14285

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

111Sternchen222
@Wuguli , hier ich habe gefunden dein Krönchen, etwas zerbeult und dellig, aber setz es trotzdem auf, es hilft!

18.02.2020 18:45 • x 4 #1621


M
danke Jedi das du als betroffene uns eine Rückmeldung und stütze in der schweren Zeit bist, vielen Dank. Aber du gibst uns deine Erfahrung mit deiner Krankheit wieder. Das was ich erlebt habe und bei einigen Freunden erlebt habe, zeigt mir wie individuell diese Krankheit ist. Aber bei allen war der Ausgang negativ sobald der Partner die Beziehung anzweifelt und keine Gefühle mehr hatte. Das es viel Zeit und Geduld braucht ist uns allen glaube ich klar. Zu warten bis er oder sie sich meldet weil alle Ruhe brauchen und wir auf heißen Kohlen sitzen, dass kann und darf nicht sein. Bei allem Verständnis, wir sollen an uns denken und das tun was gut für uns ist, Kopf ausschalten und so weiter, dass funktioniert nicht immer. Der Austausch mit Angehörigen gibt viel Kraft, sehr sogar, das sind aber Moment Aufnahmen, denn die Rückschläge die dann doch kommen, überwiegen. Das kostet soviel Kraft. Und wer kann uns schon sagen, außer der betroffene selbst, wie lange wir warten sollen. Die Zurückweisung überwiegt in solch einer Beziehung. Das darf nicht sein, genau das macht uns kaputt. Tage, Wochen oder Monate nichts von Partner zu hören, auch das darf nicht sein. Therapeuten sollten in den Gesprächen das thematisieren, denn genau sie müssten die Statistiken der Trennungen kennen und versuchen mit dem Patienten daran zu arbeiten. Entschuldigt bitte, aber so sehe ich das.

18.02.2020 20:11 • x 6 #1622


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


J
Liebe @wuguli,

Krönchen hat man dir ja schon gereicht

Nachdem ich die letzten Postings hier gelesen habe kann ich aus meiner Sicht nur raten, die Flinte nicht zu schnell ins Korn zu werfen.
Ich kann nur aus meiner Sicht berichten, die sicher ebenso individuell wie diese ganze Krankheit ist.

So hat mir Jedis Rat sehr geholfen, die aktuelle Situation so anzunehmen wie sie ist, bzw. war ohne zu bewerten. Das half mir sehr gegen das Grübeln, die Gedankenschleifen, dieses was wäre wenn. ohne eigentlich eine Ahnung zu haben. Diese Ungewissheit war für mich persönlich schwer.

Nun ist es ja bei uns so, dass diese Annäherung erst relativ kurz vor Beginn der Episode stattfand. Aber wir sind ja schon seit mehr als 20 Jahren befreundet, so das dieses bedingungslose Vertrauen zu ihm schon eine solide Basis hat.
Und genau das machte mir Mut einfach die Hoffnung nicht zu verlieren. Was sich über so lange Zeit aufgebaut hat, verschwindet nicht in so kurzer Zeit, es wird höchstens durch die Krankheit überdeckt. Und da ist dann einfach Geduld gefordert, bis auch der Kranke selbst das wieder fühlen kann.
Der Kontaktabbruch kam ja bei uns von jetzt auf gleich, ohne das ich noch die Möglichkeit gehabt hätte Fragen beantwortet zu bekommen. Also konnte ich nur auf mein Bauchgefühl hören. Gelegentliche kurze Emails, ohne Fragen oder irgendwas. Einfach ein kurzes Lebenszeichen das ich da bin, aber ohne Erwartungen oder Ähnliches was Druck verursachen könnte. Und in unserem Fall war dass genau das richtige.

Ich wünsch mir so sehr, das ihr auch bald eine positive Rückmeldung bekommt. Jeder hier hat es mehr als nur verdient! Ebenfalls von mir meinen größten Respekt an jeden einzelnen!

