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Depressionen und unzufrieden mit meinem Leben

S
Ich weis es ist eine auch Selbstmitleid dabei. Doch man muss doch mal auch abkotzen können.

schei. Leben. Hat nicht gut angefangen und ist nicht besser geworden.

Ich versuche es relativ kurz zu halten. Als kleines Kind hatte ich Borreliose und ich wäre fast durch eine Wespengiftallergie gestorben. Ist auch meine älteste Erinnerung als ich innerlich erdrückt wurde. Ich hab auch keine Mutterliebe bekommen, nicht weil meine Mutter es nicht versucht hätte. Sie hat einfach von Ihrer Mutter keine bekommen und deswegen ging es nicht. Wenn mich meine Eltern umarmen ist es eher unangenehm als bisschen Geborgenheit.

Im Kindergarten fing es schon an und in der Schule wurde es immer schlimmer mit Mobbing. Besonders die 7. bis 10. Klasse war sehr heftig. Teilweise habe ich von Sekunde zu Sekunde gelebt um es aus zu halten. Hätte ich mir vorgesagt, dass ich noch 2 Jahre hätte, wäre ich wahnsinnig geworden. Ich habe mit Müh und Not die mittlere Reife geschafft und dachte, dass es jetzt bergauf gehen müsste.

Weit gefehlt! Ich habe gerade noch so eine Ausbildung gefunden. Am 1. Tag nahm mich der Außendienstmitarbeiter auf die Seite und sagte zu mir: °Schau das du dich gut mit ihr verstehst sonst hast du die Hölle auf Erden. Als sie erfuhr das ich Vegetarier wurde es richtig schlimm. Es musste sogar der Bezirksleiter antreten. Dort hat sich rausgestellt warum sie mich nicht leiden konnte. Sie sagte: Wir sind ein Agrar Betrieb und versuchen das die Tiere gut gefüttert werden um sie zu fressen und ich boykottiert es. Ich wurde in einen anderen Betrieb versetzt doch da ich eh schon sehr angeschlagen war ging es mir schon so schlecht, dass dies nichts mehr brachte.

So ging ich mit 17 das 1. Mal in die Klinik. Nach 5 Wochen hatte ich an einem Freitag den 13. ein Gespräch mit meinen Eltern. Der Arzt meinte er habe seine Diagnose abgeschlossen und ich kann jetzt wieder gehen. Da es mir nicht besser ging schrie ich ihn an und wurde kurze Zeit danach in Suizid stand art in ein Zimmer gebracht. Eine Woche später wurde ich einfach so entlassen.
Nach einer längeren Zeit und mehreren Vorsprechen bei der Agentur für Arbeit besuchte ich ein Jahr eine Einrichtung um mich wieder an Arbeiten zu gewöhnen. Dort habe ich mit gut 20 Jahren das 1. Mal Freunde gefunden die man auch Freunde betiteln kann. Ich verbrachte in dieser Einrichtung 4 Jahre. 1 Jahr Wiedereingliederung und 3 Jahre Ausbildung. Ich hatte einen relativ guten Abschluss auch wenn ich mit den anderen Schülern nicht viel am Hut hatte. Als die Ausbildung zu Ende war fand ich leider keine Arbeit. Wieder AfA.

Nach einer längeren Suche und unglaublich hohen Anzahl an Absagen kam ich zum Entschluss ich gehe weiter auf die Schule. Da aber meine Noten von der Mittleren Reife zu schlecht waren musste ich die Vorklasse der BOS (BerufsOberSchule) besuchen. Doch nach einer Weile ging es wieder stark los mit Mobbing doch ich schaffte das Jahr noch und hatte es geschafft für die 12. keine Probezeit zu haben. Doch im nächsten Jahr wurde es noch schlimmer mit Mobbing. Ich war des öfteren Krank und bin mit dem Stoff nicht nach gekommen. Meine Mitschüler haben es mir auch schwer gemacht die Blätter und die Informationen der Wochen zu bekommen.

Es ging mir wieder extrem schlecht und dachte des öfteren an Suizid. Ich könnte, egal was ich gemacht habe, keinen Funken an Glücksgefühlen spüren. Alles war Schwärzer als die Nacht. Somit folgte der 2. Aufenthalt in der Klinik. Dort haben sie lange an Tabletten rum probiert und es wurde nur geringfügig besser. Nach einer Weile wurde ich wieder entlassen. Ich versuchte die 12. das Jahr darauf nochmal aber wieder Mobbing, wieder Krank, wieder nicht mitgekommen und wieder abgebrochen.
Seit dem bin ich krank geschrieben und wohne alleine in einer kleinen Wohnung in der Stadt.

