14285

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

Jedi
Zitat von Laurien:
damit meine ich,

Ok, jetzt verstehe ich es - Danke Dir

09.05.2022 17:17 • x 1 #5581


S
@Laurien Okay, ja, Menschen, die nicht bereit sind sich wirklich einzulassen, wollen nicht, dass man gewisse Dinge sieht und vor allem als Partner wäre man da die nahestehenste Person.

Wenn wir aber mal genauer hinschauen: Würdest du die Person wollen, die diese mehreren Gesichter hat?
Jetzt musst du + ich die Entscheidung nicht treffen - ER hat sich entschieden. Er ist so mit seiner gerade so noch besten Version davon gekommen. Hättest du seine Seiten gesehen, wäre es bei dem "danke, dass ich nun weiß, wie du bist und es passt super mit uns" geblieben, oder wärst du vielleicht doch unsicher, würdest spüren, dass es dir nicht gut tut ?

Weißt du, wie ich meine?

Ich kann das nur aus meiner Perspektive sehen ich habe tief im inneren sehr selbstverletzende gedankenmuster. Solche Situation sind wie gefundenes fressen für diesen Teil in mir, der mich damit weiter schlecht macht.
Deshalb wiederhole ich das für mich.

09.05.2022 17:52 • x 3 #5582


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Jedi
@sofi_l

Zitat von sofi_l:
ich habe tief im inneren sehr selbstverletzende gedankenmuster. Solche Situation sind wie gefundenes fressen für diesen Teil in mir, der mich damit weiter schlecht macht.

Tust Du da etwas für Dich - hast Du Hilfe ?
Solche Muster wirken auf die Dauer sehr zerstörend !

09.05.2022 18:27 • x 1 #5583


Laurien
Hallo @sofi_l

schwer zu sagen, da ich nur vermuten kann, wie ich mich in der Situation verhalten hätte, hätte er mich ins Vertrauen gezogen. Wobei das ursprüngliche Problem für ihn wohl weitaus mehr ein Problem zwischen uns darstellt, als es das für mich tut. Für mich sind es zwei voneinander losgelöste Dinge, sein Problem mit der ehemaligen Firma und unsere Beziehung. Er verbindet es allerdings sehr wohl mit unserer Beziehung.

Was aber durchaus ein Thema für mich ist, ist sein Umgang mit dem Problem, was Seiten an ihm hervorgebracht hat, bei denen ich sage, dass eine Beziehung mit einem Mann schwer möglich ist, der so ein Krisenmanagement an den Tag legt. Jedes externe Problem könnte die Beziehung erneut sprengen, das ist wie auf einem Schleudersitz zu sitzen.

LG

09.05.2022 21:05 • x 2 #5584


Schlüsselkind
Zitat von sofi_l:
Ich weiß aber nicht, was angenehmer ist: Monatelang Krankheit vortäuschen, Erklärungen dafür schreiben (zB lange Texte), sich selbst einzugestehen bzw. nach außen zu tragen dass man Krank ist.... Einem Menschen ein wohl schlechteres Bild von sich zu hinterlassen und das alles, weil man selbst zu feige ist zu sagen : ,,Ich merke dass es nicht passt zwischen uns/möchte die Beziehung/Was auch immer beenden''.... Hm

@sofi_l In meiner Situation habe ich die depressive Episode (nach innerer Reflektion und dem jetzigem emotionalen Abstand) gar nicht mal als Distanz-Grund empfunden, sondern seine innere Zerrissenheit. Ich habe ab einem bestimmten Zeitpunkt gemerkt, dass ein Bruch zwischen uns war. Dem Zeitpunkt, als er seine Medikamente abgesetzt hat, was er mir damals mitteilte.

Das Absetzen der Medikamente hat laut seiner Aussage dazu geführt, dass er seine Emotionen dann ungefiltert wahrgenommen hat und meinte, in Bezug auf mich, vorsichtig sein zu müssen, damit er sich keine Illusionen mache. Ab da hatte ich wirklich den Eindruck, dass er regelrecht gegen seine Gefühle ankämpft. Dann konnte ich ihn regelrecht vor meinen Augen verschwinden sehen, wortwörtlich: er sah auch körperlich sehr (erschreckend) verändert aus. Und dann wurde es still.

