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Fehlende Anerkennung - oder erwarte ich zu viel?

Lilly-18
Danke liebe joline für deine Antwort. Und für deine anerkennenden Worte
Depressionen habe ich Gott-sei-Dank nicht, dafür eine Angststörung, die das Leben ziemlich anstrengend macht. Du hast schon recht, Dinge die für gesunde Menschen ein Klacks sind, sind für psychisch Kranke wesentlich schwerer zu bewältigen. Und ich bin ganz deiner Meinung, dass das dann eigentlich besonders anerkennenswert ist.
Aber das Leben ist nicht so. Die meisten sehen eben nur das Ergebnis und nicht den Weg dorthin.
Ich hab schon viel geschafft in meinem Leben. Es ist ok. so. Schließlich weiß mein Chef ja nicht, welcher Weg mich zu ihm geführt hat und zu diesem Job.
Das weiß nur ich und eigentlich müsste ich mir die Anerkennung selbst geben, so wie es auch Bernhard gemeint hat. Ich bewundere dich dafür, dass du das kannst. Ich tue mir schwer damit.
Vielleicht lerne ich das noch.
Morgen habe ich übrigens ein Mitarbeitergespräch. Das sollte ich regelmäßig haben, aber meistens hat mein Chef keine Zeit dafür, weil er wichtigere zu tun hat
Doch morgen findet es statt. Ich habe heute schon mal nachgefragt. Es geht um meine Arbeitszeit und vielleicht auch um mein Gehalt.
Ich habe die Hoffnung inzwischen aufgegeben, dass ich mehr bekomme. Ich habe auch keine Lust mehr zu kämpfen. Mich anzupreisen wie Sauerbier. Das demütigt mich nur noch mehr. Ich möchte mir nicht wieder anhören müssen, dass ich nicht mehr wert bin. Ich habe für mich entschieden, nichts mehr zu sagen.
Momentan bin ich nicht so stark um es mit meinem Chef aufzunehmen.

07.04.2021 22:07 • x 4 #121


E
Zitat von Lilly-18:
Momentan bin ich nicht so stark um


Das kann ich derzeit so nachfühlen! Ertragen ( unfassbar schwer ) .. oder kämpfen ( noch viel schwerer ). Weil man so viele Jahre der Schwächung nicht wirklich los wird.

Ich wünsche dir Gerechtigkeit, Lilly! Das ist das mindeste! Komm gut durch die Nacht!

08.04.2021 00:21 • x 1 #122


A


Hallo Lilly-18,

Fehlende Anerkennung - oder erwarte ich zu viel?

x 3#3


E
Zitat von Lilly-18:
Morgen habe ich übrigens ein Mitarbeitergespräch. Das sollte ich regelmäßig haben, aber meistens hat mein Chef keine Zeit dafür, weil er wichtigere zu tun hat
Doch morgen findet es statt. Ich habe heute schon mal nachgefragt. Es geht um meine Arbeitszeit und vielleicht auch um mein Gehalt.
Ich habe die Hoffnung inzwischen aufgegeben, dass ich mehr bekomme. Ich habe auch keine Lust mehr zu kämpfen. Mich anzupreisen wie Sauerbier. Das demütigt mich nur noch mehr. Ich möchte mir nicht wieder anhören müssen, dass ich nicht mehr wert bin. Ich habe für mich entschieden, nichts mehr zu sagen.
Momentan bin ich nicht so stark um es mit meinem Chef aufzunehmen.

Liebe @Lilly-18 , guten Morgen ,
ich möchte dir unbedingt ganz viel Mut und Stärke für dein Gespräch mitgeben. Ich hoffe, es erreicht dich heute früh noch.
Mich anzupreisen wie Sauerbier. Das ist Job-Kommunikation. Das musst du tun, aber nicht wie Sauerbier, sondern wie eine Werbung Du weißt was du wert bist, das habe ich hier lesen können. Trau dich es ihm immer wieder vorzubeten. Je öfter er ablehnt, detso näher rückt deine Gehaltserhöhung!
Dafür musst du aber die Runden im Ring mit ihm durchstehen. Bitte sammle deine Kraft und deine Gründe vorher für dich zusammen und bring sie vor! Ich bin im Geiste beindir und schicke dir eine Mega-Monsterportion Power und gute Laune adfür. Versuch es sportlich zu sehen.
Ganz liebe Grüse, Joline

08.04.2021 07:35 • x 1 #123


Lilly-18
Ich danke euch beiden sehr für euren Zuspruch das tut mir sehr gut und stärkt mich.
Ich werde heute Abend berichten wie es gelaufen ist.
Ich fühle mich schon ein bisschen stärker

08.04.2021 08:04 • x 3 #124


Wuslchen
Ich wünsche dir alles Gute für das Gespräch! Und wer weiß, vielleicht passiert ja doch ein kleines Wunder...
Ich wünsche es dir auf jeden Fall!

