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Angst um die Familie

D
Hi. Ich bin neu hier und würde gerne über etwas sprechen.
An sich weiß ich gar nicht wo ich Anfangen soll und ich will auch nicht fünf Din A4 Seiten mit einem mega Textblock hier hinterlassen, welcher viele Leute abschrecken würde.

Als erstes etwas Hintergrundgeschichte.

Zu meiner Person:
Ich bin 32 Jahre alt, bin seit 3 Jahren verheiratet (seit 5 Jahren zusammen) und haben zwei Kinder (Er 15, Sie 19, hat meine Frau mit in die Ehe gebracht). Ich habe einen guten Job und Januar 2019 wechsle ich in eine große Firma. Zuhause bin ich dafür zuständig, dass wir eine saubere Wohnung haben, einkäufe getätigt werden und das Kochen.
Ich leide unter Cluster-Kopfschmerzen, welche sich bisher unter sehr hohen Stress bemerkbar gemacht haben.

Zu meiner Familie:
Meine Frau hat eine 13 jährige Dro.karriere hinter sich und ist seit 13 Jahren auch clean. Sie leidet unter Depressionen und körperlichen Beschwerden. Sie hat keine Arbeit und ist fast den ganzen Tag daheim (außer es gibt mal Termine oder trifft sich mal mit wem). Sie hatte auch schon vor 3 Jahren einen Schlaganfall, von dem Sie zu fast 100% erholt hat.
Meine Tochter lebt bei Ihren Freund und wir sehen sie einmal die Woche, aber texten eine Menge.
Mein Sohn lebt bei uns, macht uns gerade einige Sorgen durch Alk. und Dro.missbrauch (schon 2 mal ausm Krankenhaus abgeholt und einmal von der Polizei) und haben deshalb auch bald das Jugendamt zu besuch. Er befindet sich schon in Therapie, aber manchmal passieren ausrutscher, aber das haben wir denke ich im Griff, zumindest mache ich mir keinerlei Sorgen was Behörden angeht.
Wegen dem Schlaganfall haben wir uns gegen ein weiteres Kind entschieden und haben uns stattdessen einen Hund geholt (5 Monate alt), welchen wir jetzt seit einer Woche bei uns haben.

Zum Problem:
Ich habe oft sehr starke Angstzustände. In diesen Momenten, bin nicht aufnahmefähig. Andere (Familie, Freunde, Kollegen) bekommen dies nie mit, weil das Gespräch passiv fortgesetzt wird mit Ok, Aha u.s.w. während in meinem Kopf schreckliche Szenarien abgespielt werden. Sohn übertreibt bei einem seiner Exzesse und das wars. Meine Frau wird angegriffen oder ähnliches oder unser neuer Hund wird Ziel von Gewalt. In solchen Momenten habe ich die Angewohnheit meiner Frau per Whatsapp zu schreiben oder sogar anzurufen, um einfach nur die Gewissheit zu haben, dass nichts passiert ist. Wobei ich sagen muss, dass ich jede Woche mindestens einen Anruf bekomme, wo etwas passiert ist. Jetzt nicht so fatale, aber mal zur Polizei oder was weiß ich Jetzt wo wir noch den Hund zusätzlich haben, denke ich dass es sogar häufiger passiert als davor. Wenn die Person anwesend ist, habe ich keine Probleme. Zur Not habe ich die Situation unter Kontrolle oder kann das Übel abwehren (ist häufiger schon vorgekommen).
Wie erwähnt trete ich in knapp 2 Monaten eine neue Stelle in einer großen Firma an und da ich Alleinverdiener bin, ist das auch ziemlich wichtig (manche nennen mich Workaholic, da ich innerhalb von 3 Jahren um die 900+ Überstunden geleistet habe).
In der neuen Stelle habe ich nicht die Freiheiten die ich jetzt besitze und ich weiß nicht wie ich dann mit den Angstzuständen umgehen soll. Ich kann nicht einfach mal raus und telefonieren oder so. Ich kann nicht von Meeting zu Meeting hüpfen und weitermachen ohne mich an irgendetwas zu erinnern.

Ich würde gerne noch mehr schreiben, aber ich belasse es erstmal dabei.
Was sollte ich da am besten machen?

20.11.2018 18:32 • #1


Camilla-v
Hallo,
es hört sich so an als wärst du in einer echten Zweckmühle. Es ist anscheinend unausschlagbar dass du den Job nicht annimmst, aber um ehrlich zu sein würde ich es dir auch nicht raten. Diese Angstzustände sind nachvollziehbar und leider nicht einfach mal so abzustellen. Und so wie es aussieht machen sie dir echt zu schaffen, was bei deinem neuen Job alles anderen als vorteilhaft ist. Wenn ich du wäre würde ich erstmal versuchen selber eine Methode zu finden wie du mit ihnen klar kommst. Wenn du es aber nicht schaffst, dann würde ich einen professionellen Therapeuten aufsuchen. Es ist vollkommen ok bei so einer Lebenslage Hilfe zu beanspruchen.
Ich sende viel Kraft und Unterstützung.

Camilla

21.11.2018 01:01 • x 1 #2


A


Hallo DDDavy,

Angst um die Familie

x 3#3


D
Vielen Dank für die Antwort.
An sich habe ich keine Abneigung gegen Therapeuten. Hatte wegen einem Burnout schon Verhaltenstherapie, aber Zeitlich gesehen... naja. der Tag hat nur 24 Stunden von dem ich 4-5 Stunden schlafe.

Aktuell versuche ich mir selbst zu sagen, dass alles in Ordnung ist. Sonst hätte ich das schon längst mitbekommen. Hilft teilweise. Die Angst ist dann nicht so doll denke ich, aber sie hält länger an.

Ich versuche es einfach weiter und gucke ob es sich verbessert.

21.11.2018 17:48 • #3


Pilsum
Hallo DDDavy,

wie ich hier lese, powerst Du ganz schön viel.
Zitat:
Was sollte ich da am besten machen?


Ich finde es nicht einfach, Dir einen Rat zu geben. Am besten weißt Du selbst, was Du
machen solltest.
Du kannst nicht für alle mitdenken. Lasse den anderen in Deiner Familie so viel Freiheit, wie Du es für Dich
verantworten kannst.
Selbstbewusst wird vor allem der, der immer mal auf die Nase fällt und sieht, dass er danach wieder aufstehen
kann und dann geht es weiter.
Zitat:
Ich habe oft sehr starke Angstzustände. In diesen Momenten, bin nicht aufnahmefähig.


Kann das von Deiner sehr hohen Arbeitsbelastung kommen.
Wie oder womit entspannst Du Dich in Deiner wenigen freien Zeit.
Schaffst Du dies überhaupt noch?

Viele Grüße

Bernhard

22.11.2018 22:11 • #4

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