Ich hatte nie wirklich viele Freunde. Letztes Jahr waren es 2. Eine die sich öfters nicht meldet und man sie selten sieht. Und die Andere hat 1 bis 2 mal die Woche etwas mit mir unternommen. Bis sie Anfang letzten Jahres einen festen Freund gefunden hat. Danach wurden die Treffen immer seltener. Sie lügte mich an. Sie hörte mir nicht mehr zu. Sie brach Versprechungen. Sie machte genau dass was mir schlecht tat. Mir ging es wieder extrem Mies. Die Einsamkeit fraß mich auf und ich ging nach einem Streit mit meiner besten Freundin, wieder in die Klinik.

Ich verbrachte dort 10 Wochen. In der Zwischenzeit habe ich mich mit ihr auf einer Geburtstagsfeier getroffen gehabt. Auf der Feier fragte sie mich nicht mal wie es mir geht. In dem Aufenthalt habe ich meine derzeit beste Freundin kennen gelernt. Als ich wieder draußen war zerbrach die Freundschaft mit der früheren besten Freundin und wollte gar keinen Kontakt mehr. Nicht mal ein kleines Gespräch um das ganze ab zu schließen. Desweiteren hat sie ihren Freunden anscheinend verboten mit mir zu kommunizieren. Ohne meiner neuen besten Freundin hätte ich dies nicht durch gestanden und man hätte mich gleich wieder einweisen können.

Heute bin ich 28 und bin seit meinem 6. Lebensjahr Vegetarier (Unverträglichkeit gegen tierisches Eiweiß), soll keinen Alk. trinken, rauche nicht. Ich fühle mich oft sehr Einsam so das es schmerzt. Ich hatte noch nie eine feste Freundin, da viele gegen mich aufgehetzt wurden und andere einfach kein Interesse an mir hatten. Seit das mit der früheren besten Freundin habe ich große Ängste wieder so alleine gelassen zu werden.

Seit ein paar Wochen habe ich auch einen Therapeuten mit dem schon bisschen was an Licht gekommen ist doch ich das Gefühl habe, er bringt mich nicht weiter und wir drehen uns immer nur im Kreis. Ich habe halt Defizite in der Entwicklung da ich in der Schulzeit eher mit dem Mobbing einen Überlebenskampf gefochten habe und dadurch immer noch nicht weis wer genau ich bin. Desweiteren ist im letzten Klinik Aufenthalt mir klar geworden, dass ich es hasse in einem männlichen Körper zu sein und ich mich im falschen Körper geboren fühle.

Ich weis oft halt nicht weiter und befürchte, dass es nie richtig bei mir bergauf gehen wird. Deswegen Einfach ein sch. Leben!
Was meint ihr so?

28.05.2019 14:40 • #1


L
Da wir schon beim Selbstmitleid sind fange ich auch an. Aber erstmals zu dir. Das hört sich wirklich ziemlich sch. an. Das tut mir sehr leid für dich. Menschen können echt beschissen sein. In meiner früheren Situation hätte ich dir geraten dich selber glücklich zu machen, doch seit es mir selbst zum kotzen geht weiss ich, dass das genau null hilft. Ich schätze wir müssen da halt einfach durch und versuchen positiv zu denken.
Du bist nicht alleine. Es geht so vielen beschissen.

28.05.2019 15:23 • x 1 #2


A


Hallo Senthor,

Depressionen und unzufrieden mit meinem Leben

x 3#3


Alexandra2
Lieber Senthor,
Natürlich hast Du es nicht leicht gehabt, wie die meisten hier auch.
Es nützt ganz und gar nichts darüber nachzudenken. Richte den Blick nach vorn, vergiss was war. Alles was Dir nicht nützt, werfe aus Deinem Gedächtnis. Das ist ein längerer Prozess, wenn man es nicht sofort loslassen kann. Fange an, wende Dich von allem ab, was Dir nicht gut tut. Damit gräbst Du der Depression das Wasser ab. Und hast Kraft, Dich für Neues zu interessieren nach und nach.
Eins ist mir noch aufgefallen, ich habe den Eindruck daß Du nur forderst von anderen Menschen und nichts gibst. Wenn wir unser Elend zu Markte tragen, will früher oder später niemand mehr mit uns zu tun haben. Es ist anstrengend für Andere, sehr vorsichtig mit uns umzugehen. Und das müssen wir auch akzeptieren. Da dürfen wir weder ihnen noch uns Vorwürfe machen.
Ein lockerer Umgang mit Anderen gelingt am einfachsten über gemeinsames Tun. Sport, Fotografieren oder sonst was bringt Menschen zusammen, wenn man sich dann zurückhalten kann, bis eine gewisse Vertrautheit entstanden ist, haben beide die Möglichkeit, aufrichtiges Interesse am Anderen zu entwickeln. Wenn ich eins gelernt habe, ist es, daß ich meine Mitmenschen mit meinem Mist nicht überfordern darf und auch nicht das Recht dazu habe, mehr Raum als mein Gegenüber einzunehmen. Sie können nichts dafür, daß es mir schlecht geht und ich darf es ihnen nicht übelnehmen, wenn sie sich zurückziehen.
Finde heraus, was Dir gut tut.
Liebe Grüße Alexandra

29.05.2019 22:48 • x 1 #3


SerengetiBob
Hallo Senthor,
jedenfalls ist es ok, hier mal alles raus zu lassen, was nicht gut ist oder dich quält. Lass es hier was dich bedrückt, du nimmst hier auch niemandem irgendwas weg, jeder kann selbst entscheiden, ob er/sie den Beitrag liest und Platz ist genug.
Ganz zum Schluss schreibst du, du fühlst dich nicht gut in deinem Körper. Hast du schon andere Foren oder auch Selbsthilfegruppen zu dem Thema besucht? Vielleicht findest du dort auch Menschen, die dich verstehen und dir helfen, dich zu akzeptieren und deinen Weg zu gehen.
Zum Thema Mutter empfehle ich das Buch Kalte Kindheit von Lindsay Gibson. Das hat mir die Augen geöffnet über meine Eltern, meine emotioale Entwicklung.

Liebe Grüße!

29.05.2019 23:13 • x 1 #4


Alexandra2
Danke für den Buchtipp SerengetiBob!

29.05.2019 23:19 • #5


N
Hallo, ich bin hier ganz neu und habe gerade deinen Beitrag gelesen.kann dich ganz gut verstehen und hab einiges gleich mit dir.Ebenfalls habe ich auch keine ahnung wer ich bin, übrigens konnte mir dabei auch nie ein Therapeut weiterhelfen oder das irgendwie verstehen.
jede meiner Therapien brachte mir irgendwie gar nichts, muss aber ehrlich sagen das ich auch nie daran geglaubt habe und nicht verstehe wie mir da ein gewöhnlicher Mensch der das Thema einfach nur studiert hat weiterhelfen soll.Heute fühle ich mich als dieser Mensch und morgen als dieser, heute will ich das und morgen das.Es ist wirklich beschissen und ich kann es auch nicht anders formulieren, wie soll man aus so einem sch. je wieder raus kommen .

Achja ich wurde auch meine ganze Schulzeit gemobbt, aber aufs schlimmste und zuhause von meiner Mutter verbrügelt und so klein gemacht das es gar nicht mehr kleiner geht.heute jedoch bin ich nicht mehr das schüchterne Mädl, sondern ich kann mich immer mit Worten wehren und denke immer recht zu haben.Ich bin ein extrem anstrengender Mensch und vertraue niemanden außer mir

30.05.2019 20:51 • #6


S
Hier ist jetzt meine Antwort auf die Beiträge. Hat ein bisschen gedauert aber ich hab es jetzt soweit geschafft. Ich habe den Namen oben hingeschrieben und Absätze zu den jeweiligen Themen gemacht. Hoffe es passt so.

Lorelein19 ich schaffe es alleine selber nicht, mich glücklich zu machen. Und durch halten ist leichter gesagt als getan. Das versuche ich schon mein ganzes Leben und probiere manche Sachen um es besser zu machen die aber so gut wie immer scheitern oder kaum was bringen. Und positiv denken wenn man in einem Ozean aus negativem ist funktioniert es leider nicht.