08.04.2021 08:20 • x 3 #125


E
Zitat von Lilly-18:
Ich danke euch beiden sehr für euren Zuspruch das tut mir sehr gut und stärkt mich. Ich werde heute Abend berichten wie es gelaufen ist. Ich fühle mich schon ein bisschen stärker

Toll! Freut mich sehr zu hören.
Ja, berichte, unbedingt, bin gespannt drauf
lg Joline

08.04.2021 08:47 • x 2 #126


Lilly-18
Natürlich hat das Mitarbeitergespräch wieder nicht statt gefunden. Mein Chef hatte keine Zeit. Er hatte schon morgens Probleme mit der Geschäftsleitung, ich habe ihn ganz laut telefonieren hören. Seine Laune war mega-mies und ich hab noch gewitzelt, da muss ich mir heute wohl einen Sturzhelm aufsetzen.
Dann sind mir tatsächlich auch noch ein paar Sachen aufgefallen, die ich übersehen habe. Schließlich kam noch vom Chef eine Aufzählung, wie er sich von mir die Vorbereitung eines Kundengesprächs vorstellt und was ich wieder mal alles nicht gemacht habe.
Ich hab dann schon selbst gemerkt, dass das nix mehr wird heute und war dann eigentlich auch ganz froh. Da wäre ich ihm wahrscheinlich wieder nur ins Messer gelaufen.
Das was ich heute verbockt habe hat mich schon ziemlich erschreckt. Irgendwie muss ich da ganz schön unkonzentriert gewesen sein, als mir das passiert ist.
Ich bin so müde zur Zeit, könnte dauernd schlafen. Doch, ich tue mir schon schwer, mich zu konzentrieren. Mir fehlt der Dialog mit Freunden. Mal ein Ortswechsel. Ich sitze gefühlt nur hier in meinen 4 Wänden und dümple so vor mich hin. Dann hab ich ja auch noch Sorgen in meiner Beziehung, was ich in meinem anderen Thema beschrieben habe.

Irgendwie wird mir alles zu viel im Moment. Ich bin total erschöpft. Was könnte ich nur tun, um meine Konzentration zu verbessern?
Wahrscheinlich müsste ich mehr Sport machen. Oder mal wieder ein Buch lesen. Aber selbst das schaffe ich nicht.
Übernächste Woche habe ich Urlaub. Und meine Tochter auch. Sie wird ein paar Tage bei mir sein. Sie hat Geburtstag und wir werden hier ein bisschen feiern. Vielleicht kann ich mich da ja etwas erholen.

08.04.2021 19:03 • x 3 #127


E
Liebe @Lilly-18 , dann war es ja doch ganz gut, dass das Gespräch verschoben wurde .
Ist ja nicht so schön, dass es dir nicht so gut geht.
Womit könntest du dich denn ein bisschen verwöhnen, dir Gutes tun?
Ich hab jetzt nicht so viel gelesen die letzten Tage, nur in wenigen Themen, aber Beziehungsstress nimmt die meisten sehr mit. Da ist es nicht verwunderlich, dass du Konzentrationsfehler machst.
Ich hoffe, du findest was, dass dir gut tut.
Mir hilft immer erstmal was leckere zu Essen machen, kann auch gesund sein, nen Salat, aber eben liebevoll zubereitet. Und dann helfen mir Pläne und Aktivitäten. Nur falls es dich inspiriert. Also ich überlege mir, wie ich mit dem Problem umgehe, was ich tue, wenn ....
Was ich sage, wenn ...
Urlaub planen, hilft sehr
schöne Aktivitäten in den nächsten Wochen oder Monaten, worauf ich mich freue.
Ich hoffe du hast oder findest etwas
Wünsche dir nen ruhigen Abend,.
LG, Joline

08.04.2021 19:43 • x 2 #128


Lilly-18
Liebe joline, danke für dein Verständnis und deine hilfreichen Tipps
ich bin so erschöpft heute dass ich mich direkt mal etwas hingelegt habe und sofort eingeschlafen bin. Ich habe mir was leckeres zu essen gemacht und mir jetzt noch ein Eis gegönnt, bevor ich jetzt dann gleich ins Bett gehen werde.
Morgen werde ich dann versuchen, das was ich verbockt habe wieder hinzubiegen. Dazu muss ich mit einem Kunden telefonieren und den bitten, mir nochmal was zu schicken, was er falsch ausgefüllt hatte und was ich nicht bemerkt habe. Habe das dann unkontrolliert weiter an die Zentrale geschickt, die haben dann meinen Chef angeschrieben, weil sie nichts mit dem Formular anfangen konnten. Und so nahm das Unheil für mich seinen Lauf.
Grundsätzlich wäre es mir wichtig, wenn sich mein Chef mehr Zeit dafür nehmen würde, mit mir bestimmte Vorgehensweisen zu besprechen. Der schmeißt mir manchmal nur irgendwas hin ohne mir zu sagen, was ich da machen soll. Ich versuche das dann aufzuarbeiten und hinterher ist es dann nicht richtig.
Dann wiederum erklärt er mir Sachen lang und breit, die ich normalerweise im Schlaf beherrsche.
Und oft kommt er vom 100sten ins 1000ste.
Dass er selber sehr viel Zeitdruck und Stress hat weiß ich. Ich möchte ihm ja gern so viel als möglich abnehmen. Aber manches kann er eben nur selber machen, das ist mir klar.
Ich hoffe, dass morgen meine Energie wieder zurück kommt. Heute möchte ich nur noch schlafen

08.04.2021 21:20 • x 2 #129


Pilsum
Zitat von Lilly-18:
Morgen werde ich dann versuchen, das was ich verbockt habe wieder hinzubiegen. Dazu muss ich mit einem Kunden telefonieren und den bitten, mir nochmal was zu schicken, was er falsch ausgefüllt hatte und was ich nicht bemerkt habe.


