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Angst auf der Arbeit Fehler zu machen / werde beobachtet

N
Hey Ihr Lieben,

ich habe keine ''Neu hier'' Rubrik gefunden, deswegen kommt hier eine kleine Vorstellung. Ich bin bin junge Frau - irgendwie muss ich mich ja beschreiben die lange gebraucht hat um sich zu akzeptieren wie Sie ist. In der Zeit bevor das geschah habe ich nicht gut für mich gesorgt, wie es hier wohl vielen geht. Viele Dinge habe ich auch nicht gelernt / oder nicht gut, weil Sie mich schlichtweg nicht interessiert haben. Schade, hinterher weiss man es besser - That's Life.
Dafür mache ich es jetzt so gut wie es geht.
Aber wie lange mein aktueller Arbeitgeber das noch so sieht weiss ich nicht. Ich bin in einem befristeten Vertrag, in einem ungelernten Beruf, der aber besser bezahlt wird, als mein ursprünglicherer Lehrberuf.
Fing schwierig an weil ich mich da gerade von meinem Narzissten Freund getrennt hatte und wer so einen kennt weiss was abgeht. Es ging mir jedenfalls schlecht, ich konnte mich nicht von meiner besten Seite zeigen, denn die war . noch beim Narzissten quasi.
Ich habe mich durchgebissen irgendwie und im Dezember hatte ich ein gar nicht so schlechtes Mitarbeiter-Gespräch. Mir wurde angeboten, eine anspruchsvollere Tätigkeit zu übernehmen, weil der Abteilungsleiter auf die Idee kam. Ich fühlte mich geschmeichelt und Nein konnte ich ja schlecht sagen.
Nun ist es aber nicht das erste Mal, dass ein Chef mich falsch einschätzt , man sieht mir nicht an dass ich Depressionen hab / überschätzt mich. Ich lasse das ja auch nicht raushängen. wer macht das schon. Aber irgendwann merkt es halt doch einer. Oder alle . Oder ich zeig lieber doch mal etwas damit klar ist - was ist .
Ich wurde eh schon direkt gefragt, also banane. Die haben da auch alle was. Ich mag die Leute da, das war nie ein Problem an meinen Arbeitslätzen, die Fehlerquote schon. Insbesondere das Verhältnis von Fehlern und Leistung. Ich bin ja nicht doof - aber manchmal ist das einfach tot da oben.
Jedenfalls ist aktuell die Luft sehr dünn, beobachtet werde ich auch nicht das erste mal, aber es ist immer wieder - unschön.
Habe ein sehr liebe Kollegin, ohne die hätte ich schon längst das handtuch geschmissen.
Aber sonst freut sich da gerad keiner mich zu sehen. Langsamer arbeiten ist leider auch keine Option weil der Vertrag befristet ist und ich da schon mal ne Zahl machen muss. Wenn ich schon diese ''anspruchsvollere Tätigkeit '' nicht mache. Was gar nicht raus ist bisher.
Habe der Teamleiterin auch schon gesagt, dass ich schiss hab dass der Vertrag nicht verlängert wird. Mit Ihr hatte Ich nicht das Jahresgespräch aber Sie meinte - gereizt -( kann ich verstehen, bin selbst genervt von mir - ) , dass mein Gespräch doch ganz gut war, und ich müsste meinen Weg finden.
Und das finde ich richtig gut, das ist der erste Arbeitgeber, der das so sieht wie das ist.

Es wird jetzt allerdings sehr aufmerksam geguckt, wo mein Weg so längs geht. Beobachtet werden ist nicht schön. Wenn man Angst hat Fehler zu machen. Und das denken einfach schwer fällt. Ausserdem ist mir oft schwindelig, kann mir schlecht was merken. Ihr kennts .
Weiss nicht wie ich damit umgehen soll. Direkt zurück zu glotzen ist wohl nicht so schlau. Unangenehme zwischenmenschliche Berührungen irgendeiner Art brauch ich nicht auch noch. Jedenfalls ist da Stress .und der wirkt sich echt nicht schön aus auf meine Leistungsfähigkeit.
Wer kennts? Wie geht ihr mit solchen Situationen um ? Was ist euer Gegengewicht, Strategien auf der Arbeit um nicht ''hinzufallen'' . Hinfallen ist nämlich keine Option

09.02.2021 20:01 • x 4 #1


R
Hallo Nelly30,
du ich finde es großartig, dass du gelernt hast gut für dich zu sorgen und dass du dich so annehmen kannst wie du bist.
Aber findest du nicht, dass das auch bei deiner Arbeit so sein darf? Wenn ich dich richtig verstanden habe übst du zur Zeit eine Tätigkeit aus die dich überfordert, da es dir schwer fällt die Leistung zu erbringen die du solltest und das nicht weil du doof bist, sondern weil du Depressionen hast und deshalb ist es dir schwindelig und du hast Schwierigkeiten dich zu konzentrieren bzw. zu denken.
Ich kenne die Aussage, dass hinfallen keine Option ist auch von mir. Ich wollte immer stark sein und das schaffen was man von mir erwartete, weil ich ansonsten eine Versagerin gewesen wäre und das hätte ich nicht ertragen.
Heute sehe ich das ganz anders als früher. Ich bin keine Versagerin nur weil ich merke, dass mich eine Tätigkeit überfordert, im Gegenteil, das hat für mich mit Selbstfürsorge und Selbstachtung zu tun.
Wäre das keine Option für dich, wenn du das Gespräch mit deinem Vorgesetzten suchst und ihm ehrlich sagst, dass du aus gesundheitlichen Gründen mit der Tätigkeit die du momentan ausübst überfordert bist? Vielleicht ist es ja dann möglich, dass du die Tätigkeit ausüben kannst die du vor der Versetzung gehabt hast.
Ich weiss nur, dass sich ständig zu überfordern nicht gut ausgehen wird, das habe ich am eigenen Leib erfahren.
LG, Robbe

09.02.2021 21:23 • x 4 #2


A


Hallo Nelly30,

Angst auf der Arbeit Fehler zu machen / werde beobachtet

x 3#3


Silentium
Hm, ich möchte dir nicht zu nahe treten. Aber ich bin mir nicht sicher, ob du dich wirklich so akzeptierst wie du bist. Fakt ist, dass du scheinbar vorher erkannt hast, dass du derzeit nicht leistungsfähig bist und hast trotzdem ja gesagt. Warum konntest du nicht nein sagen. Es scheint mir als handelst du da gerade eher entgegen gesetzt zu dem was dir gut tut... aber ich kann das nicht beurteilen, dein Beitrag wirkt nur so auf mich. Kannst du mit deinem Arbeitgeber offen reden oder musst du dich verstellen? Könntest du ihm deine Situation erklären und deine alte Tätigkeit wieder übernehmen? Sich selbst zu überfordern aufgrund von falschem Stolz oder Ähnliches ist vielleicht nicht hilfreich.

09.02.2021 21:47 • x 3 #3


N
Danke für eure Antworten Robbe und Silentium.

