Ausbildung abbrechen - was beachten?

soulmate88
Hallo,

hatte glaub ich schonmal geschrieben, dass ich letztens beim Gesundheitsamt/sozialpsychiatrischen Dienst war. Mein Chef hat da auch nochmal angerufen und für heute einen Termin ausgemacht, also waren wir beide da und haben uns dort mit zwei Damen unterhalten (u.a. eine die ich vom letzten Mal kannte).Joa er hat so die Situation geschildert und gesagt, dass er mir halt helfen will usw.

Sind dann so in die Richtung Hamburger Modell gekommen. Muss das dann wohl Donnerstag mit meiner Psychologin und meiner Psychiaterin besprechen, mal sehen was die dazu sagen.

Weiß ja noch nicht viel über diese Art Wiedereingliederung, aber vielleicht bringt es ja was?!

Bin echt gespannt was die Ärztin dazu sagt, von ihr hängt ja dann so ziemlich alles ab. Ich hoffe ich kann diesmal wirklich klarmachen, dass ich nicht mehr kann und ich Hilfe brauche. Dazu dann also mehr am Donnerstag...

Dann war ich mit der einen Frau noch in der Begegnungsstätte, haben uns da mal alles angeguckt und so, aber ich glaube das wär nicht wirklich was für mich. Ist halt zweimal die Woche so ein Treffen mit unterschiedlichen Aktivitäten.

Liebe Grüße erstmal...
soulmate

17.08.2010 20:35 • #31


I
Ich kenne das Thema leider leider viel zu gut. Ich habe selbst meine Ausbildung im 3. Lehrjahr zur Ra-Fachangestellten abbrechen müssen, weil es einfach nicht mehr ging.
Mein Chef hatte kein Verständnis für meine Situation und hat mich extrem unter Druck gesetzt, vorallem, weil ich Nachmittags alleine im Büro war, und er mich brauchte.

Irgendwann habe ich es garnicht mehr geschafft, zur Arbeit zu kommen. Ich saß zwar jeden Morgen im Auto, und bin auf dem Weg zur Arbeit gewesen, aber während der
Fahrt habe ich so extreme Panikattacken bekommen, dass ich immer wieder umgekehrt bin, Berufsschule war auch nicht mehr möglich, damit fing das Problem eigentlich an.

Meine Ärztin hat mich dann erst mal krankgeschrieben, und ich wurde regelrecht von meinem Chef und Arbeitskollegin, die Vormittag da war, ausspioniert. Mehrfach am Tag
klingelte mein Handy, was denn jetzt los sei, wann ich wieder da wäre, usw. Wenn mein Handy nicht klingelte, dann bekam ich zu Haufe SMS. UND NEIN, es ging nicht darum,
um zu erfahren, wie es mir geht.

Wenn ich es dann nach 1-2 Tagen wieder zur Arbeit geschafft habe, war ich der Ar. der Nation. Ich wurde tagelang nicht mehr beachtet, ich war mehr oder weniger Luft und musste mir
meinen Status regelrecht erarbeiten.

Vorletzes Jahr im November habe ich dann gesagt, Arbeit gut und schön, Ausbildung ist sehr sehr sehr wichtig, aber es macht dich noch kaputter als es ist. Habe tagelang rumüberlegt
es gibt keine Entscheidung, die 100% zufriedenstellend ist. Die gab es für mich auch nicht. Aber ich habe mich für meine Gesundheit entschieden, und es viel eine ganz ganz große
Last von mir. Natürlich, habe ich jetzt eine abgebrochene Ausbildung zu verzeichnen, die in der heutigen wirtschaftlichen Lage, ein Genickbruch sein kann, aber wenn ein Arbeitgeber
Interesse an mir haben sollte, dann werde ich ihn auch überzeugen können. Nicht hinter jeder Entscheidung, die man trifft, steckt was Bößwilliges

Ich drücke Dir die Daumen, und hoffe, dass du für dich die richtige Entscheidung treffen wirst!

18.08.2010 10:21 • #32


A


Hallo soulmate88,

Ausbildung abbrechen - was beachten?

x 3#3


soulmate88
Wurde heute und morgen erstmal ganz krankgeschrieben.

Und ab Montag stufenweise Wiedereingliederung, hat geklappt
Fang erstmal mit drei Stunden arbeiten am Tag an.

Die Gespräche sind also ganz gut verlaufen, auch wenn es mir sehr schwer viel zu sagen, was ich mir wünsche und so... Aber jetzt bin ich erstmal zufrieden und schon etwas erleichtert.

19.08.2010 19:07 • #33


Nogua
Hallo soulmate, nicht jeder ist dafür geschaffen 8 Stunden am Tag zu arbeiten. Ist für mich auch unvorstellbar. Ich weiß, dass ich es nicht schaffen würde. Unser Leistungssystem ist schon extrem. Gut, dass du jetzt erst mal mit weniger Std weitermachen darfst. Viel Glück und Kraft weiterhin.

21.08.2010 19:52 • #34


soulmate88
Durfte mir heute wieder anhören, dass ich eine Schwachstelle im Betrieb bin.

Mein Chef wollte mit mir reden, weil er überlegt einen Unternehmensberater heranzuziehen, weil einiges verbesserungswürdig ist. Zuerst hat er mit zwei Kolleginnen von mir gesprochen und sich erstmal Vorschläge von denen angehört und so. Später hat er halt auch mit mir gesprochen und wenn sich jemand die Situation bei uns angucken würde, würde der sagen hier die Auszubildende...das geht ja so gar nicht...Schwachstelle... Und dann kamen wir auch schon wieder zu mir, wie ich denn das Hamburger Modell bis jetzt empfinde. Ich meinte so Arbeit läuft recht gut, der Theorieteil (Dienstag und Donnerstag ist für mich Lerntag) geht gerade gar nicht. Naja woran das denn liegt?! Mir gehts halt im Moment sehr schlecht hab ich gesagt. Viel mehr konnte ich dann auch gar nicht mehr sagen, er will mich gern verstehen... Aber ich kann ja schlecht sagen ja wie soll man denn vernünftig arbeiten und lernen wenn man su*z*dal ist...und nicht nur überlegt die Ausbildung abzubrechen sondern generell alles...

Als ich das mit der Schwachstelle zu meiner Kollegin gesagt hab, sagte sie nur autsch. Fand sie wohl auch ziemlich hart, vor allem weil wir ja wissen wie die Situation nun mal gerade ist.

26.08.2010 12:23 • #35


soulmate88
Heute hat mein Chef mal wieder mit mir geredet. Denn selbst in den drei Stunden bekomm ich nichts auf die Reihe. Mir gehts momentan wirklich schlecht. Er hat gesagt er will mir ja helfen, aber irgendwie ist das wohl noch nicht so das Richtige. Und er hat zum ersten Mal was zu dem R*tzen gesagt: Ich hab ja zu dir noch nie was gesagt wegen der R*tzerei, aber mich haben schon Kunden angesprochen...Wirft ja auch kein gutes Licht auf den Betrieb...und irgendwie wirds damit nicht besser sondern schlimmer...
Ich habe gesagt, dass ich wieder am Überlegen bin das Ganze zu beenden. Aber er meint Kündigung einer Ausbildung geht wohl von meiner Seite und auch von seiner nicht so einfach. Und wovon sollte ich dann leben, würde ich in diesem Fall überhaupt Geld vom Staat bekommen. Alternative dauerhafte Krankschreibung...aber wer unterstützt so eine Auszeit von ein zwei Jahren denn finanziell...

Ist es jetzt vielleicht wirklich am besten die Ausbildung erstmal brachzulegen? Ich kämpfe schon so lange aber es wird nicht...meine Psyche hindert mich daran. Ich weiß wirklich nicht weiter und habe ständig Su*zidgedanken... Ich weiß ich verbaue mir eine ganz große Chance, die vielleicht nicht wiederkommen wird. Aber vielleicht muss es jetzt so sein. Geht die aktuelle Gesundheit vor die finanzielle Sicherung durch Arbeit in den nächsten Jahren...?

31.08.2010 12:50 • #36


M
Hallo soulmate,

du solltest unbedingt über deine Verfassung mit deinen Ärzten bzw. Psychologen reden,
damit dir weiter geholfen werden kann.

Zitat:
Geht die aktuelle Gesundheit vor die finanzielle Sicherung durch Arbeit in den nächsten Jahren...?

Hierzu kann ich dir nur sagen, es ist sehr wichtig, dass man sich gesundheitlich stabilisiert und wenn das wieder
der Fall ist, wird es auch finanziell wieder besser laufen, sprich arbeitsmäßig.

31.08.2010 19:55 • #37


soulmate88
Hallo,

hatte heute Nachmittag auch wieder einen Termin beim Gesundheitsamt, hab wieder über ne Stunde mit der jungen Frau geredet, auch wegen Kündigungsgedanken usw...ihre Idee war noch n Gutachten...sie informiert sich da mal noch... (ist neu)
Morgen früh bin ich bei meiner Psychologin und dann werde ich mit ihr auf jeden Fall besprechen, ob es jetzt am Sinnvollsten wäre wieder stationär aufgenommen zu werden. Diesen Gedankenanstoß hat sie mir ja schon letzte Woche gegeben und langsam glaube ich auch, dass es das Beste wäre. Wirklich Therapie kann ich ja mit ihr auch nicht machen, weil ich ja momentan viel überlege ob Leben ja oder nein. Davon müsste ich ja erstmal wieder wegkommen... Aber wenn ich jetzt in eine Klinik gehe (kann mich die Ärztin einfach kurzfristig einweisen?) ist die ganze Sache mit der Wiedereingliederung auch wieder hinfällig, war dann wohl ein Fehlversuch. Aber die erhoffte Wirkung scheint es ja nicht zu bringen
Ja mal gucken was meine Psychologin morgen sagt, war in dieser Klinik noch nicht stationär, also wieder was Neues, ne Umstellung. Aber wenn ich ein paar Tage Vorbereitungszeit hätte, könnte ich es mir echt vorstellen in die Klinik zu gehen...mmhhh...

31.08.2010 20:27 • #38


M
Hallo soulmate,

ich finde es gut, dass du morgen mit deiner Psychologin das weitere Vorgehen besprechen willst. Du steckst den Kopf nicht in den Sand und scheinst eine Kämpfernatur zu sein. Mit dieser Stärke hast du gute Aussichten, dass es auch mal wieder besser wird.

31.08.2010 22:35 • #39


soulmate88
War bei meiner Psychologin, aber so wirklich kam da nichts raus bezüglich Klinik o.ä. Sie hat wieder eine Situation auf Arbeit mit mir analysiert und versucht zu verstehen, an welchem Punkt es mir schlechter ging.
Mein Chef hat sich auch nochmal erkundigt, wegen Kündigung, finanzielle Aussichten usw...

Wir sind jetzt zu dem Punkt gekommen, dass ich mir nochmal einen Termin bei der Ärztin geben lasse und der halt sage, dass das mit dem Hamburger Modell und den drei Stunden überhaupt gar nicht geht (würde mein Chef auch bestätigen).
Kann ich sagen mein Ziel ist erstmal eine dauerhafte Krankschreibung?! Ich muss komplett aus der Arbeit raus, sonst bring ich mich echt noch um. Es geht jetzt einfach nicht mehr.
Krankschreibung wäre in dem Sinne ja noch der Galanteste Weg... Kündigung brächte mir ja nur Nachteile und ich wäre auf dem Arbeitsmarkt vermittelbar. Aber eben dazu fühle ich mich nicht in der Lage.
Was soll ich der Ärztin denn sagen? Ich tu mich da immer so schwer Will einfach nur noch raus und zwar schnell, sonst komm ich echt noch auf dumme Gedanken...

01.09.2010 14:18 • #40


N
hi soulmate,
ich kann dir nur den rat geben deine situation deiner ärztin zu schildern und es ihr zu erklären. es ist manchmal ganz gut etwas entlastung zu wiederfahren, danach kann man sich meist besser daran machen lösungsansätze für probleme zu finden.

liebe grüße
niyu

01.09.2010 14:31 • #41


M
Hallo soulmate,

ich antworte dir mal per PN.

01.09.2010 18:14 • #42


soulmate88
Danke mag.

Nächste Woche Donnerstag hab ich einen Termin bei meiner Psychiaterin. Zu meiner Hausärztin brauch ich ja nicht gehen, glaub die wär vielleicht damit überfordert weil ja eigentlich jetzt die Wiedereingliederung läuft und außerdem hab ich das Gefühl, dass sie gar kein Interesse an mir und meinen Problemen hat und gar nicht über einen Lösungsweg nachdenkt, da kam bis jetzt noch nie irgendein Vorschlag außer vielleicht gehen Sie viel raus und schnappen frische Luft...
Also geh ich jetzt erstmal noch meine drei Stunden arbeiten und wer weiß, vielleicht passiert ja ein Wunder und ich krieg mich irgendwie zusammengerissen... Ab nächsten Donnerstag stehen eigentlich vier Stunden auf dem Plan...
Ich komm mir vor wie ne Heulsuse, meinem Chef fall ich nur zur Last, am liebsten würde ich mich echt in Luft auflösen...

01.09.2010 21:57 • #43


M
Hallo soulmate,

Zitat:
Nächste Woche Donnerstag hab ich einen Termin bei meiner Psychiaterin.
du solltest versuchen, einen frühere Termin zu bekommen. Weise darauf hin, dass es dir nicht gut geht und dann wird man dir mit Sicherheit einen früheren Termin geben.

02.09.2010 09:20 • #44


A


Hallo soulmate88,

x 4#15


soulmate88
Hätte eigentlich noch viel später einen Termin bekommen, das war schon der eheste Termin den ich rausholen konnte, hab am Telefon schon ein bisschen gebettelt... Die Ärztin hat halt nur wenig Stunden in der Institutsambulanz.

02.09.2010 16:48 • #45

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