Hallo Lilly,

ich hoffe, Du ärgerst Dich nicht zu sehr, dass Dir während Deiner Arbeit ein größerer Fehler passiert ist.
Sowas kommt immer mal vor. Und damit müssen wir alle lernen umzugehen.

Es gibt einen Spruch:
Wer arbeitet macht Fehler.
Wer viel arbeitet, der macht viele Fehler.
Wer nicht arbeitet, der macht auch keine Fehler.

Schön ist es , wenn durch Deinen Fehler kein gößerer Schaden entstanden ist.

Gerade Führungskräfte machen machen bei ihren Tätigkeiten schon mal Fehler, die
extreme Auswirkungen haben können. Damit muss eine Firma auch umgehen können.

Einen schönen Tag wünsche ich Dir.

Bernhard

09.04.2021 08:57 • x 2 #130


Lilly-18
Mein Mitarbeitergespräch hat immer noch nicht statt gefunden.
In mir kocht momentan eine total unproduktive Wut hoch. Ich frage mich, warum ich mich so behandeln lasse. Dauernd höre ich warum haben Sie das nicht gemacht? machen Sie das, machen Sie das. Das erwarte ich aber schon, dass Sie das selber wissen. Denken Sie doch mal nach, das müssen Sie so oder so machen. usw. usf.
Am liebsten würde ich sage machen Sie Ihren Mist doch selber, ich kann ja sowieso nichts recht machen Es geht nicht mal um Fehler. Ich fühle mich nur noch gegängelt, gemaßregelt. Das ist pure Besserwisserei. Wenn ich was selbständig mache hat er sicher was, das er anders haben möchte. Hauptsache er weiß es besser.
Das Problem ist, dass ich alleine bin. Er hat nur mich, auf den er alles abladen kann. Er erwartet, dass ich alles genau so mache wie er es möchte. Und das ist oft sehr unberechenbar.
Ich fühle mich so mies im Moment. Es wurmt mich immer noch, dass meine Mega-anstrengende Ausbildung letztes Jahr kein bisschen honoriert wurde. Es ärgert mich, immer so klein gehalten zu werden.
Liegt es an mir als Person, dass ich so behandelt werde? Strahle ich aus die ist blöd, die kann ich runter machen?
Mein Selbstwertgefühl ist total im Keller momentan. Ich fühle mich mies und klein.
Und ich habe weder Lust noch Motivation. Ich habe das Gefühl, egal wie ich es mache ist es falsch.
Und - was völlig neu für mich ist - ich koche vor Wut. Das ist ein Gefühl, das mir bisher völlig fremd war. Es fühlt sich unheimlich an, fremd. Bin ich das? Ich habe Angst vor mir selber. Werde ich irgendwann explodieren und alles rausschreien, was da in mir kocht? Dann bin ich meinen Job los.
Ich gehe momentan sehr viel spazieren. Heute habe ich versucht, meine Wut wegzutrainieren, bin raus in die Natur und hab einen langen Spaziergang über Felder und Wiesen gemacht, immer mit Blick auf die Berge und einen See. Die Sonne hat gescheint, es war warm. Ich war beschwingt und konnte gut nachdenken. Ich habe mir ausgemalt, was ich meinem Chef alles sagen möchte, habe abgewogen, was ich vielleicht sagen kann, ohne meinen Job zu verlieren.
Dann hab ich mir überlegt - wie kommt das bei ihm an? Ich versuche mich in seine Lage zu versetzen. Was denkt er von mir? Hält er Kritik aus? Er ist in einer hohen Führungsposition, spielt in einer Liga, zu der ich nur aufschaun kann. Auch privat. Ist mit der High Society befreundet, treibt ganz viel Sport, macht oft und teuer Urlaub. Führt ein Leben in Saus und Braus und ist megagut im Geschäft. Er ist auch gut in seinem Job, das erkenne ich neidlos an. Aber er setzt auch an andere Maßstäbe an, die er an sich selber ansetzt und das ist sehr unrealistisch.

Puh, das ist jetzt sehr lang geworden. Aber ich kann da sonst nicht drüber reden. Mein Freund kreist momentan nur um sich selber und Freunde sehe ich keine.

30.04.2021 22:58 • x 1 #131


E
Liebe Lilly,

deine Wut ist nicht unproduktiv.
Solange sie dich nicht in einen Abgrund reißt kann sie ein Motor für Veränderung sein.
Dein Chef verhält sich dir gegenüber ungerecht und unloyal, so wie ich das deinen Beschreibungen entnehmen kann.
Da ist keine Wertschätzung, keine Anerkennung spürbar.
Er weiß, daß du auf das Gespräch wartest und wird dir dann möglicherweise sagen, daß du dies und jenes falsch machst:
Zitat:
warum haben Sie das nicht gemacht? machen Sie das, machen Sie das. Das erwarte ich aber schon, dass Sie das selber wissen. Denken Sie doch mal nach, das müssen Sie so oder so machen


Mein Chef hat das ein einziges mal versucht, als er schlecht drauf war, nicht nur bei mir, auch bei der Kollegin.
Das hat er ein und das letzte Mal bei mir versucht, bei der Kollegin macht er es immer wieder
Zitat:
Liegt es an mir als Person, dass ich so behandelt werde?

