14285

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

N
@CapriSonne ich wünsch dir viel Kraft

28.07.2023 06:46 • x 2 #6991


Jedi
@CapriSonne .

Zitat von CapriSonne:
Du meinst es gut aber es ist verdammt schwer sich abzulenken

Natürlich ist es nicht leicht u. das habe u. Würde ich auch niemals behaupten wollen.
Doch sehe ich in den verschiedenen Lebenssituationen keine Alternative dazu, für die eigene Selbstfürsorge zu sorgen,
so dann auch nicht Energien zu verschleudern, die einem woanders dann fehlen.
Zudem u. habe es nicht selten so erfahren, so auch hier im Forum, dass der andere dann manipulativ agiert.
Wenn das dann plötzlich erkannt wird, da würde Hoffnung, Sehnsucht u. Liebe investiert, dass ist dann erst richtig
niederschmetternd !
Es muss natürlich in Deinem Fall so nicht sein u. Doch empfehle ich immer die Selbstfürsorge u. Gut für sich zu sorgen !

Du/ Wir sind immer der wichtigste Mensch in Deinem/ unserem Leben !

28.07.2023 11:10 • x 2 #6992


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


C
Zitat von Jedi:
@CapriSonne . Natürlich ist es nicht leicht u. das habe u. Würde ich auch niemals behaupten wollen. Doch sehe ich in den verschiedenen Lebenssituationen keine Alternative dazu, für die eigene Selbstfürsorge zu sorgen, so dann auch nicht Energien zu verschleudern, die einem woanders dann fehlen. Zudem u. habe es ...

Hallo Jedi, magst du mir das bitte kurz erläutern bzgl. dem manipulativ agieren?

28.07.2023 11:13 • x 1 #6993


Jedi
Es kam vor, dass Liebesschwüre ausgesprochen wurden, Du bist das Wichtigste und noch vieles mehr.
Somit wurde bei den Angehörigen (Partnerin/ Partner) die Hoffnung u. Zuversicht aufrechterhalten.
Dann kam aber auch heraus, dass vieles andere (ohne die Partner) dann möglich war.
Nur nicht ein gemeinsames Treffen u. klare Aussagen oder die Partnerin als eine wichtige Ressource
zu erkennen. Da würde seitens der Partner noch sehr viel investiert u. Doch blieben die später
mit leeren Händen u. Herzen da.

So gibt es noch mehr manipulative Möglichkeiten u. ich finde dies immer sehr perfide.
Ich verfolge schon lange die Angehörigen in dem Thread u. ich als Betroffener haben da auch viel gelernt
u. mein pers. Respekt vor diesem Partnerinnen ist enorm gestiegen.
Umso mehr könnte ich das Verhalten mancher Betroffener nicht wirklich verstehen u. fand ihre Art
des Umgangs mit ihren Partnerinnen oftmals erbärmlich.

War aber immer meine persönliche Meinung u. Ansicht !

28.07.2023 11:25 • x 6 #6994


D
@Jedi das sehe ich genauso !

Warum dann noch Liebesschwüre und Zukunftsmalerei ? Und dann einfach stehen lassen . Das passt nicht zusammen . Ich persönlich bin der Meinung , dass eine Depression nicht alles rechtfertigt . Andere verletzen geht nicht ! Und oft habe ich gemerkt , dass von den Betroffenen eine gewisse Anspruchshaltung besteht wie man mit ihnen umzugehen hat . Sie selbst nehmen sich aber bei sowas raus und erwarten teilweise , dass der Gegenüber keine Ansprüche an das Verhalten stellt . Das funktioniert für mich nicht wirklich sowas . Zumal der Angehörige mit der vollen Breitseite der Gefühle allein gelassen wird . Das fühlt sich mies an . Und da darf man auch zurecht wütend sein finde ich .

28.07.2023 11:46 • x 3 #6995


D
@CapriSonne finde es sehr gut , dass du JA zu dir gesagt hast und für dich eine Grenze gesetzt hast . Sehr mutig und sehr reflektiert und ein Selbstschutz der wichtig ist evtl. Jeder kann sich nur selbst retten ist meine Meinung ! Ist aber klar , dass es weh tut . Viele schaffen das noch nicht einmal was du gerade geschafft hast . Und solange er jemanden hat der sich kümmert ist Vll auch die Eigeninitiative Dinge zu ändern geringer ? Ich weiß es nicht ist aber eine Vermutung von mir

28.07.2023 11:56 • x 3 #6996


C
Zitat von Dragon456:
@CapriSonne finde es sehr gut , dass du JA zu dir gesagt hast und für dich eine Grenze gesetzt hast . Sehr mutig und sehr reflektiert und ein Selbstschutz der wichtig ist evtl. Jeder kann sich nur selbst retten ist meine Meinung ! Ist aber klar , dass es weh tut . Viele schaffen das noch nicht einmal was du gerade ...

Da ist halt auch eine Sache, die ich nicht verstehe. Sein bester Freund geht ein und aus bei ihm, die verbringen soviel Zeit miteinander, fahren in den Urlaub usw. -- wird sein Zustand etc. dort tot geschwiegen oder warum ist für den Freund immer Zeit? Ich frage mal ganz doof - was hat sein bester Freund was ich nicht habe? Warum redet er mit ihm aber nicht mit mir? Weil ich nachfrage was der Arzt sagt, ob er sich schon einen Therapeuten gesucht hat oder eine Info von der Krankenkasse erhalten hat? Versteht mich nicht falsch, ich habe nicht täglich nachgefragt aber wenn er mir erzählte, dass er bei seinem Hausarzt war, habe ich schon nachgefragt.

