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Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

R
@Sandra
Ne ich war nicht auf Tour. Ich muss heute auch wieder früh zur Arbeit und gestern war mir auch nicht so danach .

Das mit Robert Enke ist wirklich sehr tragisch . Da sieht man Mal, wie schlimm eine Depression sein kann. Obwohl er sportlich/beruflich erfolgreich war, eine tolle Frau hatte und auch noch viel Geld besaß, hat er sich suizidert.
Sehr traurig und zeigt, wie quälend eine Depression für jemanden sein kann .

12.11.2019 06:29 • x 4 #451


S
Guten Abend,
Also der Tag heute war sehr chaotisch und es gab direkt heute morgen eine Situation in der ich meinen Partner vor der Loch sofort angerufen und um Hilfe gebeten hätte und sie auch garantiert bekommen hätte. Ich habe aber gar nicht das Bedürfnis gehabt ihn zu kontaktieren, da er mir aktuell nicht helfen kann und ich habe es auch ohne ihn geschafft und nur während dessen kurz reflektiert wie es sonst gewesen wäre. Bin mir absolut sicher das sein Verhalten in den letzten Wochen, das permanente ausgehen etc. Ein versuch von ihm war sich vor dem Loch zu retten. Als ich hörte das er vergangenes Wochenende nicht das Fussballspiel der Spiele anschauen war, war mir klar er ist wieder komplett in seinem Loch und isoliert sich. Die Reportage gestern hat mich kurz dazu bewegt ihm nochmal was ganz liebevolles zu schreiben, weil ich ein schlechtes Gewissen hatte, dass ich letzten Montag ihm alles geschrieben habe was mich bedrückt an der aktuellen Situation obwohl er sich darauf noch gemeldet hatte. Aber es musste auch mal von meiner Seite der Standpunkt klar gemacht werden. Aktuell kann ich ihm nicht helfen, er kann es nur selbst und er hat es schon mal geschafft und wird es auch wieder schaffen. Bis dahin werde ich schreiben wenn mir der Sinn danach ist, da ich ja auch nicht weiß wann er wieder auf dem Weg nach draussen ist. Ich merke aber eine innere Ruhe in mir und wie ich immer mehr bei mir wieder bin. Die Schlüsselfrage für mich war auch, würde er es mir sagen wenn er mich nur nicht mehr wollte? Und da sage ich ganz klar JA. Er isoliert sich ja auch nicht nur von mir, sondern tut wirklich nur das nötigste um sein Leben bestreiten zu können, nämlich arbeiten. Und danach sofort nach Hause in die Isolation. Er wird es wieder raus schaffen, wann das sein wird, kann keiner sagen. Ich hoffe auf eine nicht allzu lange Zeit und ein Happy End.

12.11.2019 21:56 • x 2 #452


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


S
Ach ja, auch der Jalousieindex wie ich es bezeichne gibt mir Ruhe. Ich muss oft bei ihm vorbei fahren (Arbeitsweg etc.) und sehe anhand wie ich Jalousien stehen ob er zu Hause ist oder nicht. Das beruhigt mich auch. Ich gebe zu ich bin auch schon das ein oder andere Mal einen kleinen Umweg gefahren um nach zu schauen. Ist aber wirklich nur ganz klein, gibt Leute die würden das nicht als Umweg bezeichnen. Und daraus kann ich schließen das sich wohl seine Mehrarbeit seit 1.11. Tatsächlich wieder auf ein normalmass geändert hat. Das war ihm so wichtig nach seiner letzten Phase, aber scheinbar hat das alleine das erneute zurückfallen nicht aufgehalten.

12.11.2019 22:14 • x 2 #453


Juli1
Hallo Sandra,
Du kannst stolz auf Dich sein, dass Du eine schwierige Situation alleine gemeistert hast, da Hilfe von ihm derzeit nicht möglich ist.
Ich versuche derzeit auch mich nur um mich selber zu kümmern, schreibe ihm tagsüber auch nicht mehr, nur was belangloses, weil ich wissen wollte, wie lange der Handwerker da war. Heute Abend schrieb er mir, dass er Karten spielen geht, ich habe nur kurz geantwortet und ihm viel Spaß gewünscht. Keine Sentimentalitäten mehr, die kommen momentan eh nicht an.
Dafür hat er mir heute Bilder aus einem vergangenen Urlaub geschickt, da er sein altes Handy ausgemistet hat. Da musste ich kurz schlucken, aber hab gar nicht geantwortet.
Ich werde auch nicht mehr auf ihn warten sondern nachher einfach ins Bett gehen. Obwohl es früher immer toll war, sich über das Erlebte auszutauschen.