Das war nach meinem Empfinden eine innere Zerissenheit seinerseits, ein zer- und überdenken seiner Emotionen und ein fehlender Zugang zu sich selbst. Trotz Therapie(n), trotz Klinikaufenthalte. Die Zerrissenheit betraf auch weitere Bereiche seines Lebens. Wir kannten uns bereits vorher über einen längeren Zeitraum und haben uns dann später wiedergefunden. Sicherlich habe ich dadurch einiges gelernt, sehr viel wertvolles über mich. Und ich bereue es nicht (er war auch für mich einmal ein sehr wichtiger Mensch!), würde es aber tatsächlich nicht noch einmal tun. Eine Form von LIebe ist manchmal auch den anderen loszulassen. Was nicht heißt, dass ich einem potentiellen Partner so fern er in eine Notlage geriete, nicht loyal zur Seite stehen würde. Aber dann bis zu meinen festgelegten Grenzen, nicht umgekehrt.

Zitat von sofi_l:
Ich kann das nur aus meiner Perspektive sehen ich habe tief im inneren sehr selbstverletzende gedankenmuster. Solche Situation sind wie gefundenes fressen für diesen Teil in mir, der mich damit weiter schlecht macht.


Passe da bitte gut auf dich auf und wie Jedi bereits schrieb, manchmal ist es gut sich rechtzeitig Hilfe zu suchen. Du bist sehr ehrlich und reflektiert mit Dir selbst, das ist gut.

Alles Liebe an Dich!

09.05.2022 21:24 • x 2 #5585


S
Zitat von Schlüsselkind:
Das Absetzen der Medikamente hat laut seiner Aussage dazu geführt, dass er seine Emotionen dann ungefiltert wahrgenommen hat und meinte, in Bezug auf mich, vorsichtig sein zu müssen, damit er sich keine Illusionen mache.

Danke für deine Antwort!

Das klingt interessant - aus ,gesunder' Sicht schwer nachzuempfinden. Irgendwie hat man ja Gefühle, und kann sie i.d.R. auch etwas steuern. Wie es ist, so viel ungefiltert wahrzunehmen, also Emotionen, weiß ich nicht. Vllt. ist es auch generell die Überforderung mit den Gefühlen, die solange gar nicht da waren und auf einmal wieder wahrgenommen werden.

Das sind aber auch wieder alles Begriffe, die mir sehr bekannt vorkommen und meiner Erfahrung nun nach kann ich einiges davon bestätigen.

Ich frage mich aber manchmal, ob die Tendenz da ist, dass depressive wirklich stark nach ''Befriedigung'' im außen suchen. Früher war es ja so, dass man vllt. mal einen Menschen vergöttert hat, dachte, man wird glücklich wenn man dies jenes kauft (mit früher meine ich bis 18j.) doch irgendwann merkt man doch, dass weder Menschen noch Dinge einen erfüllen werden langfristig. Heißt, wenn man vor allem am Anfang hin weg von einer Person ist, dass das immer viel mehr mit einem selbst zu tun hat - denn ,,dieser eine Moment wo sich alles ändert'' wird einfach nicht kommen, wenn man nicht selbst dazu aktiv beiträgt. Darauf bin ich jetzt gekommen, weil das bei mir so war, dass er eben wirklich stark von mir schwärmte (durchaus verständlich , aber leider nicht Lösung aller Probleme ).

Um noch mal auf die Illusion zurückzukommen... Auch hier denke ich, dass alles eine Illusion ist - irgendwie. Alles ist subjektiv, es ist viel mehr eine Entscheidung, sich für oder gegen Gefühle, Personen, Beziehungen usw. zu entscheiden. Alles, was jemanden ,,vergöttert'' ist genauso eine Illusion, wie alles schlecht zu reden.

Aber genau das kann man ja betroffenen nicht aufdrücken und außerdem, weiß ich auch nicht wie es in so einer Situation wirklich ist.

09.05.2022 22:17 • x 2 #5586


Schlüsselkind
PS.: Muss das nochmal kurz korrigieren: Die depressive Episode war schon der Hauptgrund, warum er immer mehr den Kontakt abbrach und sich distanzierte (wenn auch in Absprache), aber letztendlich war es die innere Zerissenheit, die ihn hat sich dann plötzlich so ablehnend mir gegenüber verhalten lassen. Ich vermute, wie Jedi es oben schrieb, auch, dass es da bei ihm noch eine andere Herausforderung gab, die ihn so hat agieren lassen.