28.07.2023 12:07 • x 2 #6997


D
@CapriSonne
Vielleicht mal nicht nachfragen und abwarten . Er muss es selbst wollen . Wenn jemand schwer krank ist und Hilfe in Anspruch nimmt ,ist das sehr mutig und jederzeit unterstützendswert . Aber wenn er nichts ändern will oder kann oder wie auch immer geht man irgdwann selbst mit kaputt . Das ist meine Meinung. Entweder er geht es an oder er muss sehen wie er es hinbekommt . Das klingt hart ist aber meine Meinung dazu .
Warum er sich mit seinem Freund treffen kann und mit dir nicht darüber würde ich mir weniger Gedanken machen . Könnte ich jetzt auch nur spekulieren und das macht auch nur kirre :/
Wichtig ist , dass er sich da jetzt selbst rauszieht und du aus der Ferne beobachtest wie sich das entwickelt. Das wäre so mein Plan wenn ich noch Kontakt hätte .

28.07.2023 12:26 • x 2 #6998


D
Ich glaube ist alles auch eine Charaktersache . Habe eine Freundin die ist schwer Depressiv und sie geht offen mit ihren engsten Freunden in die Kommunikation wenn sich wieder eine Episode anbahnt . Sowas ist nur fair finde ich .

28.07.2023 12:37 • x 3 #6999


Jedi
@Dragon456

ich bin selbst ja Betroffener u. ja,
Zitat von Dragon456:
dass von den Betroffenen eine gewisse Anspruchshaltung besteht

diese besteht ! Manchmal ganz unbewusst, aber sie besteht.
------
Zitat von Dragon456:
Zumal der Angehörige mit der vollen Breitseite der Gefühle allein gelassen wird .
Das fühlt sich mies an .
Und da darf man auch zurecht wütend sein finde ich .

Ja, es ist mies u. wie ich finde, ist es auch perfide !
Und noch ein Ja, Du darfst berechtigt wütend sein !

Ein wichtiger Punkt, den Du erwähnst, die alleingelassenen Gefühle, Emotionen u. Gedanken.
Manchen Betroffenen ist oftmals gar nicht bewusst, was sie da für eine tolle Partnerin/ Partner
aufgeben. Sie sind oft so empathisch, bereit zur Unterstützung u. Begleitung, dass ist ein echtes Pfund,
auf den Weg, raus aus der Depression ! - Leider wird es von dem Betroffenen nicht erkannt. !
--------
Zitat von Dragon456:
Warum dann noch Liebesschwüre und Zukunftsmalerei ? Und dann einfach stehen lassen . Das passt nicht zusammen .

Passt tatsächlich nicht zusammen.
Für mich steckt da Manipulation dahinter - villt. mag ich mich auch täuschen, ist aber meine pers.

28.07.2023 12:45 • x 3 #7000


Jedi
Zitat von CapriSonne:
Ich frage mal ganz doof -

Ist gar keine doofe Frage - sondern eine sehr berechtigte Frage !

(Ich in meiner tiefsten Depression, war dazu überhaupt nicht in der Lage, schon gar nicht
Freundschaften pflegen oder Urlaub. War so mit mir beschäftigt u. hatte allerdings viel Glück,
war gleich in einer Psychiatrie u. danach in einer amb. Psychotherapie)
-------------------------------------
Zitat von CapriSonne:
Weil ich nachfrage

Ich finde, dass Du u. jede Partnerin/ Partner das recht haben, da einmal nachzufragen.

28.07.2023 12:51 • x 2 #7001


Jedi
Natürlich u. das soll hier von mir auch festgestellt werden, gilt dies Verhalten von Betroffenen,
nicht für alle Betroffenen !
Doch leider, so aber auch nur meine pers. Erfahrungen, ob hier im Forum oder RL,
habe ich eher den weniger gute Ausgang erlebt.
Vielleicht auch daher meine große Skepsis u. Meinung !

So gibt es auch eine ganze Reihe von Betroffenen, die froh waren, eine Verständnisvolle Partnerin/ Partner
an der Seite gehabt zu haben. Dazu zähle ich auch u. weiß auch, wie dankbar ich meine Partnerin bin,
dass sie vieles mit mir durchgestanden hat. Auch sie hat Abstriche in ihrem Leben durch meiine Erkrankung
hinnehmen müssen u. ist doch immer drangeblieben. Für mich ganz sicher der Grund, gut aus der Depression
herausgekommen zu sein.

28.07.2023 13:00 • x 2 #7002


Jedi
Zitat von Dragon456:
Ich glaube ist alles auch eine Charaktersache

Weiß nicht, ob es sich da um den Charakter handelt ? - Mag sein ?
Doch hat es was mit Umgang dieser Erkrankung zutun u. was man villt. in der Therapie auch gelernt
u. mitbekommen hat.
-----------------------------
Zitat von Dragon456:
Sowas ist nur fair finde ich .

Finde ich auch u. auch ich habe gute Erfahrungen mit der Offenheit dieser Erkrankung gemacht.
Aber nicht nur Gute, dass will ich hier auch nicht verschweigen.

28.07.2023 13:05 • x 1 #7003


C
@Jedi Ich denke auch, dass es ganz viel damit zu tun hat wie der Umgang mit der Erkrankung ist. Es ist auf eine Art ja immer noch ein Tabu-Thema in der Gesellschaft und wie oft müssen sich Betroffene dann anhören Nun stell dich mal nicht so an.

Ich habe meine Cousine vor 9 Jahren an Depressionen verloren und seitdem ist mein Umgang damit auch ganz anders.
Es gab vor ca. 4 Wochen eine Situation mit meinem Chef wo er sich abfällig über Depressionen geäußert hat und ich habe ihn daraufhin gesagt, dass ich es nicht gut finde dass er sich lustig über diese Krankheit macht und genau wegen Menschen wie ihm, schweigen so viele noch. Da war dann Ruhe und er hat mir zugenickt. Kündigung habe ich nicht bekommen

28.07.2023 13:13 • x 1 #7004


Jedi
Ja, diese Erkrankung ist noch häufig Stigmatisiert u. doch verändert sich da gerade etwas,
Promis outen sich u. das Thema ist mehr in der Öffentlichkeit !

28.07.2023 13:16 • x 1 #7005


C
Zitat von Jedi:
Ist gar keine doofe Frage - sondern eine sehr berechtigte Frage ! (Ich in meiner tiefsten Depression, war dazu überhaupt nicht in der Lage, schon gar nicht Freundschaften pflegen oder Urlaub. War so mit mir beschäftigt u. hatte allerdings viel Glück, war gleich in einer Psychiatrie u. danach in einer amb. ...