Lg
Just_me

18.02.2020 20:50 • x 3 #1623


S
Hallo zusammen,
Ach ich wusste warum ich die Ruhe bewahrt habe letzte Woche. Unser Treffen für Samstag hat er unter einer Fadenscheinigen - ich sage mal nicht Lüge (wobei es echt nicht sein kann ) Ausrede abgesagt hat. Und sich seitdem auch nur noch sporadisch wieder meldet. Ganz ehrlich, es lässt mich immer mehr kalt. Da kann auch alles positiv geschriebene vorher von ihm etc. Nicht aufwiegen. Auch gestern hat er mal wieder eine Erklärung abgegeben das er vom Kopf her kaputt ist und kurz geschrieben warum und auch das wir uns die Woche sehen müssen und er mir heute mitteilt wann. Ganz ehrlich, gestern habe ich schon nicht mit dieser Nachricht gerechnet und heute war ich mir ganz sicher das nichts kommt. Aber so sicher wie ich ihm sonst noch jeden Tag geschrieben habe, kann ich jetzt sagen das kann, will und werde ich nicht mehr tun. Diese Überzeugung kommt von ihnen heraus. Ich hab dadurch einen innerliche Ruhe die so gut tut. Habe gestern Abend angefangen ein Buch zu lesen und bin schon fast durch. Habe heute einen wundervollen Tag mit meinem Sohn verbracht und nicht an ihn gedacht oder wie es weitergehen soll.

18.02.2020 21:34 • x 5 #1624


Jedi
@M+M 1

Zitat von M+M:
Aber du gibst uns deine Erfahrung mit deiner Krankheit wieder.

Das ist natürlich so, aber auch konnte ich in Klinik, Reha, Grupppentherapie u, SHG auch umfangreiche
gar unterschiedliche Erfahrungen machen.
Zitat von M+M:
Das was ich erlebt habe und bei einigen Freunden erlebt habe, zeigt mir wie individuell diese Krankheit ist.

Sicher u. da hast Du auch völlig recht, dass diese Erkrankung viele Gesichter hat u. sich sehr individuell,
bei jedem Betroffenen auch äußern kann.
Was aber auch immer hinzu kommt, dass sind die individuellen Lebensumstände, dazu gehört,
wie es bisher in der Partnerschaft u. Ehe so Miteinander verlief - wie ist es mit dem Job - mit dem sozialen Umfeld -
den wirtschaftlichen Umständen, uvm. !
Auch dieses Wissen, beeinflusst das Verhalten, wenn eine Person an Depression erkrankt.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von M+M:
Aber bei allen war der Ausgang negativ sobald der Partner die Beziehung anzweifelt und keine Gefühle mehr hatte.

Das meinte ich, dass es auch eine Rolle spielen kann, wie die Beziehung bisher war u. so könnte eine solche Erkrankung villt. von dem Betroffenen genutzt werden, diese Beziehung auf Grund von Null Gefühlen, dann zu verlassen !
Ist aber auch nur von mir Spekulation, habe es aber schon so auch schon erlebt, sowohl in einer SHG, aber auch in dem Forum, indem ich vorher war.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von M+M:
Zu warten bis er oder sie sich meldet weil alle Ruhe brauchen und wir auf heißen Kohlen sitzen,

Deshalb habe ich hier Allen immer ermutigt, folgt euren Bedürfnissen u. schreibt, was Euch wichtig ist.
Dabei geht es nicht, den Betroffenen zuzutexten, aber der Betroffene kann schon auch noch selbst entscheiden,
wann u. ob er eine Eurer Nachrichten lesen möchte.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von M+M:
Bei allem Verständnis, wir sollen an uns denken und das tun was gut für uns ist, Kopf ausschalten und so weiter, dass funktioniert nicht immer.

Wenn ich dazu etwas schreibe, dann ist mir das Klar !
Aber einen Umgang mit dieser für Euch schwierigen Situation zu finden, da gehört die Achtsamkeit,
sich seinen Gedankenkarussell nicht auszuliefern u. pos. Erfahrungen zu machen, indem man für sich gut sorgt ist
hilfreicher, als sich in den Gedankenschleifen zu verfangen.
Das kostet enorm Energie u. belastet Körper-Geist u. Seele !
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von M+M:
Der Austausch mit Angehörigen gibt viel Kraft,

Das ist auch sehr zu empfehlen !
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von M+M:
denn die Rückschläge die dann doch kommen, überwiegen.
Das kostet soviel Kraft.

