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Eure Burnout Geschichten

C
Hallo, ich wollte gerne eure Burnout Geschichten hören. Ich selber bin seit fast 10 Jahren in einem Discounter angestellt und nun bin ich am Ende. Im Nachhinein habe ich so lange Zeit Warnsignale und Symptome ignoriert, was ich heute sehr bereue. Wir haben immer sehr viel Arbeit und sind zum Teil stundenlang alleine im Markt. Wenn man dann für ein paar Stunden mal zu 2. ist, dann muss man rennen das man die Aufgaben überhaupt schafft. Das ein anderer mal eher kommt und dadurch wir entlastet werden geht laut Chef nicht. Dazu habe ich ein Kollegial das nicht zu den besten zählt. Die eine hat nur schlechte Laune und schiebt die Arbeit immer auf andere ab und macht selber aber ständig Pausen, die andere ist so nervös das man nach einer Schicht mit ihr nicht weiß wo oben und unten ist, da sie einen 20 mal dazwischen redet und auch zum Teil persönlich wird mit echt fiesen Sprüchen. Mit einem Kollegen bin ich seit Monaten gut befreundet, ihm geht es genauso wie mir und er geht leider nicht zum Arzt. Seit Monaten machen wir nur Überstunden auch Teilschichten(wir gehen früh´s 5 Stunden auf Arbeit fahren nach Hause und kommen danach nochmal wieder um 3-4 Stunden zu arbeiten) sind wöchentlich dabei. Wir haben Spätschichten bis 20:30Uhr und stehen den nächsten früh um 6 Uhr wieder im Laden. Am Anfang hatte ich nur leichtes Augenzucken dann kamen Rücken-/Kopfschmerzen starke Vergesslichkeit dazu, mein Magen-Darmtrakt spielte verrückt. Ich wurde immer öfter sehr aggressiv zu Hause und brüllte oft meinen Mann an, obwohl ich vom Charakter ein ganz gelassener Mensch bin der immer gute Laune hat. Ich stand an der Kasse und bekam böse Magenkrämpfe und Schwindelanfälle. Zu Hause denke ich immer nur an die Arbeit, wenn mein Handy klingelt habe ich immer Angst das es meine Arbeit ist. Wenn jemand ein Fehler macht wird dies gleich in unsere What´s App Gruppe gestellt damit jeder sieht das der Mitarbeiter ein Fehler gemacht hat. Deswegen bestimmt ich die Angst aufs Handy zu schauen. Ich habe bisher alles toleriert und Symptome ignoriert bis vor ein paar Tagen. Ich kam auf Arbeit und mir wurde gesagt ich soll 2 Stunden länger bleiben und den nächsten Tag 2 Stunden eher kommen, ich kam nach Hause und hatte einen Nervenzusammenbruch. Der Gedanke an die 2 bevorstehenden Tage und die ganze Arbeit es war irgendwann mir alles zu viel geworden. Mein Mann redet schon lange ich solle doch kündigen da er meine Veränderung bemerkt habe, aber ich selber nahm das alles viel zu spät wahr und verteitigte noch meine Arbeit. Ich rief meinen Kollegen an da ich wusste, ihm geht es genauso und er hatte wie ich die Angst zum Arzt zu gehen. Und warum? Ganz einfach wer krank wurde der war der Ar., denn es bedeutete für andere Mehrarbeit. Wir machten uns aus gemeinsam zum Arzt zu gehen weil ich sagte wir gehen sonst komplett kaputt. Ich habe es getan mein Kollege traute sich am Ende doch nicht. Ich ging zum Arzt das Theater ging los. Die eine Kollegin meinte ich hätte keinen Grund zu gehen immerhin habe ich ja keine Kinder oder Probleme und deswegen auch keinen Grund zum Arzt zu gehen. Außerdem solle ich nicht zum Psychologen gehen da der einen nur noch kaputter machen würde, außerdem geht man wegen psychischen Erkrankungen nicht zum Arzt usw. Ich habe zum Glück einen Psychologen gefunden und auch schnell einen Termin bekommen für eine Therapie. Ich habe schon jetzt so eine Angst mich auf Arbeit zu melden um meine Krankschreibung zu verlängern. Ich bin so müde und erschöpft und einfach am Ende. Mein Mann ist für mich zum Glück da und ist sehr liebevoll und hat viel Verständnis. Von früh´s bis Abends denke ich nur an meine Arbeit. Mir tut mein anderer Kollege so leid ich versuche ihm zu helfen. Ich selber habe vor jetzt erstmal gesund zu werden und dann mir eine neue Arbeit zu suchen ich möchte den Laden nie wieder betreten. Wie sind eure Erfahrungen?

11.03.2022 21:02 • x 2 #1


D
Meine Geschichte siehts du ja zum Teil in meinem Post von vorgestern. Meine Meinung?
Du arbeitest beim Discounter? Gut. Gibt viele davon, du brauchst diesen einen Job vielleicht nicht so stark, findest eigentlich gut was Neues.
Gerade wenn du schwierige Charaktere auf Arbeit hast bei solchen Sachen eher nicht so offen reden, da kommt dann von diesen Sorry - dummen Leuten nur Müll raus dir gegenüber, hintenrum wird erzählt und zum Chef gegangen.
Dir gehts schlecht du willst zum Arzt? Gehen! Das geht die auf der Abriet nix an was du hast. Man kann kooperativ sein und was erzählen Erkältung oder so aber sowas geht die da nix an eigentlch.
Klar brauchst du einen zum reden, der dich supportet aber mach dich nicht abhängig von Anderen.
Habe an meiner aktuellen Arbeitsstelle lange ne sehr offene und ehrliche Art gehabt und nun bereue ich das leider.
Und nen richtig guter Tipp: Die Whats App Gruppe stumm schalten! Gewöhn dir das an morgens nach Arbeitsbeginn einmal drauf schauen, dann weißt du was los war und was aktuell ist, dann ca 1h vor Feierabend noch mal schauen. In dem Moment wo du raus gehst guckst du nicht mehr drauf, empfängst keine Meldungen mehr davon. Es hilft wirklich.
Mach nen Anruffilter ins Handy, dann bekommst die Anrufe auch nicht mit. Hatte auch so Arbeitgeber die der Meinung waren nach länger arbeiten dann noch anzurufen man möchte doch mal bitte früher kommen dafür am nächstem Tag. Aber wenn du nicht ran gehst und nicht erreicht wirst, die Whats App nicht liest weißt du nix von, spazierst nächsten Tag in den Laden und für dich ist alles toll.
Es braucht ne Weile aber die Kollegen und Vorgsetzten gewöhnen sich dran.
Alternativ kann man auch nen Arbeitshandy mit billig Prepaid besorgen: An wenn bei Arbeit, Aus wenn man zur Tür raus geht.
Hab damals zum Schichtende das gerne auch schon vor Kollegen aus gemacht damit einfach auch klar war was ist.
Bloßstellen über so ne Whats App ist einfach ne widerliche Arbeitskultur, hier will sich nen Vorgesetzter glaube ich das sehr einfach machen indem darüber das Personal lernt keine Fehler zu machen.

Hoffe dir ein paar Ideen gegeben zu haben. Ansonsten erstmal paar Tage runter fahren, Entscheidungen aam besten mit etwas Abstand und in Ruhe treffen.

12.03.2022 22:00 • x 1 #2


A


Hallo Chihiro95,

Eure Burnout Geschichten

x 3#3


L
@Chihiro95 wie ist es denn bei dir weitergegangen? Würde mich interessieren…. Du wolltest ja auch von anderen Burnoutgeschichten lesen, darum teile ich meine jetzt auch mal.

Bei mir war es so, dass ich super lang fürs Studium gebraucht hab, zuerst wegen Depression und dann bin ich auch noch ungeplant Mutter geworden. Habe dann während dem Studium gearbeitet, damit genug Geld reinkommt, zuerst viel geputz, auch sehr früh morgens (weil die Cafés etc. vor Öffnung sauber sein mussten). Später habe ich angefangen selbstständig in meinem Studienbereich zu arbeiten (Bio), was auch wieder mit sehr frühem Aufstehen aka 3:00 morgens und sehr langen Schichten in Wald und Wiesen verbunden war, teilweise war ich bis zu 14:00 unterwegs. Das habe ich zwei Jahre so gemacht und in der "Freizeit" also wenn ich nicht gearbeitet hab und "kindfrei" hatte, habe ich an meiner Abschlussarbeit geschrieben. Dann habe ich eine 30h stelle angefangen, bei der weiterhin Draußeneinsätze und zusätzlich Schreibtischarbeit drin waren. An den Wochenenden und im Urlaub dann wieder Abschlussarbeit schreiben, die immer noch nicht fertig war. Das war im vergangenen Jahr, ich war also nicht nur Coronabedingt nicht im Urlaub. Auf der Arbeit hatte ich auch das Gefühl, zunehmend hinterherzuhinken, es war nie genug Zeit, hab immer bis kurz vor knapp gearbeitet, dann schnell zur Kita, damit ich auf meine Stunden komme. Ich hatte schon den Gedanken, dass ich vielleicht weniger Stunden machen sollte, aber ich will halt nicht mein Leben lang in dieser kleinen Wohnung wohnen mit meinem Kind und meinem Partner und vielleicht ja auch irgendwann noch einem Kind. Darum habe ich mir die Stundenreduzierung abgeschminkt. Anfang dieses Jahres hatte ich dann die Abschlussarbeit fertig und hab abgegeben. Jetzt konnte ich mich endlich daran begeben, auf der Arbeit aufzuholen… dann war die Kita zu weil quasi alle Corona hatten, dann hatten wir Corona, mein Kind hatte ständig Husten oder Schnupfen (so durfte man wg Corona ja auch nicht in die Kita) und ich hing immer mehr hinterher.das hat mich zunehmend gestesst. Dazu kamen noch die Außentermine und das teils frühe Aufstehen. Mein Kind ist nachts oft aufgewacht, ich fühlte mich körperlich immer schlechter. Habe zusätzlich auch Hashimoto und bin Migränikerin, bei beidem ist ein regelmäßiger Schlafrhythmus ja eigentlich wichtig. Das war mir auch irgendwie klar und umsomehr hatte ich das Gefühl, meinem Körper aktiv zu schaden. Ich hatte überhaupt keine Zeit mehr für Muße oder für mich. Selbst die Hausarbeit musste oft liegenbleiben, weil ich einfach zu platt war. Ich wurde überhaupt nicht mehr richtig wach, mir war oft schwindelig, ich fühlte mich dauerhaft als hätte ich ne Nacht durchgemacht und schaffte es einfach nicht mehr mich zu erholen oder runterzukommen. Musste aber auch oft schon am WE die kommenden Tage vorbereiten und die langen Draußentage organisieren… Bekam dann wieder Migräneanfälle, die bei mir auch mit Sehstörungen einhergehen. Und zuletzt fühlte ich mich richtig depressiv. Konnte mich überhaupt nicht mehr konzentrieren auf der Arbeit, Dinge die ich sonst konnte, funktionierten einfach nicht mehr. Nach der letzten Migräneattacke hatte ich jeden Tag Kopfschmerzen, teils so sehr, dass ich mich nicht bewegen konnte. Fühlte mich total unzulänglich. Als ich das letzte mal draußen war, hatte ich schon richtig ein schlechtes Gewissen meinem Körper gegenüber (meinem Arbeitgeber sowieso schon länger, weil ich das Gefühl hatte, nicht so viel zu leisten wie ich sollte). Und da fingen die Muskelschmerzen auch an. Bergauf brannten meine Muskeln richtig, obwohl ich eigentlich fit bin und mir das nichts ausmacht. Ich konnte nur noch total langsam gehen und quälte mich so durch den langen Arbeitstag. Alles tat weh, im Auto bekam ich Rücken-, Kopf- und Nackenschmerzen, musste aber noch 2 h fahren, Ich fühlte mich furchtbar elend und als ich endlich zuhause war, bekam ich einen Heulkrampf und da war für mich klar, dass ich den nächsten Tag nicht hinkriege.
Mittlerweile habe ich ein Buch gelesen, dass ich total erhellend fand (Burnout kam nicht nur vom Stress), das ich total empfehlen kann. Da habe ich mich ein bisschen durchgearbeitet und sehe schon etwas klarer. Hin und wieder bin ich fast schon hoffnungsvoll, dann wieder merke ich, dass ich definitiv noch nicht so weit bin. Als z.B. unser Auto kaputtging und ich erfuhr, wieviel die Reparatur kosten sollte, wurde mir richtig schwindelig und mir ging irgendwie der Kopf zu. Genauso, als ich erfuhr, dass unser erster Urlaub seit zwei Jahren sich von 14 auf jetzt wahrscheinlich 10 Tage verkürzt, weil die Reparatur länger dauert versuche, das beste draus zu machen, aber aktuell bin ich immer noch total enttäuscht. Jetzt hoffe ich, einen Platz bei einer Verhaltenstherapeutin zu bekommen. Und ich hoffe, dass sich meine Stresstoleranz wieder etwas erhöht. Bis dahin versuche ich, noch mehr meiner Lebenskonflikte klarzukriegen, weniger zu wollen/müssen, mich besser abzugrenzen und Wege zu finden, wirklich zu genießen und zu entspannen, anstatt mich nur mit Social Media abzulenken und Zeit totzuschlagen.
So sieht’s bei mir aus.

Vielleicht schreibt ja noch jemand hier seine Geschichte, ich finde das immer bereichernd zu lesen, wie es Leuten mit ähnlichen Problemen geht.

16.06.2022 11:04 • x 1 #3


Mit180gen0
Du hast einen Job, wo man bestimmt schnell was neues findet.
Bei mir ist das anders. Meinen Beruf gibt es nicht so oft.

Ich fahre zur Arbeit täglich eine Stunde hin- und eine zurück. WENN die Bahn pünktlich ist.

Es wurde immer immer mehr Arbeitspensum. Von zwei Standorten, die ich betreut habe wurden es vor 3 Jahren drei Standorte.
Dann war an einem der Standorte ein riesen Schaden. Der hat alles durcheinander gewirbelt, keiner konnte mehr arbeiten, wie es gewohnt war.

Es gab dann Stress mit den Chefs und Stress in meinem Team, sowohl zwischenmenschlich, als auch rein praktisch.

Ich konnte schon im Herbst nicht mehr und als es im Januar so weiter gegangen ist, wie im Jahr davor, war einfach ein Punkt, wo ich auch nicht mehr WOLLTE.

Es kamen Schmerzen dazu, mit denen ich monatelang gearbeitet habe. Als der Orthopäde dann den Grund nannte, war es vorbei.
Das war einfach die Notbremse, die mein Körper gezogen hat.

Das war Anfang Februaur. Das ganz große Elend kam dann so in Woche 3 meiner Krankschreibung. Da hat mich dann der ganze Rest überrollt.
Ich war überrascht, WIE schlecht es einem Menschen gehen, nur weil er Stress hat!

Ich rate dir: werde erstmal in Ruhe gesund. Nimm dir die Zeit, die es dauert! Und wenn es Monate sind.

Und dann suche dir was neues.

Was du da beschreibst hat niemand verdient.

Allein eine Whtasapp Gruppe! Sowas habe ich nie gehabt, es ist ein Segen!

17.06.2022 18:50 • x 2 #4


S
Hallo ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen .
Ich heiße Kevin und bin 32 Jahre alt .
Ich bin Anlagen und Apparatebau Techniker in der pharma Industrie und Vater .

Vor ca 6 Jahren hatte ich eine Panik Attacke. Belastende Beziehung zur ex Frau damals noch Frau, ein vollzieht Job und nebenbei am Abend und am Wochenende selbständig.
Am Sonntag dann Kinder und Familie sowie diverse Arbeiten zuhause....

Symptome damals waren totale Erschöpfung , Angst vir die Tür zu gehen. Sogar der Fernseh auf ganz leise war für mich schon störend .....
Dann Trennung von der ex und es ging wieder Bergauf .
Freunde treffen , Sport treiben , Disco ind und und .Dann hab ich den Job gewechselt und mich in die Arbeit gestürzt ..... seit ca 5 Jahren....

Mehrere Führungs Wechsel ind der Firma haben es zunehmend schwerer gemacht als normal denkender Mensch sich den Mist der anderen dauernd anzusehen .......
Jedemfall seit einem Jahr kommen die Symptome zurück.....
Schmerzen unten links im Bauch ohne medizinischen Grund.
Schlafstörungen
Weiche Knie
Kein Selbstbewusstsein mehr
Ziehen in den rippen rechts
Dauer tinnitus
Lachen ist kaum mehr möglich
Tunnelblick
Probleme beim Motorrad fahren da der Gleichgewichts Sinn nicht richtig funktioniert bzw ich angst habe .
Ständiges kontrollieren des eigenen Körpers auf Fehler wie blutdruck messen wiegen ......
Früher konnte ich abschalten und mich konzentrieren , heute denke ich üner etwas nach und es bringt mich schon ais der Fassung wenn jemand neben dran redet . Früher war ich immer fokussiert und nicht aus der Bahn zu werfen, heute hab ich so einen tunnelnblick das ich schon beim Auto fahren überfordert bin weil soviel bewegte sachen um mich rum passieren..... kennt das jemand ? Was kann ich tun? Am Montag hab ich einen Termin in der Psycho Ambulanz....

Danke schon mal im voraus. Grüße

17.06.2022 19:15 • x 2 #5


Mit180gen0
@Shovel90
Hallo Kevin,
das klingt nach der Art Notbremse, die dein Körper gerade zieht.

Am besten ist jetzt wohl einfach Ruhe. Nichts tun, nichts wollen. Kein Fernseher, kein Handy.

Was dir gut tut, müsstest du rausfinden. Vielleicht in den Wald, an einen See, ans Meer. Natur ist auf jeden Fall immer gut.

Vielleicht eine Meditation, vielleicht ein Buch, vielleicht leise Musik...

17.06.2022 19:20 • x 1 #6


S
Okay danke , ja ich versuche grad täglich etwas und immer ein Stück mejr Motorrad zu fahren, da bin ich einfach aus allem raus . Kein Telefon, niemand spricht mich an , ich bin einfach nicht erreichbar. Ja ich habe vir 2 Monaten wieder angefangen etwas Gitarre zu spielen . Das hab ich als Kind gern gemacht. Einfach um nicht digitale Ablenkung zu haben

17.06.2022 19:27 • x 1 #7


Mit180gen0
@Shovel90 Ich könnte mir vorstellen, dass dich selbst dein Ehrgeiz mit dem Motorrad gerade stresst... Höre in dich rein. Wer sagt, dass du das tun musst. Jetzt und morgen und übermorgen?

17.06.2022 19:28 • #8


S
Ja wahrschein hast du recht..... ich sollte wohl am besten morgens aufstehen mich mit einem Kaffee in den Garten setzen und überlegen aif was ich gerade in dem Moment Lust habe

17.06.2022 19:36 • x 1 #9


Mit180gen0
@Shovel90 Probiere es aus. Es ist dein Leben, es ist zudem Wochenende. Vielleicht machst du auch 2 Stunden lang gar nichts.
Dann ist das auch gut so.

17.06.2022 19:37 • x 1 #10


Marylu
Liebe @L4321, dein Bericht ist sehr interessant. Wie heißt denn das Buch, das dir geholfen hat? LG.

18.06.2022 09:13 • x 1 #11


L
Zitat von Marylu:
Liebe @L4321, dein Bericht ist sehr interessant. Wie heißt denn das Buch, das dir geholfen hat? LG.

Liebe Marylu, danke das Buch heißt "Bournout kommt nicht nur von Stress" von Dr. Miriam Prieß.
Zusätzlich kann ich auch "Das Kind in Dir muss Heimat finden" von Stefanie Stahl empfehlen, das ich aktuell lese, das mir eine befreundete Psychotherapeutin empfohlen hat. (Es ist für mich tatsächlich weniger fordernd und unbeschwerter als ich erwartet hatte und trotzdem sehr tiefgehend und vor allem einsichts- und hilfreich!)
Viele liebe Grüße und alles Gute
L

04.07.2022 07:10 • x 1 #12


L
Zitat von Mit180gen0:
Du hast einen Job, wo man bestimmt schnell was neues findet. Bei mir ist das anders. Meinen Beruf gibt es nicht so oft. Ich fahre zur Arbeit täglich ...

Lieben Dank für Deine Antwort! Merke tatsächlich, wie ich immer wieder denke, ich könnte doch jetzt schonmal testen wieder einzusteigen, aber Dein Beispiel spricht eher eine andere Sprache. Wenn ich das jetzt nicht wirklich ernst nehme, wird das Problem wohl eher noch deutlich größer…
wie ist es denn mittlerweile bei Dir? Arbeitest du schon wieder?

04.07.2022 07:14 • #13


Mit180gen0
Zitat von L4321:
Lieben Dank für Deine Antwort! Merke tatsächlich, wie ich immer wieder denke, ich könnte doch jetzt schonmal testen wieder einzusteigen, aber Dein Beispiel spricht eher eine andere Sprache. Wenn ich das jetzt nicht wirklich ernst nehme, wird das Problem wohl eher noch deutlich größer… wie ist es denn ...

Nein, an arbeiten ist bei mir nicht zu denken. Und wenn ich daran denke, an den alten Arbeitsplatz zurück zu müssen, bekomme ich Herzrasen, Atembeklemmung etc.

Gerade wurde mein Reha-Antrag bewilligt.

04.07.2022 07:38 • x 2 #14


L
Zitat von Shovel90:
Ja wahrschein hast du recht..... ich sollte wohl am besten morgens aufstehen mich mit einem Kaffee in den Garten setzen und überlegen aif was ich ...

Finde es zur Zeit auch total schwer, zu merken, was ich jetzt eigentlich brauch. Mir haben die oben erwähnten Bücher geholfen und mich immer wieder an die innere Einstellung zu erinnern, lieb zu mir zu sein und meinen Zustand und auch meine unangenehmen Gefühle anzunehmen… du kannst deinem Körper dankbar sein, dass er dich nicht einfach aufgibt, sondern dich jetzt bremst

04.07.2022 10:26 • x 1 #15


L
@Mit180gen0 ohje…:/ aber gut mit der Reha! Ich kann mir vorstellen, dass das mit dir beste Hilfe ist, die man sich geben kann…

04.07.2022 10:28 • #16


Mit180gen0
@L4321 Ja. Alleine schaffe ich das nicht! Ich habe nur ganz rudimentäre therapeutische Hilfe ergattern können.

Vermutlich könnte ich noch ein ganzes Jahr zu Hause hocken, es würde sich nicht viel bessern.

04.07.2022 13:07 • x 1 #17


Marylu
Das Kind in dir muss Heimat finden habe ich auch gelesen und fand es sehr gut. Meine Reha damals hat mir von allen Behandlungen am besten geholfen, ich hoffe, du musst nicht so lange warten, bis es los geht

04.07.2022 15:05 • x 1 #18


S
Hallo Leute ich wollte mal ein update geben nach fast 3 Monaten.

Ich gehe regelmäßig zur psychischen Ambulanz so ca 2 bis 3 mal im Monat und habe den Job gewechselt auf einen indem ich ca 40 Stunden weniger arbeite im monat und zudem der arbeitsweg sich von 1,5 stunden am tag sich auf 30 reduziert hat . Die komplette kündigungs Frist bin ich krank geschrieben . Ich bin jetzt schon ca 3 Wochen zuhause und habe mir ärgerlicherweise gleich am zweiten Tag corona eingefangen
Ich merke wie sehr ich mir geschadet habe jetzt wo ich ruhe merke .
Der tinitus ist deutlich zu hören , manchmal ist es schon zu viel zu sitzen mit offenen Augen. Jetzt nach 3 Wochen merke ich eine leichte Besserung insofern ich normale Dinge wieder flüssig erledigen kann und Grenzen merke . Auch hsbe ich festgestellt das ich ünerempfindloch auf Lautstärken bin . Das ist das Hauptproblem beim Motorrad fahren . Ich fahre seot dem nur noch mit speziellen ohr Stöpsel uns seot dem habe ich klare Sicht ohne Angst und Tunnel Blick. Oft kommt mir zuhause ein Angst Gefühl bei stress oder überfordern ich könnte sofort sterben. Dem wirke ich mit sofortigen 20 liege stützen entgegen um mir selbst zu zeigen das mein Körper vollkommen in ordnung ist und anschließend setzte ich mich und atme tief . Wenn das nicht reicht dann muss ich eine Stunde schlafen.
Es ist wahnsinnig wie ich verlernt habe auf meinen Körper zu hören . Ebenso jabe ich den Medien Konsum massiv eingegrenzt . Ich schaue kaum mehr fernseh und für den Alltag habe ich mir ein prepaid handi ohne Apps besorgt mit dem nicht ins Internet kann . Es ist so schwer einfach mal zu sein ohne etwas zu tun. Nur wahrnehmen. Oft kommt msn sich vor als ob die Welt im Handy real ist und unsere Welt verschwommen .... hat jemand ähnliches erlebt ?
Grüße

27.08.2022 12:07 • #19


Alexandra2
Es ist großartig, wie sich viele durchschlagen im Burnout
Meine Burnout-Geschichte ist ein schleichender Prozess, 20 Jahre und mehr, bis der Zusammenbruch kam.
Vorbelastet kam vor 22 Jahren unser Wunschkind zur Welt, es war krank (Sauerstoffmangel bei der Geburt) und brauchte jahrelang intensive Betreuung, Pflege, Therapien, damit Schulabschluss und Ausbildung möglich war. Ich hatte Gottseidank 3 Jahre Elternzeit.
Zusätzlich gab es Probleme in der Partnerschaft (exzessiv Alk.) und ich trennte mich, für Beide (und mich) hatte ich keine Kraft.
Sofort nach der Elternzeit begann ich ein berufsbegleitendes Studium, das viel Organisation, Kraftaufwand bedeutete, aber ein Lebenstraum war.
Nach dem Studium arbeitete ich wieder alleinerziehend mit unglaublich vielen Therapien fürs Kind. Mein Arbeitsplatz Berufsschule hatte sich in der Elternzeit komplett verändert (Zusammenlegung kleiner Schulen zu einem Riesenkomplex) mit massiven Qualitätseinbußen. Es gab mehrere Fachbereiche (in dem ständig recherchiert werden muss), ich arbeitete im Unliebsamen mit einem Schülerschlüssel 1:300 in verschiedenen Ausbildungsgängen. Dazu ein eigener Kurs, Praktikumsbesuche, Hausarbeiten, Klausuren, Prüfungen und und und. Der Arbeitsplatz war sowohl im Homeoffice als auch die verschiedenen Aufgaben vor Ort. Der Arbeitgeber nutze uns komplett aus; der Betriebsrat war aktiv, aber der Konzern mächtig. In schlechten Zeiten kam ich auf 80 Stunden/ Woche (ohne vorgeschriebene Pausenzeiten!) im Homeoffice mit Kind. Ich begann zu meditieren, um die immer schlimmer werdende Erschöpfung irgendwie mal auszublenden. Es gab keine freie Zeit für mich, wenn doch, war ich viel zu erschöpft, um irgendetwas für mich zu tun.
Vor 8 Jahren wachte ich eines morgens bewegungsunfähig und mit massiver Blockade im Kopf auf. Schwere Depression, viele Behandlungsansätze (die einen langen Leidensweg schrittchenweise beendeten) und volle Erwerbsminderungsrente. Ich konnte mich kaum um meinen Sohn kümmern, hatte aufsuchende Familienhilfe.
Nun, zwei weitere psychische Diagnosen (mit GdB 50) und Jahre der Therapie später, möchte ich mein Leben in die Hand nehmen, werde wieder durch Ereignisse davon abgehalten. Kürzlich starb der Vater unseres Sohnes plötzlich, mein Sohn ist süchtig (hat sich kürzlich offenbart) und sein Privatleben ein Desaster. DIe Trauer hat uns aus der Bahn geworfen. Wir haltten zusammen und bringen Vieles gemeinsam in Ordnung. Unsere Beziehung ist gut, vertrauensvoll und liebevoll; etwas, das ich selbst nicht hatte. Deshalb war es mir besonders wichtig, immer für ihn da zu sein. Nun hat er niemanden mehr außer mir. Halt geben ohne zu gängeln, da sein, wenn es nötig ist.
Und wieder zu mir selbst kommen, was unter diesen Umständen nicht leicht ist.

Ich war bei meinem damaligen Zusammenbruch so wütend (und handlungsunfähig), daß ich am liebsten meinen Arbeitgeber bei der Berufsgenossenschaft angezeigt hätte wegen Gesundheitsschädigung. Viele Arbeitgeber nutzen ihre Angestellten k....frech aus und viele Arbeitnehmer haben nicht den Mut, ihre Schutzrechte einzufordern (Arbeitszeitgesetz, Gesundheitsschutz etc), sind auch nicht organisiert (zB Gewerkschaft), nehmen keinen Bildungsurlaub (10 Tage in 2 Jahren), sind zu wenig informiert, solidarisieren sich nicht untereinander usw. Das hat nach meiner EInschätzung zu Wildwuchs an den Arbeitsstätten geführt- die Chefs bestimmen und Arbeitnehmer lassen über sich bestimmen.

Ich lerne mit der chronischen Depression zu leben, mal schlechter, mal besser. DIe Angst vor dem nächsten Absturz ist immer da, Hilfe aber auch. Am wichtigsten ist, die eigene Befindlichkeit und Belastbarkeit in den Mittelpunkt zu stellen und nicht das, was andere von einem wollen.
Ich wünsche allen viel Kraft für den Tag und immer wieder ein kleines Lächeln im Knopfloch, Schönes sehen und für sich tun.
Alexandra

29.08.2022 09:19 • x 8 #20


Marylu
Liebe Alexandra 2,
deine Geschichte hat mich sehr berührt, irre, was du schon durch hast und schön, wie du im Laufe der Jahre gelernt hast, damit umzugehen. Was arbeitet dein Sohn? Ist er noch immer sehr eingeschränkt? Hab noch einen schönen Tag. LG.

29.08.2022 15:43 • x 1 #21


Alexandra2
Liebe @Marylu,
Mein Sohn ist arbeitssuchend, hat einen kaufmännischen Beruf erlernt.
Es überschneiden sich die Trauer um seinen Vater, seine Arbeitslosigkeit, sein A D S, Schulden, Erbe. Das schränkt ihn natürlich massiv ein, überrollt ihn geradezu...
Liebe Grüße Alexandra

29.08.2022 20:01 • x 1 #22


mecca
Hallo, ich wollt gern mal darum bitten dass ihr beim Schreiben Absätze lasst.

Es liest sich nämlich sehr viel leichter als so ein fetter Buchstabenblock.

27.09.2022 08:22 • #23


mecca
@Alexandra2

Oha...jetzt verstehe ich etwas besser.
Wow respekt. Ich ziehe den Hut, wie gut Du das geschafft hast.

Toll das Du Dich von dem Alk.Vater trennen konntest...Toll, das Du zu Deinem Sohn eine so gute Beziehung aufbauen konntest. Es war sicher nicht leicht, dann noch den eigenen beruflichen Weg und alles zusammen unter einen Hut zu bekommen.

Ja das mit der Ausbeutung am Arbeitsplatz, da sprichst Du was an, was total wichtig ist.
Man denkt immer, wenn man anfängt zu schwächen und nicht mehr kann, dass es an einem selbst liegt...und vergisst dabei, wie menschenverachtend viele Arbeitsbereiche und Arbeitgeber mit ihren Mitarbeitern umgehen. Kann ach ein Lied davon singen.
Und dann soll man selbst aber das Problem sein, wenn man das nicht durchhält. Sich nicht an so eine kranke Welt anpassen kann, nicht wie ein Roboter funktionieren kann.

Das ist das perfide daran finde ich.
Erst wird man bis zur Kotzgrenze ausgebeutet und wenn man dann nicht mehr kann, dann ist man selbst das Problem. Nicht aber die Strukturen in denen man sich bewegen muss. Hinzu kommen ja noch die Abhängigkeiten von Brot und Lohn...Ja das ist richtige S*heisse.

Ich selbst kenne viele Leute Mitte die mit Burnout zu tun haben...Es liegt aber nicht nur an uns. Es liegt auch an den völlig gestörten gesellschaftlichen Verhältnissen. Diesen ganzen Erwartungen denen ja niemand mehr gerecht werden kann. Ich habe das Gefühl es wird tendenziell immer schlimmer.

Psychische Erkrankungen, Burnout, Depression etc. steigen schon seit Jahren ... Nicht ohne Grund denke ich.

Den Teil den man selbst dazu tut, ist dass man sich vielleicht nicht traut, für sich einzustehen. Oder Angst hat den Arbeitsplatz zu wechseln. Etc. Manchmal ist es aber auch nicht so einfach möglich, wenn es verschiedenen Lebensbedingungen und Abhängigkeiten gibt....

Ich möchte gern eine Lanze dafür brechen, sich selbst nicht als gestört zu empfinden, weil man in diesem System irgendwann am Ende seiner Kräfte ist. Es ist kein individuelles Problem der einzelnen Menschen. Es ist vor allem, ein Problem der gesellschaftlichen Verhältnisse unter denen sehr sehr viele Menschen leiden.

Man kann für sich nur das beste versuchen, einen gesünderen Lebensweg zu finden, eine Nische, einen Job indem man existieren kann, der zumutbar, aushaltbar ist....Das liegt dann schon ein Stück weit in der eigenen Verantwortung.

Ich wünsche uns allen viel Kraft dafür,
den Weg in Richtung gesundes, erfüllendes Leben zu bewältigen. Niemand hat es verdient sich so von Arbeitgebern behandeln zu lassen.

30.09.2022 08:42 • #24


Alexandra2
@mecca
Zitat von mecca:
Ich möchte gern eine Lanze dafür brechen, sich selbst nicht als gestört zu empfinden, weil man in diesem System irgendwann am Ende seiner Kräfte ist. Es ist kein individuelles Problem der einzelnen Menschen. Es ist vor allem, ein Problem der gesellschaftlichen Verhältnisse unter denen sehr sehr viele Menschen leiden.

Das sehe ich ganz genauso. Man braucht einen wachen Geist, Selbstbewusstsein und Mut, am Arbeitsplatz Position zu beziehen. Das kann nicht jeder, aber jeder sollte es versuchen. Und vor allem: Solidarität untereinander
LG Alexandra

30.09.2022 09:01 • x 3 #25


B
Hallo jetzt will ich männlich 53 Jahre auch mal meine Burnout-Geschichte niederschreiben.

Ich bin jetzt seit 16.12.23 wegen mittlerer depressiven Phase/Burnout krank geschrieben, da es im Büro einfach nicht mehr ging. Das ganze hatte sich über die letzten Jahre aufgebaut und ich habe es aber irgendwie nicht ernst genommen. Ich arbeite in einem großen Industrieunternehmen im Finanzbereich habe dort auch die Ausbildung gemacht war dann 10 Jahre im Einkauf und bin dann - wegen Unterforderung - in die Buchhaltung gewechselt, dort bin ich nun seit ca. 25 Jahren. Mir machte die Arbeit dort eigentlich immer Freude und ich war auch bei allen beliebt und als kompetenter Ansprechpartner bekannt. Da ich alleinstehend...bzw. als gleichgeschlechtlich mit meinem Freund zusammenlebe...habe ich auch immer auf meine Kolleginnen (verheiratet und Kinder) Rücksicht genommen was die Urlaubsplanung und die Übernahme von zusätzlichen Aufgaben ging. Mein Chef war/ist auch immer mit mir zufrieden gewesen.

Aufgrund von Erlebnissen in der Kindheit (Vater Alk. - Mutter depressiv - S. Missbrauch) hatte ich auch bereits von 2004 - 2007 eine Therapie gemacht um das erlebte aufzuarbeiten. Was mir eigentlich auch sehr gut gelungen ist. Nach dieser Therapie lernte ich meinen Freund kennen, kaufte mir eine Eigentumswohnung und das Leben war sehr angenehm.

In den letzten Jahren hat sich im Beruf sehr viel verändert. Die Anforderungen sind gestiegen sowohl in Menge und Qualität. Es musste immer mehr beachtet werden und in kürzerer Zeit erledigt sein. Allerdings mussten auch die mangelnden Qualifikationen in den Schnittstellen von mir mit kompensiert werden um meine eigene Arbeit erledigen zu können. Ich habe mich immer mehr gestresst und total überfordert gefühlt, da weiter komplexe Arbeiten auf mich übertragen wurden, da meine Teilzeitkolleginnen das ja nicht übernehmen könnten. Die Überforderung habe ich bei jedem Mitarbeitergespräch angesprochen und auf die betriebsinternen Mißstände aufmerksam gemacht. Das ich immer mehr auf Risiko für mich und auch die Firma fahre. Es wurde angehört aber nie wirklich was verändert. Im letzten Jahr erlitt ich dann am Ostersonntag über Nacht eine schwere Schwindelattacke welche mich in der Notaufnahme im Krankenhaus landen lies. Alle Untersuchungen wurden gemacht - Schlaganfall konnte ausgeschlossen werden. Die weiteren neurologischen Untersuchungen waren auch negativ. Gleichgewichtssinn war auch okay. Einzig eine starke Muskelverspannung im Nacken und Hals - Schulterbereich, sowie eine ältere Verletzung an der Halswirbelsäule wurde festgestellt. Was dann letztendlich als Ursache für den Schwindel herhalten musste. Physiotherapie brachte Erleichterung jedoch keine 100 %ige Besserung. So ging ich erstmal wieder zur Arbeit und habe gleich bei meinem Vorgesetzten nachdrücklich um Arbeitserleichterung gebeten. Aufgrund der Arbeitszeiterhöhung einer Kollegin hab ich mir dann eine Übergabe einer meiner Komplexen Arbeitsaufgaben an die Kollegin erhofft und dies mit meinem Chef auch so abgesprochen. Plötzlich sollte ich jedoch von meinen einfachen Tätigkeiten etwas an die Kollegin abgeben, womit ich nicht einverstanden war.
Da bisher immer alles nur mündlich besprochen war habe ich - auch auf Nachdruck meines Freundes und meiner Bekannten - eine E-Mail an meinen Chef verfasst in welcher ich meine psychische und körperliche Situation nochmals deutlich gemacht habe und meine Erwartung konkret niedergeschrieben habe (Aufgaben die ich ab sofort abgeben möchte)
Ich hatte dann ein Beurteilungsgespräch welches ich von meiner E-Mail abekoppelt habe. Also erst das übliche Beurteilungsgespräch und danach die Sonderthematik. Während des Beurteilungsgespräches hatte ich allerdings bereits gemerkt dass meine E-Mail anscheinend nicht verstanden wurde, da das Gespräch wie immer verlief. (Rückblick/Lob/Ausblick).
Als es dann um meine E-Mail ging kam auch nicht die erhoffte Unterstützung. Da ist mir wirklich Blitzartig klar geworden dass es für eine Lösung bereits zu spät ist und ich bin psychisch zusammengebrochen mit Heulattacken. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und war total verwirrt über meine Situation und was überhaupt noch möglich war. Mein Chef war mit der Situation sichtlich überfordert und hat mir empfohlen zum Arzt zu gehen und mir eine Auszeit zu nehmen.

Ich ging am gleiche Abend noch zum Hausarzt. dieser hat mich sofort für 3 Wochen krank geschrieben und mich an eine Ihm bekannte Psychologin verwiesen, die allerdings keine Kassenzulassung hatte sodass ich die Sitzungen selbst bezahlen musste, was mir aber in diesem Moment egal war, da ich ja eigentlich schnell wieder arbeitsfähig werden wollte. Nach Weihnachten hatte ich dann den ersten Termin bei Ihr. Sie hat mir recht schnell einen typischen Burnout diagnostiziert und mir empfohlen erstmal nicht mehr arbeiten zu gehen und mich am besten schnellstmöglich um eine Einweisung in eine psychosomatische Klinik zu bemühen. Ich war geschockt und erleichtert gleichzeitig, da ich eigentlich vor hatte nach den 3 Wochen wieder arbeiten zu können.

Nach ein paar Tagen war ich mir doch relativ sicher den vorgeschlagenen Weg mit Klinik zu gehen und habe mich mit der Thematik beschäfftigt. Die Wartezeiten haben mich erstmal geschockt, aber bei zwei Kliniken wurde mir die Aufnahme über Eilliste (bei kurzfristiger Anreisemöglichkeit) in Aussicht gestellt. Was die Wartezeit von 4 - 11 Monaten auf ca. 3 - 4 Wochen verkürzen sollte. Meine Hausarzt hat mir die notwendige Krankenhauseinweisung ausgestellt und die Psychologin einen Befund geschrieben. Jetzt habe ich mich bei den beiden Kliniken angemeldet und warte auf den ersehnten Anruf. So lange werde ich mich noch krank schreiben lassen und hoffe dann in der Therapie in der Klinik die notwendigen Mittel zu erlernen um mein Arbeitsleben - in welcher weise auch immer - wieder fortführen zu können.

Drückt mir die Daumen....bin unversichert das richtige getan zu haben....aber das scheint bei Burnout auch nochmal zu sein.

12.01.2023 18:42 • x 1 #26


B
zur Info für euch....ich habe jetzt meinen Termin für die stationäre Aufnahme in der psychosomatischen Klinik....am 01.02.23 gehts los ...ich bin hochmotiviert den Burnout anzugehen und mir dort helfen zu lassen. Wie es danach dann im Job weitergeht...das wird sich nach dem Aufenthalt dann zeigen.

20.01.2023 21:38 • x 2 #27


Alexandra2
Ich wünsche Dir eine hilfreiche, förderliche und entspannende Reha @BanniKA

20.01.2023 21:54 • x 1 #28


B
Hi...da bin ich wieder...War jetzt vom 01.02. - 08.03.23 in der Panorama-Fachklinik in Scheidegg stationär in Behandlung.

Es war die beste Entscheidung dich ich zusammen mit meiner Therapeutin getroffen habe. Ich bin so froh diesen Schritt gegangen zu sein. Die Behandlungen mit Einzel-/Gruppentherapie und die weiteren Therapieformen (Tanz-/Kunst-/Sporttherapie/Physio uvm.) hatten bei mir sehr viel bewirkt. Ich habe mich aber auch vollkommen auf alles mir gebotene eingelassen. Der Effekt ist für mich bereits nach 2 Wochen Klinik eingetreten. Ich habe mich befreit und verstanden gefühlt. Meine komplette Gefühlswelt kam zurück und ich habe erkannt und verstanden, dass ich MIR selbst am wichtigsten bin und mit Selbstfürsorge/Akzeptanz/Achtsamkeit MEINE Bedürfnisse erkennen und meine Gefühle positiv beeinflussen kann. Mein Focus wird zukünftig auf mich und meine Gesundheit gelegt werden. Der Focus Arbeit werde ich auf ein normales Maß, welches Ich im laufe der Wiedereingliederung noch festlegen möchte, zurückfahren. Und falls die Firma mir nicht entgegen kommen möchte, so werde ich mich nach einer anderen Firma umschauen, die meine Arbeitsleistung zu schätzen weiß.

Ich habe meine Depression/Burnout akzeptiert und werde damit leben können, indem ich achtsam mit mir umgehe und auf mich und meine Bedürfnisse achte...das wird ein dauerhafter Prozess sein, dem ich mich aber gerne widme, denn dann geht es mir gut.

Liebe Grüße
Werner

14.03.2023 21:37 • x 2 #29


A


Hallo Chihiro95,

x 4#30


Marylu
Das richtig gut. Herzlichen Glückwunsch und weiter so!

14.03.2023 22:39 • x 1 #30

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