Ich denke viel hängt auch mit der Trauer um seine Mama zusammen.
Sie war der wichtigste Mensch in seinem Leben und seine absolute Bezugsperson. Seit ihrer Erkrankung hat er sich für sie aufgeopfert und sich dabei verloren (seine Worte).

Aber wie ihr schon sagt, nur er kann sich Hilfe holen und es auch wirklich wollen - das kann kein Anderer für ihn machen.

28.07.2023 13:19 • x 1 #7006


Jedi
Zitat von CapriSonne:
nur er kann sich Hilfe holen und es auch wirklich wollen

Auch in einer Depression, sind u. bleiben wir für uns selbst verantwortlich !
Diese Verantwortung kann uns niemand abnehmen - unterstützen ja, immer gerne,
aber unsere eigene Verantwortlichkeit, bleibt immer bei uns !
Dies gehört auch zum Therapieprozess - weiter der Erwachsene zu bleiben.

28.07.2023 13:25 • x 1 #7007


W
Hallo zusammen,

ich bin neu hier - und habe Tage damit verbracht,fast den kompletten Thread zu lesen. Es ist auf der einen Seite wahnsinnig interessant, die ganzen Geschichgten in ihren unterschiedlichen Verläufen zu verfolgen... und andererseits etwas erschreckend für mich, aber dazu später. Was ich erstmal vorweg schreiben möchte: Ic hfinde es total toll, wike sich die Menschen hier füreinander engagieren, teilweise seit Jahren, und ich habe den höchsten Respekt davor. An vielen Stellen hat es mir geholfen, die Erfahrungen anderer Angehöriger und auch Betroffener zu lesen.

------------------------------------

Mein Partner steckt seit gut vier Wochen tief in einer depressiven Episode - na gut, ging vermutlich vorher los, aber vor vier Wochen hat er eine Verabredung noch ziemlich normal abgesagt und das war es ab dann weitestgehend mit dem Kontakt zwischen uns. Wir kennen uns seit Januar durch eine gemeinsame Weiterbildung, sind seit Februar zusammen, der Kontaktabbruch erfolgte dann wie gesagt Anfangt/Mitte Juli. Es gtab Zukunftspläne, wir wollten zusammenziehen, haben Bewerbungen als Team zusammen geschrieben (sind beide im Theaterbereich, wenn auch mit völlig unterschiedlichen Hintergründen). Es war eine Fernbeziehung, wir haben uns aber wirklich häufig gesehen. Hatten beide das Gefühl, das hier ist es, was wir gesucht haben. Es war sehr intensiv, es hingen viele Pläne und viele Gefühle dran. Und dann von einem Tag auf den anderen bin ich auf fast nichts zurückgeworfen. Aber das kennen die meisten hier ja.

---------------------------------------

Grundsätzlich muss ich sagen: Es gibt vieles, was für ihn spricht und was auch dafür spricht, bei ihm zu bleiben, obwohl ich gerade in der Luft hänge und unter der Situation leide.

- Fünf Tage, nachdem alles zusammengebrochen ist, haben wir telefoniert. Er hat recht offen gesagt, dass er am Ende ist und aus dieser Situation nur rauskommt, indem er einerseits das, was abzuarbeiten ist, abarbeitet und andererseits Hilfe von außen braucht. Er hat erzählt, dass er sich in den letzten Tagen bereits Hilfe gesucht hat (er hat das Reststundenkontigent bei seiner alten Therapeutin abgerufen und die hat wohl auch eine Überweisung zum Psychiater geschrieben). Er hat gesagt, es tut ihm leid, dass er die letzten Tage einfach verschwunden war. Als ich gefragt habe, ob er mich noch liebt, war die Antwort: Er glaubt schon, aber diese Panik in ihm würde gerade alles überlagern. Meine Frage, ob wir aus seiner Sicht überhaupt noch zusammen sind, beantwortete er mit: Ich weiuß, dass ich mich gerade nicht verhalte, wie ich mich verhalten müsste, aber das hier war ehrlich kein Versuch, mich zu trennen. Als ich fragte, mit welcher Diagnose er zum Psychiater überwiesen sei, sagte er, genau habe er nicht gefragt - wahrscheinlich mittelgradige depressive Episode, das sei so ein Klassiker bei ihm. Er hat sich also direkt Hilfe gesucht - und dass er offenbar unter Depressionen leidet und das auch weiß, hat er zwar nicht direkt gesagt, das konnte ich mir dann aber rückschließen.

- Er ist gerade in einer unglaublich belastenden Lebenssituation, unter der viele Menschen auch ohne depressive Vorgeschichte zusammenbrechen würden. Einerseits ist vor kurzem ein Rechtsstreit mit seinem früheren Arbeitgeber eingetreten, der potenziell seine Existenz bedroht und außerdem einige alte und sehr tiefe Wunden wieder aufgerissen hat. Andererseits hat er einen kleinen Sohn, der eine potenziell lebensbedrohliche Krankheit hat, und das entwickelt sich gerade nicht gut. Das alles ist zwei oder drei Wochen vor seinem Zusammenbruch passiert; er hat mir beides erzählt, das fiel ihm aber sichtlich schwer und er hat sich auch sehr auf die Fakten beschränkt. Das ist also eigentlich eine Situationn, die auch unabhängig von der Depression die Hölle ist und in der man Menschen eigentlich nicht allein lässt. Und die ich vor allem natürlich verstehe... keine Ahnung, wie ich da reagieren würde... es tut mir wahnsinnig leid, was er durchmachen muss.
Davon abgesehen ist er auf seiner aktuellen Arbeit gerade sehr überlastet und halst sich immer noch weitere Arbeiten auf, das wird auch seinen Teil beitragen. Ich weiß gut, wie das ist, ich hatte selbst mal einen Burnout und kenne die Denkmuster und das Hamsterrad... allerdings ist das dann der Part, den er aktiv ändern könnte, was er bisher nicht gemacht hat.

