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Gedichte für das Wohl

Asche87


Lieb Kindlein, gute Nacht!

Vom Berg hinabgestiegen
ist nun des Tages Rest.
Mein Kind liegt in der Wiegen,
die Vöglein all' im Nest.
Nur ein ganz klein Singvögelein
ruft weit daher im Dämmerschein:
Gut' Nacht, gut' Nacht!
lieb Kindlein, gute Nacht!

Das Spielzeug ruht im Schreine,
die Kleider auf der Bank,
ein Mäuschen ganz alleine,
es raschelt noch im Schrank.
Und draußen steht der Abendstern
und winkt dem Kind aus weiter Fern:
Gut' Nacht, gut' Nacht!
lieb Kindlein, gute Nacht!

Die Wiege geht im Gleise,
die Uhr tickt hin und her;
die Fliegen nur ganz leise,
sie summen noch daher.
Ihr Fliegen, lasst mein Kind in Ruh,
was summet ihr ihm so heimlich zu?
Gut' Nacht, gut' Nacht!
lieb Kindlein, gute Nacht!

Die Vögel und die Sterne,
die Fliegen rings umher,
sie haben mein Kind so gerne,
die Engel noch viel mehr.
Sie decken's mit den Flüglein zu
und singen leise: Schlaf in Ruh!
Gut' Nacht, gut' Nacht!
lieb Kindlein, gute Nacht!

Autor Robert Reinick

27.05.2022 20:58 • x 2 #31


G
Ich hatte mal früher einen Songtext geschrieben. Aber der ist stellenweise vom Inhalt her etwas nichtssagend und ja, auch nicht durchweg positiv von der Stimmung her. Vielleicht kann ich den ja hier mal posten? Genre-mäßig würd den so als Sad-Rap einstufen

Jedenfalls danke für den Thread. Kunst ist nie verkehrt^^

28.05.2022 06:39 • #32


A


Hallo Asche87,

Gedichte für das Wohl

x 3#3


Asche87
Hallo @Grothszes,
erst einmal freut es mich sehr, dass du mein Thema Gedichte für das Wohl entdeckt hast.
So wie es der Name aber auch schon sagt, soll es hier wirklich nur um Gedichte gehen, von daher bitte nicht dein Songtext hier präsent geben. Schöne Gedichte sind aber natürlich auch, von dir, gerne willkommen und vielen Dank, dass du erst einmal nachgefragt hast!
Wünsche dir, nebenbei, noch ein schönes Wochenende!
Ganz liebe Grüße Asche87

28.05.2022 17:07 • x 2 #33


Asche87


Es sind nur ganz kleine
Sonntagsgedanken,
die sich in deinen Alltag
schleichen,
dort ihre Hängematte
aufspannen,
in die Sonne blinzeln
und dir zuwinken:
Lass die Seele baumeln

Autorin Silke Kühn

29.05.2022 10:57 • x 2 #34


Asche87
Neues selbstgeschriebenes Gedicht:



Hast du einen anstrengenden Tag,
bist du froh wenn der Abend naht.

Zur Erholung und für dein Wohl,
setz dich in den Schaukelstuhl,
mach die Augen dann zu
und lass den Tag nun ruh'.

Hab eine erholsame Nacht,
sie soll sorgen für neue Kraft
und dein neuer Tag,
dann angenehmer sein mag.

30.05.2022 11:47 • x 2 #35


Asche87
Ich hör ein Klopfen –
Wer klopft denn an?

Ah, der Specht, der bunte Hammermann!
Mal sitzt er hier, mal sitzt er dort –
ein kranker Baum, das ist sein Lieblingsort.

Er ist ein Meister der Putzerei,
er findet wirklich jedes Maden-Ei!

Jag ihn nicht fort, schenk ihm Vertraun –
er kümmert sich um jeden Baum.

Und hat der auch mal ein großes Loch –
ist doch egal, der Baum, er lebt doch noch!

Würden ihn die Maden fressen,
könntest Du ihn gleich vergessen!

