14473

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

M
Zitat von Jedi:
Finde diese Einstellung schon auch toll ! Stelle mir aber auch die Frage, was tut ihr für euch selbst - wie wichtig ist euer Umgang mit euch selbst ...

Weil es in dem Thema darum geht, wie man mit seinem kranken Partner umgeht und nicht darum, ob wir uns selbst lieben.

Selbstliebe ist der Beginn einer lebenslangen Romanze, sagte Oscar wild immer und er hatte recht.

Nicht jeder von uns hat eine toxische Beziehung.
Bei uns wars schön und Wertschätzend. Aber wenn die Erkrankung ihn in einen Abgrund zieht und er so nicht wahrgenommen werden will, dann bleibt nur abwarten. Vielleicht ist er auch aus Rücksichtnahme und Respekt so ruhig, weil er im Moment nicht geben kann.
Das auszuhalten liegt nicht an fehlender Selbstliebe, sondern war bei mir ne Vernunftentscheidung. Ich könnte abschießen und jemand anders kennenlernen (allein bin ich jetzt) , aber ich will nicht.

23.09.2021 08:40 • x 1 #4651


Schlüsselkind
Zitat von Jedi:
Finde diese Einstellung schon auch toll ! Stelle mir aber auch die Frage, was tut ihr für euch selbst - wie wichtig ist euer Umgang mit euch selbst - wie steht es mit eurem Selbstmitgefühl - Selbstliebe - der eigenen Wertschätzung Mir kommt das hier zu kurz - ist aber nur meine ganz persönliche Wahrnehmung ...

Ich selbst erwarte von einer Partnerschaft nichts, was ich mir nicht auch geben könnte und was ich nicht selbst bereit bin zu geben. Ich habe meine Grenzen, was ich bereit bin zu tun (ob der Mensch nun depressiv ist oder nicht). Ich sehe eine Partnerschaft auch als einen Bonus in meinem Leben und nicht als etwas, das ich grundsätzlich zum leben brauche, weil mich das nach meiner Erfahrung immer in ungesunde Abhägigkeiten gebracht hat. Das hat aber auch lange bei mir gedauert, das so zu verstehen und zu leben und einfach ist es auch nicht.

23.09.2021 09:07 • x 5 #4652


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


F
Hola!
Ich muss dem wirklich zustimmen - ich denke, man tut sich selbst einen Gefallen, wenn auch in einer Beziehung viel bei sich bleibt. Ich habe jetzt feststellen dürfen, dass es einem wirklich nicht guttut, wenn man so für den Anderen und für die Beziehung lebt. Ich muss aber auch sagen, dass es wirklich schwierig ist oder war (während Corona insbesondere find ich). Klar, ich brauche auch keine Beziehung um zu leben. Ich meine, ich würde mein Leben jetzt nicht als sinnlos erachten (hoffe ich). Andererseits muss ich sagen, wünsche ich mir eine Beziehung in meinem Leben, so ehrlich muss ich sein. Dass man da bis zu einem gewissen Grad Kompromisse eingehen und viel Zeit und Arbeit investieren muss, damit die Beziehung lebendig und positiv bleibt... Ich finde es sehr schwierig. Ich sehe viele Dinge deutlich kritischer seit der Distanzierung. Es gibt einige Fragen oder Wünsche, die ich bereit bin oder war für diese Beziehung hintenanzustellen. Hier weiterhin die Grenze zu halten oder zu sagen, man bleibt ganz strikt und fest bei sich...ich frag mich wirklich, ob das immer geht...

