Depression, Therapieabbruch

A
Hallo alle zusammen
Ich bin neu hier und weiß eigentlich gar nicht wie ich anfangen soll. 2019 wurde bei mir Depressionen und Panikstörung
diagnostiziert. Nach langem Suchen habe ich eine Verhaltenstherapie begonnen. Kurzzeittherapie 24 Std über 2 Jahre. Ich bekam zusätzliche Std von der Krankenkasse genehmigt. Da mein Therapeut umgezogen ist, musste ich erneut suchen. Man hat ja nur 6 Monate Zeit einem neuen Platz zu finden, so war ich froh , dass mich ein neuer Therapeut aufnahm. Leider war dieser Therapeut sehr kühl und streng und mein Zustand wurde nicht besser. Ich hatte ständig Angst, dass er die Therapie abbrechen könnte. Ich wusste nie wie ich mich verhalten sollte, oft hat er mich gefragt, was er denn nun für mich tun soll. Keine Antwort darauf zu wissen, versetze mich in Panik. Die letzte Stunde ist es aus mir herausgeplatzt, alles was ich die ganze Zeit nicht erzählt habe, meine Suizidgedanken usw. Ich konnte gar nicht mehr aufhören. Da meinte er ich soll in eine Klinik gehen. Als ich nicht zustimmte, hat er die Therapie abgebrochen. Er könne nichts mehr für mich tun. Ich bin so ein Idiot. Warum habe ich das nur alles gesagt. Das ist jetzt 5 Wochen her. Mir geht es sehr schlecht, ich grüble die ganze Zeit, was ich falsch gemacht habe. Fehlende Mitarbeit, mangelnde Bereitschaft was zu ändern. Ich glaube nicht. Ich habe mit der telefonseelsorge gemailt. Dort wurde mir gesagt, solche Gedanken sind Trotz. Ich fühle mich auch momentan irgendwie nicht erwachsen. In 2 Wochen habe ich einen Termin beim sozialpsychiatrischen Dienst. Ich habe Angst, dass ich dort auch nur Vorwürfe höre. Ich bin in psychiatrischer Behandlung und nehme Duloxetin. Ich habe zuhause ziemliche Belastung, mein Mann hat MS und mein jüngster Sohn nimmt Dro.. Ohje, das war ein langer Text. Danke fürs Durchlesen.

02.04.2023 21:51 • #1


Hannes2454
@anfrania Hallo, zunächst erst mal danke dafür dass du dich uns fremden gegenüber geöffnet hast, das zeigt große Stärke!
Das kenne ich, ich war auch zwei Jahre in Therapie. Ich wollte mich selbst einweisen, hatte schon n Vorgespräch in der Klinik, hab alles geschildert und so weiter. Der Termin wann es los gehen sollte stand auch schon. Einen Tag vorher hab ich den Termin abgesagt. Aus Angst. Angst dass alles aus mir raus bricht was ich nie gesagt hab, Angst über meine Suchterkrankung vor anderen zu reden. Angst dass es mir danach schlechter geht.
Nicht mal mein Therapeut wusste darüber Bescheid. Die Therapie ist vorbei und ich bin noch immer ein psychisches Wrack. Ich darf jetzt zwei Jahre warten bis die Kasse mir wieder neue Stunden genehmigt.
Allerdings finde ich den Abbruch seitens deines Therapeuten sehr inkompetent und sein Verhalten, dieses kalte, auch nicht wirklich professionell. Das Ziel eines Therapeuten ist doch dass man sich ihm öffnen kann und dass er dir mit Empathie entgegen kommt, oder etwa nicht?

02.04.2023 22:53 • #2


A


Hallo anfrania,

Depression, Therapieabbruch

x 3#3


Dys
Hallo @anfrania,

Suizidgedanken, erstrecht wenn sie geäußert werden, induzieren tatsächlich einen Klinik Aufenthalt und falls nötig sogar auf einer geschützten (geschlossenen) Station. Kein Arzt oder Therapeut wird solche Aussagen einfach hinnehmen und nichts weiter veranlassen, bzw. die Behandlung fortführen, um am Ende verantwortlich gemacht zu werden, nichts veranlasst zu haben. Es war aber richtig, diese Gedanken zu sagen und es war richtig vom Therapeuten, die Klinik zu empfehlen. Und es ist sein Recht, eine weitere Behandlung zu verweigern, wenn er Bedenken hat. Aber umgekehrt kann auch jeder Patient ebenso eine Therapie abbrechen, wenn es zwecklos ist.