Vögel brauchen auch ein Nest
für das anstehende Fest.

Was wär der Wald denn ohne Specht?
Er ist ein genialer Saubermann –
gell, da hab ich Recht!

Autorin Martina Kallinger

31.05.2022 08:26 • #36


Asche87
Worte

Oftmals wird man missverstanden,
obwohl man gar nichts falsches meint,
Worte die beim Andern stranden,
werden mit Kopfschütteln verneint.

Auch wenn Worte manchmal stören,
und beim Austausch nicht recht glücken,
es lohnt sich nicht, sich zu empören,
es hilft, sich besser auszudrücken.

Worte kann man formulieren,
um Gespräche zu gestalten,
einfach alles gut sortieren,
vor dem Reden – Hirn einschalten.

Autor Horst Rehmann

31.05.2022 08:30 • x 3 #37


Asche87

Geburtstag

Sie ist mir klar, seit langer Zeit,
Deine Liebenswürdigkeit,
ich gestehe Dir deswegen,
dieser Tag kommt mir gelegen,
Dir mal so mit Komplimenten
und mit würdigen Präsenten
nach all den schönen Tagen
einfach einmal Dank zu sagen
für diese schöne Zeit mit Dir
in den vier Wänden neben mir,
halt bitte aus auch weiterhin,
ertrage mich, so wie ich bin,
ich reiße für Dich Bäume aus,
Du zauberhafter Augenschmaus,
dies sag ich Dir zum Ehrentag,
weil's mir schon lang am Herzen lag,
nun lass Dir herzlich gratulieren,
Dir die Geschenke präsentieren!

Alles Gute zum Geburtstag
wünsch ich Dir, weil ich Dich mag,
immer Freude und Gesundheit
und sehr viel Glück auf Lebenszeit,
dies ist mein Wunsch – und glaube mir,
niemandem wünsch ich's mehr – als Dir!

Autor Horst Rehmann

01.06.2022 07:55 • #38


Asche87


Brauner, komm!

Komm mein großer Brauner, komm,
trag mich in die Weiten.
Horch: Das Leben ist zu kurz,
lass uns reiten! Reiten!

Siehst du dort das Stoppelfeld,
seine kahlen Weiten?
Trage mich hinüber schnell!
Lass uns schneller reiten!

Denn der Herbst färbt schon das Laub,
schnell vergehen die Zeiten.
Ach, das Leben ist zu kurz. –
Brauner komm, wir reiten!

Autorin Lilo Gerstenberg


Und noch ein weiteres Gedicht



Hoppe, hoppe Reiter,
wenn er fällt, dann schreit er.
Fällt er in die Hecken,
fressen ihn die Schnecken.
Fällt er auf die Steine,
tun ihm weh die Beine.
Fällt er in den Graben,
fressen ihn die Raben.
Fällt er in den Sumpf,
macht der Reiter plumps!

Autor Unbekannt

01.06.2022 10:21 • x 2 #39


Schlüsselkind
Noch bist du da

Wirf deine Angst
in die Luft

Bald
ist deine Zeit um
bald
wächst der Himmel
unter dem Gras
fallen deine Träume
ins Nirgends

Noch
duftet die Nelke
singt die Drossel
noch darfst du lieben
Worte verschenken
noch bist du da

Sei was du bist
Gib was du hast

Rose Ausländer

01.06.2022 15:10 • x 1 #40


Asche87
Hans und Grete flirten

Sie: Guckst du mir denn immer nach,
wo du mich findest?
Nimm dein Äuglein doch in acht,
dass du nicht erblindest!

Er: Gucktest du nicht stets herum,
würdest mich nicht sehen,
nimm dein Hälschen doch in acht!
Wirst es noch verdrehen.

Autor Ludwig Uhland

02.06.2022 16:16 • x 1 #41


Asche87


Sonnenuntergang am Meer,
von fern der Leuchtturm blinkt,
die Welle singt ein plätschernd Lied,
es weht ein sanfter Wind.

Im allerletzten Sonnenstrahl
des Bernsteins Spiegelbild,
der Mond geht überm Hafen auf,
am Strande wird’s nun still.

Dort hinten, fern am Horizont –
ein Schiff nimmt Kurs auf See.
Es bricht jetzt auf zur großen Fahrt,
schon ist's nicht mehr zu sehn.

Ich schlendre weiter durch die Nacht
genieß den Duft vom Meer,
die Seele atmet wieder auf,
hier komm ich gerne her.

Autorin Christina Telker

03.06.2022 09:12 • x 2 #42


Asche87


Ab und zu ein heller Blitz
in des Wetters Strenge,
ab und zu ein schneller Witz
in des Lebens Enge.
Jenem jauchzt der Donner zu,
diesem lautes Lachen,
bis erfrischt in heit'rer Ruh'
Welt und Herz erwachen.

Autor Unbekannt

03.06.2022 15:47 • x 2 #43


Asche87
Jetzt wird es verrückt u. witzig!


Die Heinzelmännchen zu Köln

Wie war zu Köln es doch vordem
mit Heinzelmännchen so bequem!
Denn, war man faul,... man legte sich
hin auf die Bank und pflegte sich:
Da kamen bei Nacht,
ehe man's gedacht,
die Männlein und schwärmten
und klappten und lärmten,
und rupften
und zupften,
und hüpften und trabten
und putzten und schabten...
Und eh ein Faulpelz noch erwacht,...
War all sein Tagewerk... bereits gemacht!

Die Zimmerleute streckten sich
hin auf die Spän' und reckten sich.
Indessen kam die Geisterschar
und sah was da zu zimmern war.
Nahm Meißel und Beil
und die Säg' in Eil;
Und sägten und stachen
und hieben und brachen,
berappten
und kappten,
visierten wie Falken
und setzten die Balken...
Eh sich's der Zimmermann versah...
Klapp, stand das ganze Haus... schon fertig da!

Beim Bäckermeister war nicht Not,
die Heinzelmännchen backten Brot.
Die faulen Burschen legten sich,
Die Heinzelmännchen regten sich -
Und ächzten daher
Mit den Säcken schwer!
Und kneteten tüchtig
und wogen es richtig,
und hoben
und schoben,
und fegten und backten
und klopften und hackten.
Die Burschen schnarchten noch im Chor:
Da rückte schon das Brot,... das neue, vor!

Beim Fleischer ging es just so zu:
Gesell und Bursche lag in Ruh.
Indessen kamen die Männlein her
und hackten das Schwein die Kreuz und Quer.
Das ging so geschwind
wie die Mühl' im Wind!
Die klappten mit Beilen,
die schnitzten an Speilen,
die spülten,
die wühlten,
und mengten und mischten
und stopften und wischten.
Tat der Gesell die Augen auf,...
Wapp! hing die Wurst da schon im Ausverkauf!

Beim Schenken war es so: es trank
der Küfer bis er niedersank,
am hohlen Fasse schlief er ein,
die Männlein sorgten um den Wein,
und schwefelten fein
alle Fässer ein,
und rollten und hoben
mit Winden und Kloben,
und schwenkten
und senkten,
und gossen und panschten
und mengten und manschten.
Und eh der Küfer noch erwacht,
war schon der Wein geschönt und fein gemacht!

Neugierig war des Schneiders Weib,
und macht sich diesen Zeitvertreib:
Streut Erbsen hin die andre Nacht,
die Heinzelmännchen kommen sacht:
Eins fähret nun aus,
schlägt hin im Haus,
die gleiten von Stufen
und plumpen in Kufen,
die fallen
mit Schallen,
die lärmen und schreien
und vermaledeien!
Sie springt hinunter auf den Schall
mit Licht: husch husch husch husch! - verschwinden all!

O weh! nun sind sie alle fort
und keines ist mehr hier am Ort!
Man kann nicht mehr wie sonsten ruhn,
man muss nun alles selber tun!
Ein jeder muss fein
selbst fleißig sein,
und kratzen und schaben
und rennen und traben
und schniegeln
und biegeln,
und klopfen und hacken
und kochen und backen.
Ach, dass es noch wie damals wär!
Doch kommt die schöne Zeit nicht wieder her!

Autor August Kopisch

04.06.2022 07:24 • #44


Asche87
Das erste Mal


An diesem Tag ist es endlich soweit,
zum ersten Mal wird es geschehn.
Ich fühle es, ich bin nun bereit
bis zum Äußersten heute zu gehn.

Ich steh' vor der Tür, mir zittern die Hände.
Nun los, denk ich, worauf noch warten!
Dann steck ich den Schlüssel ins Zündschloss behende
und versuche den Wagen zu starten.

Mit energischem Griff am Starter gedreht,
das Brummen des Motors mein Lohn.
Kupplung und erster Gang eingelegt -
das Auto hüpft freudig davon.

Den Berg hinauf mit zwanzig Sachen,
die Straße mein neues Revier.
Ich und nervös? Da kann ich nur lachen.
Nervös ist der Mann neben mir.

Ich fühle den Rausch der Geschwindigkeit
und schalt' in den zweiten Gang.
Bis ans Ende der Welt fahr ich heut,
oder zumindest die Hauptstraße lang.

Davon habe ich viele Jahre geträumt,
ich bin wie ein Vogel so frei.
Mein Auto ist nun mein bester Freund
und ihm schwöre ich ewige Treu'.

Autor Poldi Lembcke

04.06.2022 07:59 • x 1 #45


Asche87


Gern bin ich allein an des Meeres Strand,
wenn der Sturmwind heult und die See geht hohl,
wenn die Wogen mit Macht rollen zu Land,
O wie wird mir so kühn und so wonnig und wohl!

Die segelnde Möwe, sie ruft ihren Gruß
hoch oben aus jagenden Wolken herab;
Die schäumende Woge, sie leckt meinen Fuß,
als wüssten sie beide, wie gern ich sie hab'.

Und der Sturm, der lustig das Haar mir zaust,
und die Möw' und die Wolke, die droben zieht,
und das Meer, das da vor mir brandet und braust,
sie lehren mich alle manch herrliches Lied.

Doch des Lebens erbärmlicher Sorgendrang,
O wie sinkt er zurück, wie vergess' ich ihn,
wenn die Wogenmusik und der Sturmgesang
durch das hoch aufschauernde Herz mir ziehn!

Autor Hermann Allmers

05.06.2022 09:14 • x 2 #46


Asche87


Ich hab einen Freund –
er ist ein treuer Gefährte.

Er ist ganz spontan –
schaut nicht auf materielle Werte.

Er kennt meine Seele,
er weiß genau, was ich brauch'.
Er streift um mich herum, und lieb ist er auch.

Er liebt das Streicheln am Kopfe,
und noch lieber am Bauch –
schwarz-weis gefleckt, und süß ist er auch.

Wenn ich nicht da bin –
sucht er mich überall im Haus
und wenn er draußen ist, sucht er sich eine Maus.

Er hört auf den Namen Momo –
er ist eine wunderbare Katze
und er kratzt nie, er hat eine samtige Tatze.

Wir zwei mögen uns einfach –
sind ein eingespieltes Team –
er mag mich und ich, ich mag ihn.

Katzen sind auch sehr treue Gefährten –
und das, ja das wussten auch schon
die weisen Gelehrten!

Autorin Martina Kallinger




Hausspruch

Hier ist mein Reich. Hier reich ich mir.
Hier kennt die Sehnsucht eine Tür.
Hier darf ich ganz ich selber sein,
und keiner redet mir darein.
Hier nasch ich von der Muse Frucht,
und bin nicht ständig auf der Flucht.
Hier hat nur Zutritt, wer gefällt,
und seinen Frust für sich behält.
Hier ist, warum ich solches pries:
Nichts minder als das Paradies.

Autor Hans Munch

06.06.2022 09:24 • x 3 #47


Asche87


Uns allen sei es ins Herz geschrieben:
Wir wollen einander tragen und lieben,
ein jeder nach eigner Vollkommenheit trachten
und keiner lieblos den andern verachten!
Wir wollen von hohen Dingen nicht träumen,
gern den Stein aus des Nächsten Weg räumen
und, wo eine Seele ist irregegangen,
sie dann mit doppelter Liebe umfangen.
So sei es uns allen ins Herz geschrieben:
Wir wollen einander tragen und lieben,
ein jeder nach eigner Vollkommenheit trachten
und keiner lieblos den andern verachten!
Wir wollen einander tragen und lieben.

Autor Unbekannt

07.06.2022 11:08 • x 2 #48


Asche87


Sage nie, das kann ich nicht,
vieles kannst du, wills die Pflicht.
Alles kannst du, wills die Liebe;
drum dich auch im Schwersten übe,
vieles fordert Lieb und Pflicht.
Sage nie: ”Das kann ich nicht".

Autor Unbekannt

07.06.2022 15:41 • x 2 #49


G
Das hier hab ich geschrieben, als ich unglücklich verliebt war:

Unerwartetes Licht

Eine wunderschöne Erscheinung,
sie behütet ihr Licht,
strahlt es nach Außen,
das Dunkle erlischt.

Über den Klang berührt,
ich fühlte Wärme und Ruhe,
durch die Bilder bewegt,
ich öffne die große Truhe.

Sie weckt das Verschüttete,
Metaphern sprudeln empor,
die Hand eines Engels,
in der Ferne der Himmelschor.

Auf vergessenen Seen begann ich zu schweben,
mein Herz war dauernd am Beben.
Das Ufer der Realität zieht mich zurück,
doch ich behalt' ein Stück dieses Glücks.

Der Fall auf den Boden ist jetzt erträglich,
das Destruktive der Ander'n nicht mehr so schädlich,
denn dank dir kann ich wieder weinen,
mich in einem Bett aus Tränen ausbreiten.

13.06.2022 13:38 • x 2 #50


A


Hallo Asche87,

x 4#21


Schlüsselkind
Die verpasste Straße

Zwei Straßen gingen ab im gelben Wald,
Und leider konnte ich nicht beide reisen,
Da ich nur einer war; ich stand noch lang
Und sah noch nach, so weit es ging, der einen
Bis sie im Unterholz verschwand;

Und nahm die andre, grad so schön gelegen,
Die vielleicht einen bessern Weg versprach,
Denn grasbewachsen kam sie mir entgegen;
Jedoch, so weit es den Verkehr betraf,
So schienen beide gleichsam ausgetreten,

An jenem Morgen lagen beide da
Mit frischen Blättern, noch nicht schwarz getreten.
Hob mir die eine auf für’n andern Tag!
Doch wusste ich, wie’s meist so geht mit Wegen,
Ob ich je wiederkäm, war zweifelhaft.

Es könnte sein, dass ich dies seufzend sag,
Wenn Jahre und Jahrzehnte fortgeschritten:
Zwei Straßen gingen ab im Wald, und da –
Wählt‘ ich jene, die nicht oft beschritten,
Und das hat allen Unterschied gemacht.

Übersetzung des Gedichtes The road not taken
von Eric Boerner. (Im Original von Robert Frost)


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The Road Not Taken

Two roads diverged in a yellow wood,
And sorry I could not travel both
And be one traveler, long I stood
And looked down one as far as I could
To where it bent in the undergrowth;

Then took the other, as just as fair,
And having perhaps the better claim,
Because it was grassy and wanted wear;
Though as for that, the passing there
Had worn them really about the same.

And both that morning equally lay
In leaves no step had trodden black.
Oh, I kept the first for another day!
Yet knowing how way leads to way,
I doubted if I should ever come back.

I shall be telling this with a sigh
Somewhere ages and ages hence:
Two roads diverged in a wood, and I-
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.

Robert Frost

16.06.2022 17:10 • x 1 #51