Das ist sicher so !
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von M+M:
Und wer kann uns schon sagen, außer der betroffene selbst, wie lange wir warten sollen.

Wenn der Betroffene das kann u. will ?
Ein TP kann da auch mutmachend auf den Betroffenen einwirken, wie er mit seiner Beziehung umgehen kann.
Ob das der Betroffene so annimmt, darauf hat ein TP wenig Einfluss.
So verhält es sich auch mit der Therapie, denn die meiste Arbeit müssen wir Betroffene schon selbst leisten.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von M+M:
Die Zurückweisung überwiegt in solch einer Beziehung.
Das darf nicht sein, genau das macht uns kaputt.

Ich würde sagen, dass eine Zurückweisung so nicht sein sollte u. wäre somit ein Thema, dass man in der Therapie
ansprechen kann u. der TP wird sicher dazu sich etwas einfallen lassen.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von M+M:
genau das macht uns kaputt.

Natürlich macht ein das kaputt, aber deshalb schreibe ich u. so mach anderer hier, dass es wichtig ist,
gut auf sich aufzupassen, achtsam zu bleiben, auf sein Denken immer mal zu reflektieren.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von M+M:
Therapeuten sollten in den Gesprächen das thematisieren,

Wenn der TP davon Kenntnis erhält !
Sonst bezieht sich der TP darauf, was er vondem Klienten erfährt u. berichtet bekommt.
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von M+M:
denn genau sie müssten die Statistiken der Trennungen kennen und versuchen mit dem Patienten daran zu arbeiten

Wenn Beziehung zu einem Thema gemacht wird, dann wird das der TP auch ansprechen.
Was der Klient dann mit dem Besprochenen macht u. so mit in sein Leben , Alltag, in seine Beziehung mitnimmt,
dass kann beim besten Willen ein TP nicht beeinflussen !
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von M+M:
Entschuldigt bitte, aber so sehe ich das.

Dafür brauchst Du Dich nicht entschuldigen u. ich finde es mutig, aber sehr authentisch von Dir,
dies so offen hier zu schreiben.

Ich nehme durch deinen Beitrag gerade wahr, dass Du tief in Dir enttäuscht bist u. Du Dir auch von Seiten des Betroffenen u.
des Therapeuten, etwas anderes Wünschen u. Erhoffen würdest, was Dir wohl dabei sehr fehlt.
(Ist nur gerade so meine ganz persönliche Wahrnehmung, die nicht unbedingt zutreffen muss !)

Aber gut ist, dass Du das hier so klar aufschreibst u. benennst !
Unterschiedliche Sichtweisen zuzulassen, dass ist, was so ein Austausch in einem Forum so wertvoll machen kann.

LG Jedi

18.02.2020 21:59 • x 1 #1625


Jedi
@Sandra-k !

Zitat von Sandra-k:
Diese Überzeugung kommt von ihnen heraus. Ich hab dadurch einen innerliche Ruhe die so gut tut.

Das liest sich sehr gut !
Zitat von Sandra-k:
Habe gestern Abend angefangen ein Buch zu lesen und bin schon fast durch.
Habe heute einen wundervollen Tag mit meinem Sohn verbracht und nicht an ihn gedacht oder wie es weitergehen soll.

Das sind die wertvollen Momente u. bewahre sie Dir.
So versuche Dir mehr von solchen wunderbaren Tagen, mit deinem Sohn oder auch Allein, Dich damit zu beschenken.

LG Jedi

18.02.2020 22:14 • x 1 #1626


W
Danke @just_me, deine Sichtweise macht einem Mut!

Ich glaube ich lassen mich ziemlich schnell von seinen guten und schlechten Momenten beeinflussen.
Ich mein ich freu mich, wenn es ihm gut geht und er mir viel schreibt, aber jedes mal ist im Hinterkopf dieser Gedanke, der mir sagt Vorsichtig, das ist nur der Moment!.