@Phil296 Ein herzliches Willkommen!

09.05.2022 22:23 • x 2 #5587


Schlüsselkind
Zitat von sofi_l:
Irgendwie hat man ja Gefühle, und kann sie i.d.R. auch etwas steuern. Wie es ist, so viel ungefiltert wahrzunehmen, also Emotionen, weiß ich nicht.


Er hat über einen sehr langen Zeitraum Medikamente einnehmen müssen, die seine Emotionen - positiver wie negativer Art - dämpften. Wenn man die Medikamente dann wieder absetzt, vermute ich, dass man sich da erst wieder hineinfinden/-fühlen muss. Das hat ihn derzeit überfordert, was verständlich ist.

Zitat von sofi_l:
Auch hier denke ich, dass alles eine Illusion ist - irgendwie.


So philosophisch war es in dem Moment von ihm nicht gemeint. Ich habe eine große Angst in ihm bemerkt, sich emotional einzulassen. Wenn man da schon ein ganzes Leben lang Schwierigkeiten mit hat, ist das eine große Herausforderung.

Zitat von sofi_l:
Ich frage mich aber manchmal, ob die Tendenz da ist, dass depressive wirklich stark nach ''Befriedigung'' im außen suchen.


Das sehe ich nicht unbedingt in Verbindung mit der Depression, aber kann individuell vielleicht eine Art Bewältigungsversuch sein (innere Leere füllen oder ähnliches?). Wie von Jedi beschrieben, spielt da mitunter noch etwas anderes eine große Rolle.

09.05.2022 22:42 • x 2 #5588


S
@Schlüsselkind

Zitat von Schlüsselkind:
die seine Emotionen - positiver wie negativer Art - dämpften.

Das war mir auch nicht so richtig bewusst, ja,dann ist eine Überforderung nachvollziehbar.


Zitat von Schlüsselkind:
So philosophisch war es in dem Moment von ihm nicht gemeint. Ich habe eine große Angst in ihm bemerkt, sich emotional einzulassen

Das war auch meine philosophische, nüchterne Denkweise, nicht jedoch, dass er so denkt!
Ich verstehe…

Das sind ja auch Punkte, die ich auf meine "Bekanntschaft" beziehen kann. Er brauchte halt mega Zeit und vieles überforderte ihn, wenn es Richtung "Beziehungsaktivitäten" ging. Sicherlich auch aus Angst.
Letztendlich weiß er einfach, was richtig für ihn ist und nach intensiver Nähe, u.a. Spielte das im Urlaub ja eine Rolle, war es alles zu viel und er kam in die schlechte Phase.

Bis dahin weiß man als Außenstehender nicht, was das wirklich bedeutet und muss seine Erfahrungen aus der Vergangenheit mal ganz weit hinten anstellen…



Zitat von Schlüsselkind:
aber kann individuell vielleicht eine Art Bewältigungsversuch sein (innere Leere füllen oder ähnliches?). Wie von Jedi beschrieben, spielt da mitunter noch etwas anderes eine große Rolle.

Das hast du gut gesagt, ja, ich würde auch nicht sagen dass es typisch im Zusammenhang steht.
Wahrscheinlich ist es einfacher sich erstmal an Umstände im außen zu knüpfen, anstatt sich mit der inneren Leere/ usw. auseinanderzusetzen bzw. Vielmehr diese wahrzunehmen.

10.05.2022 09:06 • x 2 #5589


S
Zitat von Schlüsselkind:
Passe da bitte gut auf dich auf und wie Jedi bereits schrieb, manchmal ist es gut sich rechtzeitig Hilfe zu suchen. Du bist sehr ehrlich und reflektiert mit Dir selbst, das ist gut.


Danke euch! Ja manchmal, wenn etwas mich so triggert - steht es meistens im Zusammenhang mit einer Person für die Icj Gefühle habe und deren Ablehnung mir gegenüber.
Aus welchen Gründen auch immer.
Dann kann ich es, bis mein Verstand wieder eingeschaltet ist ganz schlecht ertragen, alles was nicht gut sein könnte an mir prasselt auf mich ein und ganz oben drüber "DU BIST NICHT GUT GENUG - und du wirst es auch nie sein - du hast es nicht verdient - du gehörst nicht dazu!" - irgendwie sowas.
Natürlich mache ich mir die Gedanken ja selbst, aber ich denke dann ein kleines bisschen, "kann mir nicht endlich jemand sagen/bestätigen, was mit mir nicht stimmt?" - Gottseidank habe ich gute Freunde und eine Freundin, die mir wirklich sagt wie sehr sie es nicht verstehen kann; dass ich so denke und das ich alles so drehe, dass es mir schadet (in so einer Situation).

Sie sagt dann ganz simpel: Es ist nicht dein "Pech", es ist seins. (Mich gehen hu lassen).

Wenn ich anfange, die Verantwortung dem anderen zuzuschreiben, dass ich mich wieder daran erinner dass es total Humbug ist was da für ein kopfrattern losgeht und ich mich wieder daran erinnere, wer ich bin, dass ich aus Liebe handele und voll okay so bin, wie ich bin, dann gehts wieder Mit verstand geht’s ja auch bzw. Habe ich das nicht, es sei denn, mich triggert etwas, was ich sehe.

Ich darf noch ein Stückweit lernen, das alles was ich mache/tue nicht dazu da ist, mir zu beweisen dass ich "gut genug" bin (oder eben "nicht gut genug"), sondern die Dinge so mache wie ich sie mache, weil ich sie liebe, Spaß dran habe, o.ä.

Sorry für den Exkurs - ich möchte nicht vom eig. Thema ablenken

10.05.2022 09:20 • x 2 #5590


J
Liebe @sofi_l ,

Ich habe mich die letzten Tage bewusst zurück gehalten, da ich/wir inzwischen an einem ganz anderen Punkt angekommen sind, aber nachdem du hier bereits soviel Input und Gedanken bekommen hast, möchte ich dir doch meine (laienhafte) Meinung dazu erzählen.

Also was mir zuerst einmal auffällt, du beschäftigst dich meiner Meinung nach Zuviel mit seiner Krankheit/ seinem Verhalten und beziehst dieses viel zu sehr auf dich.
Ich weiß das ist gut gesagt und ich brauchte auch sehr viel Zeit bis mir bewusst wurde das sein Verhalten nichts mit Ablehnung meiner Person oder nicht-gut genug sein zu tun hat.

Oberflächliche Kontakte sind für den Erkrankten einfacher, das habe ich auch so bestätigt bekommen, weil dort niemand so einfach hinter die aufgesetzte Maske schaut. Es wird weniger gefragt- hinterfragt und das ist in dunklen Momenten dann einfacher, ganz egal wie gut man es selbst eigentlich meint. Und der Erkrankte spürt dann Druck, auch wenn du diesen gar nicht machen willst.
Versuche einfach die Krankheit anzunehmen, aber diese auch bei ihm zu lassen. Es ist seine Baustelle, nicht deine und nicht eure.

Seit ich nicht mehr ständig im Alarm- und Panikmodus unbedingt helfen wollte wurde es auch für ihn leichter auf mich zuzukommen. Und das funktioniert inzwischen ein ganzes Jahr ohne Kontaktabbruch oder das er den Rückzug angetreten hat.
Sicher gibt es auch hier mal bessere und mal schlechtere Tage, aber die guten überwiegen ganz eindeutig.

lg
just_me

10.05.2022 17:52 • x 4 #5591


J
Nachtrag

Und was ich ganz vergaß zu erwähnen, mein Freund macht ja derzeit sowohl Psycho- und auch Ergotherapie und ich muss auch inzwischen nicht mal mehr nachfragen wie es war, abends läutet dann mein Telefon und ich bekomme jeweils ein Update.
Du siehst, entspannter an die Sache ran gehen und loslassen ist manchmal ein Schritt in die richtige Richtung

10.05.2022 17:58 • x 2 #5592


M
Zitat von Just_me:
Nachtrag Und was ich ganz vergaß zu erwähnen, mein Freund macht ja derzeit sowohl Psycho- und auch Ergotherapie und ich muss auch inzwischen nicht ...


Liebe just me,
Du machst immer so viel Mut.

Aber wie grenzt du die Ablehnung ab?

Nicht jeder wird wegen der Depression abgelehnt. Manche Beziehungen sind einfach vorbei und deshalb die Ablehnung.

Wie würdest du das unterscheiden?

Für mich wäre die offizielle Diagnose ein Indikator.

10.05.2022 18:12 • x 1 #5593


Phil296
@Just_me wenn ich das alles hier so lese habe ich wohl alles falsch gemacht

10.05.2022 18:23 • x 1 #5594


J
Zitat von Milla:
Liebe just me, Du machst immer so viel Mut. Aber wie grenzt du die Ablehnung ab? Nicht jeder wird wegen der Depression abgelehnt. Manche Beziehungen ...

Liebe Milla,
da hast du sicher recht.
Bei mir klappt das mit der Abgrenzung inzwischen so gut, da wir uns ja schon sehr lange kenne, genau weiß das ich ihm auch mit geschlossenen Augen vertrauen kann und wenn es ein zwischenmenschliches Problem wäre, würden wir darüber sprechen und nicht einfach abtauchen.
Die Diagnose ist sicher ein Indikator, auch das ich weiß wie mein Freund tickt und wir beide nicht konfliktscheu sind, wie aber uns aber auch bei verschiedenen Meinungen nicht in die Haare bekommen sondern solche Sachen vernünftig ansprechen ohne verletzend zu werden. Respektvoll und wertschätzend bleibt es immer, wir sind aber auch beide nicht der Typ der schnell aus der Haut fährt.
Eine solch gute Streitkultur hatte ich mit meinem Exmann übrigens nie.
ich frag mich ob ich nun vom Thema abgekommen bin

10.05.2022 18:40 • x 2 #5595


J
@Phil296 oh, dieses Gefühl wollte ich dir nicht vermitteln und ich bin mir auch ganz sicher das du nicht alles falsch gemacht hast.

Du hast ganz sicher das getan was du für richtig erachtet hast, aber auch der Umgang mit der Krankheit erfordert einiges am Übung.

Als ich vor ca 2,5 Jahren plötzlich mit dem Thema konfrontiert wurde habe ich intuitiv helfen wollen, zeitweilig in dem Maße das es meinem Freund zu viel wurde und er sich eben nur mit Rückzug zu helfen wusste.
Aber wenn du dich mit der Krankheit befasst, liest, wird klar das weniger manchmal mehr ist, du fährst runter und der Umgang miteinander und auch mit der Krankheit wird irgendwie beiläufig selbstverständlicher. Ich hoffe es ist einigermaßen verständlich es sich meine.

Fühl dich lieb gedrückt und Kopf hoch
Lg
just_me

10.05.2022 18:46 • x 3 #5596


Phil296
@Just_me klar verstehe ich das! Ich konnte nicht verstehen warum man sorgen nicht teilt. Eben eine andere Sicht auf die Dinge

10.05.2022 18:57 • x 3 #5597


J
Lieber @Phil296 ,

Ich denke es ist nicht so das sie die Sorgen nicht teilen wollen, sondern es ein nicht können ist. Weil sie mit dem was da in ihrem Kopf vorgeht überfordert sind, und dies dann noch einem Außenstehenden verständlich zu machen ist schwierig.
Aber Kopf hoch, man kann den Umgang miteinander mit der Krankheit lernen. Hab Geduld, mit dir… mit ihr… und wenn dir mal alles zu viel wird und du reden magst sind wir hier auch noch da.

10.05.2022 19:20 • x 2 #5598


Phil296
@Just_me naja, sie hat dann als es am Sonntag eskaliert ist Schluss gemacht und ignoriert mich. Ich zerbreche daran zu wissen, dass es ihr schlecht geht und nichts machen zu dürfen

10.05.2022 19:25 • x 1 #5599


J
@Phil296 dann ist es jetzt im Moment deine Aufgabe dass du dich gut um dich selbst kümmerst. Sie kann/will im Moment keine Hilfe von dir zulassen, aber ich bin ziemlich sicher wenn sonst alles stimmt, das sie auch wieder einen Schritt auf dich zumacht wenn sich das Dunkel lichtet.
Aber du kannst ihr nur dann eine stabile Stütze sein wenn es dir selbst gut geht, ansonsten zerbrecht ihr beide.
Hast du einen guten Freund der dir zuhört, der dich ablenkt und dich zur Not auch nötigt dein Grübeln zu beenden und was mit dir unternimmt?
Ansonsten erinnere dich daran was du vor eurer gemeinsamen Zeit gemacht hast, woran du Freude hattest und zwinge dich zur Not dazu.

