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Der Letzte macht das Licht aus

Kate
Ich würde sagen, jeder weiß um was es geht.
Wichtig wäre vielleicht noch zu erwähnen, das Ankündigungen nicht so gut ankommen und Andere hilflos machen.
Schön wäre es, ermutigende, aufbauende Worte als Antwort zu finden, anstatt von Zuspruch und Ermutigung!
Das Thema ist heikel. Vielleicht schaffen wir es ja, ohne dass es gesperrt wird.
Dann wäre es ein wirklich hilfreicher Thread!

19.05.2021 17:04 • x 6 #1


Juju
Danke Kate.... es ist ein schmaler Grad....

19.05.2021 17:06 • x 1 #2


A


Hallo Kate,

Der Letzte macht das Licht aus

x 3#3


111Sternchen222
Da mit Todessehnsüchte doch eher fremd sind, werde ich sowieso nur
Zitat von Kate:
Schön wäre es, ermutigende, aufbauende Worte als Antwort

Für euch haben !

19.05.2021 17:19 • x 4 #3


Kate
Zitat von Jedi:
Was ich dazu nur berichten kann, entstammt Gesprächen mit Menschen, die solche Todessehnsucht
schon lange Zeit in sich tragen oder hatten u. die auch schon oft, vor ihrem Suizid gestanden sind.
Sie sagten mir, dass sich darin eine Verzweiflung ausdrückt, dass es für Sie keinen Ausweg
aus ihrem Leid zu geben scheint - das ihr Leiden, sich nur so lösen lässt,
aber auch eine Ambivalenz, einer Hoffnung, dass das Leben - ihr Leben irgendwie doch einen Sinn hat.
Diese Ambivalenz kennzeichnet ihre ganze innere Zerrissenheit.
So steht dieses hin u. her dann dafür, dass sie auf der Brücke stehen u. dann doch nicht springen u.
das diese Szenen oft im Kopf abggespielt wird u. diese Szenen folgen immer wieder aufs neue.
Mal ist es besser, weniger Drama - mal deutlich Hoffnungsloser.
Manche meinten auch, es wäre, als würde man sich eine letzte Patrone aufheben,
auch wenn sie villt. nie zum Einsatz kommt, aber sie diente irgendeiner Versicherung,
die man noch in der Rückhand behält.
Sie unterschieden auch, zwischen Todessehnsucht u. suizidaler Absicht - hatte ich so noch nie betrachtet !

@Jedi sponsert den ersten schönen Beitrag, der eigentlich schon so viel sagt.

19.05.2021 17:19 • x 3 #4


Kate
Zitat von 111Sternchen222:
Da mit Todessehnsüchte doch eher fremd sind, werde ich sowieso nur Für euch haben !

19.05.2021 17:20 • x 2 #5


Kate
Was ich dazu nur berichten kann, entstammt Gesprächen mit Menschen, die solche Todessehnsucht
schon lange Zeit in sich tragen oder hatten u. die auch schon oft, vor ihrem Suizid gestanden sind.
Sie sagten mir, dass sich darin eine Verzweiflung ausdrückt, dass es für Sie keinen Ausweg
aus ihrem Leid zu geben scheint - das ihr Leiden, sich nur so lösen lässt,
aber auch eine Ambivalenz, einer Hoffnung, dass das Leben - ihr Leben irgendwie doch einen Sinn hat.
Diese Ambivalenz kennzeichnet ihre ganze innere Zerrissenheit.
So steht dieses hin u. her dann dafür, dass sie auf der Brücke stehen u. dann doch nicht springen u.
das diese Szenen oft im Kopf abggespielt wird u. diese Szenen folgen immer wieder aufs neue.
Mal ist es besser, weniger Drama - mal deutlich Hoffnungsloser.
Manche meinten auch, es wäre, als würde man sich eine letzte Patrone aufheben,
auch wenn sie villt. nie zum Einsatz kommt, aber sie diente irgendeiner Versicherung,
die man noch in der Rückhand behält.
Sie unterschieden auch, zwischen Todessehnsucht u. suizidaler Absicht - hatte ich so noch nie betrachtet !

Das ganze nochmal leserlich. Danke @Jedi

19.05.2021 17:21 • x 4 #6


111Sternchen222
Oh @Kate ein Küsschen! Danke!