Ich schaffe es an manchen Tagen mich komplett abzulenken, aber für einen längeren Zeitraum schaff ich es noch nicht.
Zudem beneide ich @Sandra-k , dass sie dieses kühl reagieren schafft und sich ein Buch Schnappt und liest.

Hab immer noch so ein mulmiges Gefühl im Bauch, aber es wird weniger.

Grüße.

18.02.2020 22:27 • x 1 #1627


S
@Wuguli das ist das erste Buch seit über einem halben Jahr.
Klar bin ich jetzt froh das es klappt, aber der Weg dahin war nicht wirklich einfach.
Ich habe mich auch die ersten Monate komplett von seiner Gefühlslage oder der Sache leiten lassen ob er sich meldet oder nicht. Das hätte ich zu der Zeit auch nicht abstellen können. Aber heute kann ich es und es muss auch sein sich davon abzugrenzen sonst geht man selbst kaputt

18.02.2020 22:32 • x 2 #1628


W
Ja da hast du recht @Sandra-k

Ich fühle mich noch nicht in der Lage alles kühler zu betrachten. Das ist alles neu.

Ich weis, dass ein guter Freund von mir auch an Depression erkrankt ist, er ist mittlerweile schon fast wieder der alte, was mich sehr Freut. Aber es ist unfassbar wie individuell diese Krankheit ist.
Die Symptome sind ähnlich, aber beide machen einen ganz anderen Heilungsprozess durch.
Beide sind aber auch vom Typ her sehr unterschiedlich.

18.02.2020 22:40 • x 1 #1629


S
@Wuguli du kannst bei keiner Krankheit einen Vergleich von Mensch zu Mensch machen. Das fängt beim grippalen Infekt an, den der eine gut weggesteckt und sogar arbeiten geht und der andere liegt wirklich flach. Wir sind alle unterschiedlich und so unterschiedlich sind auch diese Ausprägungen jeder Krankheit bei jedem einzelnen.
Ich durchlebe das ganze jetzt seit August letzten Jahres mit und habe auch von vielen Betroffenen aus meinem Bekanntenkreis erfahren. Bei dem ein oder anderen merkt man nichts ohne Medis etc. Und beim nächsten dachte ich, ach deshalb ist er/sie manchmal so.
Ganz ehrlich ich habe mich die ersten Monate nicht in der Lage gesehen das so wie heute zu betrachten. Aber heute denke ich, ich bin ihm nicht egal das weiß ich und wenn es gut werden soll dann wird es das und wenn nicht ist es schade, aber ICH kann es nicht ändern. Ich habe viel und manchmal auch zu viel gemacht. Und bin für ihn da. Mehr geht nicht.

18.02.2020 22:47 • x 4 #1630


W
Starke Antwort @Sandra-k

Ja mit den Unterschieden hast du komplett recht!

Mal eine Frage zu euren vorherigen treffen, kam er Dir wie ein neuer Mensch vor, im Sinne dass er zum Beispiel vor der Krankheit wenig über deine Gefühle gefragt hat und jetzt mehr.
Siehst du da bezüglich Veränderungen?

18.02.2020 22:52 • x 1 #1631


S
@Wuguli ganz im Gegenteil. Er scheint noch etwas gefangen zu sein sowie wie Nebel im Kopf stelle ich es mir vor. Vor der Episode war er immer total um mich bemüht, wollte alle wissen also wie es mir geht was mich beschäftigt und hat mir auch alles von sich erzählt.
Die letzten Treffen hat er kaum nach mir gefragt aber doch sehr viel von sich erzählt und seinem Chaos im Kopf und Alltag. Dazu haben wir gemeinsam Ideen und Pläne gemacht, welche auch anfänglich gut umgesetzt wurden von ihm. Aber seit wir uns mal wieder länger nicht gesehen haben nicht mehr oder weniger umgesetzt werden. Dazu die Ausreden bzgl. Treffen obwohl ich ihm das nie angekreidet habe wenn er etwas vernachlässigt hat und es nie als erste angesprochen habe. Wir haben immer wieder einen neuen Plan aufgestellt ohne das ich es als Versagen oder so gewertet habe. Womöglich ist das jetzt auch der Grund warum er sich nicht treffen will, weil wieder was schleift und ihm das dann bewusst wird. Keine Ahnung. Er war auch sehr liebevoll bei alle treffen, aber es war nicht so vertraut wie vorher für mich. Ich war sehr zurückhaltend. Seine Nachrichten wurden erst letzte Woche wieder persönlich und voller Liebe, gab es zu letzt im Oktober und da war es nur ein kurzes Auf, was mich auch dieses mal nicht euphorisch werden ließ.