Ich werde immer hellhörig wenn jemand sagt, ich kann nicht ohne ihn/sie leben. Ich möchte nicht ohne sie leben ist ok, ist verständlich aber niemand anders darf der Sinn des eigenen Lebens sein. Ein Partner darf immer nur derjenige sein der das Leben noch etwas schöner macht!
Also los, versuche das gute Wetter zu nutzen, Sonne ist gut fürs Gemüt. Und ich erlaubt ist alles was DIR gut tut. Sie muss den Weg raus selber finden, das kannst du ihr leider nicht abnehmen.

Lg
Just_me

10.05.2022 19:37 • x 2 #5600


Phil296
@Just_me naja, stehe ungerne zu solchen Problemen und sie hat mir eben geschrieben, dass sie gestern eine lange Sitzung hatte und sie heute wieder die alte ist. Ich verstehe das alles nicht

10.05.2022 19:41 • x 1 #5601


J
@Phil296 na das sie heute nach einem einzigen wieder die Alte ist, das wage ich zu bezweifeln aber vielleicht fühlt sie sich ein wenig besser. Auch das ist ja leider typisch für die Erkrankung, das eben nicht alle Tage gleich sind.
Alles was du derzeit tun kannst ist da sein, wenn sie es kann und möchte, ansonsten versuche dich einfach ein bissl zurück zu halten, das sie sich nicht bedrängt fühlt, das ist aus meiner Erfahrung das beste was du derzeit tun kannst

10.05.2022 19:46 • x 3 #5602


S
@Just_me Danke Dir! Ein sehr wertvoller Beitrag! Ich bin ja eigentlich eh dabei, die Sache abzuschließen bzw. möchte er ja gar keinen Kontakt. Das Forum hier ist irgendwie gut, um meine Gedanken irgendwo ,,auszusetzen'' und ja, ich weiß dass ich mich damit viel zu sehr auseinandersetze. Ich belasse es aktuell aber immer mehr hier im Forum, weil ich mir dann bewusst Zeit nehme, und genauso wieder ,,umswitchen'' kann.

..Vielleicht werde ich auch eines Tages einfach nicht mehr Online sein hier.. ? Aber genauso wie es mir ging, ist es für jeden eine großartige Hilfe, seine Gedanken zu verarbeiten!

10.05.2022 20:18 • x 3 #5603


S
Zitat von Phil296:
@Just_me naja, stehe ungerne zu solchen Problemen und sie hat mir eben geschrieben, dass sie gestern eine lange Sitzung hatte und sie heute wieder die alte ist. Ich verstehe das alles nicht

Okay, es wird so schnell nicht wieder gut sein, wie schon gesagt wurde gehts vllt. ein bisschen besser. Evtl. möchte sie auch nicht, dass du dir allzu viele Sorgen machst - oder sie weiß noch nicht , mit der Phase umzugehen. Es gibt wohl immer wieder Tiefs und dann wieder gute Tage.

ich glaube, wenn man etwas nicht versteht, dann soll man es (manchmal) auch gar nicht verstehen.

Wenn ich jetzt aus meiner kurzen Erfahrung und auch von den anderen resümiere, ist das beste, du machst ihr wirklich keinen Druck und lässt sie in Ruhe, Auch wenn man unbedingt helfen, nachfragen will - also alles was ,,Nut gut gemeint ist'', wirklich besser lassen.Sie wird sich höchstwahrscheinlich nur noch mehr entfernen! Wenn jmd. keine Hilfe möchte, dann kann man diese wirklich nicht aufzwingen, ohne es schlimmer zu machen.

10.05.2022 20:24 • x 2 #5604


Phil296
@sofi_l genau das finde ich so so schlimm und schwer. Als Mann möchte man seine Liebste schließlich beschützen. Habe das alles tatsächlich unterschätzt.

11.05.2022 08:32 • x 1 #5605


S
@Phil296 natürlich, das möchte man auch als Frau! Wie lange seid ihr denn schon zusammen?

Ich finde es auch gut, dass du dir sorgen machst und dich hier ans Forum wendest.

