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Depression holt mich ein kurz vor Antritt neuer Arbeit

J
Hallo.
Ich weis nicht wie man das alles aufschreiben soll was einen bedrückt und fertig macht, aber da sich daraus ein problem entwickelt was immer näher kommt, und ich Nicht weiter weis, versuch ich euch das eigentliche zu erzählen.
Das ich unter immer wiederkehrende Belastungs/ Angststörungen mit Depressionen leide ist bekannt, und auch behandelt worden. Nehme seit Jahren leichte Medikamente, beim Psychologen war ich allerdings seit ein paar jahren nicht mehr (was sich demnächst def wieder ändern wird) auch herz probleme habe ich die immer bei schlechten Tagen auftreten,. bis zu 150 Ruhepuls ist wirklich nicht schön, aber ich hatte es im Griff.

Seit letztem Jahr wird es aber immer schlimmer, als ob zu viel passiert is, es endgültig zu viel war. es war definitiv nicht mein Jahr, viel passiert, einschneidende Erlebnisse gehabt, die mich am Boden zerstörten.
Ende letzten Jahres bekam ich unerträgliche Nackenschmerzen, die teilweise so schlimm sind dass ich tagelang zu nicht in der Lage bin! Sie kommen immer dann wenn es mir entweder seelisch nicht gut geht, oder ich fit sein MUSS.
Panikattaken bekomme ich plötzlich, nur durch banale Dinge. Angst, schlaflose Nächte, weinen. Das alles kam immer mehr. Als wie wenn meine Schutzmauer die ich mir errichtet habe, eingestürzt wäre.

Dieses Jahr im Mai habe ich meine Arbeit deshalb verloren. Ich machte alles dass ich etwas neues fand. Hab ich auch, Montag wäre mein erster Arbeitstag. Und jetzt ist alles nur noch beschissen. In der letzten Woche ist wieder etwas passiert, das mich aus der Bahn warf. Plötzlich, seit gestern Abend, kann ich mich vor Nacken schmerzen nicht mehr bewegen, ich hab nur noch Panik. Ich will einfach nicht, würde mich am liebsten verstecken. Mein Herz schlägt viel zu schnell. Und mein einziger Gedanke ist: was mache ich wenn ich mich Montag früh immer noch nicht bewegen kann.Soll ich mich zwingen? Soll ich es abbrechen? Ich kann doch nicht versagen!

Kennt ihr solch eine Situation? Habt ihr Tipps oder iwas, dass mich vll ein wenig von meiner Panik befreit?

03.11.2018 19:55 • #1


robbi
Hallo Juli,

von der Arbeitsstelle hängt viel ab für dein weiteres Leben. Ich würde es an deiner Stelle nicht abbrechen. Die Damen und Herren von der Personalabteilung haben sich ja sicherlich schon auf dich eingestellt. Wenn jetzt abgebrochen wird, macht das natürlich gleich zu Beginn einen schlechten Eindruck. Ich möchte dich damit nicht unter Druck setzen, dass machst du ja schon selbst. Es gibt vielleicht noch eine Möglichkeit. Du gehst hin, teilst aber mit, dass Du dir den Nacken verrenkt hast und du daher etwas eingeschränkt bist. Du freust dich aber auf die neue Tätigkeit. So macht das einen guten Eindruck, weil Du trotz Schmerzen gekommen bist.

Wie würdest du denn zur Arbeit kommen? Mit dem Auto, Rad oder Zug?

Liebe Grüße

04.11.2018 12:53 • #2


A


Hallo Juuli215,

Depression holt mich ein kurz vor Antritt neuer Arbeit

x 3#3


J
Hallo Robbi,

Ja, ich weis dass das nicht gut käme, und ich hätte mindestens genau so viel Angst nicht hinzugehen als dort zu erscheinen.
Ich muss mit dem Auto dort hin, eine andere Möglichkeit gibt es nicht.

Ich weis einfach nicht was mit mir los ist, ich freu mich nicht mal drauf, ich hab einfach nur Panik und verkriech mich. Und kann mich auf nichts anderes konzentrieren als das morgen DER Tag ist.

Meine Nackenschmerzen sind auch nicht die typischen bei Verspannung, mein kopf fühlt sich an als ob er nicht stabil auf meinen Nacken sitzt dadurch wird mir schwindlig und alles verkrampft sich, ich spür meine Hände kaum.

Ich fühl mich einfach wie ein Idiot.

04.11.2018 14:18 • #3


Lara80
Hast Du die Möglichkeit eine Freundin oder einen Freund zu kontaktieren? Du brauchst heute Mittag mal jemand, welcher dir den Kopf etwas zurecht rückt. (doppeldeutig). Man sollte dich mal in den Arm nehmen. Vielleicht kann die Person auch morgen früh mit dir hinfahren, schöne Musik im Auto hören?

04.11.2018 15:04 • x 1 #4


J
Nein, das ist beides nicht möglich. Ohne hin, Ertrag ich gerade niemanden. Mich in den arm nehmen funktioniert eben falls nicht, kennt ihr dieses Gefühl wenn ihr wisst dass wenn euch jemand in den Arm nehmen würde, ihr beginnen würdet zu weinen? So geht es mir..

04.11.2018 15:38 • #5


JuliaW
Hallo Juuli,

Zitat von Juuli215:
kennt ihr dieses Gefühl wenn ihr wisst dass wenn euch jemand in den Arm nehmen würde, ihr beginnen würdet zu weinen?


Mein erster Gedanke, als ich diesen Satz gelesen habe: Was wäre daran schlimm? Manchmal braucht man es halt zu weinen. Erfahrungsgemäß verebbt es dann auch irgendwann - gerade weil ein anderer einen in den Arm genommen hat - und man selbst oder eben der andere (je nachdem, wem die Tränen gekommen sind) fühlt sich erleichtert. Falls es also daran liegen sollte, dass Du die Strategie des nicht Weinens verfolgst, würde ich Dich ermuntern wollen, über Deinen Schatten zu springen und das Weinen zuzulassen. Es verdrängen scheint oberflächlich zu funktionieren, doch meinem Eindruck nach kann es (langfristig) die eigene Situation noch mehr belasten.
Gleichzeitig weiß ich aus eigener Erfahrung, dass es noch andere Gründe geben kann, warum in den Arm nehmen nicht funktioniert, von daher fühl Dich bitte nicht gedrängt, sondern ermuntert...

Ich möchte Dir mit dieser Aussage nicht Deine Gefühle absprechen. Ich weiß selbst wie blöd sich das angefühlt hat, wenn alle rundherum sagten: Da brauchst Du doch nicht weinen und in mir aber genau das passierte. Darum geht es mir nicht. Das die Umarmung nicht wollen bist Du in dem Moment. Ich würde Dich deshalb eher ermuntern wollen, das zu hinterfragen. Hoffentlich konnte ich das rüberbringen.

Und für morgen wünsche ich Dir alles Gute.

Liebe Grüße,
Julia

04.11.2018 16:39 • x 3 #6


Pilsum
Hallo Juuli,

auch ich wünsche Dir für morgen die richtige Entscheidung, ob Du hingehst,
oder Dich krank meldest.

Du wirst es schon schaffen.
Eigentlich beginnt das schon heute Abend.
Lege Dich rechtzeitig schlafen und sage Dir immer wieder, dass Du völlig entspannt schlafen möchtest.
Und sage Dir, dass Du keine Angst vor dem morgigen Tag haben brauchst.
So wirst Du bestimmt nachts Ruhe finden.
Und morgen früh wünsche ich Dir, dass Du entspannt aufstehst.

Alles Gute und viel Erfolg für Dich

Viele Grüße

Pilsum

04.11.2018 19:55 • #7


Edelle
Deine Psyche tut anscheinend alles dafür, um Dich vor der Erfahrung des erneuten Antretens einer Stelle zu bewahren, indem sie sich über den Körper meldet.

Eine neue Stelle zu beginnen, ist nie einfach, das ist klar.

Du hast nun die Entscheidung zwischen zwei Möglichkeiten: Die erste wäre, Du gehst mit allen Symptomen hin und stehst den ersten Tag so gut wie es geht durch - und dann weiterhin, und Du kannst Dir auf die Schulter klopfen. Du hast etwas Schwieriges durchgestanden und trotz Beschwerden bewältigt.

Die zweite: Du gehst nicht hin, vermeidest also diese Situation - was sich zunächst erleichternd anfühlt, allerdings im Nachhinein meist nicht als gute Lösung herausstellt, denn damit öffnest Du einem grundsätzlichen Vermeidungsverhalten Tür und Tor - falls es nicht sowieso schon in diese Richtung geht.

Der Körper ist in der Lage, Beschwerden zu entwickeln, die uns vermeintlich schützen sollen. Das würde Dir aber wahrscheinlich in Zukunft jedes Mal das Gleiche bescheren, nämlich dass Du bei Schwierigkeiten Symptome entwickelst, die Dir dann erlauben, auszuweichen bzw. unmöglich machen, künftige Herausforderungen durchzustehen; eine Spirale nach unten.

Nun müsstest Du wissen, was Du willst, d. h. mit welchen Folgen Du Dich besser fühlen würdest. Man kann sich auch langfristig für einen Ausstieg aus dem Arbeitsleben entscheiden, falls man sich damit arrangieren könnte.

Wie auch immer: So etwas lässt sich besser als mit Tabletten mit Therapiegesprächen lösen.

Viele Grüße!

06.11.2018 12:50 • x 2 #8

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