12.11.2019 22:23 • x 2 #454


S
Hallo @Juli1 danke.
Ich schreibe nicht unbedingt belangloses, sondern wenn mir was einfällt was aber keine Anforderung an ihn stellt einfach. Wenn du das im Moment nicht kannst sentimental sein ist das doch okay, ich denke man darf es sich nur selbst nicht verbieten dann platzt man bestimmt irgendwann.
Bei der Sache mit den Bildern hätte ich garantiert auch geschluckt und Tränen bekommen. Tu was dir gut tut.

12.11.2019 22:29 • x 2 #455


S
Und was ich eben gefunden habe, denn ich möchte ja schon vorbereitet sein, wenn er wieder rauskommt. Es gibt wohl doch an verschiedenen Tagen in der Woche an einer Caritaseinrichtung hier vor Ort, naja auf dem Land sind das schon noch 30 Minuten Fahrt eine Beratung für Angehörige. Da werde ich mich schlau machen was wir hier in der Gegend dann für ihn tun können und welche Möglichkeiten es gibt. Ich bin halt ein Mensch der immer gerne auf fast alles Vorbereitet ist was er mir ein Stückweit genommen hat. Aber positiv gesehen. Eigentlich habe ich immer einen Plan für alles und wenn es nicht klappt kann ich gut improvisieren. Er hat mir beigebracht das ich nicht immer einen Plan brauche. Was für mich total spannend war zu lernen aber auch schön. Nur hier brauche ich einen Plan ! Für mich und auch für ihn, damit nicht wieder Zeit damit drauf geht nach Möglichkeiten zu suchen und aktuell kann ich Die Zeit ohne ihn so dann gut nutzen.

12.11.2019 22:36 • #456


Juli1
Ich habe aber am Anfang vieles geschrieben, was ihn bestimmt unter Druck gesetzt hat, weil ich es nicht besser wusste. Das habe ich abgestellt, weil darauf eh keine Antwort kam. Und mir geht es besser damit, weil ich dann nicht enttäuscht bin.

12.11.2019 22:37 • x 2 #457


Juli1
Ich bin auch so, hätte am liebsten immer einen Plan für alles. Diesen Zahn hat mir meine Therapeutin gezogen, sie sagte: sie können sich nicht auf alle Eventualitäten vorbereiten, da es doch meistens anders käme. Man könne nicht einen Plan für alles haben. Mir tut es nämlich nicht gut, alles planen zu wollen, das merke ich.

12.11.2019 22:41 • x 2 #458


S
Ach Juli das haben wir bestimmt alle gemacht. Aber wir wussten es da auch noch nicht besser. Genauso auf diese Dinge/Fragen bekommt man sowieso keine Antwort, aber auch das mussten wir alle erst lernen, genauso damit umzugehen wie wir nicht enttäuscht werden, wenn wir keine Antwort bekommen.

12.11.2019 22:42 • x 2 #459


S
Heute kann ich auch sagen, ich brauche und will gar nicht mehr für alles einen Plan, da ich echt gut improvisieren kann. Und es tut so gut nicht immer einen Plan zu haben. Mein näheres Umfeld hat das auch positiv gemerkt. Also ich war nie stark an einen festen Plan orientiert, aber gerne gut vorbereitet und eine generelle Richtung musste schon da sein.

12.11.2019 22:46 • x 3 #460


selly
@Juli
In diesem Zwiespalt bin ich auch immer. Ich schreibe Nettes, aber es kommt nie was zurück. Ich frage was Sachliches und ich bekomme Antwort.

Ich habe deshalb das Schreiben auch sehr reduziert. Maximal 2 mal wöchentlich anstelle wie zuvor fast täglich.eben weil nie was zurück kam und man sich doof vor kommt und respektlos behandelt.auch wenn es deren Depression ist, so wünsche ich mir manchmal wenigstens eine Höflichkeitsmaskemir gegenüber.