Ich bin selbst auch hin j d wieder eingeknickt und habe versucht irgendwie an ihn ranzukommen oder etwas unterstützendes zu sagen. Im Großen und Ganzen war das glaube ich noch an der Grenze, aber ich war auch nicht so "verzweifelt". Was ich sagen wollte, nichts davon hat etwas gebracht und vielleicht habe ich mich sogar noch mehr ins Aus gekickt,weil dieser Drang den man dann selbst verspürt, einfach manchmal total fehl am Platz ist und man ihn wirklich ignorieren sollte.

11.05.2022 09:36 • x 1 #5606


Phil296
@sofi_l erst ein halbes Jahr und deswegen ist es mein erster Kontakt in diese Richtung. Kenne sowas gar nicht und bin eher ein Mensch der viel Nähe braucht was es noch schwerer macht.

11.05.2022 09:45 • x 1 #5607


S
@Phil296 Okay, du solltest aber auch wissen dass du dich nun nicht aufdrängen kannst bzw. Sie wird dir das momentan nicht geben können.

Was ja aber auch heißt, wenn du sie nicht "hättest", wärst du ja so oder so erstmal alleine (es sei denn du springst so zum nächsten Partner über) - deshalb wirst du dich gerade , und auch in Zukunft damit abfinden müssen, dass es immer wieder Phasen geben wird; in denen du nicht "auf deine Kosten" kommst.

Eine Frage wäre hierbei natürlich auch, ob es gerade ein Gefühl des "vermissen" und "Entzug" ist (der Körper gewöhnt sich ja auch an körperliche Nähe), oder ob du generell Nähe als eine Art Bestätigung brauchst (keinesfalls böse gemeint, wir sollten uns nur alle hinterfragen, warum wir gerade etwas wollen; was jemand uns nicht geben kann/möchte).

11.05.2022 11:06 • x 1 #5608


Phil296
@sofi_l ich habe einfach immer gerne Friede Freude Eierkuchen. Bescheuert, ich weiß. Und jetzt wen anders zu suchen um Nähe zu bekommen kommt 0,0 in frage

11.05.2022 11:12 • x 1 #5609


A


Hallo Sandra-k,

x 4#30


Jedi
Hallo !

Zitat von Phil296:
bin eher ein Mensch der viel Nähe braucht

Brauchen, Hm , finde ich immer schwierig !
Das wir uns Nähe wünschen, finde ich dagegen völlig Ok !

Etwas brauchen, führt oft zu Erwartungen u. so ist die kleine Schwester der Erwartung nicht weit- sie heißt Enttäuschung !

Versuchen wir uns selbst das zugeben, was wir uns von einem anderen Menschen wünschen, Annnahme, Nähe,
Zuneigung , gar Liebe (Selbstliebe), dann werden wir nicht zu einem Braucher, sondern können den anderen
die Freiheit geben, Nähe zu uns zu suchen u. auch zu finden.
- Wahre Liebe lässt frei - ohne Erwartung ! -
----------------
Zitat von sofi_l:
ob es gerade ein Gefühl des vermissen und Entzug ist (der Körper gewöhnt sich ja auch an körperliche Nähe), oder ob du generell Nähe als eine Art Bestätigung brauchst (keinesfalls böse gemeint, wir sollten uns nur alle hinterfragen, warum wir gerade etwas wollen; was jemand uns nicht geben kann/möchte).

Wer einen anderen Menschen braucht, für seine Bedürfnisse oder gar für die eigene Bestätigung, dan ist dies
in meinen Augen schon so eine Art missbrauch des anderen. Dieser Mensch soll villt. eine Bedürfnis- oder
Bestätigungslücke schließen, die wir in eine Beziehung mitbringen.
Das hat auch in meinen Augen wenig mit Liebe zutun, sondern da bildet sich eine Verbrauchergemeinschaft u.
keine Liebesbeziehung ! - -

Schauen Wir doch darauf, was sind unsere Vorstellungen, die Wir von einer Beziehung haben - was für Standards oder
Dealbreaker haben wir für uns ?
Dann schauen wir, ob diese Partnerin/ Partner da für uns auch kompatibel ist u. es eine gesunde Mischung in einer Beziehung
geben kann !
Natürlich u. das möchte ich auch nicht verschweigen, kann dies mit einem depressiven Partner/ Partnerin
auch schwieriger werden - aber auch nicht unmöglich, eine zufriedene Beziehung führen zu können !

11.05.2022 13:09 • x 2 #5610

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