18.02.2020 23:03 • x 2 #1632


W
Das finde ich super interessant.
Bei meinem ist es so, dass er viel mehr nach meinen Gefühlen fragt. Sehr neu ist, dass er extrem und ich betone extrem ehrlich ist. Er redet sehr offen über seine Gedanken auch bezüglich zu mir. Das ist teilweise schmerzhaft, aber besser als angelogen zu werden.

Bei den letzten Treffen war meiner in manchen Momenten wie früher, gelacht und in seinen Augen war da so ein strahlen.

@sandra-k, du sagst du bist zurückhaltend während den treffen und nicht mehr so euphorisch wegen den lieben Nachrichten. Klar wir man auch kühler und dieses Verliebtsein schwindet ja auch langsam bei uns. Wärst du momentan bereit dich auf was Neues einzulassen?

18.02.2020 23:12 • x 1 #1633


S
@Wuguli
Das ich so bin im Moment heisst nicht das für mich alles vorbei ist. Auf gar keinen Fall könnte ich mich aktuell auf wen neues einlassen.

18.02.2020 23:18 • x 2 #1634


S
Er ist mir gegenüber was ihn und seine Gedanken betrifft auch total ehrlich. Das war aber schon von Anfang an so, nur in der schlimmsten Zeit ging halt nichts.
Er hat mir auch gestern geschrieben wie schlimm sein Tag war und das er sich am Abend wegen des ganzen Chaos erstmal übergeben hat und er das nun verkraften muss. Aber er kann in dem Moment in dem er es verkraften muss wohl mit sich selbst erst ausmachen.

18.02.2020 23:22 • x 3 #1635


S
Jeder Mensch ist anders. Ich bin immer froh wenn ich ihn habe wenn es mir nicht gut geht oder so. Aber er braucht dann wieder erstmal Zeit für sich um alles zu sortieren

18.02.2020 23:24 • x 2 #1636


W
Ja geht mir genau so @Sandra-k

Darf ich mal fragen was ihr bei euren treffen gemacht habt?
Meiner will immer einen Plan haben damit er nicht ins Grübeln kommt oder in seine down Momente.

19.02.2020 00:53 • x 1 #1637


J
Zitat von Sandra-k:
@Wuguli
Das ich so bin im Moment heisst nicht das für mich alles vorbei ist. Auf gar keinen Fall könnte ich mich aktuell auf wen neues einlassen.


wenn ich mich da einklinken darf, das ist der Punkt über den ich auch so oft nachgedacht habe.

die einzige Möglichkeit etwas zu ändern, die ich aktuell habe, ist mich ganz offiziell zu trennen.
aber mich auf wen neues einlassen, steht gar nicht zur Debatte. will ich nicht.

was würde sich also aktuell ändern, bei einer Trennung?
- nichts. nur evtl. der Gedankengang, zu früh aufgegeben zu haben (aktueller Status, kann sich natürlich ändern)
deswegen gibt es von meiner Seite derzeit keine Trennung und ich versuche mein Leben so gut es geht zu leben. es gibt natürlich bessere und schlechtere Tage.

meiner hat sich gestern Abend von ganz allein gemeldet. ich war auch wieder Schatz (das liest man gern), hat mir ein bisschen berichtet wie es bei ihm so aussieht. leider nicht so positiv, wieder Thrombose. etwas nervig, irgendwie immer was neues.
leider war mein ganzer Tag gestern eher ziemlich bescheiden, weshalb ich diese Info am Abend nicht gebraucht hätte. aber so ist es, ich versuche mich abzugrenzen und nicht zu arg drüber nachzudenken, und heute geht's schon etwas besser

viele Grüße an euch

19.02.2020 12:07 • x 2 #1638


W
Hey @Jimbob2

Mir fällt auch immer mehr auf, dass ich mich nicht mehr so über seine Nachrichten freue.
Er hat mal zu mir gemeint ich solle mich in seine Lage versetzten.
Dir schreibt jemand Nachrichten oder dich berührt jemand, für den du keine Gefühle oder Bedürfnisse hast.
Da ist ja klar, dass er sich lieber mit Freunden trifft oder sonst was und das zu antworten auch eher eine Form von Höflichkeit ist.