Nein, es gibt viele Männer in Machtpositionen, die ihre Macht mißbrauchen, weil sie in anderen Bereichen Defizite haben.
Du machst vermutlich diesen Tanz mit, weil du es so kennst (hab ich auch sehr lange früher).
Das ist ein ganz typisches und altes Beziehungsmuster in der Arbeitswelt, das man aber durchbrechen kann, notfalls auch durch Kündigung.

Was ist eigentlich, wenn du krank wirst?
Was ist, wenn du drei Monate ausfällst?

01.05.2021 09:15 • x 2 #132


Lilly-18
Liebe Resi,
danke für deine Antwort . Ja, ich spüre auch gerade, dass meine Wut nicht unproduktiv ist und lasse sie ganz bewusst zu.
Mir ist auch bewusst, dass das, was mein Chef mit mir macht, Machtmissbrauch ist, aber er ist eben in einer Position, in der er kein Regulativ mehr hat. Da traut sich keiner mehr sagen STOP, so nicht! Der kann eigentlich machen was er will.
Kündigung ist keine Option für mich. Ich hatte schon schlimmere Jobs und weiß, dass da draußen nichts besseres auf mich wartet. Die Arbeitswelt ist ein Haifischbecken und ich habe keine Kraft mehr, wieder neu schwimmen zu lernen.
Vor 10 Jahren - und da war ich auch schon fast 50 - hab ich mir noch alles zugetraut, hab x-Mal den Job gewechselt und viel neues gelernt. Aber jetzt bin ich müde geworden. Ich muss einen Weg für mich finden, damit klar zu kommen.
Wichtig ist glaube ich die nötige Distanz. Der meint nicht mich als Person, der würde das mit jedem machen der in seinem Sekretariat sitzt. Das muss ich mir immer wieder klar machen.

Tja, was macht der wenn ich krank werde? Wenn ich Urlaub habe bleibt erstmal alles liegen, dringendes macht er selber.
Ich bin bisher noch nie krank gewesen. Außer letztes Jahr, da hatten wir - ich, der Chef und seine Frau - gleichzeitig Corona. Da war das Büro leer. Aber wenn er nicht da ist, fällt für mich auch kaum Arbeit an.
Wenn ich länger ausfallen würde, hätte er sicher ein Problem.
Vor allem seine Frau, eine richtige Chefin, geht bei schönem Wetter lieber in die Berge als ins Büro. Die ist ihm da keine Hilfe. Ich hatte schonmal so eine Chefin die alle Privilegien auskostete, ich tue mir da schwer, tolerant zu sein. Aber es hilft ja nix, wenn ich neidisch bin wird die Welt auch nicht besser.

01.05.2021 09:32 • x 1 #133


Y
Liebe Lilly, ich glaube unproduktive Wut gibt es nicht. Das, für mich schwierige ist, sie in die richtige Bahn zu lenken und gut zu portionieren. Wenn ich wütend bin spüre ich meine Angst nicht so sehr und ich hau schon mal mit der Faust auf den Tisch . . . kleine Faust, kleiner Tisch, das ist noch ausbaufähig.
Die richtige Distanz zu finden ist absolut richtig, das sehe ich ganz genau so. Und ich finde man darf seine Meinung äussern, mit Respekt und im angemessenen Umgangston, Chef hin oder her. Als erwachsene, gestandene Frau hat man dazu jedes Recht der Welt . Und ein bisschen Neid kann einen auch weiter bringen. Nur Mut, du machst das schon.
Hab einen schönen Tag!

01.05.2021 10:06 • x 2 #134


Lilly-18
Danke liebe @Ylvi13

01.05.2021 10:14 • #135


Lilly-18
Meine Wut ist inzwischen verraucht. Ich konnte mich am Wochenende gut regulieren, habe gut für mich gesorgt. Habe Sport gemacht, bin draußen spazieren gegangen. Habe mit meinem Freund gekocht, was im Garten gemacht.
Natürlich haben meine Gedanken immer wieder gekreist, aber es ist besser geworden.
Und gestern, als ich ins Büro gefahren bin, war ich relativ ruhig. Der Bürotag war anstrengend, ich bin nicht viel zum Nachdenken gekommen.
Ich darf das nicht so persönlich nehmen, muss mich besser abgrenzen. Mein Chef ist momentan sehr mit sich selber beschäftigt, hat auch gesundheitlich große Probleme. Natürlich ist es nicht fair, das an mir auszulassen, aber auch irgendwie menschlich. Er kann ja nicht wissen, wie sehr ich mir das zu Herzen nehme.
Ich bin einfach wahnsinnig empfindlich und mein Chef ist nicht sehr emphatisch. Eine ungute Kombination.
Ich möchte mich so gerne annehmen wie ich bin, ich weiß, dass ich niemals dem entsprechen werde, was mein Chef sich vorstellt. Weil es das wahrscheinlich gar nicht gibt. Aber es kann nicht sein, dass es mich bestimmt. Immer versuchen, besser und angepasster zu werden. Das ist so anstrengend und führt doch nicht zum Ziel.

