
Sarah
- 582
- 15
- 5
mein Therapeut in der Klinik hat mir im letzten Sommer vorgeschlagen, ich soll doch mal Paartanz versuchen. Tanzen tu ich sowieso gerne und ich hatte zu der Zeit, mit meiner neu gewonnen Freizeit nicht klar zu kommen.
Zu der Zeit fand ich das ziemlich unvorstellbar - die körperliche Nähe, die Kontrolle abgeben, sich führen lassen und dem Tanzpartner vertrauen. Also hat diese Empfehlung erst einmal brach gelegen. Vor ein Paar Wochen kam ich bei meinem jetzigen Therapeuten wieder darauf. Und er hat vorgeschlagen, ich sollte es doch mit Salsa probieren - für mich eine noch größere Herausforderung. Ich habe ein ziemliches Problem mit meiner eigenen Weiblichkeit - und die sehr weiblichen Bewegungen beim Salsa waren mir da doch etwas suspekt
Aber ich habe es gewagt und mich zu einem Salsa-Kurs angemeldet Ich war soooo nervös vorher. Aber was soll ich sagen, es macht mir unglaublichen Spaß und ich gehe inzwischen zweimal die Woche tanzen, gerne auch mal ne halbe Nacht durch Ich konnte mich dort auf die menschen einlassen und habe mir immer wieder eingeredet, dass sie mich nicht auffressen werden . Ich habe versucht in die Gruppe aufgenommen zu werden und es hat geklappt
Ja, ich komme immer wieder an meine Grenzen. Und ich merke auch immer wieder, was mir schwer fällt und wo ich vielleicht doch ein bisschen verkorkst bin. Aber ich bemerke diese Grenzen, ich nehme meine Ängste wahr und halte sie aus. Und ich merke, dass sich nach und nach Dinge verbessern
Also, Morgen geht es zur nächsten Party mit vielen netten Salseros Meine wichtigste Erkenntnis bisher: Manchmal lohnt es sich, die eigenen Ängste ein Stück weit zu ignorieren und auch mal ein gefühltes Risiko einzugehen, wenn man das worum es geht eigentlich will (und dieser Satz ist irgendwie genauso verkorkst wie ich)