19.05.2021 17:21 • x 1 #7


Catalie
Ich kenne weder Todessehnsucht noch suizidal Absicht. Was ich kenne, ist lebensmüde, Ich meine es aber wörtlich genommen. Ich bin manchmal lebensmüde, zu müde zum Leben, zu müde vom Leben, Tod sein möchte ich nicht, trotzdem kenne ich den Gedanken, um in Kates Beispiel zu bleiben, hoffentlich erwischt mich der Bus Aber, nur ein bisschen, nicht entgültig. Nur verletzte. Ohne schlechtes Gewissen liegen bleiben, Verständnis von anderen fürs liegen bleiben, der gute Grund.

19.05.2021 17:56 • x 7 #8


Kate
Zitat von Kate:
Manche meinten auch, es wäre, als würde man sich eine letzte Patrone aufheben,
auch wenn sie villt. nie zum Einsatz kommt, aber sie diente irgendeiner Versicherung,
die man noch in der Rückhand behält.

Das nenne ich, das Hintertürchen. Ich empfinde es als unglaublich wichtig, dass ich diese letzte Möglichkeit noch habe. Das hilft mir vieles zu überstehen und zu ertragen.
Zitat von Kate:
Sie unterschieden auch, zwischen Todessehnsucht u. suizidaler Absicht - hatte ich so noch nie betrachtet !

Die Sehnsucht habe ich praktisch schon so lange ich denken kann. Die Absicht hingegen nur an ganz miesen Tagen.

Ich kann zum Beispiel ausführlich an meinem Plan feilen, und zwischendurch noch Tomaten und Gurken auf meine Einkaufsliste schreiben. Das ist völlig verrückt.

19.05.2021 17:58 • x 3 #9


Kate
Zitat von Catalie:
Ich kenne weder Todessehnsucht noch suizidal Absicht. Was ich kenne, ist lebensmüde, Ich meine es aber wörtlich genommen. Ich bin manchmal ...

Mein Therapeut sagte mir dazu mal, man möchte nicht sterben, man möchte nur SO nicht mehr leben.
Diesen Gedanken habe ich oft. Im Grunde will ich nicht tot sein, ich will nur dieses Leben so nicht mehr führen.
Daraufhin seine Antwort:
Ich soll mein Möglichstes tun, um jetzt das zu erreichen, was ich mir nach meinem Tod, (oder in einem anderen Leben) wünsche.
Und da bin ich dran.

19.05.2021 18:01 • x 7 #10


Juju
Bei mir ist es auch so. Es geht nur darum SO nicht leben zu wollen. Aber auch ich würde mir nichts antun. Heute habe ich einen solchen Tag und ich bin selbst arg ambivalent. Meine Ambivalenz bringt mich selbst an den Rande des Wahnsinns und dennoch rettet sie mir immer wieder das Leben.
Meine Therapeutin sagte heute, Frau Juju, sie sind einfach Beides und Beides ist gut, Sie sind gut wie sie sind.

19.05.2021 18:37 • x 5 #11


Kate
Zitat von Juju:
Meine Therapeutin sagte heute, Frau Juju, sie sind einfach Beides und Beides ist gut, Sie sind gut wie sie sind.

Das finde ich gut.
Therapeuten wissen schon warum sie einem solche Gedanken nicht verbieten sondern auch offen darüber sprechen (sollten sie zumindest).
Es ist einfach entlastend, nichts macht es schlimmer als das verheimlichen zu müssen, oder es nicht schreiben zu können.

19.05.2021 19:07 • x 1 #12


Juju
So ist es Kate.
Sie hat ganz explizit nachgefragt, genau hingehört und herausgefiltert.
Das finde ich sehr gut.
Ich könnte meine eigene Therapeutin sein, das könnten hier einige....
Aber die haben ja auch selbst alle einen an der Klatsche....räusper

19.05.2021 19:20 • x 1 #13


Lost111
@Kate

Zitat:
Mein Therapeut sagte mir dazu mal, man möchte nicht sterben, man möchte nur SO nicht mehr leben.
Diesen Gedanken habe ich oft. Im Grunde will ich nicht tot sein, ich will nur dieses Leben so nicht mehr führen.

Genau, das trifft es auf den Punkt. Man mag so nicht weiter machen.
Wobei es - für mich wenigstens - ein beruhigender Gedanke ist, sich den letzten Weg (wenn ich das mal vorsichtig so formulieren darf) offen zu halten. So nach dem Motto: wenn nichts mehr geht irgendwann, dann...
Wie du schon so schön gesagt hast: das Hintertürchen.