02.04.2023 23:15 • #3


A
Danke für eure Antworten. Ich hatte 3 Tage später einen Termin bei meiner Psychiaterin, habe alles erzählt, auch von meinen S. Gedanken. Aber sie meinte, das wären nur Zwangsgedanken. Mich erschüttert einfach, der apruppte Therapieabbruch. Innerhalb von Minuten war die Therapie beendet. Ich war total überfordert, alles war wie im Nebel. Und ich weiß gar nicht wie ich nach Hause gekommen bin. Ich habe noch 15 Resstunden. Aber ich traue mich nicht, woanders anzufragen. Ich habe erst vor 1 Jahr meine Arbeitsstelle angetreten, wenn ich in eine Klinik gehen würde, wäre ich sofort arbeitslos. Ich weiß nicht, wie ich es weiter schaffen soll. Es gibt kein Entkommen
@Hannes2454 , versuche es doch trotzdem nochmal ,in eine Klinik zu gehen. Ich war vor 2 Jahren in einer Klinik, ich hatte große Angst davor, aber es war eine sehr gute Entscheidung.. Ich leide unter sozialen Ängsten und habe mir deshalb eine kleine Klinik ausgesucht. Dort kannst du alles erzählen und wirst auch von den Mitpatienten nicht verurteilt. Ich habe noch heute Kontakt zu einigen.

03.04.2023 06:57 • #4


bones
Nun solange keine Impulse besteht bei suizidgedanken, weil es nur Gedanken sind, besteht eigentlich kei Grund die Therapie abzubrechen. Ein professioneller kompetenter Therapeut kann eigentlich damit umgehen. Daher finde ich selber auch, dass deiner nicht so erfahren drin ist. Natürlich istces sein gutes Recht, dir mitzuteilen, dass eine Klinik die erste Anlaufstelle ist, sollte es Impulse bestehen. Aber so lange dass nicht der Fall ist, sollte er eigentlich dich unterstützen und stabilisieren. Auch gehört suizidgedanken zu einer Symptom der Depression. Das ist nicht untypisch. Aber du hast dir nix vorzuwerfen. Angst brauchst du deswegen in keinster Weise zu haben. Es war richtig ihm das mitzuteilen.

03.04.2023 07:21 • #5


Dys
Hi @anfrania,
nun gehe ich nicht so weit und stelle in den Raum, dass es deinem Therapeuten an Kompetenz mangelt, weil ich ja auch nicht dabei war. Daher kann ich auch nicht beurteilen inwieweit sich die Schilderung deiner S.Gedanken von der gegenüber Ihm und der gegenüber deiner Psychiaterin unterscheiden und was sonst so besprochen wurde. Mag ja sein, dass Du bei deiner Psychiaterin wesentlich gefasster oder rationaler gewirkt hast, wobei das auch nur eine Mutmaßung von mir ist.
Generell ist es mir persönlich aber tatsächlich lieber, eine Therapeutin sagt mir, sie könne nichts mehr für mich tun, was ich auch selbst so schon erlebt habe, als einfach nur das Kontingent an Stunden „abzuarbeiten“ ohne das am Ende eine Besserung herauskommt.
Allerdings habe ich damals halt schon konkret nachgefragt, weshalb sie dass so sieht und sie hat es mir erklärt. Es ist ja auch nicht so, dass TherapeutInnen sich nicht auch überfordert oder ungeeignet sehen dürften und könnten, wenn es darum geht, einen guten Job zu machen. Geht ja manchen Patienten im Bezug auf Ihren Job oft nicht anders. Der Unterschied liegt halt in der eventuellen Rechtslage, die es für Ärzte und Therapeuten zu beachten gibt. Da ja eine Therapie auf dem in den Sitzungen gesagten gründet, könnte je nach dem was wie gesagt wurde, der Therapeut sich vor die Entscheidung gestellt sehen, eine Zwangseinweisung zu veranlassen oder eben nicht.
Ich möchte nicht der Therapeut sein, der sagt, ach das sind nur Zwangsgedanken und dann macht es der Patient doch. Und wenn es dann nicht klappte aber der Patient trotzdem nachhaltig von dem Versuch geschädigt ist, anschließend selbst oder dessen Angehörige auf der Matte stehen und mir (zurecht) vorwerfen würden, ich hätte eine Aussage oder gar Ankündigung leichtfertig unbeachtet gelassen und nicht korrekt gehandelt.
In dem Meisten Behandlungsverträgen wird das Thema S auch benannt und wie zu Handeln ist und wird das nicht „eingehalten“ erlischt unter Umständen der Vertrag und die Therapie wird dann konsequenterweise nicht fortgeführt.
Ich hoffe Du findest für die restlichen Stunden einen Therapeut oder eine Therapeutin, wo die Chemie stimmt. Und nochmal, es ist richtig, das Thema anzusprechen und sich helfen zu lassen und Hilfe auch anzunehmen. Aber zu akzeptieren, wenn jemand sagt, er könne nicht (mehr) helfen, wäre dann auch wichtig.