04.05.2021 08:06 • x 2 #136


E
Zitat von Lilly-18:
Ich möchte mich so gerne annehmen wie ich bin, ich weiß, dass ich niemals dem entsprechen werde, was mein Chef sich vorstellt.


Liebe Lilly,
ist das nicht eher eine Vermutung?
Wieso hat dein Chef dich eingestellt?

Aus Mitleid oder aufgrund deiner Qualifikationen?
Eben.
Du kannst was, und deshalb bist du in der Firma beschäftigt.

Meiner hat auch persönliche Probleme, sehr große sogar und ich habe Verständnis.
Aber nur bis hierher und nicht weiter, ich bin nicht sein Kumpel, dem er alles anvertrauen kann, sondern eine bezahlte Angestellte.

Deine Grenzen kannst nur du stecken und niemand anders.

Hab nen schönen Tag!

04.05.2021 08:27 • x 4 #137


E
Zitat von Lilly-18:
Ich darf das nicht so persönlich nehmen, muss mich besser abgrenzen. Mein Chef ist momentan sehr mit sich selber beschäftigt, hat auch gesundheitlich große Probleme. Natürlich ist es nicht fair, das an mir auszulassen, aber auch irgendwie menschlich. Er kann ja nicht wissen, wie sehr ich mir das zu Herzen nehme.

Liebe @Lilly-18 , das muss sehr schwierig sein. Ich könnte das auch nicht. Du hast zum Glück für dich erkannt, dass der Job grundsätzlich gut ist (hoffe, ich habe das richtig in Erinnerung).
Und dass du lernen willst, dich besser abzugrenzen. Und wenn er seine schlechte Laune an dir auslässt, ist das tatsächlich mal menschlich, aber nicht ok.
Zitat von Resi:
Deine Grenzen kannst nur du stecken und niemand anders.

Und da stimme ich Resi zu, aber das hast du ja schon für dich selber erkannt.

Könntest du vielleicht mal in so einem Moment mitfühlend fragen, dass es ihm wohl grad gar nicht gut geht? Oder irgendwas ähnliches oder anderes, damit er von dir als Thema wegkommt.
Und in welche Richtung könntest du dir die Abgrenzung vorstellen? Dass du ein Schutzmantra im Geiste hast?
Oder du versuchst es auf eine ganz ruhige, sachliche Ebene zu bringen und ihn um Tipps bittest, wie du es mehr in seinem Sinne erledigen könntest? Es gibt so viele Wege ... wichtig wäre der, der zu dir passt.
Viele liebe Grüße
Joline

06.05.2021 13:10 • x 1 #138


Lilly-18
Zitat von Joline:
Könntest du vielleicht mal in so einem Moment mitfühlend fragen, dass es ihm wohl grad gar nicht gut geht? Oder irgendwas ähnliches oder anderes, damit er von dir als Thema wegkommt.

Ein sehr guter Tipp! Ich habe deine Antwort in der Mittagspause auf dem Handy gelesen und sofort in die Tat umgesetzt. Das Ergebnis war verblüffend, er hat sich sichtlich über mein Mitgefühl gefreut. Ich bin ja eher jemand, der sein Herz nicht auf der Zunge trägt (ganz im Gegensatz zu @Resi ) aber es tat mir gut, ihn auch mal als Menschen wahrzunehmen und nicht nur als Chef.
Zitat von Joline:
Oder du versuchst es auf eine ganz ruhige, sachliche Ebene zu bringen und ihn um Tipps bittest, wie du es mehr in seinem Sinne erledigen könntest?

Genau das habe ich vor. Ich feile schon seit Tagen an den Formulierungen für mein Mitarbeitergespräch, so es denn mal statt findet.
Was auch eine sehr große Hilfe für mich in der momentanen Situation ist war eine Äußerung hier im Forum. Ich weiß nicht mehr wo oder von wem. Aber sinngemäß lautete sie so: wenn du mit jemandem sprichst dann denk in erster Linie an dein Gegenüber und nicht daran, was du gerade los werden willst. Sprich: ich überlege mir erst, wie etwas bei meinem Gesprächspartner ankommt bzw. ob das was ich sagen möchte, auch so verstanden wird wie ich es möchte.

Ok. das klingt etwas schräg aber vielleicht wisst ihr, was ich meine?

06.05.2021 18:54 • x 3 #139


Pilsum
Hallo Lilly,

was Du schreibst klingt überhaupt nicht schräg. Wenn Du zukünftig immer zuerst mal darüber nachdenkst, wie es beim Gegenüber ankommt, was Du sagst,
so wirst Du sehr bald erfolgreicher werden und eventuell auch mehr respektiert werden.

06.05.2021 19:11 • x 2 #140


Lilly-18
So, heute war wieder mal ein absoluter -Tag.
Mir ist wieder ein fauxpas passiert, das dürfte absolut nicht sein. Manchmal frage ich mich wo ich mein Hirn lasse.
Die letzten Tage waren sehr anstrengend, ich war viel allein, hab so vor mich hingerödelt. Und gefühlt habe ich immer mal wieder Dinge entdeckt, die ich falsch gemacht habe, die ich aber noch in Ordnung bringen konnte, bevor es jemand bemerkt hat. Kleinigkeiten eher, aber ärgerliche.
Ein paar Dinge habe ich dann noch von meinem Chef unter die Nase gerieben bekommen und auch seine Frau hat etwas entdeckt, was ich falsch gemacht habe.
Es war wohl die Summe dieser Zurechtweisungen, die alle berechtigt waren und nicht unhöflich vorgebracht waren. Ich spanne mich an, spüre dass mein Mund trocken wird. Ein typisches Zeichen von Angst. Meine Gedanken fahren Karussell, ich werde panisch. Wenn ich versuche, alles gleichzeitig zu machen weiß ich, jetzt verliere ich dann bald die Fassung.
Aber gerade weil ich mich besonders angestrengt habe und mich bemüht habe, alles richtig zu machen, mich konzentriert habe und versuchte, nichts zu vergessen, umso schockierter war ich, als mein Chef mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass ich den falschen Kunden erwischt habe. Ich muss wohl kreidebleich geworden sein, weil er überhaupt nicht geschimpft hat. Ich bin dagesessen, hab mit den Tränen gekämpft und in dem Moment habe ich gespürt, wie groß der Druck ist, den ich mir mache.
Mein Chef war, als ich später zu ihm rein bin, total freundlich, hat meinen Fehler mit keinem Wort mehr erwähnt.
Ich glaube, er merkt, dass ich mich selber schon genug fertig mache, da braucht er gar nichts mehr zu sagen.

Nach so einem Tag bin ich sehr nachdenklich. Irgendwie auch hilflos. Ich strenge mich so an, bin absolut nicht dumm, ich bin fleißig und hoch motiviert. Und ich bin top qualifiziert für den Job. Und mache so viele Fehler. Warum? Wovor habe ich Angst? Warum bin ich gleich überfordert? Warum traue ich mir nichts zu?
Ganz ehrlich, heute war ich froh, meinen Chef zu haben. Er war absolut einfühlsam. Natürlich werde ich das wieder irgendwann zum Vorwurf gemacht bekommen. Und meine Chancen auf Gehaltserhöhung sind geradezu lachhaft.
So wird das nichts. Aber wenn ich ehrlich bin, verstehe ich ihn auch. Natürlich erwartet er was anderes.

Was kann ich tun? Warum kann ich mich so schlecht konzentrieren? Ich habe ein Büro für mich allein, das Telefon klingelt vielleicht 5 x am Tag, ich habe schon viel Arbeit, aber das ist absolut machbar.

Ich lass das jetzt erstmal sacken. Werd noh ein bisschen brauchen, bis ich mich wieder beruhigt habe. Aber schn langsam bin ich echt verzweifelt. Ich möchte endlich mal was GUT machen. Ich möchte dass mein Chef einen Grund hat, mich zu loben.

07.05.2021 18:35 • x 4 #141


Y
Guten Morgen Lilly, der erste Gedanke der mir beim Lesen so durch den Kopf schiesst . . . Du machst dir unendlich viel Druck, bist gespannt wie ein Flitzebogen, das muss doch nach hinten losgehen. Es baut Unsicherheit auf, die unnötig ist. Du bist qualifiziert und motiviert, eine gute Basis dem Job gerecht zu werden. Menschen machen nun mal Fehler. Das Gute ist, man kann daraus lernen. Und denkst du nicht, dass dein Chef und seine Frau auch zu Genüge Fehler machen. Nur, du kannst sie ihnen nicht jedesmal vor die Nase halten, schade eigentlich
Vielleicht ist es eine Idee, wenn du versuchst gelassener ranzugehen, wenn du es dir zugestehst , dass man beim Arbeiten auch Fehler macht. Und wer viel arbeitet macht halt ein paar Fehler mehr.
Um mal aus dem Nähkästchen zu plaudern . . . bei mir musste es immer 110% sein, auch als Mutter. Bis ich mal einen Artikel gelesen habe, wo u.a. stand . . . man soll sich am Tag 10 Erziehungsfehler zugestehen, kein Kind will und braucht eine perfekte Mutter. Das war ein Aha -Ding. Ich habe viel mit mir gearbeitet. Natürlich, ich will es immernoch gut machen, aber der Druck ist raus.
Ich wünsche dir ein möglichst entspanntes Wochenende.

08.05.2021 08:02 • x 6 #142


Lilly-18
Liebe Ylvi, danke dir für deine Einschätzung. Weißt du, mein Verstand weiß das alles, dass ich gelassener sein sollte, dass auch andere Fehler machen, dass ich nicht immer 110 % abliefern muss. Aber meine Angst macht mir immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Und durch die Angst kommt dann der Druck und durch den Druck blockiere ich mich selber.
Im Moment überlege ich, ob es nicht Sinn macht, mein Angstmedikament wieder zu nehmen.
Ich habe das Gefühl, ich schaffe es nicht.