Vielleicht unterdrück meiner auch einfach das alte Gefühl zu mir und will es gar nicht mehr.
Er hätte mehr Zeit für seine Hobbys und sein Studium, ich wäre in dem Fall nur eine Belastung.

19.02.2020 13:52 • x 1 #1639


J
Hallo @wuguli,

leider weiß ich deine Geschichte gerade nicht mehr im Kopf. vielleicht magst du mir kurz Erleuchtung geben

das ist bei mir etwas anders. über Nachrichten freue ich mich immer, allerdings schreibe ich ihn mittlerweile nur noch selten aktiv an. und siehe da, wenn ich ein paar Tage nichts sage, kommt von ihm was. die Texte werden auch ausführlicher, keine ein Wort Kurzinfos mehr, meistens.
Berühren ist bei uns derzeit ja raus. geht übers Handy leider schwer. ^^
mit Freunden trifft sich meiner nicht. Selten fährt er mal seine Kids besuchen. Ansonsten nimmt er Arzttermine wahr, kümmert sich mittlerweile wieder um Krankenkassen- und Bankgeschäfte und geht allein einkaufen.
aber er ist auch noch Arbeitsunfähigkeit und nicht arbeiten.

ich glaube nicht, das bei einer Depression aktiv die Gefühle unterdrückt werden vom Depressiven. das macht die Krankheit. oder hat er gesagt, das du eine Belastung bist und er ohne dich mehr Zeit hätte?

19.02.2020 14:02 • x 1 #1640


W
Hey @Jimbob2

Also zu Geschichte: da muss ich kurz erwähnen, dass ich nicht so lange leide wie andere.

Deine Diagnose ist, dass er schwere depressive Episoden hat mit psychotische Depression.
Also in die Klinik kam er vor Weihnachten, davor hatte er schon mehrere Monate wo er sich nicht mehr mit Freunden getroffen hat und die körperlichen Symptome zunahmen. Zu mir hat er sich extrem gut geschlagen und hat immer wieder versucht sich mit mir zu treffen und liebe und Zuneigung zu geben.
Ab heute geht er zur Tagesklinik.
Ende Januar/Anfang Februar sagte er sei sich unsicher mit seinen Gefühlen zu mir und er weis nicht ob er mich liebt oder nicht.
Wie schon gesagt, bei anderen geht das mehrer Jahre, deshalb hoffe ich das jetzt keiner meint ich solle mich nicht so anstellen.

Zu deiner Frage, er meint immer wieder das ich keine Belastung bin, aber die Situation, dass dieses eine Gefühl fehlt, ihn sehr belastet.

Deshalb dachte ich, dass wenn ich mal schreibe, es ihn sofort runter zieht, da ich eine Erinnerung bin, das dieses Gefühl da nicht mehr ist, verstehst du?

19.02.2020 14:13 • x 1 #1641


J
@Wuguli

Klinik ist doch gut! also, finde ich jedenfalls. bei meinem Kerl wäre ich auch sehr überzeugt davon, im Grundsatz auch alle Ärzte, aber seine Phsychotherapeutin sagt, solange er immer unterwegs ist, viel draußen und so. ist das mit einer stationären Behandlung wohl keine gute Idee. weil er da nicht so unterwegs sein kann, wie er möchte.