03.04.2023 11:00 • #6


Bennyhuggi
Zitat von anfrania:
Hallo alle zusammen Ich bin neu hier und weiß eigentlich gar nicht wie ich anfangen soll. 2019 wurde bei mir Depressionen und Panikstörung ...

Wow was ist das für ein .... Ich habe mir auch einen neuen Therapeuten gesucht. Der alte ist bei der Sitzung eingeschlafen,da bin ich selber nach einer halben Sunde gegangen. Ich dachte ich spinne. Ich habe nur noch gefragt ob ich Sie langweile. Der neue hört zu,schreibt sich viel auf und fragt. Ich lasse alles raus,aber danach komme ich mir wie ein Waschlappen vor. LG

03.04.2023 11:16 • #7


bones
@Dys Sorry aber seh ich definitiv anders. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Da stimme ich dein Beitrag wegen suizidgedanken nicht zu. Das ist meines Erachtens einfach nur falsch.

03.04.2023 13:25 • #8


A
Danke für eure ausführlichen Antworten. Jetzt kann ich die ganze Situation schon besser nachvollziehen. Mit meinem alten Therapeuten habe ich auch ab und an über SGedanken gesprochen. Er hat ganz anders reagiert. Aber anscheinend ist das von Therapeut zu Therapeut unterschiedlich. Eine neue Therapie werde ich in den verbleibenden 5 Monaten nicht finden, ich habe ehrlich gesagt auch Angst davor, dass mir sowas nochmal passiert. Das hat mich schon ganz schön umgehauen.

03.04.2023 13:46 • #9


Nuance
Zitat von anfrania:
Leider war dieser Therapeut sehr kühl und streng und mein Zustand wurde nicht besser. Ich hatte ständig Angst, dass er die Therapie abbrechen könnte. Ich wusste nie wie ich mich verhalten sollte, oft hat er mich gefragt, was er denn nun für mich tun soll.

Hallo,
das hört sich nicht gut an. Es war der falsche Therapeut für Dich.
Es tut mir leid, dass Du derart verunsichert bist. Ein trauriges Ergebnis... Und irgendwie doch grausam, Dich so vor die Tür zu setzen. Ohne jedes Mitgefühl. Das hätte man viel schonender verpacken können - langsamer auslaufen lassen können etc.
Und Deine Angst, er könne die Therapie abbrechen - sie war nicht unbegründet.

Die Telefonseelsorge hält es für Trotz? Eine wirklich merkwürdige Antwort.
Sie haben Dich leider weiter verunsichert.
Du scheinst ja Ü50 zu sein.


Zitat von anfrania:
Die letzte Stunde ist es aus mir herausgeplatzt, alles was ich die ganze Zeit nicht erzählt habe, meine Suizidgedanken usw. Ich konnte gar nicht mehr aufhören.


Das solltest Du nicht bereuen. Die Anspannung wurde derart groß...
Suizidgedanken - Du schreibst nicht, was genau Du gesagt hast bzw. wie sie sind. Oft ist es ein Hilferuf oder sie werden generell geäußert. Und beziehen sich nicht auf den konkreten Moment.
Und gerade weil es oft Hilferufe sind, war die Reaktion des Therapeuten unmenschlich.

Es menschelt leider zwischen Menschen. Du wirst irgendwann den richtigen finden. Du wirst spüren, dass Du alles sagen darfst, so sein darfst, wie Du bist - und angenommen wirst. Zuneigung spüren...

Ob Duloxetin das richtige Medikament bei Ängsten ist... Ich bin skeptisch wegen des Noradrenalins.
Wäre ein normales SSRI nicht doch passender? Oder eben nichts.

Falls Du Ü50 bist: Nimmst Du Blutdrucksenker? Schilddrüsenmedikamente?
Beides sollte man untersuchen. Den BD zuhause in Ruhe kontrollieren.

Die Tel.seelsorge kann man ja auch anrufen. Wenn Du dran bleibst, wirst Du an jemanden geraten, der Dich versteht, mitfühlt. Ich persönlich glaube nicht, dass man Psychotherapeut sein muss, um zu helfen. Es gibt sehr mitfühlende Menschen mit Sachverstand.
Vllt sollte man sich nicht sofort ganz öffnen. Erst kleine Infos geben und abwarten, wie jemand reagiert. Und wenn man an einen unsensiblen Menschen geraten ist, sich dankend verabschieden.
So kann man weitere Verunsicherung, Verletzungen vermeiden.

03.04.2023 14:00 • #10


Dys
Zitat von bones:
@Dys Sorry aber seh ich definitiv anders. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Da stimme ich dein Beitrag wegen suizidgedanken nicht zu. Das ist meines Erachtens einfach nur falsch.

Und ich gestehe Dir deine Meinung absolut zu.

03.04.2023 14:19 • #11


A
Schilddrüse ist ok. Blutdruck kann ich leider nicht messen, ich habe eine schlimme Phobie. Der Blutdruck geht dann durch die Decke. Letztes Jahr war ich auf Reha, eine nette Ärztin hat mich beruhigt und dann mehrmals gemessen, da war der BD ok. Dann musste ich nicht mehr messen, sonst wäre ich da durchgedreht. Ich bin leider auch ein Hypochonder. Ärzte usw stressen mich extrem. Ich soll jetzt von duloxetin auf trazodon umgestellt werden. Die Tabletten habe ich schon geholt, aber ich habe Angst sie zu nehmen, da ich mir einbilde ein Glaukom zu bekommen. Ich bin leider wirklich ziemlich neben der Spur.

03.04.2023 14:30 • #12


A
Eine zeitlang habe ich es auch ohne Medikamente versucht, da ging es mir eher schlechter. Die Psychoaterin war genervt und der Therapeut meinte, ich sei so nicht therapierbar .Also hab ich wieder welche genommen. Obwohl ich immer starke Angst vor Nebenwirkungen habe.

03.04.2023 14:45 • #13


bones
Nee es ist Quatsch den Blutdruck zu messen? Was für nützen soll es denn haben? Du hast ja nicht Probleme damit, der Blutdruck steigt selbstverständlich wenn man sich hineinsteigern tun bei Ängste. Ich weiß nicht warum nurance immer dies erwähnt?! Macht für mich überhaupt kein Sinn dahinter.

Nun warum solltest du glaukom bekommen? Es bringt dir nix , wenn du in dich hinein horscht permanent um vielleicht was fündig zu werden. Da macht du dich unnötig verrückt.

Nimm nicht alles persönlich , wenn Ärzte oder Therapeut genervt sind. Das sind auch nur Menschen mit Emotionen, was normal ist. Klar hört man das nicht gern solche Äußerungen oder verhalten. Sie wollen mit Sicherheit das beste für dich. Nur wie soll deine Psychiaterin dir helfen, wenn du es nicht zulässt.

03.04.2023 19:39 • #14


L
@anfrania Hallo!

Ohje, das klingt nach einem echt bescheuerten Therapeuten... und bei diesen sozialen Vereinen muss man auch aufpassen. Sonst kriegt man nur die schlechte Laune ab.

Ich als Frau bin am besten gefahren mit anderen Frauen, die entweder sehr empathisch waren und/oder in meinem Alter (bin 31).

Aber to be honest: Mir und auch niemand den ich kenne hat die Therapie wirklich etwas geholfen. Klar, es ist angenehm sich jemandem mitteilen zu können. Aber es hilft nichts meines Erachtens. Auch die Medikamente verändern genau gar nichts (habe schon mehrere Antidepressiva ausprobiert).

Man ist mit dieser Krankheit auf sich allein gestellt... Mit Glück hört es irgendwann auf und der Zustand verändert sich von alleine. Aber die Krankheit kommt ja auch gerne zurück.

So blöd dass die Medizin hier noch nicht so weit ist....

14.04.2023 18:07 • #15


111Sternchen222
Es ist schon blöd, was dir da passiert ist, es wäre gut wenn du vielleicht mit dem Sozialpsychatrischen Dienst nach einem neuen Therapieplatz suchst.
Duloxetin hilft sehr gut bei Angststörungen/ Panikstörung lass dir da bitte nichts einreden von jemandem der es nicht dagegen genommen hat.

15.04.2023 12:09 • #16


A
Guten Morgen, danke für die hilfreichen Antworten.
Ich habe am Mittwoch einen Termin beim sozialpsychiatrischen Dienst. Habe 6 Wochen auf diesen Termin gewartet. Jetzt traue ich mich aber nicht hinzugehen, weil ich Angst habe, das mir dort Vorwürfe gemacht werden. Z.B Selbst Schuld, In der Therapie nicht richtig mitgearbeitet usw. Die Telefonseelsorge hat mir ja Trotz vorgeworfen, weil ich Suizidgedanken habe. Ich bin ziemlich verunsichert. Ich habe mittlerweile Angst, dass ich mir die Depression nur einrede. Vielleicht kann ich mir selbst nicht mehr trauen. Es ist alles ziemlich verwirrend

16.04.2023 09:52 • #17


Dys
Hallo @anfrania,
ich glaube nicht das Du Dir eine Depression nur einredest. Depression hat viele Gesichter und auch die Ausprägung der Schwere ist sehr unterschiedlich. Die Einteilung in drei Schweregrade dient ja nur einer Diagnosen Erstellung und meist ist die ja weitaus breiter gefächert, als es diese Kategorien hergeben.
Ich war auch schon Klient beim sozialpsyiatrischen Dienst und meine Erfahrungen dort, waren positiv. Ich glaube Angst sollte Dir ein Besuch dort nicht machen. Abgesehen davon, wie und ob Dir da Hilfe angedeihen kann, entscheidest alleine Du. Mir wurden Hilfsangebote gemacht und welche ich dann nutzte, lag einzig bei mir. Mehr wird man Dir auch nicht anbieten. Vorwürfe wurden mir nicht gemacht, aber natürlich hat mir mein Gegenüber dort, seine Sichtweise, beziehungsweise Meinung zu bestimmten Sachverhalten, die ich äußerte, gesagt. Das sehe ich aber nicht als Vorwürfe an, sondern eben als dessen Sichtweise oder Meinung. Da kann ich mittlerweile gut Trennen.
Aber egal wie dein Besuch dort sein wird, es wird eine Erfahrung sein, die Dich weiter bringen kann, oder auch nicht. Zumindest ist es eine Erfahrung.

VG Dys

16.04.2023 12:39 • #18


A
Laut Psychiaterin habe ich eine mittelschwere Depression. Ich kann das aber irgendwie nicht glauben. Ich meine immer, ich spiele evtl nur etwas vor, also nicht bewusst, ......ich habe Angst, dass irgendwann rauskommt, dass ich ein Betrüger bin. Vom logischen Denken her ist das natürlich nicht die Wahrheit. Aber, das meine ich damit, dass ich mir selbst nicht trauen kann. Vorteile hat die Depression für mich nicht. Gehe in Arbeit aber mach halt in der Freizeit gar nichts mehr. Nur rumliegen. Also kann es kein Krankheitsgewinn sein. Wahrscheinlich bin ich einfach nur verrückt.

16.04.2023 14:30 • #19


Dys
@anfrania Aber Dir geht es doch schlecht, oder etwa nicht? Es ist auch meiner Meinung nach kaum Möglich einen „Gewinn“ aus einer Erkrankung zu ziehen. Bestenfalls erhält man Unterstützung aber das wäre dann eine, die man vielleicht als gesunder Mensch nicht bräuchte oder die einem auch eventuell nicht zugestanden würde. Wenn es dabei ums finanzielle geht, ist das letztlich auch eher eine Entscheidung von Institutionen und beruht im Zweifelsfall auf Gutachten oder was auch immer. Wenn Du die Depression nicht akzeptieren kannst, liegt da vielleicht ein anderer gesundheitlicher Aspekt zu Grunde, der vielleicht noch nicht klar herausgekommen ist. Fakt bei psychischen Erkrankungen ist, eine Diagnose basiert ja meistens auf Schilderungen der Patienten und auf dem Eindruck den sie dem Arzt oder Therapeuten vermitteln. Anders als tatsächliche Schäden am Gehirn, die sich bestenfalls durch eine Bildgebung oder andere Verfahren nachweisen lassen, ist es mit der Psyche alleine eben schwierig. Für einen selbst, aber natürlich auch bisweilen für BehandlerInnen.
Vielleicht ist die Depression ja selbst nur ein Symptom für etwas anderes, dass Dir noch nicht wirklich bewusst ist.

16.04.2023 14:47 • #20


A
Danke für die Antwort, ich werde mal darüber nachdenken. Meine Mutter hat so lange ich denken kann Depressionen. Mein Vater, der letztes Jahr gestorben ist, hat immer zu mir gesagt.....du redest dir das alles doch nur ein. Zusammenreißen. Psychische Erkrankungen galten als Schwäche. . Vielleicht hängt das damit zusammen. Aber eigentlich sollte man sich ja als erwachsener Mensch von so etwas nicht beeinflussen lassen.

16.04.2023 15:00 • #21


Ziva
Hallü du,

Zitat von anfrania:
Aber eigentlich sollte man sich ja als erwachsener Mensch von so etwas nicht beeinflussen lassen.


wenn dir das in der Kindheit und darüber hinaus immer und immer wieder gesagt wurde, dann glaubt man das. Gerade auch dann, wenn es ein Elternteil sagt. Ich kenne solche Sätze.. und es ist auch als Erwachsener noch immer sehr schwer, sich davon loszureißen, weil es mir jahrzentelang eingetrichtert wurde.

16.04.2023 15:10 • #22


Dys
Ich glaube alles im Leben beeinflusst mich und das ständig. Für mich kann nur entscheidend sein, wie ich damit umgehe. Was ich mir von den Einflüssen zu eigen mache, wenn ich die freie Wahl habe, entscheide im Prinzip ich selbst. Bewusst oder auch mal unbewusst und sicher im Hinblick wie etwas gesellschaftlich etabliert erscheint. Für mich persönlich ist es wichtig, eine Erkrankung erstmal überhaupt als eine Erkrankung zu erkennen. Wie andere diese dann bewerten ist deren Sache und ändert ja erstmal nichts an der Erkrankung selbst.

16.04.2023 15:14 • #23


A


Hallo anfrania,

x 4#24


A
Ich bin mir halt einfach nicht sicher, ob ich eine Depression habe. Oder ob ich einfach unbewusst ein Lügner bin. Geht es mir wirklich so schlecht,? vielleicht übertreibe ich einfach. Bin ich evtl nur ein guter Schauspieler, natürlich nicht bewusst. Was will ich evtl. damit erreichen. Meiner Psychiaterin habe ich diese Gedanken erzählt, sie wollte mit mir darauf nochmal einen Depressionstest machen, damit ich das schwarz auf weiß sehe. Aber das habe ich abgelehnt, da ich ja nicht weiß, ob ich die Wahrheit sage. Ich habe seit mehreren Jahren die Diagnose, aber erst seit Anfang diesen Jahres quälen mich diese Gedanken. Weil einfach auch nichts hilft, versuche ich mir die Situation so zu erklären. Vorher hatte ich mit der Akzeptanz der Depression keine Probleme.

16.04.2023 19:15 • #24

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