Ich bin in einem befristeten Arbeitsverhältnis . Diese Tätigkeit wird gut bezahlt . Will ich natürlich nicht verlieren. In meinem ursprünglichen Beruf sind die Konditionen nicht gut. Stress habe ich auch , gut allerdings auch mehr Erfolgsgefühle als das aktuell der Fall ist. Vorherige Tätigkeit bedeutet Unzufriedenheit... da kann ich mich noch gut dran erinnern.
Ja, Silentium, du hast Recht wenn du sagst dass ich mich nicht akzeptiert habe als ich Ja zu dem Angebot sagte. Bzw. es ist mir zu spät bewusst geworden. Das war falscher Stolz. Aber irgendwas ist da ja schon , dass einer denkt ich könnte das. Kann ich ja so schlecht nicht sein. Und da ich eben viele Dinge auch schlechter mache als Sie sind .... Wäre schön wenn das Ganze mal so einfach wäre. Dass ich da zugestimmt habe- bedeutet kämpfen. und ich KANN kämpfen. Es gibt ein Nadelöhr da passe ich durch.Nur in dem Unternehmen nicht mehr. In jedem Fall bedeutet arbeiten - kämpfen- leben. Akzeptiere ich was ist bedeutet das auch zu resignieren. Das darf man nicht vergessen. Resignieren ist eben auch nicht das, was ich unter Selbstakzeptanz verstehe.
Ich denke, das Geld nicht das Maß der Dinge ist . nicht wenn es mir damit nicht gut geht. Der Arbeitgeber ist aber direkt um die Ecke und mein Arbeitsweg erspart mir eine Menge Stress.
Wenn ich da bin, denke ich allerdings gerade nur noch wie kacke ich bin . Ich hoffe halt trotzdem irgendwie noch, dass es besser wird. Oder Ich irgendwie durchrutsche. Or whatever. Aber besser weg wenn ich was passendes finde. Wenn ich mich krank schreiben lasse wird es jedenfalls nicht besser. Das ist alles was ich gerade ganz sicher weiss. Gut- was kann ich nun defintiv abspeichern in meinem Kopf- um Bedenkzeit bitten bei wichtigen Fragen. Wäre allerdings auch cool gewesen wenn die mal von sich ausgesagt hätten - Überlegs dir in Ruhe. Dann wäre ich wahrscheinlich bedachter gewesen. Aber ja stimmt - meine Verantwortung. Und ausserdem bin ich auf der guten Welle mitgeschwommen - denn ich hatte die Hoffnung ja nun auch nicht aufgegeben - besser zu werden. Und dadurch bin ich ja auch tatsächlich besser geworfen. Es ist alles sehr ambivalent . Ich weiss.

und Robbe- vielen Dank für die lieben worte . '' Ich bin keine Versagerin nur weil ich merke, dass mich eine Tätigkeit überfordert, im Gegenteil, das hat für mich mit Selbstfürsorge und Selbstachtung zu tun. '' finde ich super - aber keinen Job zu haben ist halt auch schwierig . Wenn man sich der Überforderung entzieht und sich selbst liebt - darf das aber nicht bedeuten, dass man sich nicht mehr anstrengt. und das sehe ich aktuell ( noch ) so. Meine Therapeutin war jedenfalls immer strikt dagegen dass ich mich meinem Arbeitsplatz entziehe. Aber ich denke schon, dass ich mich einem anderen Arbeitsplatz widmen sollte. Mal sehen wie sich das weiter entwickelt.

10.02.2021 17:17 • x 2 #4


N
Ich möchte noch dranhängen : ich denke so fühlt sich Wachstum an. für meine spezielle Lebensgeschichte zumindest - Ich mache Fehler , ich bekomme es gesagt, ich ändere es. Ich mache das Beste draus. Ich sage Stopp wenn es zuviel wird. und gucke schon mal nach einem neuen Arbeitsplatz.