das kommt mir bekannt vor, was du erzählst. meiner hat bei mir auch lange versucht, das beste aus der Situation zu machen, bis es dann jetzt so geworden ist wie es ist. ich denke wohl, dass diese fehlenden Gefühle richtig belastend sind, als Nichtbetroffener kann man sich das ja kaum vorstellen. aber ich habe sehr viel darüber gelesen.
ich glaube aber, wenn du das Bedürfnis hast zu schreiben, dann mach es. so halte ich es auch aktuell, ich warte allerdings bis das Bedürfnis sehr groß wird, ansonsten bin ich nur noch am schreiben.
und irgendwer in diesem Thread (war es Jedi?) meinte ja auch, Depressive sind nicht unmündig. sie können ja selber entscheiden, was und wann sie lesen und beantworten. das ist für den Angehörigen nicht immer schön, diese Erfahrung habe ich schon mehrfach gemacht. aber diese Aussage hat mir sehr weitergeholfen.

viele Grüße

19.02.2020 14:22 • x 1 #1642


W
@Jimbob2

Danke für die liebe Nachricht.
Immer wieder schön sowas zu lesen.
Ja jedis Aussagen sind super hilfreich.

Ich glaube ich versuche auch, dieses Bedürfnis zu schreiben erstmal soweit abzuwarten und mich in der Zeit abzulenken bis es zu groß wird.

19.02.2020 14:35 • #1643


Katherina
Hallo an alle.
Auch mal ein kurzes Update meinerseits. meiner hat sich überraschender Weise am Freitag spät abends per sprachnachricht gemeldet. Hat nur oberflächlich erzählt dass er mit seiner Tochter eingeschlafen sei da die im Moment recht viel weint. ansonsten sehr sachlich. Seither nichts mehr. Nach wie vor hat er meinen Schlüssel und ein Bild auf seinem Arbeitsmessenger Signal von uns drin. tja. 3 Monate jetzt.

19.02.2020 21:57 • x 4 #1644


Jedi
Hallo Zusammen !

Mich würde einmal interessieren :
- was macht ihr gerade so - ?
- was ist Euch geade wichtig - ?
- was stärkt Euch gerade - was schwächt Euch - ?
- was für Perspektiven sind gerade so aktuell bei Euch - ?
- wie geht ihr gerade mit Euren Gedanken- Gefühlen u. Emotionen um - ?
- was hat Euch, eure Situation gelehrt - welche Erkenntnisse habt ihr bisher für Euch bis hierhin gewinnen können - ?
- was blockiert Euch ? u. habt ihr etwas gefunden, um eure Blockade einwenig aufzulösen - ?
- inwieweit kümmert ihr Euch um eure Bedürfnisse u. Wünsche - ?
- stellt ihr Euch auch evtl. noch Warum Fragen u. sucht nach Antworten, warum passiert mir das gerade so - ?
- gibt es Selbstzweifel u. wie geht ihr damit um - ?
- sind Schuldgefühle bei Euch ein Thema - ?

Mit diesen Fragen möchte ich gerne einmal, dass ihr u. hier sind Alle angesprochen, die ihr hier so aktiv unterwegs wart,
ganz den Fokus einmal auf Euch richtet !
Dies gehört zur Psychohygiene u. kann dabei helfen, innerlich sich mehr u. mehr wieder in Balance zu bringen. !

Eure Partner standen hier in euren Beiträgen immer sehr im Mittelpunkt, aber nun seit ihr wichtig u.
sollt jetzt einmal voll im Mittelpunkt stehen.
Villt. ergibt sich daraus auch untereinander ein interessanten Austausch, wobei es um Euch gehen soll !

Villt. mögt ihr mal die Fragen beantworten, entweder für sich ganz allein oder gar auch gerne hier in diesem Thread ?
Natürlich nur, wenn ihr Lust dazu habt !

LG Jedi

20.02.2020 16:44 • x 6 #1645


J
Zitat von Jedi:
Hallo Zusammen !

Mich würde einmal interessieren :
- was macht ihr gerade so - ?


Viel unterwegs sein, mein Pferd bespaßen, Freunde treffen, manchmal die Ruhe genießen

Zitat von Jedi:
- was ist Euch geade wichtig - ?


Auf mich selber achten und die Zuversicht behalten, was leider nicht ständig funktioniert

Zitat von Jedi:
- was stärkt Euch gerade - was schwächt Euch - ?


Gute Freunde und Gespräche stärken mich. Schwächen tun mich leider Meinungen von anderen, die nicht in der Situation stecken und sie leider nicht nachvollziehen können. Da fällt mir die Abgrenzung noch schwer.