- Er hat sich anderthalb Wochen nach seinem Abtauchen auf ein Gespräch eingelassen - wahrscheinlich nur, weil er mir nicht aus dem Weg gehen konnte, weil wir Weiterbildungswochenende hatten, aber er hat. Wir sind zusammen Kaffeetrinken gegangen. Er hat da nochmal klar gesagt, er kann diese Nähe gerade nicht, er kann keinen um sich haben - er könnte gerade nur das machen, was für ihn existenziell ist, also die Arbeit und der Umgang mit seinem kleinen Sohn, alles andere ginge nicht. Er wirkte regelrecht erstaunt, dass sein Verhalten bei mir als Zurückweisung ankommt (ähm, ja...). Als ich ihm sagte, dass ich Verständnis haben und im Rahmen dessen, was er braucht, für ihn da sein möchte, es aber selber brauche, ab und zu von ihm zu hören, und sei es belangloses Zeug, weil ich mir sonst einzureden beginne, dass er halt einfach mit mir abgeschlossen hat, meinte er, das sei angekommen. ZWischendurch schüttelte er mal den Kopf und meinte etwas bitter: Wer hätte das gedacht, dass das alles so plötzlich zusammenbricht...
Ich glaube, er hat ehrlich selbst nicht damit gerechnet.

---------------------------------------------

Ich habe ihn nicht bedrängt, weder an dem Wochenende noch danach. Ich bin in der Woche darauf in Urlaub gefahren (wollten wir eigentlich zusammen machen...), habe den Trip spontan etwas verlängert und ihn gefragt, ob das für ihn passt, ob er weiterhin in Ruhe gelassen werden möchte - darauf hat er noch geantwortet und hat (auf meine Nachfrage) auch gesagt, dass er jetzt irgendein Medikament bekommt, aber erst noch Blutwerte usw. abgenommen werden müssen. Auf dem Weg zurück aus dem Urlaub, vor ca. einer Woche, habe ich ihm noch kurz geschrieben, dass ich jetzt auf dem Weg heim bin und ob wir in den nächsten zwei Tagen telefonieren könnten, ich hätte ein paar Fragen an ihn. In erster Linie wollte ich wissen, ob das jetzt tatsächlich diagnostiziert eine depressive Episode ist und wie seine bisherigen Erfahrungen damit sind.

Die Antwort kam sehr verspätet am Dienstag:
Liebe XX, es freur mich zu lesen,. dass der Urlaub gut getan hat. Und ich wünsche dir, dass es nachwirkt.

Ich werde erst in der zweiten Augusthälfte Urlaub nehmen können und dann mit (sein Sohn) sicher auch mal ein paar Tage wegfahren. Gerade ist er krank, nicht schlimm, aber halt on top. Im Moment kämpfe ich erstmal weiter mit mir selbst und mit der nicht endenden Arbeit und mit einem ewigen Schlafmangel. Ich glaube trotzdem, dass ich langsam Schritt für Schritt auch wieder zu einer gewissen Stabilisierung komme gerade. Auch weil im Rechtsstreit gerade wohl Ruhe vor dem Sturm herrscht. Aber auch, weil ich mit Hilfe der Therapeutin langsam etwas Klarheit in das Chaos bekomme, langsam beginne zu verstehen, warum ich gerade so wegkippe. Och möchte im Moment nicht telefonieren. Aber ich werde dir in den kommenden Tagen ausführlich schreiben, das verspreche ich. Ich denke, das wird vielleicht auch ein paar deiner Fragen klären. Es tut mir sehr leid, dass ich mit meinem Verhalten dir nicht gerecht werde. Aber ich bekomme es besser gerade nicht hin.

Ja... hat mir natürlich keine Klarheit gebracht und einerseits hat es mich für ihn gefreut, dass er sich stabiler fühlt, während es mir andererseits einen Stich gegeben hat, dass er dann Ende August Urlaub nimmt und mit seinem Sohn wegfährt... während ich gerade eigentlich noch mit ihm unterwegs sein sollte (und meinen spontan umgeplanten Urlaub dann eine Woche früher beendet habe)... aber ich hab mir gedacht, na gut, abwarten, und habe geantwortet, dass es schön ist, dass er das Gefüphl hat, stabiler zu sein und dass ich es nach wie vor toll finde, dass er sich direkt Hilfe gesucht hat. Dass es okay ist. Dass die Situation für mich zwar auch hart ist, dass ich mir Sorgen mache und Angst habe, ihn zu verlieren, dass ich ihm seinen Raum aber lassen möchte. Dass ich mich um mich kümmere und zwar nicht alles verstehe, aber vielleicht doch einiges. Dass ich ein Geburtstagsgeschenk für ihn habe und gerne wüsste, an welche Adresse ich es schicken kann, wenn ich darf. Und dass ich mich freue, wenn ich von ihm lese und ein Stück weit sehe, was in ihm vorgeht.

Tja. Bis jetzt nicht nur keine Reaktion, sondern er hat meine Nachrichten nichtmal gelesen. Am Sonntag hatte er dann Geburtstag und ich habe das Geschenk auf gut Glück an die Adresse geschickt, wo ich ihn vermutet habe, da ist es auch angekommen - aufgemacht hat er's wahrscheinlich nicht, jedenfalls keine Reaktion. Auf meine kurze und knappe Geburtstagsnachricht am Sonntag auch nicht.

---------------------------------------------

Und ganz ehrlich, ich drehe hier langsam durch, die Ungewissheit macht mich wahnsinnig. Ich habe keien Ahnung, was mit ihm ist, ich habe keine Ahnung, was mit uns ist. Ich schwanke zwischen stocksauer, mitfühlend und verzweifelt. Er war in den letzten Monaten immer für mich da, ich renne auch nicht gleich weg, wenbn es ihm schlecht geht - aber er sperrt mich auf eine Art aus, die mich von ihm entfremdet und mich extremen Gefühlen aussetzt, die ich so nicht mehr ewig aushalte. Einmal wirklich erklären, was jetzt gerade los ist. Einmal die Woche eine kurze Nachricht. Das würde schon reichen, um mich zu beruhigen und mir etwas Seelenfrieden zu geben. Stattdessen liest er meine Nachrichten nichtmal - von wegen Stabilisierung.