Zum Beispiel mein Bedürfnis wegzuziehen aus der Stadt, in der ich derzeit lebe. Mein Partner hat auch diesen Wunsch. Im Gegensatz zu mir hat er jedoch wegen seines Jobs weniger Möglichkeiten, den Standort zu wechseln. Ich als angehende Lehrerin kann mich sehr entspannt in andere Bundesländer bewerben. Und das im Grunde so ziemlich jederzeit. Mit meiner Fächerkombi werde ich überall mit Kusshand genommen, während er wirklich um eine Handvoll Stellen kämpfen muss. Ginge es jetzt nur um mich, würde ich das eher durchziehen. Wenn mich hier nichts mehr hält, warum nicht zurück in Richtung Weinberge? Bin ich bereit ihn hier zurückzulassen? Nein, eigentlich nicht. Home is where your heart is - gerne also auch bei ihm. Meine größte Sorge ist, dass er das nicht so hält. Dass er sich hier eigentlich nichts wirklich aufbauen möchte, weil er hier weg will. Weil er hier nicht sesshaft werden will und dann sich nicht so festfahren möchte. Derzeit frage ich mich viel, ob das so toll ist und so richtig? Einfach wegziehen auf die Gefahr hin, dass er nicht nachkommen kann? Mit der Unsicherheit ob es mir das selbst wert ist?

23.09.2021 10:33 • x 1 #4653


Schlüsselkind
Zitat von Freshdaex:
Hier weiterhin die Grenze zu halten oder zu sagen, man bleibt ganz strikt und fest bei sich...ich frag mich wirklich, ob das immer geht...

Mit Grenze meinte ich nur, für sich eine klare Grenze zu ziehen wann bei einem selbst eine Belastung erreicht ist, die man nicht mehr tragen kann und will. Natürlich sollte man, wenn man sich auf eine Partnerschaft einlässt, auch auf Kompromisse eingehen können. Aber sich dabei eine - für sich - gesunde Unabhängigkeit zu bewahren, finde ich schon lebensnotwendig. Das Ausleben oder der Wunsch der eigenen (Un-)Abhängigkeit ist sehr individuell - wenn man Glück hat, findet man jemanden der zum richtigen Zeitpunkt kompatibel mit einem ist.

23.09.2021 11:06 • x 3 #4654


M
Zitat von Freshdaex:
Hola! Ich muss dem wirklich zustimmen - ich denke, man tut sich selbst einen Gefallen, wenn auch in einer Beziehung viel bei sich bleibt. Ich habe ...

Wenn du kannst, dann nimm ein bisschen Tempo raus. Diese Fragen beantwortet alle die Zeit.

Die Zeit auf unserer Seite.

Wenn du jetzt ne Entscheidung brauchst, dann musst allein entscheiden. Er kann grade nicht. Bei jeder anderen Erkrankung müssten wir auch warten bis es wieder geht.

Diese Gedankenstrudel bringen dir grade nichts.

23.09.2021 11:09 • x 3 #4655


F
Vielen Dank. (:

@Milla ich weiß, dass er gerade nicht kann, aber es ist ihm schon vorher auch schwer gefallen.
@Schlüsselkind ich weiß, dass du damit auf deine eigenen Grenzen eingegangen bist, das sollte auch kein Vorwurf sein oder so.

Es sind einfach generell Fragen, die ich mir stelle, um es beim nächsten Mal besser zu machen. Mehr auf mich zu achten, aber das sind einfach Punkte, bei denen ich tatsächlich nicht weiß, wie ich das umsetzen soll. Dass ich mir über meine eigenen Wünsche und Grenzen bewusst bin, aber insbesondere bei den Wünschen manchmal nicht weiß, wie ich diese in Einklang bringen soll. Ich wollte damit nicht anzweifeln, dass hier irgendjemand nicht in der Lage ist, Kompromisse einzugehen.

23.09.2021 11:16 • x 2 #4656


Schlüsselkind
@Freshdaex
Hab das auch gar nicht als Vorwurf oder gar negativ bewertet. Weiß ja selbst, wie schwer das alles in der Praxis aussieht. Alles gut.

Versteht sich, dass man sich immer wieder Fragen stellt, wäre auch seltsam, wenn nicht. Das gehört zum Leben dazu. Man hat Wünsche. Kann mich da Milla mit ihrer Empfehlung an Dich nur anschließen!

23.09.2021 11:21 • x 2 #4657


M
Zitat von Freshdaex:
Hola! Ich muss dem wirklich zustimmen - ich denke, man tut sich selbst einen Gefallen, wenn auch in einer Beziehung viel bei sich bleibt. Ich habe ...

