Diagnose schwerer psycho-physischer Erschöpfungszustand

J
Hallo!

Ich habe schon in anderen Bereichen geschrieben...
Seit einem Jahr dokter ich an irgendwelchen Dingen herum, das Langwierigste war eine Herpes-Form, die sich auf meine organe gesetzt hat.
Da ich wieder unendlich schlapp und energielos bin, war ich jetzt wieder beim Hausarzt, Schilddrüsenwerte überprüfen etc...

Die Werte liegen alle eher im unteren Normbereich, d.h., ich habe nicht wirklich etwas ernsthaftes Organisches, aber der Arzt meinte, ich wäre als Vierzigjährige energietechnisch eher auf dem Stand einer 65-jährigen...
In einem langen Gespräch erläuterte er mir, dass er es nicht mehr für sinnvoll hält, nach der Stecknadel im Heuhaufen zu suchen, sondern er rät mir zu einer psychosomatischen Reha. Auf dem Überweisungsschein steht:

Schwerer psycho-physischer Erschöpfungszustand, Belastungsstörung

Prima, das hört sich irgendwie wie Burn-Out an.
Irgendwie fühle ich mich wie eine Versagerin, weil ich es trotz eines Klinikaufenthaltes vor drei Jahren wegen Burn-Out schon wieder habe...

Kennt jemand auch das Gefühl?

Würde mich über Antworten freuen.

Liebe Grüße, Jandi.

13.10.2009 20:38 • #1


Steffi
Hallo Jandi,

schau mal, was ich dazu gefunden habe :

Psychophysische Erschöpfung

Ursachen:
● Persönlichkeitsprofil des betroffenen Menschen
● Vielzahl von Aufgaben
● gestörter Stoffwechsel
(keine ausreichende Energie- und Enzymbildung)
● Mangel an Serotonin im synaptischen Spalt
(Ursache depressiver Verstimmungen)

Symptomatik:
● Gefühl des Versagens
● Konzentrationsstörungen
● Verspannungen
● andauernde Müdigkeit, Schlafstörungen
● Kreislaufstörungen
● erhöhte Infektanfälligkeit
● Kopfschmerzen, Atembeschwerden, GI-Störungen

Deine Versagensgefühle gehören danach zur Symptomatik.
Zitat:
Kennt jemand auch das Gefühl?

Ich kannte es mal, ja. Wir tappen eben gern immer wieder mal in unsere selbst gestellten Fallen, gell ? Daran ist im nachhinein nun nichts mehr zu ändern. Eine psychosomatische Reha könnte Dir dabei helfen, diese Fehler aus der Vergangenheit zu vermeiden und vor allem würde sie Dich erstmal aus dem unheilvollen Kreislauf der Selbstüberforderung holen.

14.10.2009 12:29 • #2


A


Hallo Jandi,

Diagnose schwerer psycho-physischer Erschöpfungszustand

x 3#3


J
Hallo, Steffi!

Vielen Dank für Deine Antwort!
In den Ausführungen zu Ursache und Symptomatik finde ich EINIGES wieder, das auf mich zutrifft, z.B. auch der gestörte Stoffwechsel...

Natürlich auch der Punkt mit dem Gefühl des Versagens...

Du hast Recht, eine Reha würde mich auch herausholen. Ich überlege, eine im Zuge der Weihnachtsferien zu machen. Bis dahin werde ich, hoffentlich, gut auf mich aufpassen. Die Bezirksregierung sieht es gerne, wenn wir LehrerInnen eine Reha mit Ferien verbinden. Ich selbst würde mich dann auch wohler fühlen.

Liebe Grüße, Jandi.

14.10.2009 20:36 • #3


Steffi
Jandi, das kriegst Du bestimmt hin

14.10.2009 20:37 • #4


J
Danke, Steffi!

Heute habe ich nicht viel getan, war für mich aber genug. War einkaufen, ein Handwerker war bei uns, aber er hat gearbeitet (war trotzdem Stress für mich...). Und am späten Nachmittag habe ich mich für eine Stunde in den Garten gequält, damit ich noch frische Luft bekomme. Man soll sich ja an der frischen Luft bewegen...

Ich hoffe, dass ich es auch schaffe und die Schritte bewältige, die anstehen (Gespräch mit Gesundheitsamt, Auseinandersetzung mit Klinik.

Liebe Grüße, Jandi.

15.10.2009 18:17 • #5


Steffi
Hallo Jandi,

ich finde, Du hast heute eine ganze Menge geschafft. Aber es geht auch gar nicht um viel oder wenig oder gar nix. Entscheidend ist allein, dass und wie Du es geschafft hast. Zwing Dich nicht zu mehr, als Du bewältigen kannst. Achte dabei auf Deine Körpersignale. Die Grenzen zur eigenen Überbelastung sind fließend - wir merken das dann immer erst, wenn es zu spät ist. Also lieber einen Gang zurückschalten und langsam fahren.
Das betrifft auch alle anstehenden Aufgaben. Eins nach dem anderen ! Auch winzige Schritte führen irgendwann zum Ziel.

Du bist Lehrerin ? Da wundert mich eigentlich gar nix Ich verstehe schon lange nicht mehr, wie Lehrer ihren Job heute noch einigermaßen gesund geregelt kriegen.

15.10.2009 19:31 • #6


J
Danke, Steffi!

Heute waren wir im Möbelgeschäft, wiir brauchen einen neuen Wohnzimmerschrank, das ist anstrengend genug. Aber wir haben auch lange geschlafen.

Ja, ich bin Lehrerin. Ist ist komisch, aber es kostete mich Überwindung, das zu erzählen, denn irgendwie traue ich mich kaum, zuzugeben, dass ich eine Lehrerin bin. Vielerorts heißt es ja: Lehrer haben vormittags Recht und nachmittags ihre Ruhe. Oder: Ach, Sie haben jetzt doch Ferien, da haben Sie doch Zeit für den Garten?! Oder haben Sie etwa keine Lust?! (Ein Nachbar von uns...) oder Ähnliches. Viele können gar nicht verstehen, dass wir außerhalb der Unterrichtszeiten entweder ko in der Ecke liegen oder tatsächlich auch noch vor- und nachbereiten, und wenn es nur die Reflexion über den Tag ist. Aber ich will nicht jammern. Es gibt auch viele andere Berufe, bei denen man die Dinge mit nach Hause nimmt und bei denen man vor Stress weder ein noch aus weiß.

Da tut es mir gut, wenn es Leute gibt, die auch verstehen, dass der Lehrerberuf strapziert... Übrigens: VIELE ANDERE BERUFE AUCH! Ich bewundere Leute, die so manch andere stressigen Berufe ausüben...

Aber jetzt schweife ich ab. Ich bin auch nicht die einzige Lehrerin, die ich kenne und ausgebrannt ist...

Danke für die lieben Worte und liebe Grüße, Jandi.

16.10.2009 19:51 • #7

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