Ich habe so viel hier im Thread gelesen, den monatelangen Weg, den hier manche Partner:innen gegangen sind... das hat gereicht, um zu wissen: Das kann ich mir so für mich nicht vorstellen. Ich kann easy eine Weile lang zurückstecken, mich selbst ium mein Leben kümmern und da sein, wenn ich gebraucht werde, ich kann verstehen, ich kann mitfühlen, ich kann Raum geben und bei Bedarf zuhören. Aber niemals werde ich noch Wochen und Monate damit leben können, vollkommen in der Luft zu hängen. Ich bin selbst ein sehr direkter und konfrontativer Mensch, der Unstimmigkeiten und Spannungen immer sher schnell aus dem Weg räumt... un d das hier gerade ist die reine Folter für mich. Ich liebe ihn und ich glaube daran, dass wir zusammen etwas waren und immer noch sein können, mehr als allein; ich glaube daran, dass das passt, und ich habe schon lange niemanden mehzr auf diese Art gewollt, mich schon lange nicht mehr so konsequent für jemanden entschieden. Aber ich kämpfe mit der Ungewissheit. An jedem Tag.

Ganz ehrlich: Übertreibe ich? Im Vergleich zu dem, was Andere hier mitgemacht haben, bin ich erst kurz dabei - und mir scheitn auch, dass mein Partner im Vergleich zu vielen superreflektiert ist, sich sofort gekümmert hat und außerdem wirklich, wirklich in einer belastenden Situation steckt, auf die die Depression jetzt nur obendrauf kommt. Bin ich wirklich so ungeduldig, dass ich jetzt schon das Gefühl habe, dass ich das nicht mehr lange aushalte? Bin ich gefühllos oder egoistisch, dass ich jetzt schon über Trennung nachdenke, um diesem Gefühlschaos ein Ende zu machen?

Am liebstenb würde ich gerade einfach innerlich entspannen können. Darauf vertrauen, dass auf irgendeine Art alles gut wird, Ruhe in meine Achterbahn bringen. Ihn innerlich ein Stück weit loslassen.
Ich lese hier im Thread viel von Selbstfürsorge und das erscheint mir auch sehr sinnig. Aber wie zum Teufel macht man das so, dass es einem wirklich hilft? Ich habe selber eigentlich ein sehr aktives Leben und auch jetzt unternehme ich viel mit Freunden. Ich habe durch die Situation zwar leider ein paar gesundheitliche Probleme (vor allem Schlaflosigkeit), versuche aber trotzdem, lieb zu meinem Körper zu sein, mache Sport, gehe in die Sauna. Ich bin von Beruf Schriftstellerin und habe demnach mit dem Schreiben sowieso schonmal ein gutes Ventil - war selten so kreativ und habe soviel erschaffen. Unseren Urlaub hatten wir eigentlich zusammengeplant - ich bin stattdessen mit meinem besten Freund und seinem Sohn gefahren und habe dann noch einen Städtetrip drangehängt. Ich versuche zu meditieren. Und trotzdem - egal, was ich tue, dieser Mann füllt jeden verdammten gedanklichen Freiraum aus, der sich irgendwie bietet. Kaum habe ich mal zwanzig Sekunden Zeit. denke ich an ihn. Meine Gefühle fahren den ganzen Tag Achterbahn, ich schwanke zwischen Wut und tiefem Mitgefühl, ich schreibe eine Nachricht nach der anderen und schicke keine davon ab.

Ich will so nicht sein. Ich will gedanklich freier sein. Ich möchte mich lösen, ich möchte mein Leben leben. Ich möchte unabhängig und geduldig sein. Aber all diese Sachen, die ich mache, tun mir zwar sehr gut, helfen mir aber offenbar kein Stück dabei, dieses Ziel zu erreichen.

Wie stellt man das an? Kann ich daran irgendwie arbeiten oder bleibt mir wirklich nur die Trennung übrig?

Bin ich zu hart mit ihm? Oder zu nachsichtig?

Ach, ich weiß gar nichts mehr...

Danke, dass ihr euch diesen Roman angetan habt.

08.08.2023 15:31 • x 2 #7008


Blütenstaub
@Sandra-k
Hallo liebe Sandra.

Erstmal toll, dass Du deinem Partner hilfst und hier extra im Forum Hilfe suchst. Ich habe mal in der Situation deines Partners gesteckt und genau zu jedem den Kontakt vorübergehend abgebrochen. Bei mir war ursächlich, dass mir in dem Moment die Gefühle nicht so klar waren. Ich hatte mitunter auch das Gefühl, auch selbst für diese Partnerschaft keine Energie zu haben. Ich kann dir nur anfangs direkt raten, dass es auch Anlaufstellen für Partner/Innen von Betroffenen/Erkrankten gibt. Und wenn es Dich so fertig macht und Du Hilfe brauchst: dann zögere nicht, selbst welche in Anspruch zu nehmen. So bist auch Du nicht alleine. Meinen Partner damals habe ich verlassen. Nicht, weil ich nicht geliebt habe, sondern weil ich niemanden mit runterziehen wollte. Ich wusste ja auch gar nicht, wie ich mich erklären sollte. Wie sollte man mich da verstehen. Ich war so überfordert mit mir selbst. Wie dann jemand anderen mittragen. Jedes Wort tat mir weh und andersrum fand ich nie die richtigen Worte.

Du machst da gerade alles richtig. Du lässt ihm Freiraum.

