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Das Leben

Kate
Selbst in einer Träne kann sich das Sonnenlicht spiegeln. So tröstlich. Die Sonne und das Licht, ermöglicht Leben in seiner schönsten Form.

Dennoch liebe ich die Dunkelheit, ich sitze nachts oft draußen. eine friedliche Stille. kein Stress. keine Menschen. keine Erwartungen. kein Verstellen, dass es mir gut geht, keine Maske. keiner der mich für meine Narben verachtet, nur ich, die Nacht, die Dunkelheit und die Sterne. Ich fühle mich dann eins mit dem Universum, so unbedeutend klein, ein Funke, keine 2 Sekunden anwesend und dennoch gehört es in diesem Moment nur mir und ich bin ein Teil davon, ein winzig kleiner Teil. Dafür bin ich dankbar, Teil von etwas so großartigem zu sein. Ich liebe mein Leben nicht im geringsten, aber die Welt.

Und am nächsten Morgen muss man wieder raus in die Realität, muss mit Menschen klarkommen, wegen denen man in Therapie ist, muss gesellschaftlich angepasst sein. Das ist so ermüdend und anstrengend. Wie hält man das nur so lange aus? Es gibt Tage, da sage ich mir nur noch morgen.

17.05.2020 19:01 • x 8 #1


S
Das hast du sehr schön beschrieben

17.05.2020 19:03 • x 2 #2


A


Hallo Kate,

Das Leben

x 3#3


S
In dir steckt sehr viel Gefühl und Phantasie , das spüre ich sofort

17.05.2020 19:05 • x 3 #3


S
Mir ist diese Welt oft auch zu Kalt, zu Schnell mit zu wenig Werten und das Herz fehlt halt dabei

17.05.2020 19:18 • x 5 #4


Kate
Das Leben wird auf Geld reduziert, die Liebe auf Intimitäten, der Mensch nur auf sein Äußeres...und wir wundern uns weshalb wir unglücklich sind.
Ich hadere derzeit sehr mit mir, den Umständen und der Rolle die ich dabei spiele.

17.05.2020 20:00 • x 5 #5


Kate
Wo geht man hin, wenn man sich selbst nicht ertragen kann?! Ein bekannter Satz, so voller Wahrheit. Es gibt Tage, ziemlich viele, da will ich einfach nur noch weg vor mir selbst. Nichts mehr sehen, nichts mehr hören, vor allem nichts mehr fühlen. Diese Tage sind unerträglich. Wer kennt es und wie schafft Ihr das?

20.05.2020 19:23 • x 3 #6


Stromboli
Zitat von Kate+:
Wo geht man hin, wenn man sich selbst nicht ertragen kann?! Ein bekannter Satz, so voller Wahrheit. Es gibt Tage, ziemlich viele, da will ich einfach nur noch weg vor mir selbst. Nichts mehr sehen, nichts mehr hören, vor allem nichts mehr fühlen. Diese Tage sind unerträglich. Wer kennt es und wie schafft Ihr das?


Liebe Kate
Ich fühle mich von deinen sensiblen Einträgen hier auch berührt.
Ich kenne das und schaffe es auch nicht wirklich. Bzw. das Einzige, was mir zuerst dazu einfällt, ist das, was der kleine Junge in mir, dem es diesbezüglich noch viel unmittelbarer schlimm ging damit, vor langer Zeit getan hat. Er hat das getan, was die Erwachsenen dissoziieren nennen. Er hat die unerträgliche Realität betäubt, indem er in Tagträume abgetaucht ist.
Heute gibt es ein paar bessere Instrumente, die je nach Ausmass des akuten Elends mehr oder weniger hilfreich sind. Eine Runde machen im nahen Wald oder am See. Einem nahen Freund schreiben. Chorlieder üben. Manchmal ganz banal fernsehen. Oder Haushalt machen. Usw. Mich selbst werde ich dabei nicht los und wie gesagt, ich kann sowas auch nur machen, wenn es nicht ganz so schlimm ist. Immerhin, wenn ich es schaffe, werde ich mir dann meist wieder etwas freundlicher gesonnen.
Alles Liebe, Stromboli

20.05.2020 23:10 • x 6 #7


Kate
Zitat von Stromboli:

Liebe Kate
Ich fühle mich von deinen sensiblen Einträgen hier auch berührt.
Ich kenne das und schaffe es auch nicht wirklich. Bzw. das Einzige, was mir zuerst dazu einfällt, ist das, was der kleine Junge in mir, dem es diesbezüglich noch viel unmittelbarer schlimm ging damit, vor langer Zeit getan hat. Er hat das getan, was die Erwachsenen dissoziieren nennen. Er hat die unerträgliche Realität betäubt, indem er in Tagträume abgetaucht ist.


Liebe Stromboli,
Dissoziation, die rettende Lösung in der größten Not. Damals überlebenswichtig, heute ein Abwehrmechanismus der wie eingebrannt ist. Dieses Gefühl, des Schwebens durch Raum und Zeit, ohne jeglichen Gefühle und Emotionen. Keine Stimmen, Geräusche, Gefahren.

Ich möchte meine Abwehrmechanismen ändern, hin zum aktiven Handeln gegen die unerträglichen Situationen, das fällt mir so schwer. Ich stehe dann halt wie in Watte gepackt im Wald, wenn Du weißt was ich meine

Aber ich bin guter Dinge. Irgendwann werde ich zufrieden auf einer Bank sitzen, auf mein Leben zurückblicken und mir sagen, ich habe es geschafft. Selbst wenn ich dann am nächsten Tag sterbe, war es mir das Wert.

21.05.2020 09:19 • x 5 #8


Pilsum
Zitat von Kate+:
Das Leben wird auf Geld reduziert, die Liebe auf Intimitäten, der Mensch nur auf sein Äußeres...und wir wundern uns weshalb wir unglücklich sind.
Ich hadere derzeit sehr mit mir, den Umständen und der Rolle die ich dabei spiele.


Wie Du denke ich, manchmal kann man gut verstehen, warum ein Mensch der mehr auf äußere Werte
schaut, nicht glücklich ist.

Hadere nicht mit Dir. Die Umstände, in denen Du heute lebst kannst Du bestimmt beeinflussen
und damit auch die Rolle, die Du morgen spielst.
Dafür wünsche ich Dir viel Kraft, Selbstvertrauen und gute Ideen.

Bernhard

08.06.2020 00:34 • x 2 #9


Kate
Lieber Bernhard,
das gelingt mir von Tag zu Tag besser. Der Schlüssel ist entgegengesetztes Handeln und Denken.

LG Kate

08.06.2020 08:12 • x 1 #10


Kate
Zitat von Kate:
Lieber Bernhard,
das gelingt mir von Tag zu Tag besser. Der Schlüssel ist entgegengesetztes Handeln und Denken.

LG Kate


Was war ich doch am 8.6. naiv.
Heute ist der 4.8. und ich habe das Gefühl, es wird von Tag zu Tag anstrengender nicht gänzlich zu verzweifeln.

Es gibt so viel Leid, insbesondere hier im Forum. Ich fühle mich dadurch enorm betroffen, aber auch verbunden mit anderen. Geteiltes Leid ist nicht halbes Leid! Nie gewesen.

Gleichzeitig gibt es hier so viel Schönes.

Freude kann man teilen, im Leid ist und bleibt man alleine.

04.08.2020 19:50 • x 7 #11


S
Da bin ich ganz bei dir, liebe Kate

04.08.2020 20:18 • x 1 #12


S
Am Ende steht man immer alleine da

04.08.2020 20:22 • x 2 #13


Kate
Zitat von Sothesoul:
Am Ende steht man immer alleine da

Am Ende weiß ich nicht, aber bis jetzt ist es zumindest so.

04.08.2020 20:46 • x 1 #14


A


Hallo Kate,

x 4#15


Pilsum
Zitat von Kate:

Es gibt so viel Leid, insbesondere hier im Forum. Ich fühle mich dadurch enorm betroffen, aber auch verbunden mit anderen. Geteiltes Leid ist nicht halbes Leid! Nie gewesen.

Gleichzeitig gibt es hier so viel Schönes.

Freude kann man teilen, im Leid ist und bleibt man alleine.


Diese Meinung teile ich nicht so ganz.
Dein persönliches Problem ist ohne Frage besonders schwierig.
Ich möchte die vielen Fälle hier im Forum aber nicht insgesamt als so viel Leid beschreiben.
Gerade leichtere Störungen, können schneller abgeschwächt werden, wenn Betroffene anders mit ihren Therapeuten zusammenarbeiten und wenn sie schneller hier in Gesprächen die Ursachen ihrer Sorgen selbst herausfinden.

Auch ich denke nicht, das geteiltes Leid halbes Leid ist.
Aber kann man Freude wirklich teilen?
Da bin ich mir nicht sicher.

Was man kann, ist Aufmerksamkeit teilen, Gedanken kann man teilen. Gespräche kann man teilen und man kann gemeinsam nach Lösungen suchen und neue Erkenntnisse teilen.

04.08.2020 21:05 • x 3 #15

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