10.05.2021 08:08 • #143


N
Hallo Lilly.
Bestimmt hast du schon unzählige Informationen über das Thema Angst erhalten oder dich tiefgründig darüber informiert.
Angst hat bekanntlich zwei Seiten. Die Gute, denn ohne Angst könnte der Mensch nicht leben und die Schlechte, also jene welche man sich selbst auferlegt oder welch einem vom sozialen Umfeld auferlegt wurde.
Dein Thema ist nicht die Angst, dein Thema ist Anerkennung. Anerkennung ist ein Thema, welches die Vergangenheit wieder spiegelt, ganz speziell die Kindheit. Anerkennung und der damit verbunden Verlust beschäftigt einen jeden mehr oder weniger von uns und ist ganz natürlich. Trump der Ex-Präsident zeigte es tagtäglich. Ohne Anerkennung kein innerliches Wachstum. Der eine braucht es mehr, der andere weniger, dabei gibt es kein gut oder schlecht.
Schau dir mal das Thema Vergänglichkeit an, also alles entsteht und vergeht, ein ständiges kommen und gehen.
Lerne, dass das Leben, wenn du es fließen lässt, es immer gut mit einem meint. Nicht klammern, nicht ständig einschreiten, einfach fließen lassen, einfach bei sich sein und nicht bei den Anderen. Angst ist natürlich und das ist gut so, aber du brauchst vor nichts und niemanden Angst haben, weder vor einer Person noch vor einer Situation. AUGEN ZU und durch ist das Motto, nicht zurückschauen. Vergangen ist bereits weg, die Gegenwart ist auch schon Vergangenheit und die Zukunft richtet sich nach ausschließlich nach deinen Gedanken. UND das sage nicht ich, sondern die Neurowissenschaft. Um frei denken zu können, muss dein Geist mit dem Körper im Ausglich sein. Das Zauberwort heißt Kohärenz. Mach deinen Geist frei, in dem du dir Bewusst bist, das alles Vergänglich ist und der Grund warum wir Leben, das Leben ist und nicht das Denken. Menschen welche weniger denken haben es bekanntlich leichter. Auch du kennst solche.
Alles Gute und bleib deiner Seele, dein wahres ICH treu und nicht anderen.

10.05.2021 09:00 • x 3 #144


Lilly-18
Vielen Dank, Nottolate für deine Worte. Ich verstehe sehr gut, was du meinst. Manchmal versuche ich, einen Schritt zur Seite zu gehen um die Dinge mal von einer anderen Perspektive zu sehen. Dann wird mir schon bewusst, dass meine Gedanken zu viel Raum einnehmen in meinem Leben und dabei das Leben selbst zu kurz kommt. Fließen lassen, ja, das kann ich selten. Schon deshalb, weil ich fast zwanghaft immer alles unter Kontrolle haben muss.
Ich achte auf meinen Körper, weil ich ihn gesund halten möchte. Das wird natürlich immer schwieriger, je älter ich werde, aber ich bin diszipliniert genug, mich nicht gehen zu lassen.
Mein Geist ist nicht frei. Nur wenn ich es ihm erlaube. Ich genieße die Natur, meinen Garten, brauche ab und zu neue Eindrücke. Aber letztlich brauche ich am allermeisten Sicherheit. Einen geregelten Tagesablauf, Dinge auf die ich mich freuen kann, möglichst wenig Probleme mit meinem Partner oder in der Arbeit.
Ich hatte noch nie sehr viel Vertrauen in das Leben. Seit ich denken kann laufe ich durchs Leben mit eingezogenem Kopf und warte darauf, dass mir wieder etwas um die Ohren fliegt. Mein Grundgefühl ist Angst.
Ich werde nie ein Mensch sein, der wenig denkt. Mein wahres ICH ist wahrscheinlich irgendwo unter der Angst vergraben.
Ich werde bei Gelegenheit mal auf die Suche gehen.
Am besten geht es mir, wenn ich alles unter Kontrolle habe. Das ist meine Lebensleistung. Dass ich nie aufgegeben habe, wirklich NIE. Ich habe jede Krise gemeistert, und das waren viele.
Ich weiß auch, dass es mir im Moment relativ gut geht. Ich habe keine finanziellen Sorgen, ich habe einen Job, meine Kinder sind aus dem Haus und wohlgeraten. Mein Partner ist zwar extrem schwierig, aber ich komme mit ihm zurecht.
Ich könnte das Leben fließen lassen. Das tue ich irgendwie auch, aber eben nur unter Vorbehalt. Mit eingezogenem Kopf.
Manches sind sicher auch sich selbst erfüllende Prophezeiungen, vieles aber auch nicht. Wenn ich so zurückdenke hätte es mir nicht viel genützt, weniger Angst zu haben. Denn ich war schon immer gut darin, Verläufe richtig einzuschätzen. Ich konnte mich nur wappnen, da irgendwie durch zu kommen.
Ich stehe mir oft selbst im Weg, das weiß ich. Aber damit muss ich leben. Ich weiß auch, warum ich Anerkennung so sehr brauche. Das ist sicher durch meine Kindheit und Jugend begründet. Ich wurde eigentlich kaum wahr genommen, weil andere und anderes immer wichtiger waren.
Ich möchte doch nur gesehen werden.

18.05.2021 07:59 • #145


Pilsum
Hallo Lilly,

Zitat von Lilly-18:
Ich möchte doch nur gesehen werden.


das Du gern gesehen werden möchtest verstehe ich. Im Grunde wollen wir das alle.
Ist es Dir mehr wichtig gesehen zu werden oder möchtest Du lieber mehr Anerkennung für das, was Du leistest?
Meiner Ansicht nach können das zwei unterschiedliche Bereiche sein.