Zitat von Jedi:
- was für Perspektiven sind gerade so aktuell bei Euch - ?


Die Hoffnung bleibt! Es gibt positive Aspekte, derzeit recht viele, ich muss nur darauf achten diese auch positiv zu bewerten ohne mich zu verbrennen, weil ich es positiv sehen will.

Zitat von Jedi:
- wie geht ihr gerade mit Euren Gedanken- Gefühlen u. Emotionen um - ?

Das schwankt. Manchmal bin ich sehr gefasst und Ruhe in mir selbst, manchmal zu sehr fixiert auf die Meinungen anderer und es wackelt. Ich stehe dahinter, was ich tu-und darf mich da nicht von anderen beeinflussen lassen. Mir fällt es auch manchmal schwer, negative Gedanken zu stoppen. Wenn ich zu weit in die Zukunft denke und mich verrenne - ich versuche, in hier und jetzt zu bleiben.

Zitat von Jedi:
- was hat Euch, eure Situation gelehrt - welche Erkenntnisse habt ihr bisher wahrnehmen können - ?

Ich bin viel stärker, als ich immer dachte. Ich habe eine unglaubliche Selbstdisziplin und Geduld. Und positives Denken. Das muss ich mir behalten.

Zitat von Jedi:
- was blockiert Euch ? u. habt ihr etwas gefunden, um eure Blockade einwenig aufzulösen - ?

Dazu hab ich vorher schon was geschrieben. Auflösen klappt noch nicht immer. Aber es ist ein Prozess.

Zitat von Jedi:
- stellt ihr Euch auch evtl. noch Warum Fragen u. sucht nach Antworten, warum passiert mir das gerade so - ?

Manchmal ja. Aber ich weiß das es in der aktuellen Situation nichts bringt, und versuche es zu vermeiden. Damit lebt es sich besser.

Viele Grüße

20.02.2020 16:55 • x 2 #1646


M
Jede einzelne hier geht anders mit ihrer(en) Situation um, ich denke wir alle hier haben verstanden, dass das Leben weitergeht auch ohne den geliebten Partner-/in. Ebenfalls denke ich, dass wir das alles irgendwann geschafft und bewältigt haben.mit oder ohne Partner. Um so länger etwas dauert, um so mehr Abstand werden wir erreichen. Der Schmerz wird immer weniger und irgendwann ganz weg sein und dann beginnt ein Leben. Dann wünsche ich mir, dass ich so etwas niemals mehr erleben werde. Für uns betroffenen ist es auch verdammt schwer damit umzugehen, denn wenn das Herz krank wird leidet es, sowie die Seele und das kann auch sehr lange dauern. Glaubt an euch und wir werden das schaffen. LG

20.02.2020 17:58 • x 4 #1647


W
@M+M

Besser hätte man es nicht auf den Punkt bringen können. Damit hast du echt alles abgedeckt was ich sagen will.

20.02.2020 18:27 • x 1 #1648


W
Die einige Frage die ich hab ich beantworten kann ist, dass ich einfach nur realisiere wie schnell alles vorbei sein kann. Da werden die ganzen Erinnerungen und Erlebnisse total ausgeblendet und alles hängt nur noch von Hormonen und Botenstoffe ab, mehr nicht.

20.02.2020 18:38 • x 1 #1649


A


Hallo Sandra-k,

x 4#30


M
Ich denke mittlerweile das es besser ist ganz damit abzuschließen und neu zu beginnen, selbst wenn das Leben mit dem erkrankten Partner weitergeht, auch wir haben uns verändert, keiner von uns will dich selbst aufgeben. Jeder von uns wünscht sich das Leben vor der Erkrankung des Partners. Welches wir nie wieder zurückbekommen. Wollen wir das wirklich? Ich möchte mich nicht verändern und stets Rücksicht nehmen. Ich bin immer noch lebensfroh, impulsiv und positiv und rede immer erst bevor ich denke. Ich weiß dass das nicht immer gut ist, aber so bin und will ich sein.

20.02.2020 19:13 • x 3 #1650

Weiterlesen »




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag