Bin ausgebrannt - ist Burnout nur eine Phase?

M
Hallo ihr!

Ich bin neu hier und weiß nicht, ob ich das richtige Forum ausgesucht habe. Ich möchte anmerken, dass bei mir kein Burn-out oder dergleichen von einem Arzt diagnostiziert wurde, aber ich mir relativ sicher bin, dass ich schon in einer Art Depression drin stecke oder auf einem guten Weg dahin bin.
Ich hoffe, ich finde hier Hilfe und Tipps..

Zu mir: Ich bin 27 Jahre alt.
Mein Leben war an für sich ganz in Ordnung, jeder hat mal Tiefschläge, durch die man auch mal wieder hinauskommt.
Ich hatte einen guten Job, ich bin sehr familienbezogen und meine Beziehung lief auch gut.
Meine Beziehung war eine Fernbeziehung, irgendwann kam der Punkt, an dem man sich entscheiden muss zusammenzuziehen, Es stand von Anfang an fest, dass ich von meinem Heimatort dann wegmuss.

Na ja dieses is dann vor 5 Monaten auch passiert, ich habe meinen job aufgegeben, bin 600km weit weg gezogen.
Von dem Zeitpunkt an läuft alles schief.
Ich vermisse meine freunde und meine Familie, telefonieren, chatten und ab und an WE Besuche reichen mir nicht.
Ich habe Geldprobleme, gesundheitliche Probleme und mein neuer Job gefällt mir nicht.
Ich fühl mich unwohl auf der Arbeit, so dass ich jeden Tag einfach nur weinen könnte auf der Arbeit.
Meine Beziehung ist auch auf dem 0 Punkt, seitdem ich hier wohne, Ich hab keine Stabilität und weiß nicht wieso ich hier bin.
Mittlerweile habe ich nur noch Magenschmerzen, werd schnell agressiv und habe nichtmals mehr Kraft um auf irgendwas sauer zu sein. Mir ist alles egal.
Wenn mein Partner mal wieder Diskussionbedarf hat hör ich garnicht mehr zu, weil ich keine Kraft dafür habe.
ich hab keine Freunde hier und denk eigtl ununterbrochen daran, dass ich wieder nach Hause möchte.
Ich trau mich nicht zum Arzt zu gehen, ich wüsste auch nicht wofür, ich denke, ich würde nicht ernst genommen werden. Mein Freund nimmt mich auch nicht ernst. Ich weiß inzwischen einfach nicht mehr was ich machen soll. Ob das nur eine Phase ist, oder ob wirklich schon mehr dahintersteckt. Ich hab das Gefühl, mich kann garnix mehr aufheitern. Ich fühl mich nur wohl, wenn ich bei meiner Familie bin..

21.06.2010 15:10 • #1


M
Hallo Mäuselsche,

5 Monate sind für so eine gravierende Veränderung ja noch nicht wirklich viel.

Wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich mein weiteres Handeln von der Qualität der Beziehung abhängig machen. Ist die Liebe groß genug und die Beziehung läuft gut, würde ich mir viel mehr Zeit für die Eingewöhnung einräumen - und mir ab und zu Besuche in der Heimat genehmigen .
Wenn ich mir der Beziehung nicht mehr so sicher wäre, würde ich eine Rückkehr in Erwägung ziehen und dann abwarten, was aus der Liebe wird.

Meine beste Freundin ist vor einigen Jahren ihrem damaligen Lebensgefährten (ihrem heutigen Mann) in ein anderes Bundesland gefolgt. Ich war damals sehr skeptisch, weil ihre ganze Familie ja hier war und sie mit ihnen sehr eng verbunden war. In einem unserer seltenen Telefonate sagte sie dazu: Mein Zuhause ist da wo mein A.... ist.

Deshalb denke ich, dass die Beziehung und die innere Einstellung alles erleichtern oder eben auch erschweren können

21.06.2010 17:16 • #2


A


Hallo Mäuselsche,

Bin ausgebrannt - ist Burnout nur eine Phase?

x 3#3


M
Danke für deine Antwort!

Na ja, ich fahr ja derzeit fast alle 2 Wochen in die Heimat, aber es ist jedes Mal dasselbe, Es zerreißt mir das Herz, wenn ich wieder heim muss.
Hätte ich hier die Unterstüzung von meinem Freund, oder würde es zumindestens gut laufen würde ich wohl vieles nicht in Frage stellen.
Aber er sagt wortwörtlich, wenn ich wieder weg will soll ich gehen, da könne er eh nichts gegen tun.
Und das gibt mir einfach zu wenig Stabilität, ich habe das Gefühl, dass sich mit meinem Umzug alles verschlechtert hat.
Ich habe meinen tollen Job aufgegeben - es war der einzige Job, der mir bisher zu 100% gefallen hat -.
Als ich herkam war ich krankheitsbedingt erstmal nicht in der Lage mir Arbeit zu suchen,lag 2 Wochen im Krankenhaus und saß danach hier alleine rum ohne Freunde, keine Familie und mein Freund ist auch erst ab 21h abends zuhause.
Ich hab meine Ersparnisse für diese Wohnung hier ausgegeben und habe kaum finanzielle Mittel sonst gehabt, da ich aufgrund meiner Eigenkündigung erstmal 3 Monate keine Leistungen vom Arbeitsamt bezogen habe.
Als ich mich endlich bewerben durfte hab ich auch gleich nen Job bekommen, zu dem ich mich täglich hinquälen muss. Ich fühl mich da sowas von unwohl, dass ich michwohl nebenher woanders bewerben werde.
Meine Schwester hat ein Baby bekommen, der Kleine wird sich niemals richtig an mich gewöhnen, wie an den Rest der Familie.
Ich hab Schuldgefühle, dass ich hierhergezogen bin. Meine Familie vermisst mich und ich sie. Meine Freunde vermissen mich und ich bin Schuld daran.
Ich bin Schuld daran, dass meine kleine Schwester mit 7 Jahren jedes Mal weint, wenn ich wieder abreise und sie es einfach nicht evrsteht, dass ich nicht mehr da bin.
Und mein Freund nimmt es hin, als sei es das selbstverständlichste auf der welt, er evrsteht mich nicht, ich kann auch nciht mit ihm reden.
Er versteht nicht, wieso mir der Job nicht gefällt, er versteht nicht, wieso es mir so schwerfällt hier zu sein.
Inzwischen hab ich dauernd Magenkrämpfe und muss mich übergeben. Ich weiß, dass es stressbedingt ist. Mein bester freund sagte mir, ich hätte mich verändert, ich wäre manchmal so aggressiv.
Ich weiß, dass ich eigtl wieder zurück sollte, aber selbst da zerbrech ich mir den Kopf ob das nicht die falsche Entscheidung wär.
Ich kann mich einfach nciht entscheiden, in allen Hinsichten, ich bin mit allem überfordert udn wenn es nur ein sollen wir italienisch oder chinesisch essen ist.. Ich fühl mich leer und mit allem total gestresst.. Ich hab Schlafstörungen, ich wache bestimmt 10x pro nacht auf und bin hellwach ab 5.30h, egal wann ich ins Bett gegangen bin.

21.06.2010 18:01 • #3


M
Hallo Du,

man könnte meinen, Du schreibst von mir. Meine Lebenssituation ist zwar mit Deiner nicht vergleichbar aber Stress und Sorgen machen sich bei mir auch meistens so bemerkbar. Ich weiß, dass es Dir sehr schlecht geht.
Zitat von Mäuselsche:
Ich hab Schuldgefühle, dass ich hierhergezogen bin. Meine Familie vermisst mich und ich sie. Meine Freunde vermissen mich und ich bin Schuld daran.
Ich bin Schuld daran, dass meine kleine Schwester mit 7 Jahren jedes Mal weint, wenn ich wieder abreise und sie es einfach nicht evrsteht, dass ich nicht mehr da bin.
Nein da bist Du nicht Schuld dran, Du lebst eben einfach DEIN Leben, das ist Dein gutes Recht. aber es ist auch verständlich, dass Dich das alles traurig macht.
Zitat von Mäuselsche:
Und mein Freund nimmt es hin, als sei es das selbstverständlichste auf der welt, er evrsteht mich nicht, ich kann auch nciht mit ihm reden.
Er versteht nicht, wieso mir der Job nicht gefällt, er versteht nicht, wieso es mir so schwerfällt hier zu sein.
Wenn er es nicht versteht und Ihr auch nicht miteinander reden könnt, ist er vielleicht doch nicht der Richtige für Dich?.....war der Umzug dorthin nicht richtig?
Man kann das alles wieder ändern (ist bestimmt nicht leicht aber es geht). Es gibt Ereignisse im Leben, die kann man nicht mehr rückgängig machen und man verzweifelt dann aus diesem Grund an der Situation. Aber einen Umzug kann man wieder rückgängig machen.

Nur die Entscheidung kann Dir leider niemand abnehmen. Du mußt in Dich hineinhorchen um herauszufinden, was für Dich wichtig und richtig ist. Du kannst scheibar nicht beides haben - den Mann und Deine Familie. Keine leichte Sache...
Was sagt denn Deine Familie dazu - können die Dir bei der Entscheidung nicht helfen?

21.06.2010 18:56 • #4


F
liebe mäuselsche,

deine schilderungen lassen meine ohren klingeln und mein herz bluten....
die symptome kenne ich nur zu gut und ich möchte dir nur eines sagen: wenn deine liebe zu ihm nicht groß genug ist, dann packe deine sachen und gehe nach hause.
dass du dich nicht entscheiden kannst, kann ich verstehen. aber ich denke, dass dir deine familie, deine freunde bei deiner entscheidungsfindung helfen werden. sage ihnen ich will nach hause und ich denke, sie werden alles für dich in die wege leiten.
aber: wenn er der richtige ist, mit dem du dein leben leben willst, dann gibt es zwei wege: entweder er geht aus liebe zu dir mit dir in deine heimat. oder du wirst dich früher oder später eingewöhnen und es als dein zu hause betrachten.

warte nicht zu lange.

bei mir sinds übrigens bereits 18 jahre und es vergeht kaum ein monat, indem ich nicht vor heimweh weine. und meine sehnsucht wird von jahr zu jahr intensiver. ich glaube auch, dass meine entwurzelung aus meiner heimat mit meinen depressionen zusammenhängen.
nur mein mann hält mich hier, denn nur mit ihm will ich alt werden.

lg
freieheide

21.06.2010 19:30 • #5


M
Ich danke euch für eure Antworten!
Es tut gut mal darüber reden zu können und Meinungen von anderen zu hören.

Ich weiß, dass mir die Entscheidung keiner abnehmen kann, aber ich dreh mich halt im Kreis, weil ich nicht weiß was richtig ist.
Ich denke, ich werd da wohl noch einige Wochen drüber schlafen müssen, bis ich letzlich zu ner Entscheidung mal komme..

22.06.2010 00:40 • #6


M
Ich würde da auch nichts überstürzen und vielleicht ist bis zur endgültigen Entscheidung doch noch ein sinnvolles Gespräch mit Deinem Freund möglich. Ich wünsche es Dir!

22.06.2010 09:40 • #7

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