Heute stecke ich wieder in der Depression. Ich weiß jetzt, dass ich mich selbst damals total geschämt habe. Ich konnte mich einfach nicht öffnen und habe Angst vor allem gehabt. Vor Ablehnung, vor zu viel Nähe, zu viel Fragen und erklären müssen. Mir konnte man es gefühlt gar nicht recht machen. Nun bei dieser Depression (11 Jahre später) habe ich von Anfang an offen mit meinem Partner geredet, er durfte mich z.T. auch gern zu Arztterminen begleiten: um die Krankheit zu verstehen und selbst als Therapie (es wurde bisher auch oft sogar auf ihn eingegangen). Klar ist das jetzt nicht immer beim Psychiater möglich, aber bei mir ist das so, dass ich auch zur Hausärztin ab und zu gehe. Einfach Rücksprache halten. Da ist er dann dabei und die Termine gehen länger. Ich möchte, dass er sich auch nicht im Stich gelassen fühlt. Ich versuche den Mittelweg zu finden. Wir schauen auch, dass er sich nicht überbelastet, da er mir jetzt ja viel abnimmt, um mich zu schonen (beruflich etc pp). Reduzieren der Stunden oder Ähnliches. Vielleicht kommt der Punkt, dass er sich mehr öffnen kann, bei deinem Partner auch bald. Wie er aber letztlich mit der Depression umgeht, kann man natürlich nicht voraussehen, da jeder anders damit umgeht. Biete ihm deine Hilfe und Unterstützung an. Vielleicht schaffst Du es, ihm Perspektivwechsel zu zeigen. Also, was passiert, wenn er das alles schafft und durchhält. Wenn er sich helfen lässt.

Du bist wirklich eine tolle Seele. Achte nur bitte auch auf Dich. Das ist auch für euch beide sehr wichtig. Und wenn Du dich krankschreiben lassen musst, damit es Dir besser geht, dann tu das.

08.08.2023 16:34 • x 3 #7009


C
Hallo ihr Lieben,
ich melde mich auch mal wieder bei Euch.

Ich hoffe es geht euch gut?

Wo fange ich an? Er hat sich gemeldet. Er hat mir ein Lied geschickt, wo es darum geht dass man seinem Herz folgen soll. 2 Tage später hat er auf meinen WhatsApp-Status reagiert, als ich gefragt habe ob wer einen Dienstleister für Handyreparaturen empfehlen kann. Seitdem bestand wieder Kontakt. Keine langen Texte aber vereinzelte Nachrichten.
Er hatte mir vorletzte Woche einen Standort geschickt und gefragt was ich mache und ob wir uns sehen wollen. Er kam dann zu mir.
Als wir voreinander standen, war es wie immer - vertraut und als wenn in Ordnung ist. Er hat sehr meine Nähe gesucht, mich geknuddelt, mich immer wieder berührt. Wir haben Musik gehört, gelacht und einfach die gemeinsame Zeit miteinander genossen. Es war ein sehr schöner Abend.

Seitdem ... Funkstille.

Habe ihm den Sonntag (13.08) 2 Bilder geschickt - keine Reaktion. Habe ihn Donnerstag (17.08) ein anderes Bild geschickt - keine Reaktion. Am Samstag (19.08) habe ich ihm dann ein anderes Bild geschickt - keine Reaktion.
Es waren Bilder womit er was anfangen kann und nein, keine Bilder oder sonst was

Ich mache mir wirklich langsam Sorgen. Wie soll man da ruhig und cool bleiben? Habe ihn nun um ein kleines Zeichen gebeten, da ich mir Sorgen mache und ich weiß, dass es nichts mit mir zu tun hat und dass ich ihn lieb habe aber bisher keine Antwort.

Ich kann nicht mal mehr weinen weil ich einfach nur leer bin und ihn nicht verstehe.
Warum kommt er wieder zu mir, sucht meine Nähe (wir hatten keinen S.) und verschwindet dann wieder spurlos

Das musste gerade einfach mal raus ...

21.08.2023 09:39 • x 4 #7010


Jedi
@CapriSonne

Zitat von CapriSonne:
Ich kann nicht mal mehr weinen weil ich einfach nur leer bin und ihn nicht verstehe.

Ich möchte Dir dazu nur sagen, Passe gut auf Dich auf ! - Sorge gut für Dich !
-------------------------------------
Zitat von CapriSonne:
Warum kommt er wieder zu mir, sucht meine Nähe (wir hatten keinen S.) und verschwindet dann wieder spurlos

Scheint so ein Muster zu sein ?

21.08.2023 12:56 • x 5 #7011


N
Hallo ,

man versucht ja immer lieb zu antworten das es nicht böse rüberkommt. Aber eins weiß ich , er weiß bestimmt sicherlich was er tut und auch was er damit bei einer anderen Person anrichten kann… den Rest schreibst du selber aber ich unterstreiche das ,, pass gut auf dich auf‘‘

Liebe Grüße

21.08.2023 13:02 • x 2 #7012


Schlüsselkind
Zitat von CapriSonne:
Ich mache mir wirklich langsam Sorgen. Wie soll man da ruhig und cool bleiben?


Je mehr Du aktiv wirst, desto mehr wird er sich entfernen (denn das erzeugt bei ihm nichts weiter als Druck). Aber wenn Du nichts tust, wird er sich nicht noch mehr von dir entfernen.

Am hilfreichsten FÜR DICH (und für ihn) ist es, dich aktiv aus dieser negativen Situation zu ziehen und Dir selbst ganz viel Liebe in dieser Zeit zu geben, denn die brauchst Du gerade am notwendigsten, wenn ich Deine Zeilen lese.

Sag Dir, dass Du ihm die Erlaubnis gibst, sich zurückzuziehen und er darf wieder auf Dich zuzukommen, wenn er soweit ist.

21.08.2023 13:05 • x 4 #7013


Jedi
Zitat von Schlüsselkind:
Am hilfreichsten FÜR DICH (und für ihn) ist es, dich aktiv aus dieser negativen Situation zu ziehen und Dir selbst ganz viel Liebe in dieser Zeit zu geben, denn die brauchst Du gerade am notwendigsten,

Da stimme ich @Schlüsselkind absolut zu !
Selbstliebe in schwierigen Lebenssituationen ist ein Akt der Selbstfürsorge !
Das wird leider häufig völlig unterschätzt.
------------------------------------------------------
Zitat von Schlüsselkind:
Sag Dir, dass Du ihm die Erlaubnis gibst, sich zurückzuziehen und er darf wieder auf Dich zuzukommen, wenn er soweit ist.

Er ist ein erwachsener Mensch u. muss für sich auch die Verantwortung übernehmen - das heißt, dass er
entscheidet, wann er soweit ist. Und Du lebst bis dahin Dein Leben u. sorgst gut für Dich !
-------------------------------------------------
Und dieses Spielchen darfst Du nicht weiter mitmachen:
Zitat von CapriSonne:
Es war ein sehr schöner Abend.

Seitdem ... Funkstille.

--
Zitat von CapriSonne:
Bild geschickt - keine Reaktion.

--
Zitat von CapriSonne:
dass ich ihn lieb habe aber bisher keine Antwort.

-
und das sind dann die Folgen für Dich,
Zitat von CapriSonne:
Warum kommt er wieder zu mir, sucht meine Nähe (wir hatten keinen S.)
und
verschwindet dann wieder spurlos

---
Zitat von CapriSonne:
Ich kann nicht mal mehr weinen weil ich einfach nur leer bin und ihn nicht verstehe.

Dieses Auftauchen u. wieder Abtauchen zieht Dir Deine Energie ab ! Du wirst, wenn Du das weiter so zulässt,
noch weiter leer Dich fühlen.
Versuche sein Verhalten nicht zu verstehen, denn um wirklich ein solches Verhalten verstehen zu können,
braucht es sehr viel Wissen darüber, wie es ihm psychisch geht - was er denkt - ist es eine psychische Erkrankung
oder was steckt sonst eventuell dahinter.
Dies verstehen wollen, kann ich nachvollziehen, wird Dich aber nicht dahin bringen, wenn Dir bestimmte
Kriterien u. Wissen fehlen. Deshalb lasse es am besten sein, da es Dir weitere Energie raubt !

21.08.2023 18:41 • x 5 #7014


J
Liebe @CapriSonne ,

Wenn du für dich merkst, das dich sein Verhalten runter zieht oder negativ beeinflusst ist es Zeit die Notbremse zu ziehen.

Ich bin ja als Angehörige hier schon recht lange dabei, anfangs erging es mir ähnlich wie dir, und erst als ich innerlich losgelassen habe, hatte ich die Möglichkeit, den jeweiligen ist-Zustand als selbigen zu akzeptieren.
Bei uns gibt es gute Zeiten, in denen wir täglich in Kontakt sind und stundenlang quatschen.
Aber es gibt eben auch die andere Seite. So hatten wir im Frühjahr 12 Wochen Funkstille in denen ich eben nichts von ihm hörte.
Es ist quasi ein Leben in Etappen, in denen ich mich in den ruhigeren Phasen auch gut selbst beschäftigen kann, eben ohne das es mich stimmungsmässig in den Keller zieht.

Wenn du die dies für dein Leben nicht vorstellen kannst, mache dir zuliebe einen Cut. Wenn doch umso besser, versuche es und hab Mut.
Ich bzw wir sind das beste Beispiel das es auch funktionieren kann.

Lg
Just_me

21.08.2023 19:19 • x 5 #7015


Schlüsselkind
Zitat von Jedi:
Dieses Auftauchen u. wieder Abtauchen zieht Dir Deine Energie ab ! Du wirst, wenn Du das weiter so zulässt,
noch weiter leer Dich fühlen.
Versuche sein Verhalten nicht zu verstehen, denn um wirklich ein solches Verhalten verstehen zu können,
braucht es sehr viel Wissen darüber, wie es ihm psychisch geht - was er denkt - ist es eine psychische Erkrankung
oder was steckt sonst eventuell dahinter.


Ich behaupte jetzt mal, und habe ich es so in meiner Situation erlebt, dass auch depressive Männer durchaus feine Antennen für die passive-unruhige-Schockstarre-Wartehaltung des (weiblichen) Gegenübers besitzen und ja, das kann durchaus auch mal dazu führen, dass der andere sich - von uns willkürlich empfunden - aus diversen Gründen mal meldet.

Du wirst dann auch später die gemeinsame Zeit nicht mehr genießen können, wenn Du in dieser unruhigen Panikhaltung bleibst. Und vieles auch gar nicht mehr neutral ohne eine Bewertung sehen können. Das ist ja schon zwischen Menschen auch immer ein Energieaustausch, den wir selbst spüren und den der andere - manchmal vielleicht auch nur im Unterbewusstsein - spürt und darauf reagiert.

Weiterhin viel Kraft bei Deinem Prozess, es ist wirklich alles andere als einfach!
Auf jeden Fall sollte sich der Kontakt immer würdevoll für dich anfühlen.

22.08.2023 12:17 • x 5 #7016


Jedi
Da hat @Schlüsselkind etwas absolut richtig u. wichtiges erwähnt, die Würde !
Ich persönlich finde, bei allem Verständnis für den Betroffenen, auch das man nicht so schnell die Hoffnung
u. Zuversicht aufgibt, dass man bereit ist, den Betroffenen auch zu unterstützen, sofern er es denn auch möchte,
darf die eigene Würde niemals außer acht gelassen werden !
---
Zitat von Schlüsselkind:
sollte sich der Kontakt immer würdevoll für dich anfühlen.

Ich bin überzeugt, nur so macht der Kontakt überhaupt Sinn !

22.08.2023 15:18 • x 3 #7017


K
Hallo ihr Lieben,

Es ist ja jetzt schon eine Zeit lang her, dass ich mich gemeldet habe.

Seit November hatte ich immer wieder Kontakt mit ihm, manchmal haben wir täglich telefoniert und uns ab und zu auch getroffen- mal mit, mal ohne S.
Ich habe gemerkt, dass etwas nicht stimmt und damals auf ein Burnout getippt. Das war es leider nicht und Vorgestern ist für mich die Welt zusammengebrochen.

Trigger

Er war anscheinend die ganze Zeit über auch noch mit seiner Ex zusammen und hat vor ein paar Wochen ein Kind mit ihr bekommen.
Erfahren habe ich das durch einen gemeinsamen Bekannten, der ihn plötzlich als meinen Ex bezeichnet hat und es mir erzählt hat.
Ich habe also zwei Jahre lang eine Beziehung geführt, die in Wahrheit eine Affäre war.



