Fibromyalgie Hilfe im Forum - Schmerzen loswerden

Hallo an alle,

ich weiss nicht ob ich hier richtig bin...Vielleicht wisst ihr es...
Ich leide an Fibromyalgie und dadurch habe ich oft so schlimme Schmerzen am und im ganzen Körper das ich mir dann oft wünsche einfach sterben zu dürfen um sozusagen erlöst zu sein....
Ich träume dann davon einfach aus meinem Körper zu entfliehen um diese Schmerzen nicht ertragen zu müssen. (Zur Erklärung: Wenn man Fibromyalgie leidet helfen oft keinerlei Schmerzmittel...)
Gleichzeitig hasse ich meinen Körper für sein Aussehen (Übergewichtig), für seine Krankheiten, dafür das ich nicht aus ihm raus kann, dafür das ich kinderlos geblieben bin, dafür das er mich so mit Schmerzen quält...
Fühle mich gefangen in ihm, will ihn oft ablegen und einfach nur seelisch weiterleben...
Kann ihn nicht annehmen wegen allem was schon mit ihm/mir geschah (S. Missbrauch in der Kindheit, Vergewaltigung durch Ehemann jetzt Exmann),
hasse für das alles, empfinde ihn/mich als wertlos und schmutzig....
Denke manchmal ich bin zwei, also ICH/MEINE SEELE als ich, und dann noch meine HÜLLE/KÖRPER als greifbare Materie...Wenn mein Mann mich vergewaltigt hat dachte ich oft, mach mit meinem Körper was du willst, mich (meine Seele) bekommst du nie, versuchte in solchen Momenten mein erleben/empfinden nicht zu spüren...

Hoffe manchmal ich würde todkrank werden und sterben dürfen, oder würde durch einen Unfall oder ähnliches sterben und alles wäre vorbei und schön...
Denke aber nie ernsthaft daran mich selbst umzubringen, höchstens nur mal darüber nach wie man es machen würde, wenn man es machen würde.
Es selbst zu tun hätte ich nicht den Mut dazu.

Was ist los mit mir?

Liebe Grüsse

Hallo Pacoschnecke

Ich muss sagen ich finde deine Beziehung zu deinem Körper den Umständen entsprechend nachvollziehbar. Dein Körper ist bisher nicht unbedingt ein sicherer Ort gewesen. Über den Köper wurde dir Gewalt angetan, er schmerzt viel zu oft. Es ist kein Wunder, dass die Seele versucht sich so gut es geht zu schützen. Alles körperliche wird abgespalten, abgetrennt. Wenn ich den Körper vom Rest von mir trenne, bin ich sicherer, wenn etwas passiert. Gewalt passiert nicht mir, nur dem Körper. Mich juckt das nicht mehr. Die Schmerzen gehören nicht mir, sie gehören dem anderen.

Ich erleb bei mir oft ähnliches. Ich habe auch Fibromyalgie (erlebe aber jetzt tatsächlich Besserung seit ich Lyrica nehme... kanns noch immer kaum fassen), die hält sich noch irgendwo in Grenzen... Missbrauchshintergrund... Körper ist etwas separates. Ich misstrau dem Ding. Ich hab mich nie in meinem Körper heimisch gefühlt. Der Körper ist benutzt worden, ist misshandelt worden, er war eigentlich immer verletzt und/oder schmerzte wegen irgendwas. Im Abspalten war ich glaub ich einfach gut und habs genutzt so oft ich konnte. Der Körper war einfach etwas vollkommen entferntes, konnte mich so weit distanzieren, dass er phasenweise vollkommen taub war oder immer noch hin und wieder ist. Ich spüre dann wenig. Hab nichmal gemerkt, dass ich mir was gebrochen hatte, nur festgestellt, dass die Funktion des Körperteils doch eingeschränkt war.

Ich hab mir irgendwann mal vorgenommen den Körper zu akzeptieren. Lief nur auf der Kopfebene. Entscheidung getroffen einzuziehen, nachzuspühren, Sinne austesten, suchen ob ich nicht etwas finde, was mir gefällt. Hab festgestellt ich mag Baumwolle, warmen Wind, Wasser, Safran... lauter gute Sachen, die ich nur über den Körper erfahren kann... und so versuch ich mich langsam mit ihm anzufreunden. Langsam... Dazu versuch ich weiterhin den Zugang auf der Kopfebene. Lerne über das Zusammenspiel von Körper und Psyche, beobachte, stelle fest wie eng doch alles miteinander verwoben ist.

Hm... ich glaub ich hab schon angefangen mich langsam wieder dem Körper anzunähern. Nicht mehr ganz so weit weg, nicht mehr eine so strikte Teilung... auch wenns doch meist nur der andere ist (Also mir gehts gut, nur der Körper fühlt sich grad so und so usw.)

Liebe Grüße
FrotteeTierchen

Hallo Pacoschnecke,

Fibromyalgie Hilfe im Forum - Schmerzen loswerden

Hallo ihr beiden,

vielen Dank für eure Antworten, es tut einfach schon immer wieder gut zu wissen, man ist nicht alleine. Ich denke es hängt bei mir alles, also auch mein schlimmes Übergewicht, und das (oft unnötige) Essen, mit meiner Vergangenheit zusammen. Momentan bin ich auf der Suche nach dem richtigen Weg für mich.
Ich werde auch wieder eine Psychotherapie machen (stehe auf der Warteliste) und nehme Cymbalta und Amitriptilin wegen den Schmerzen, der Fibromyalgie...

Was macht oder habt ihr gemacht das ihr lernen konntet besser damit umzugehen und anfangen konntet euren Körper zu akzeptieren? Bzw. was hat geholfen die Dinge die ihr schön oder gut findet und nur über den Körper erfahren könnt, anzunehmen oder wert zu schätzen?

Ich kenne solche Dinge bei mir auch, aber das Negative überwiegt immer noch und macht diese Dinge dann wieder wertlos oder zu nichte....

Liebe Grüsse
Doro

Hi Doro

Ich versuch nochma ne Antwort... ich stolper momentan über jeden Buchstaben... aaaaanyway...

Ich sehs hier auch eher so, dass es öfter besch..eiden ist als annehmbar... keine Ahnung. Fühlt sich für mich meist so an als muss das so sein. Leben ist Leid oder so. Naja... und das Gute wird so einfach mehr gewertet. Ich glaub ich bin eher begeisterungsfähig. Wenn ich was gut finde, dann richtig, das fasziniert mich, freut mich. Es hilft mir aktiv die Aufmerksamkeit auf was Gutes zu lenken was über den Körper passiert, bestimmte Sachen die sich gut anfühlen und so. Für mich hat auch S. zurückerobern dazugehört, rausfinden wie ich zu dem Thema stehe und so. damit bin ich schon ein gutes stückweit in den körper eingezogen, aber auch nur weils sicher läuft, ich selber rumprobieren kann, es ok ist wenns nich funktioniert usw. der aspekt körperlichkeit ist ok weil ich mich da selbstbestimmt fühle. bei andern sachen muss ich wahrscheinlich noch ne menge mehr arbeit reinstecken. ich kommt mit vielen körperfunktionen nicht klar, stehe mit eingen körperteilen auf kriegsfuß. vllt hängt echt das meiste daran, dass ich eine entscheidung getroffen habe, dass ich positive aspekte sehen will und zur not so lange suche bis ich was finde... und das nich abwerte nur weils die meiste zeit nicht gut läuft.

...

Hallo Frotteetierchen,

ich merke schon das ich einfach viel lernen muss, vor allem irgendwie damit umzugehen....Ich hoffe das mir die Psychotherapie dabei helfen wird.
Man fühlt sich irgendwie immer traurig und kann nicht einfach leben, sich frei bewegen, ohne über irgendetwas nachdenken zu müssen.

Nochmal Hallo Frotteetierchen,

du hast geschrieben das du auch Fibro hast, dazu wollte ich noch was schreiben.
Wie kommst damit klar, bzw. wie bekommst du das alles einigermassen in den Griff? Ich habe es wohl auch schon länger (weiss ich jetzt, nachdem man weiss was damit alles zusammenhängt) es wurde ja aber erst im Januar dignostiziert.
Ich komme damit nicht zurecht und habe Angst vor der Zukunft, wegen dem Job usw. bei mir war es die das ganze letzte Jahr schon so, das ich so kaputt war nach der Arbeit das ich mit Mühe und Not noch mit den Hunden raus ging, was zu essen machte und ab ins Bett. Haushalt blieb weitesgehend auf der Strecke (was auch jetzt so ist, obwohl ich Arbeitsunfähigkeit geschrieben bin) und dann wurde am We das nötigste gemacht.
Ich kriegs nicht mehr auf die Reihe und frage mich jeden Tag wie ich das nach der Reha wieder schaffen soll, wenn ich wieder arbeiten muss....

Jetzt war ich Gestern beim Orthopäden wegen der Skoliose, sollte er nochmal nachschauen, ist aber nur ne leichte Skoliose, er meinte ich müsste irgendeinen Sport machen (auch wegen der Fibro) und wegen dem Gewicht. Da gebe ich ihm ja Recht, nur wie ich das schaffen soll weiss ich nicht......

Es war die ganze Zeit schon so das alles was nach der Arbeit noch zu machen war, egal ob es ein Termin, einkaufen oder sonst war, für mich in Stress ausartete, wie soll ich dann auch noch irgendeinen Sport machen??? Ich fühle mich in einem Teufelskreis, ohne Sport und Entspannung keine Besserung der Schmerzen=ohne Besserung der Schmerzen, der Müdigkeit, der Abgeschlagenheit kein Sport...
Weiss echt nicht wie ich das alles auf die Reihe bekommen soll...Arbeit, Haushalt, Sport....Ich schaffe es doch jetzt schon nicht mehr...bin verzweifelt....

hallo pacoschnecke.

'tschuldigung, hat ziemlich gedauert mit ner antwort...

mit der fibro komm ich einigermaßen klar, ich glaub es is einfach auch noch nich so massiv ausgeprägt wie bei andern. merk aber schon, dass es mit der zeit eher schlimmer als besser wurde. weiß nicht ob das an der fibro an sich liegt oder einfach an der tatsache, dass ich immer weniger stark dissoziiere, früher hab ich meinen körper einfach richtig taub gemacht... nichmal gemerkt, als ich mir knochen gebrochen hatte zum teil... jetzt geht das weg und ich merk wie sehr eigentlich alles schmerzt. jetzt mit dem lyrica gehts aber besser, kann die meiste zeit echt damit leben...

bewegung hilft schon echt, da ist nur so die erste hürde, wenn man eh schon so kaputt ist, dass man sich überwindet was zu machen. aber zusätzlich kraft saugen tut das eigentlich gar nich... also eher im gegenteil. ich kann nich so mega den sport machen, weil ich körperlich ein bisschen eingeschränkt bin, aber ich kann spatzieren gehen, nordic walking machen (macht auch sehr spass) und so muskelkräftigung und stretching. ich hab mir halt auch einfach so n paar anleitungsvideos bei youtube gesammelt... da gibts ne menge fitnesskrams und so... das bringt einen auch in schwitzen und ich kann das auch mal eben zwischendrin machen, muss dafür nich noch erst irgendwo hin. hilft schon sehr. bild ich mir jedenfalls ein ;) die schmerzen bleiben zwar erstmal, aber irgendwie hab ich das gefühl als würden sie schneller wieder gehen und sind weniger stark, wenn ich sie mir weglaufe... halt nicht übertreiben, weil dann schlägts doppelt zu... also 10000m wie früher is nix ;)

tschüss
frottee