Alexandra2 ich würde gerne den Blick nach vorne richten, doch ohne wirklich eine Hoffnung zu haben finde ich geht es nicht. Und ich müsste am Besten alles aus meinem Gedächtnis werfe. So viel Zeug, dass ich nicht abschließen kann, da die Personen davon nichts mehr wissen bzw. nicht mehr wissen wollen. Andere die einfach keinen Kontakt haben wollen und schon mit dem Thema abgeschlossen haben und mich mit meinen Problemen zurück lassen.
Es ist nur schwer sich von was abzuwenden wenn man jetzt schon zu wenig hat. Z. B. meine Eltern. Ich weiß sie versuchen was sie können, doch sie gehen mir so oft auf die Nerven und selbst wenn man es ihnen sagt, ignorieren sie es. Doch ich kann mich von ihnen nicht abwenden weil ich von ihnen abhängig bin.
Ich gebe meinen Freunden so viel ich kann. Biete ihnen Hilfe an, auch wenn sie diese nicht oft annehmen und versuchen es selber auf die Reihe zu bekommen.
Ich habe mal versucht in einen Verein zu gehen. Aber nach kurzer Zeit bin ich wieder raus. Es wurde mich da einfach zu viel. Ich bin auch in einer Selbsthilfegruppe, do da wie andere Sachen die ich versucht habe, sind nur Menschen die um vieles älter waren als ich und zu ihnen kein Bezug aufbauen konnte. Gemeinsame Aktivitäten sonst habe ich keine Ahnung was mir gefallen könnte. Ich habe derzeit auch nicht mehr recht die Kraft es aus zu probieren.
Jetzt kommen wir zu dem letzten Teil. Überforderung. Ich weis das ich leider Menschen die ich mag überfordere. Ich wünschte es wäre nicht so. Doch bin ich sehr oft in einer Zwickmühle. Entweder behalte ich Sachen die mich quälen für mich damit sie mich noch weiter quälen könne oder überfordere meine Freunde damit es ich es los habe. Genauso wenn ich öfters mit einer Freundin was machen will und ihr dadurch auf die Nerven gehe oder ich alleine in meinem Zimmer sitze und die Einsamkeit meine Seele zersetzt was mir sehr viele Schmerzen beschert.

SerengetiBob ich würde die Sachen die ich geschrieben habe auch in den Worten lassen und sie nicht mehr mit mir rum tragen. Doch sie bleiben bei mir und ich versuche sie dann zu vergraben oder hinter eine Mauer zu werfen dass es weg ist. Aber wenn es mir wieder richtig schlecht geht bröckelt die Mauer und werde von dem ganzen Zeug begraben.
Ich habe zu dem Thema falschem Körper öfters mal Dokus gesehen und mich bisschen rein gelesen. Doch hier ist das 1. Forum in dem ich wirklich was geschrieben habe generell.

nadl23
mein Therapeut ist auch nicht so toll. Er meint, ich soll mir einen Boxsack kaufen und auf ihn einschlagen und somit sind alle meine Probleme gelöst und werde ein tolles Leben haben. Ich finde wie können Menschen andere Menschen verstehen, denen es nicht wirklich schlecht gegangen hat. Die können echt viel sagen.
Es tut mir Leid, dass du von deiner Mutter verprügelt wurdest. Ich habe meine Eltern immer vor meinen Problemen beschütz und alles nur in mich rein gefressen. Sie wissen bis heute noch nichts genaues was in der 7. bis 10 Klasse alles passiert ist. Ich bin immer noch schüchtern, schaffe es nicht so mich zu wehren besonders gegen Männern, da ich sie einfach nicht verstehe. Und ich komme mit mir selber einfach nicht wirklich klar.

AKTUELLES:
Ich habe mich vor einigen Tagen mit meiner besten Freundin gestritten. Es ging darum, dass sie ständig was mit anderen gemacht hat und ich mich schon recht benachteiligt fühlte. Ich kann auch verstehen, dass sie auch mit anderen was machen will und ich gönne es ihr auch. Doch ich komme an einen Punkt, dass sie mehr Raum braucht als ich ihr eigentlich geben kann. Die Einsamkeit steigt und steigt. Ich komme an meine Schmerzgrenze. Ich knabbere immer noch an das was letztes Jahr passiert ist. Als meine frühere beste Freundin mich fallen gelassen hat.
Ich weiß, dass ich sie überfordere. Ich wünschte es wäre nicht so. Doch ich hab einfach nicht wirklich andere Personen mit denen ich über gewisse Sachen reden kann. Ich bin halt einfach alleine, einsam und es schmerzt höllisch. Immer wieder gesellen sich auch Herzstiche dazu. Ich weiß oft nicht mehr was ich tun soll. Ich weiß nur das ich meine beste Freundin nicht verlieren will. Es wäre für mich das Schlimmste was passieren könnte wenn dies passiert.
Ich habe auch einen Traum. Eigentlich schon so lange ich denken kann. Ich hätte halt gerne eine Feste Freundin. Jemanden der mich liebt. Damit die Einsamkeit endlich mal verschwindet. Es wäre auch fürs erste ok wenn ich neue weibliche Freunde kennen lernen würde, damit meine beste Freundin wieder mehr Raum hat. Doch egal wie fest ich suche, egal wie viel Energie ich darauf verwende. Ich finde einfach niemanden. Ist die Stadt in der ich lebe so ein Kaff oder bin ich einfach so kaputt, dass ich einfach keine Chance bekomme. Ich weis es nicht. Ich verzweifle an meiner Existenz. Mir geht es sehr schlecht. Und ein Gedanke kommt immer wieder, ich wünschte, dass ich als kleines Kind schon gestorben wäre, damit ich diese ganze Sch. nicht durch hätte machen müssen.
Es ist sehr schwierig. In der Schule hattest du halt ein Ziel und wusstest wann die Prüfungen sind und wann es genau zu Ende ist und du es geschafft hast. So konntest du alles einteilen und wusstest wie lange du noch durchhalten musst. Doch so wie es jetzt ist, habe ich fast bist gar keine Hoffnung mehr. Ich kann auch nicht wissen wann es besser werden wird. Denn darauf warte ich schon mein ganzes Leben.

03.06.2019 09:33 • #7


Alexandra2
Lieber Senthor,
Es ist doch völlig egal, ob Du die Hoffnung hast, wenn Du Ballast abwirfst. Wirf ihn ab, befreie Dich so gut es geht. Wenn Hoffnung aufkeimt dabei ok, wenn nicht, dann kommt sie später. Der Punkt ist, die verletzende Vergangenheit loszulassen. Jedem gelingt es anders. Und manchmal muss man es immer wieder tun. Manchmal muss ich mir Situationen nochmal anschauen, um sie verarbeiten zu können. Weisst Du, ich schaffe es einfach nicht, den Hass meiner Mutter gegen mich loszulassen. Und dadurch haben die Folgen immer noch Gewicht. Aber ich will das nicht mehr, ich will mein Leben leben. Und dazu muss ich immer wieder loslassen.

Bei Dir ist viel schiefgelaufen. Mobbing macht krank und Du könntest überlegen, wie es Dir heute gelänge mit Angriffen so umzugehen, daß Du die Situation beherrschst. Welche Fähigkeit kannst Du ausbauen? Das Gespür für brenzlige Situationen? Schlagfertigkeit? Einfach gehen? Ansprechen? Humor?
Und ich sage es nochmal, wir haben nicht das Recht, von anderen zu erwarten, sie sollten unsere Probleme lösen. Freundschaften gehen auseinander, das ist normal. Es ist auch normal, daß Freunde sich gegen mich entscheiden. Es tut weh, und kann etwas mit mir zu tun haben. Muss aber nicht. Aber es ist nicht schön, anderen übel zu nehmen, wenn sie nicht so funktionieren, wie ich es bräuchte. Das ist auch verletzend. Weil ich in der Erkrankung anstrengend bin, versuche ich immer, eine Kleinigkeit zurück zu geben. Ein Anruf, eine Nachfrage, eine Einladung auf ein Eis etc. Ich bin ja nicht meine Krankheit und möchte nicht darauf reduziert werden.
Die Unabhängigkeit lässt auch auch herstellen, vielleicht auch im längrren Prozess. Zunächst mit einer Arbeit, die Dir gut tut, es muss ja nicht in Deinem Beruf sein. Arbeitslosigkeit macht depressiv. Vielleicht schaust Du Dich nach einer Arbeit, die Dich interessiert, um? Du hast nicht zu verlieren, kannst nur gewinnen, auch wenn es länger dauert. So ein Ziel tut auch gut, um die Hoffnungslosigkeit zu überwinden.
Und was die unbekannten Interessen angeht, hilft nur ausprobieren. Freizeitverin 1-2 Mal schnuppern gehen, Freunde fragen, was sie interessiert und mitgehen etc.
Es sind alles nur Ideen für den Fall, daß Du die Kraft findest, Dein Verhalten zu ändern. Denn Du hast ja geschrieben, daß Dich die Zwickmühle fertig macht, alles für sich behalten oder Freunde überfordern.
Ich brauche immer eine ganz praktische Herangehensweise, um mein Verhalten zu ändern. Und glaub mir, Vieles lässt sich doch erreichen, einfach tun und später freuen, daß man einen Versuch gestartet hat und evtl mit positivem Ergebnis.
Auch der längste Weg beginnt mit einem allerersten Schritt
Liebe Grüße Alexandra

03.06.2019 12:56 • #8

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