Gestern hatten wir endlich ein langes, offenes Gespräch. Es tut ihm leid, dass er mich verletzt hat und er hängt an mir.
Ich habe auch meine Wünsche und Bedürfnisse in einer Beziehung erstmals klar kommuniziert. Leider glaubt er nicht, dass er diesen nachkommen könnte.

Das Ganze ist jetzt also erstmal beendet. Ob es eine Fortsetzung gibt, hängt jetzt davon ab, ob ich es ihm wert bin, sich mit meinen Bedingungen zu arrangieren.
Trigger

Was mit drei Kindern, davon ein Neugeborenes, auch schwer werden dürfte.



Und ob ich ihm je wieder vertrauen kann, steht wieder auf einem anderen Blatt.

Morgen haben wir dazu noch ein weiteres Gespräch vereinbart und dann tut uns wohl etwas Abstand gut.

Es tut mir leid, dass ich euch keine besseren Nachrichten überbringen kann und natürlich wünsche ich allen im Forum nur das Beste!

LG Kylie

31.08.2023 06:57 • x 3 #7018


Jedi
@Kylie

Krass, was ich in Deinem Beitrag unter dem ersten Trigger gelesen habe.
Zitat von Kylie:
Seit November hatte ich immer wieder Kontakt mit ihm,

Alles war nur eine einziges Lügengebilde - es erschüttert mich gerade.
--
Zitat von Kylie:
Ich habe gemerkt, dass etwas nicht stimmt und damals auf ein Burnout getippt.
Das war es leider nicht

Es ist unglaublich, Du investierst u. bleibst mit leeren Händen zurück.
--
Zitat von Kylie:
Vorgestern ist für mich die Welt zusammengebrochen.

Das glaube ich Dir
Ich würde es den Supergau nennen, was Du dann erfahren musstest.
--
Zitat von Kylie:
Es tut ihm leid, dass er mich verletzt hat und er hängt an mir.

Mir tut es leid, dass ich das nicht glauben kann u. es mich auch wütend macht.
Dann noch zu behaupten er hängt an Dir - nachdem was Du geschrieben hast -
Nein Kylie, dass ist ein absoltes NoGo - das geht so überhaupt nicht
---
Zitat von Kylie:
Ich habe auch meine Wünsche und Bedürfnisse in einer Beziehung erstmals klar kommuniziert.
Leider glaubt er nicht, dass er diesen nachkommen könnte.

Da war er wohl mal ehrlich.
---
Zitat von Kylie:
Ob es eine Fortsetzung gibt, hängt jetzt davon ab, ob ich es ihm wert bin, sich mit meinen Bedingungen zu arrangieren.

Denkst Du ernsthaft darüber nach, diese Beziehung nochmal aufleben zulassen ?
ob ich es ihm wert bin - frage Dich doch einmal selbst, ist er Dir das wert ? - nach allem was passiert ist ?
---
Zitat von Kylie:
ob ich ihm je wieder vertrauen kann

Das ist eine gute Frage ?
Ob überhaupt noch Vertrauen möglich ist ?
Wo soll das Vertrauen herkommen ?
Was Du nun erfahren musstest, ist nicht nur eine seelische Verletzung - es wird eine tiefe Kränkung
sein, denn Du hast an ein BurnOut gedacht u. was aber heraus kam, dass muss für Dich, als totaler
Vertrauensbruch spürbar geworden sein (eine Welt ist in Dir zusammengebrochen).

Natürlich ist es Deine ganz persönliche Entscheidung, wie Du mit der Situation umgehen möchtest,
für mich persönlich, wäre ein Vertrauen nicht mehr vorstellbar !

Ich wünsche Dir alles Gute u. ich wünsche Dir eine Entscheidung, die sich für Dich stimmig anfühlt u.
hoffe, dass Dir eine weitere Enttäuschung erspart bleiben möge.

LG Jedi

31.08.2023 13:23 • x 6 #7019


A


Hallo Sandra-k,

x 4#30


Schlüsselkind
Liebe @Kylie,

mein Mitgefühl, was Du geschrieben hast, lässt mich ebenfalls erschüttert zurück.

Da mein Gegenüber auch nicht ehrlich bzw. aufrichtig war (wenn auch nicht in dieser Tragweite!), weiß ich, dass sich das wirklich, wie Jedi schrieb, emotional dann wie ein Supergau anfühlt.

Muss aber sagen, dass mich das selbst derart abgeschreckt hat, dass ich mich dann auch ihm hätte gar nicht mehr vertrauensvoll annähern hätte wollen (!) und können. Da war dann wirklich meine Grenze überschritten. Zumal man auch wirklich dermaßen viel Zeit und Energie in diese Verbindung investiert hat, dass man schon alleine aus Respekt vom anderen Ehrlichkeit verdient hat! Das ist aus meiner Sicht das MInimum, auch wenn man aus untersch.Gründen trotzdem keine Partnerschaft hätte führen können, Respekt und Ehrlichkeit (= Wertschätzung des anderen) ist das absolute Minimum.

Ich habe noch einmal deinen ersten Beitrag hier durchgelesen. Damals schriebst Du, dass Deine Therapeutin eine Vermutung anstellte, die sich jetzt ja als richtig darstellt. Auch wenn sie natürlich keine Details kannte. Puh, das ist schon wirklich sehr heftig!

Hast Du mit ihr darüber schon gesprochen?

Bitte überlege dir gut, warum du mit einem Mann zusammen sein möchtest, der Dich über einen extrem langen Zeitraum derart angelogen hat. Du verdienst jemanden, der aufrichtig zu Dir ist, ehrlich und nur nur das Beste für Dich und eure Partnerschaft will! Herausforderungen gibt es immer, aber eine gesunde Basis im Miteinander ist doch ein absolutes Muss.

Liebe Grüße!

31.08.2023 13:50 • x 5 #7020

Weiterlesen »




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag