfe. Gott könne sie anrühren und heilen. Ihre Reaktion war äußerst schwach. Aber ich betete, dass Gott sie doch bitte berühren und heilen möge. Ein einfaches kurzes lautes Gebet. Beim Amen öffnete sie zum ersten Mal die Augen und schaute mich an. Sie war nur Haut und Knochen. Aber ich war mir sicher, dass Gott sie berührt hatte und bat sie aufzustehen und ihre Heilung anzunehmen. Ihre Augen lagen tief in den Höhlen, als sie mich ungläubig anschaute. Nach einigem Zureden half ich ihr auf die Bettkante zu sitzen und stützte ihren Rücken. Es dauerte, bis sie endlich die Hausschuhe anhatte. Ich glaubte eigentlich stellvertretend für sie und war mir sicher, dass sie geheilt war.
Ich bat sie, alleine zum Waschbecken zu gehen. Dieses Bild werde ich nie vergessen, als diese Knochen tatsächlich liefen.
Als sie schließlich am Waschbecken stand, flog die Zimmertür auf und der Chefarzt kam herein. Sein Gesicht sprach Bände.
Er hatte offensichtlich mit einer Verstorbenen im Bett liegend gerechnet. Nach wenigen Tagen und Untersuchungen wurde sie als geheilt entlassen und lebte noch 4 Jahre. Verstarb dann an einer anderen Krankheit.
-- Warum erzähle ich Dir das ? Weil bei Gott Wunder kein Problem sind. Er ist allmächtig und lebt. Er kann helfen, wenn wir an IHN glauben in jeder Situation. Jesus hängt nicht mehr sterbend am Kreuz, auch Er hat den Tod überwunden und tut heute noch Wunder.

Heute 00:53 • x 2 #32


A


Hallo Fritz,

Glaube und Religion

x 3#3


Silverowl
Zitat von mutmacher:
Du glaubst nicht an Gott, also brauche ich Dich nicht fragen, ob Du schon mal gebetet hast, dass Er Deine Situation irgendwie verbessert oder Dich heilt, Deine Verbitterung wegnimmt oder Dir anderweitig helfen und Dir Freude schenken kann.

Ich glaub nicht mehr an Gott, weil er mir nie geholfen hat. Da konnte ich beten, soviel ich wollte.

Zitat von mutmacher:
Ich bin sicher, dass Gott unsere Gebete erhört und in irgend einer Form reagieren wird.

Es gab keine Reaktion. Also gibt es entweder keinen Gott oder ich bin ihm egal.

Zitat von mutmacher:
Er kann helfen, wenn wir an IHN glauben in jeder Situation.

Warum hat er das dann nicht getan? Weil es ihn entweder nicht gibt oder ich ihm egal bin. Aber jetzt erzählst du mir als Nächstes bestimmt, ich hätte nur nicht doll genug an ihn geglaubt. Das kriegt man ja immer zu hören. Ist halt das klassische Totschlagargument.

Heute 01:14 • #33


Dys
Zitat von mutmacher:
Er kann helfen, wenn wir an IHN glauben in jeder Situation

Dieser Auffassung darf man sein, erstrecht wenn man ein gläubiger Mensch ist.
Es könnte aber auch sein, dass nicht ER sondern lediglich der Glaube an IHN halt gibt und somit hilfreich sein kann. Und da ist letztlich zu sehen, dass es egal ist was tatsächlich hilft, wenn es hilft. Und hilft etwas nicht, dann ist es natürlich einfach wenn Gläubige dann behaupten können, der Glaube dessen, dem es nicht hilft, sei nicht Stark genug oder nicht Vorhanden gewesen. Denn Beweisen muss man es ja nicht, weil man es nicht beweisen kann. Denn Glaube lebt vom glauben. Und Etwas glauben kann man immer, oder man glaubt es eben nicht. Es gibt sogar Menschen, die glauben bewiesene Dinge nicht, selbst wenn es eindeutig als bewiesen zu erkennen ist. Da hilft überreden genauso wenig, wie missionieren.
Es wäre dann eine Frage der Toleranz, ob man als Gläubiger eines christlichen Gottes, anderen Glaubensgemeinschaften Ihren Gott zugestehen kann, oder eben nicht. Und kann man diese Toleranz, auch gegenüber Menschen, die an keinen Gott glauben nicht aufbringen, selbst wenn un- oder anders Gläubige keinen Schaden anrichten, dann darf man sich auch fragen, was man eigentlich für ein Mensch ist. Einer der einem Dogma zugeneigter ist, als einem Gegenüber? Einer der ausschließlich die eigene Auffassung zulassen kann, aber Anderen keine eigene zugestehen? Einer der im Grunde behauptet, jemand der nicht an Seinen Gott glaubt, hätte auch nichts anderes zu erwarten, wenn es ihm schlecht geht, unabhängig davon ob er selbst überhaupt nicht die Verantwortung oder Schuld trägt, die seine Misere darstellt?

Jemand dazu ermutigen an etwas zu glauben ist etwas anderes als denjenigen überreden zu wollen. Ebenso wie eigene Erfahrungen und Gedanken als die eigenen darzustellen, statt mit Verallgemeinerungen um sich zu werfen und der Meinung zu sein, sich fürs Kollektiv äußern zu müssen, obwohl man nicht mal das recht dazu hat, weil man dazu vom Kollektiv erstmal die Berechtigung einholen müsste.

Heute 09:19 • #34

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