Das Thema ist in der Tat sehr heikel. Ich weiß jetzt nicht, ob ich die richtigen Worte gefunden habe.

19.05.2021 19:58 • x 4 #14


Kate
Zitat von Lost111:
Das Thema ist in der Tat sehr heikel. Ich weiß jetzt nicht, ob ich die richtigen Worte gefunden habe.

Die hast Du gefunden. Wer es nicht lesen kann, der findet auf der ersten Seite bereits einen diskreten Hinweis dazu.
Ich denke es ist alles gut.

19.05.2021 20:00 • x 1 #15


Kate
Zitat von Juju:
Ich könnte meine eigene Therapeutin sein, das könnten hier einige....

zumindest das theoretische Wissen ist vorhanden, das was man gerne weitergibt, für sich selbst aber so schlecht anwenden kann.
Aus dem Grund kann ein Therapeut sich auch nicht selbst therapieren, da er die Sicht auf sich selbst in dem Moment nicht hat.
Das finde ich an dem Forum gerade so wertvoll. Jeder Einzelne gibt Wissen weiter, jeder einzelne ist ein Experte seiner Krankheit aber nur wenn ich es von anderen höre, kann ich erst so richtig was damit anfangen.

19.05.2021 20:03 • x 1 #16


Silentium
Zitat von Catalie:
Ich kenne weder Todessehnsucht noch suizidal Absicht. Was ich kenne, ist lebensmüde, Ich meine es aber wörtlich genommen. Ich bin manchmal ...

Ja, so ähnliche Gedanken habe ich da auch

19.05.2021 20:09 • x 3 #17


Silentium
Also ich konnte gestern in der Therapie überhaupt nicht sagen was für das Leben spricht oder was dagegen. Nur dass ich das Gefühl habe, nicht auf diese Welt zu gehören, nicht normal zu sein, keinen Platz zu haben. Und dass ich derzeit so lebensmüde bin. Müde, so ein Leben weiterzuführen. Ich empfinde mich als Qual

19.05.2021 20:15 • x 5 #18


Juju
Zitat von Silentium:
Also ich konnte gestern in der Therapie überhaupt nicht sagen was für das Leben spricht oder was dagegen. Nur dass ich das Gefühl habe, nicht auf ...

Ja....nicht lebenswert...ich empfinde mich selbst nicht als lebens-noch als liebenswert.

19.05.2021 20:51 • x 2 #19


Kate
Zitat von Silentium:
Nur dass ich das Gefühl habe, nicht auf diese Welt zu gehören,

Das kann ich nachvollziehen, ich fühle mich vollkommen fremd und anders unter Menschen. Als gehöre ich zu einer anderen Art. Das macht auf eine Art und Weise einsam die manchmal nicht zum aushalten ist. Und da ich auch mit mir selbst nicht klarkomme und Zeit verbringen will, ertrage ich mich nicht in der Einsamkeit.

19.05.2021 20:53 • x 3 #20


Kate
Zitat von Juju:
Ja....nicht lebenswert...ich empfinde mich selbst nicht als lebens-noch als liebenswert.

Aber ich empfinde Euch als liebenswert!
So das muss mal gesagt werden.

19.05.2021 20:53 • x 5 #21


EmptyLife
Zitat von Lost111:
Wobei es - für mich wenigstens - ein beruhigender Gedanke ist, sich den letzten Weg (wenn ich das mal vorsichtig so formulieren darf) offen zu halten.

Ich frage mich, wie es in der Realität wäre, wenn ich den Ausweg permanent griffbereit hätte. Ich träumte vor ein paar Tagen nämlich davon.
Trigger

In diesem Traum lag ich wie so oft unter Tränen im Bett. Alle Lasten prallten auf mich ein und der Schmerz war unerträglich. Ich hatte ein Fläschchen mit klarer Flüssigkeit und einen Teelöffel in der Hand. Ich wusste, dass nur ein Teelöffel mich endlich erlösen könnte. Doch ich hielt einfach nur das Fläschchen eine Weile in der Hand und fühlte mich dabei so unbeschreiblich frei.


Ich fühlte mich nicht mehr als Gefangene dieses Lebens und dieser Gesellschaft.
Als ich aufwachte, war ich verbittert darüber, dass die Gesellschaft noch nicht so weit ist, jedem Menschen dies möglich zu machen. Ohne Kreuzverhör, Atteste und jahrelangen Kampf.
Irgendwie glaube ich, dass mir eine solche sanfte Absicherung vieles leichter machen würde und sogar Kraft geben kann. Immer wenn ich denke, es geht nicht mehr, auf dieses Mittel schauen und denken zu können Ne, heute nicht. Ich hab noch was vor.

Ich finde es wichtig, offen darüber reden zu dürfen, denn es geht nun mal in einem vor. Es ist schließlich ein Teil des Lebens und absolut menschlich.
Menschen die Möglichkeit zu nehmen, über ihr eigenes Leben entscheiden zu dürfen und sie gegen ihren Willen mit Medikamenten und eingeschlossen in einer Psychiatrie am leben zu erhalten - das ist das wahre Verbrechen und vor allem kein Leben.
Jeder kann und darf nur für sich selbst sprechen, wie lebenswert das Leben wirklich ist.

19.05.2021 21:00 • x 4 #22


Lost111
Zitat:
ich empfinde mich selbst nicht als lebens-noch als liebenswert.

So fühle ich mich auch oft genug, muss ich zugeben. Wie kann man gerade mich mögen?!
Und dann denke ich noch: du fällst Anderen doch eh nur zur Last. Sie wären ohne dich besser dran.
OH je, ich fürchte, ich bin einfach zu negativ. Entschuldigung.

19.05.2021 21:04 • x 4 #23


Silentium
Zitat von Lost111:
So fühle ich mich auch oft genug, muss ich zugeben. Wie kann man gerade mich mögen?! Und dann denke ich noch: du fällst Anderen doch eh nur zur ...

Ne, bist du nicht. Ich denke oft ähnlich. Ich fühle mich als Last

19.05.2021 21:06 • x 2 #24


Kate
Zitat von Lost111:
OH je, ich fürchte, ich bin einfach zu negativ.

Du bist nicht negativ, aber du denkst so.
Das ist auf Dauer fatal. Denn das positive Denken muss man dann tatsächlich erst wieder lernen.

19.05.2021 21:06 • x 2 #25


Kate
Zitat von Silentium:
Ne, bist du nicht. Ich denke oft ähnlich. Ich fühle mich als Last

Fragt man dann aber seine unmittelbar nächsten Menschen, ob man eine Last ist, sagen diese meistens ganz ehrlich NEIN! Dieses Gefühl sollte man dann mal hinterfragen, ist es tatsächlich so, etc.

19.05.2021 21:08 • x 1 #26


Silentium
Zitat von Kate:
Fragt man dann aber seine unmittelbar nächsten Menschen, ob man eine Last ist, sagen diese meistens ganz ehrlich NEIN! Dieses Gefühl sollte man ...

Ich weiß. Ich sehe es einfach nur nicht.

19.05.2021 21:11 • #27


Lost111
Zitat von Kate:
Du bist nicht negativ, aber du denkst so.
Das ist auf Dauer fatal. Denn das positive Denken muss man dann tatsächlich erst wieder lernen.

Ja, ich denke so. Und das war bei mir schon immer so.
Ich versuche manchmal, positiv zu denken. Aber das fällt mir sehr schwer, da ich automatisch auf negativ gepolt bin.

19.05.2021 21:16 • x 3 #28


Jedi
Zitat von Juju:
Frau Juju, sie sind einfach Beides und Beides ist gut,

Sie sind gut wie sie sind.

Und das ist es, was recht viele einfach nicht glauben können - obwohl es doch stimmt !
Ich denke, dass man es nicht oft genug hören kann u. sich auch selbst immer wieder sagen sollte -

19.05.2021 21:24 • x 3 #29


A


Hallo Kate,

x 4#30


Juju
Ich finde das Thema echt gut.
Ich fühle mich verstanden....
Ich würde mich mit so einem Flachmann für die Ewigkeit auch wohlfühlen.
Aber ich würde es wohl niemals trinken, nicht derzeit.
Ich sehe Hoffnung, ich fühl sie auch tief in mir. Ich habe ein Tief, aber dem folgt irgendwann ein Hoch.
Kate, ich wäre mit Dir gerne befreundet, dass kann ich Dir sagen. Finde Dich auch liebenswert.

19.05.2021 21:27 • x 1 #30

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