Für mich wäre es ein Schlag ins Gesicht, wenn mein Partner ohne mich umzieht.
Wenn die Beziehung so ernst ist, dass man Kinder will, dann findet man da sicher eine Lösung.

Entscheidungen wie Wohnort kann man meines Erachtens als Paar nimmer allein treffen.

23.09.2021 11:32 • x 3 #4658


F
Zitat von Milla:
Für mich wäre es ein Schlag ins Gesicht, wenn mein Partner ohne mich umzieht.

Same. Es ist aber auch ein Schlag ins Gesicht, wenn sich der Partner alles mit einem vorstellen kann, aber bloß nicht in der Gegend, wo man derzeit wohnt. Weil damit einhergeht, dass er sich damit abfindet, dass er ab sofort sein Leben hier gestalten muss.

23.09.2021 11:54 • x 1 #4659


Jedi
Zitat von Milla:
Selbstliebe ist der Beginn einer lebenslangen Romanze, sagte Oscar wild immer und er hatte recht.

Danke @Milla - in diesem Satz steckt sehr viel an Weisheit

23.09.2021 17:15 • x 1 #4660


Jedi
Zitat von Milla:
Weil es in dem Thema darum geht, wie man mit seinem kranken Partner umgeht
und
nicht darum, ob wir uns selbst lieben.

Da hast Du sicherlich recht.

Nur für mich persönlich, wünschte ich, dass euer Fokus mal auch mehr auf euch gerichtet ist.
Mir kommt das zuwenig hier im Austausch vor - ist aber auch nur meine ganz eigene Wahrnehmung.
Villt. hat das etwas damit zutun, dass ich vor euch allen hier einen riesigen Respekt empfinde,
wie ihr mit eurer nicht so einfachen Situation versucht einen Umgang zu finden !

Deshalb hatte ich mal die Fragen, die mir so kamen, hier aufgeschrieben !

23.09.2021 17:25 • x 2 #4661


selly
Zitat von Jedi:
Deshalb hatte ich mal die Fragen, die mir so kamen, hier aufgeschrieben !

Das ist auch vollkommen gut so, nur so entstehen auch Diskussionen, oder man hinterfragt einiges

23.09.2021 17:51 • x 1 #4662


M
Zitat von Jedi:
Da hast Du sicherlich recht. Nur für mich persönlich, wünschte ich, dass euer Fokus mal auch mehr auf euch gerichtet ist. Mir kommt das zuwenig ...

Für mich gehören meine Befindlichkeiten einfach nicht zum Thema.
Und wenn ich schreiben würde, was mein Ausgleich ist, dann wäre es nicht mehr völlig anonym.

Mein Partner und der Umgang mit seiner Erkrankung ist ein Thema, dass ich mit euch teilen möchte.
Den Rest meines Lebens nicht. (Das würde dir einen Einblick in meinen Ausgleich geben und in meine selbstfürsoge)

Und ich finde lieb, dass du so denkst.

23.09.2021 18:31 • x 2 #4663


Jedi
Zitat von Milla:
Für mich gehören meine Befindlichkeiten einfach nicht zum Thema.

Das ist natürlich absolut zu respektieren !

23.09.2021 18:37 • #4664


A


Hallo Sandra-k,

x 4#15


selly
Zitat von Milla:
Partner und der Umgang mit seiner Erkrankung ist ein Thema, dass ich mit euch teilen möchte.
Den Rest meines Lebens nicht. (Das würde dir einen Einblick in meinen Ausgleich geben und in meine selbstfürsoge)

Das kann ich auch vollkommen verstehen Milla, aber ich finde es trotzdem gut, wenn manchmal provokative oder auch einfach Fragen kommen, wo "der eine oder andere wenn er denn möchte" -antwortet oder es aber für sich im Kopf überlegt.
Das muss ja keiner beantworten, Niemand muss hier was schreiben was er nicht möchte. Ich sehe es eher als Angebot - ein Betroffener fragt und oder zeigt seine Sichtweise, darüber bin ich auch froh.
Aber ich antworte hier nur auf Dinge die ich beantworten möchte

23.09.2021 18:42 • x 1 #4665

Weiterlesen »




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag