Liebe Liselotte,
Ich kann Dich gut verstehen- einerseits. Geborgenheit, Freude zu empfinden, das wäre zu schön. Andererseits wissen wir, daß wir uns mit dem ewigen Bewusstsein, das gestern/ heute/ morgens nicht zu bekommen, kaputt machen. Höre auf, darüber nachzudenken, was Du nicht hast. Dann wird der bohrende Schmerz kleiner. Du machst Dich selbst verrückt. Nicht nachdenken, lass es. Alles was Dir nicht gut tut muss aus Deinem Leben verschwinden!
Geborgenheit ist wunderbar, ohne lebt es sich auch ganz gut. Freude kommt für Alle viel zu selten vorbei. Zufriedenheit zunächst atomisiert winzig baut sich aus, später wird Freude daraus. Wenn Du das zulässt. Das ist ein langer Weg- und möglich! Wir alle müssen lernen unser Denken und Verhalten so zu verändern, daß wir mit der Depression leben können. Das ist täglich ein neuer Angang und erfordert übermenschliche Kräfte.
Ich schaffe das nur mit Medikamenten und Psychotherapie und nach mehreren Klinikaufenthalten. Du weisst was ich jetzt wieder sagen würde.
Für Dich geht auch die Sonne auf, wenn Du Dich auf andere Wege einlässt. Es gibt einen einzigen Grund, Dein Verhalten zu ändern: Du hältst es nicht mehr aus.
Ich kann Dich nicht aufbauen. Ich kann Dir nur von meinen Erfahrungen berichten. Und die sind positiv, nachdem ich unglaublich viel ausprobiert habe, was helfen bzw lindern könnte. Aber auch das war ein langer Weg. Und den habe ich, wie wir alle, mit einem einzigen Schritt begonnen.
Welcher könnte Deiner sein?
30.01.2019 09:30 •
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