Zitat von Lilly-18:
Am besten geht es mir, wenn ich alles unter Kontrolle habe.


Vielleicht scheint es sich bei Dir so anzufühlen. Kannst Du Dir aber vorstellen, dass es Dir noch besser
gehen könnte, wenn Du nicht alles unter Deiner Kontrolle hättest?
Anspannung und Angst könnte dann bestimmt nachlassen.

18.05.2021 09:26 • x 1 #146


N
Hallo Lilly.
Deine Kontrolle ist spannend. Welcher Verlust oder welches vergangene Erlebnis hat es verursacht. Sich Angst und Kontrolle wegreden wird nicht gehen. Ich würde kleine Schritte machen. Z.B. etwas das du gerne kontrollierst, bewusst freie lauf lassen und schauen was geschieht. Man könnte ein Zauberwort erfinden, welches man einsetzten, könnte um seine Kontrolle aus der Hand zu geben.

DU schreibst Ich stehe mir oft selbst im Weg, das weiß ich. Aber damit muss ich leben. Also eines kann ich dir sagen, du musst nicht damit leben. Raus aus der Opferrolle und rein ins Leben. Lies mal das Buch Das Kind in mir muss Heimat finden von Stefanie Stahl. Du wirst darin deine Antworten finden.

18.05.2021 12:49 • x 3 #147


Lilly-18
Hallo Nottolate, ich bin Kind eines Alk.. Das erklärt schonmal einiges. Und ich habe mit 17 meinen Bruder verloren durch einen Verkehrsunfall. Das hat den Absturz meines Vaters noch beschleunigt, meine Mutter verfiel in eine tiefe Depression, in der sie heute noch sitzt. Unbehandelt. Mein Vater ist inzwischen tot, meine Mutter wieder verheiratet.
Ich habe eigentlich nie eine Rolle gespielt im Leben meiner Eltern.
Ich habe meine große Liebe geheiratet, der war Narzisst. Er hat mich betrogen und gedemütigt. Ich habe ihn irgendwann rausgeworfen, obwohl ich 2 kleine Kinder hatte. Auch er ist inzwischen gestorben, an Krebs. Wir haben uns nie versöhnt und mein Schmerz sitzt immer noch tief.
Das nur als Hintergrund. Ich konnte es mir auch nie erlauben, mich gehen zu lassen, es hätte niemanden interessiert. Ich musste schon früh für mich selbst sorgen, hab immer gekämpft und eigentlich auch immer gewonnen. Sonst wäre ich nicht da wo ich heute bin.
Verloren habe ich - glaube ich - nur mich selbst.
Hab heute wieder einen neuen Termin bei meinem Therapeuten ausgemacht.
Ich werde mit ihm das nächste mal über meine nur noch rudimentär vorhanden Gefühle sprechen. Und was ich tun kann, um sie wieder zu finden.

18.05.2021 18:50 • x 5 #148


E
Liebe @Lilly-18 , das klingt echt total schlimm und traurig, was du im letzten Beitrag beschrieben hast. Das tut mir unglaublich leid für dich.
Und umso erstaunlicher und bemerkenswert, was du aus deinem Leben gemacht hast.
Ichbwünsche dir sehr, dass du deine Gefühle wiederfindest und ich bin überzeugt davon, dass es dir gelingt. Es wird nur eine Frage des Weges sein, vielleicht geht es langsam, vielleicht manchmal schnell und überwältigend. Aber wenn die Gefühle anfangen sich zu zeigen, wirst du sie nicht mehr missen mögen und geht es wie von selber immer weiter.

18.05.2021 18:57 • x 2 #149


A


Hallo Lilly-18,

x 4#30


E
liebe Lilly,

DU das kann ich echt gut verstehen, habe selbst schon einiges verloren in meinem Leben. .......................................

Leider habe ich oft zu viel verdrängt, wollte es nie wahr haben. Heute versuche ich mehr, meiner Trauer Raum zu geben.

Immer pendle ich hin und her zwischen Wut, Sehnsucht, Trauer, Leere, Schmerz , Enttäuschung...............

Seit ich versuche, mich meinem Leben und meiner Trauer mehr zu stellen, versuchen es anzunehmen, geht es mir besser

damit.

Spüre DU Angst, Sinnlosigkeit , merkst du, das einige Bedürfnisse deines Lebens unerfüllt sind. Wir Menschen

haben alle Bedürfnisse, mache wie zum Beispiel unseren Hunger können wir durch Essen stillen.

Aber wo finden wir Trost, Hilfe, Liebe, Verständniss, die Frage nach dem Warum, dem Sinn des vielen Leides deines

Lebens..

Ich kann und muss die Realität meines Lebens nicht gut finden, so wie auch deine Realität. Das wäre auch viel

zuviel verlangt. Doch anzuerkennen, so ist es , so war es, und wir können daran nichts mehr verändern.

Das muss ich mir selbst auch immer wieder sagen. Immer wieder...................................................

Und das DU dir selbst in deinem Leben ganz viel Gutes tust....................DU bist noch am Leben, darfst im Leben bleiben,

ohne Schuldgefühle.

Ich wünsche dir ganz viel gutes Leben..............


in guten Gedanken für dich,

liebe, leise Grüße,


Frederick

20.05.2021 18:32 • x 2 #150

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