Allerdings manchmal bekomme ich einen sensiblen Moment in dem ich nochmals schreibe für ihn da zu sein und dass er mir wichtig ist. Aber die grossen Liebeserklärungen wie die letzten Wochen lasse ich weg, es tut zu sehr weh da keine Antworten zu bekommen.

12.11.2019 23:57 • x 3 #461


selly
@Juli1
Aber wie kommst Du speziell auf die Idee ihn mit den netten Nachrichten unter Druck gesetzt zu haben? Hat Deine Psychologin das erwähnt? Oder hat er es Dir gesagt? Dann hätte man zumindest mal eine Info.?! Denn meiner äußert gar nichts und ich sah ihn schon drei Monate nicht.

Ich hab's nur sein gelassen weil es sich so mies anfühlt. Und weil mir aufiel er antwortet nur bei Sachlichem oder wenn ich ganz doll Alarm mache und um Lebenszeichen bitte, dann meldet er sich

13.11.2019 00:06 • x 3 #462


Juli1
@selly
Mein Freund sagte mir, dass er momentan nichts fühlt, auch für mich nicht.
Und wenn ich ihm was nettes sagte, merkte ich, wie er erstarrte und nicht fähig war, was nettes zurückzugeben oder zu sagen. Normale sachliche WhatsApp oder lustige werden beantwortet, auf emotionale oder liebevolle Nachrichten bekomme ich keine Antwort. Ab und zu lege ich einen Zettel an die Kaffeemaschine, auf den ich schreibe, dass ich ihm einen schönen Tag wünsche. Aber kein 'ich liebe Dich' etc.

13.11.2019 00:31 • x 4 #463


selly
@Juli1
Exakt das Verhalten von meinem Freund! Krass.
Nur dass meiner das mit den Gefühlen nicht sagte, aber es wird bestimmt auch so sein dass meiner nichts fühlt, denn sein Verhalten ist genau wie Du beschreibst.auch mit dem erstarrt sein als ich ihn vor vielen Wochen mal sah und ihm auch meine liebe sagte.und am Telefon vor drei Wochen sagte ich es auch und er war wie erstarrt.
Deshalb kann ich das ich liebe dich auch nicht schreiben seit einiger Zeit.
Hat Deine Psychologin mal gesagt, dass die liebe nur überdeckt ist durch die Depression und wieder zurück kommt bzw.wieder fühlbar wird?
Fing es bei Deinem mit einem mal an oder war etwas Auslöser?

13.11.2019 01:11 • x 2 #464


A


Hallo Sandra-k,

x 4#15


Juli1
@selly
Erschreckend wie sich das alles gleicht. Meine Therapeutin meinte, dass die Gefühle wieder kommen könnten, wenn sich der Nebel lichtet bzw. die Depression behandelt wird. Aber ich könne nicht viel machen sondern nur warten und in der Zwischenzeit viel für mich machen.
Das war am Anfang für mich so schwer, das zu realisieren.
Das ganze ging vor einem halben Jahr so richtig los, mit Muskelschmerzen, Schlafstörungen, Bauchkrämpfen etc. Und schnell war klar, dass da Depression dahintersteckt.
Mein Freund hat unter anderem den Tod seiner Eltern nicht verwunden und hat nie Trauerarbeit betrieben, dazu kamen Probleme im Job, mangelndes Selbstbewusstsein etc.
Er hat sich mehr und mehr zurückgezogen und ich habe versucht ihm zu helfen wo ich konnte, habe mich natürlich aufgerieben. In der Tagesklinik hat man ihm Tabletten verpasst und dann gab es Gruppentherapie etc für 6 Wochen. Da ging es was besser, aber nachdem die Therapie vorbei war, fiel er wieder in ein Loch, da u.a. Kein geregelter Tagesablauf mehr. Und einen Therapeuten hat er sich nicht gesucht. Tabletten abgesetzt, da diese Juckreiz verursachen. Also hängt man jetzt in der Luft. Und seit dieser Zeit sind die Gefühle wohl ganz weg. Er ist wie ein gehetztes Tier, das versucht, aus dem Teufelskreis auszubrechen. Der einzige, der an ihn rankommt, ist unser Hund.

13.11.2019 01:32 • x 3 #465

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