10.02.2021 17:35 • x 2 #5


Silentium
Hallo Nelly10,

Ich wollte dich nicht an den Pranger oder so stellen. Das steht mir auch gar nicht zu. Dennoch sehe ich in deinem Beitrag eine Zerissenheit zwischen "Ich muss den Erwartungen jetzt entsprechen, da mein Chef mir eine verantwortungsvollere Aufgabe zutraut" und "Ich möchte kämpfen, weil ich kämpfen kann, aber bin eigentlich gerade überfordert und unzufrieden". Akzeptanz heißt für mich allerdings nicht, dass man resigniert, sondern dass man die Situation mit den verbundenen Gefühlen annimmt und Entscheidungen trifft, die einem gut tun oder die Situation verbessert. Dafür muss man aber erstmal annehmen was ist und das ist langer Prozess.
Ich kann dir nur sagen, dass ich schon ähnliche Situationen durchgemacht habe und noch durchmache. Ich bin gerade selbst in einem langwierigen Prozess, wo ich lernen muss, Gefühle anzunehmen und zu akzeptieren, dass ich überhaupt plötzlich wieder etwas fühlen kann. Wo ich auch lernen muss, Situationen anzunehmen und Entscheidungen zu treffen, die mir gut tun und nicht anderen. Ich merke immer mehr, dass wir an so viele soziale Erwartungen gefangen sind und versuchen, anderen zu entsprechen. Also Kopf hoch Nelly10. Du wirst für dich schon die richtige Entscheidung treffen.

10.02.2021 18:35 • x 2 #6


N
@ Silentium - Ich heisse Nelly 30. Aber mit der 10 liegst du nicht so falsch, so fühle ich mich. das ist in manchen Dingen der Entwicklungsstand auf dem ich mich befinde. Deswegen ist es so schwer. Ich habe lange Zeit alles in mir versucht zum Schweigen zu bringen und nun auf die innere Stimme zu hören... und Ihr zu vertrauen... und dann noch nicht zu vergessen, dass mein Filter durch den ich die Welt wahrnehme geprägt ist von '' Nicht gut Genug '' ... Das mal hart und schwer. Und ich bin ziemlich allein damit.. Weil meine Therapie jetzt auch durch ist. Obwohl ich in der Zeit viel Zum laufen bekommen habe...
Du schreibst , dass du in einem langwierigen Prozess bist Gefühle anzunehmen und zuzulassen... Ja. Immer wieder .. loslassen , fühlen, entscheiden... Dieser Weg - ist immer wieder zu begehen . Und der Weg ist das Ziel.

10.02.2021 18:57 • x 3 #7


R
Liebe Nelly30,
natürlich du hast recht es ist immer eine Gradwanderung und auf Arbeit muss man auch Leistung erbringen und ohne Job ist natürlich auch nicht die Lösung. Da geb ich dir recht.
Das mit dem Filter des Nicht gut Genug..kenne ich auch, aber darf ich dir sagen, dass du gut genug bist. Ich finde es sehr bemerkenswert, dass du trotz deiner Depressionen arbeiten gehst und dein Bestes gibst. Du hast viel erreicht und darauf darfst du stolz sein.
Ich habe auch immer gekämpft, aufgeben war keine Option für mich und ich habe mich gut dabei gefühlt. Ich hab Überstunden gemacht, die später auch nicht mehr angerechnet wurden, nur um meine Arbeit fertig zu bekommen, und ich war stolz darüber, dass ich sie geschafft habe. Nur habe ich mich nie um mich gekümmert, ja, das war dieser Filter bei mir Gib dein Bestes. Ich habe nie gelernt, dass ich mich auch um mich kümmern muss, das hat mir nie jemand beigebracht, in unserer Familie ging es immer nur um Leistung. Annahme durch Leistung, das war die Devise!
Du bist auf einem guten Weg und du hast schon so viel erkannt, das Umsetzen braucht Zeit. Immer wieder hinfallen und aufstehen gehört dazu, aber mit der Zeit gelingt es immer besser und das wünsch ich dir von Herzen,
Robbe

10.02.2021 19:28 • x 2 #8


A


Hallo Nelly30,

x 4#9


Silentium
Zitat von Robbe:
Liebe Nelly30, natürlich du hast recht es ist immer eine Gradwanderung und auf Arbeit muss man auch Leistung erbringen und ohne Job ist natürlich auch nicht die Lösung. Da geb ich dir recht. Das mit dem Filter des Nicht gut Genug..kenne ich ...



Du sprichst da mir da absolut aus der Seele. Genauso ging bzw. geht es mir auch.

10.02.2021 20:11 • x 1 #9

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