Eigene Kündigung als Chance - ist das vielleicht ein Fehler?

Hallo,

ich war hier lange nicht aktiv, weil es die letzten beiden Jahre relativ gut lief. Aber nun stehe ich wieder vor einem Berg und bin fertig mit der Welt.

Ich habe nach meiner Ausbildung gleich im Anschluss eine Anstellung gefunden. Da ich Angst hatte ohne Geld dazustehen, habe ich mich auch relativ schnell für diesen Job entschieden. Ich hatte allerdings beim Vorstellungsgespräch schon Zweifel und kein richtig gutes Bauchgefühl. Aber dennoch habe ich dort angefangen, könnte ja nur besser werden, dachte ich mir. Aber dem war leider nicht so, eher im Gegenteil es war viel schlimmer. Totaler Personalmangel, keine Teamarbeit (wurde von den Kollegen am Anfang richtig ignoriert) und allgemein schwierige Arbeitsbedingungen. Ich habe aber immer gehofft, dass es besser wird und bin jeden Morgen hin (wenn auch mit Magenschmerzen). Nach fast 3 Monaten konnte ich nicht mehr. Ich habe nicht mehr geschlafen, habe mich beim Gedanken an die Arbeit übergeben müssen und zog mich komplett zurück.

Nun bin ich seit Mitte März krankgeschrieben und ich bin mir sicher, dass ich dort nicht zurück möchte. Ich träume nachts davon wieder hingehen zu müssen und bekomme Panik.
Ich möchte aber auch nicht wieder so lange nicht arbeiten gehen. Ich merke, dass es mir alleine einfach nicht gut tut. Von daher habe ich mich aufgerafft und Bewerbungen geschrieben. Ich habe jetzt auch bereits zwei Termine zum Vorstellen (allerdings erst Ende des Monats). Vor diesen Terminen habe ich zwar Angst und Zweifel, aber es muss ja irgendwie weitergehen.

Nun habe ich überlegt selbst zu kündigen, da ich eine Kündigungsfrist von 4 Wochen zum Monatsende habe. Ich denke so bin ich flexibler, wenn sich eine Anstellung ergeben würde. Und zum anderen denke ich, dass mir die Kündigung eine Art Befreiungsschlag verpassen könnte und ich die vorhanden Ängste loswerde.

Hat jemand vielleicht hierzu eine Idee, ob es gut wäre oder eher totaler Quatsch ist?

Viele Grüße
Angel

Hallo FallenAngel,

ich bin Dir sicher kein guter Ratgeber, denn was Du hier schilderst, habe ich 21 Jahre lang mitgemacht. Schließlich, als ich überhaupt nicht mehr konnte, habe ich aus eigener Initiative gekündigt. Ich wollte nur noch raus. Und das half mir. Ich fühlte die Befreiung, die Du dir erhoffst. Allerdings war ich finanziell einigermaßen abgesichert, so dass ich mir das zunächst mal leisten konnte. Ich kann Dir deshalb nicht sagen, was für Dich richtig oder falsch ist.

Albarracin wird zu diesem Thema ganz anderer Meinung sein.

Hallo FallenAngel,

Eigene Kündigung als Chance - ist das vielleicht ein Fehler?

Ich gebe aber zu bedenken, dass man m. E. aus einem ungekündigten Verhältnis bessere Chancen hat, eine neue Stelle zu finden, als wenn man bereits arbeitslos ist.

Zitat von auferstehung:

Ich gebe aber zu bedenken, dass man m. E. aus einem ungekündigten Verhältnis bessere Chancen hat, eine neue Stelle zu finden, als wenn man bereits arbeitslos ist.

Das sehe ich auch so. Und falls es mit einer neuen Anstellung so schnell doch nichts wird, bekommt man seitens der ARGE bei eigener Kündigung eine Sperre. Ich weiß nicht, ob du das finanziell stemmen könntest.

Hallo,
ich kann Dein Gefühl sehr gut nachvollziehen, eine Arbeit,oder einen Arbeitsplatz wo man sich nicht wohl fühlt,da möchte man am liebsten flüchten -aber bedenke bitte die Nachteile.
Ich hatte es damals an einem Arbeitsplatz, ich wurde gemobbt, da meine Kolleginnen eifersüchtig auf meine berufsbegleitende Ausbildung waren. Ich habe sehr oft zu Hause geweint und irgendwann habe ich mich entschlossen, Bewerbungen zu schreiben. Ich hatte irres Glück und bekam gleich ein Jobangebot, dort blieb ich 12 Jahre.
Bitte verabschiede Dich inerlich und bewerbe Dich so lange bis es klappt, aber kündige nicht von alleine, ausser Du bist finanziell so gut abgesichert. Das Amt sperrt Dich für 12 Wochen und die können verdammt lang werden.
Nutze Deine Zeit und schaue Dich beruflich um, Du findes auf kurz oder lang etwas und dann startest Du neu durch,
es grüßt Dich Kämpfer