Die Angst im Job zu Versagen

Knoten
Hallo,

ich habe Heute etwas an mit festgestellt, dass mir garnicht behagt.

In mir drehen sich Gedanken. Ich würde gerne Arbeiten gehen, ich habe meinen Job immer gerne gemacht, ich bin in einem festen Arbeitsvertrag und mein Arbeitgeber würde sich freuen mich wiederzusehen.
Bis dahin hört es sich gut an. Aber nun...

Ich habe Angst wieder zu Versagen, Angst meinen Arbeitgeber und meine Kollegen zu enttäuschen. Ich traue mir nichts mehr zu, fühle mich müde und möchte mich am liebsten verkriechen. Zudem mein Problem mit dem EU-Rentenantrag. Da habe ich wohl einiges verschlafen.
Es liegt eine exzistentlielle Angst in mir, die Angst mich nicht selber versorgen zu können und sei es eben über eine EU-Rente. Das schnürt mir im bildlichen Sinne die Luft ab. Es stieht mir die Energie, die ich so sehr brauchen würde, um für mich und um mich, mein Leben wieder in erfreulichere Bahnen zu leiten, zu Kämpfen.

Ich könnte heulen und schreien, möchte rennen und den Schmerz darüber wegatmen, doch ich fühle mich wie gelähmt. Wie immer lässt meine Seele einen solchen Ausbruch nicht zu. Den, wenn ich weine, bekomme ich doch nur dafür noch Schläge, damit ich auch einen Grund zum weinen habe. So bin ich erzogen.

Ich möchte Arbeiten, ich möchte wieder Leben, ich möchte Lachen und auch mal richtig kaputt sein, aber von angenehmen Dingen und nicht von einer seelischen Qual.
Ich möchte mich spüren, meinen Körper, meine Kraft, Energie, den Willen etwas zu erschaffen. Stolz auf mich sein können. Doch in mir ist nur Dunkelheit, die mich erdrückt und mir die Luft zum Atmen nimmt.

Es ist die Angst, die ich habe, Angst zu versagen. Ich hasse diese verdammte Krankheit und das Gefängnis, in das sie mich zwingt.

16.07.2012 09:29 • #1


Pyxidis
Hallo Knoten,

ich habe Deinen Beitrag gelesen und mir ging es ähnlich als ich noch akut depressiv war. Auch ich habe mir nichts mehr zugetraut und hatte Angst vor allem.

Jetzt geht es mir wieder gut, ich bin stabil und sehr selbstbewußt. Der Weg führte darüber, daß ich mich wieder an allem versucht habe, vor dem ich Angst hatte. Während der Wiedereingliederung hatte ich Panikattaken im Büro und wollte mehrmals kündigen, weil ich mir nicht vorstellen konnte, jemanls wieder in dem Büro zu sitzen ohne Panikattaken. Mein Chef lies mich nicht (Gott sei Dank) und es lief darauf hinaus, daß ich zunächst von Zuhause arbeiten durfte. Nach einiger Zeit habe ich mich sukksessive wieder ins Büro getraut. Erst an einem Tag, ein paar Stunden, dann an zwei Tagen uns so weiter. Irgendwann war die Angst verschwunden.

So habe ich es mit allem gemacht. Mich immer wieder getraut. Langsam begonnen und wenn eine Sache gut geklappt hat, die nächste in Angriff genommen. Und immer nur in kleinen Schritten und in meinem Tempo. Und mir viel Hilfe dabei gegönnt.

Gleichzeitig habe ich akzeptiert, daß mein Körper eben so verrückt spielt, ich müde bin, Panikattaken habe, und und. Und mir vor allem ein mögliches Versagen nicht übel genommen. Ich muß nicht mehr perfekt sein, darf Fehler machen, verzeihe mir alle meine Fehler. Erkenne an was ich schon alles geleistet habe.

Und da ich keine Angst mehr habe zu versagen, weil ich Versagen nicht mehr als Schmach empfinde, ist der Druck natürlich auch weniger geworden.

Mittlerweile habe ich sogar noch ein größeres Selbstbewußtsein als früher und fühle mich nicht mehr hilflos.

Also, dieser Zustand in dem Du Dich jetzt befindest, muß nicht so bleiben. Aber Du verlangst ganz schön viel von Dir. Da schwirrt mir ja schon der Kopf davon, wen ich das alles lese. Akzeptiere doch erstmal, daß Du krank und müde bist und überfordere Dich nicht. Erst durch diese Akzeptanz, kannst Du dann kleine Schritte machen in ein schöneres Leben.

Daß Du einen so guten Rückhalt bei Deinem Arbeitgeber hast, ist schon mal eine super Voraussetzung.

Aber jetzt solltest Du anfangen, Dich anzunehmen, Deine Bedürfnisse zu erkennen, Dir eine liebevolle Freundin zu sein.

So jetzt habe ich schon ganz schön viel geschrieben. Sorry, wenn's zuviel war. Ist eh gut, Du nimmst von meinen Vorschlägen nur das, was auf Dich paßt.

Alles Gute
Pyx

11.09.2012 12:25 • #2


L
Hallo, mir geht es fast genauso.. Ich wurde letzten November gekündigt aufgrund des langen Ausfalls der Depression-vier Wochen.. Seitdem habe ich nichts mehr gearbeitet.. Bin 24 und ungelernt und weiss auch nicht,was ich tun soll. Ich habe regelrechte Panik vorm Arbeitsamt. Ich hab nächsten Monat einen Termin dort beim Fallmanager zum ersten Mal in der neuen Stadt. Er weiss also noch nicht genau, was mit mir ist.. Ich gehe nächste Woche erstmal zu meinem neuen Hausarzt-da ich ja umgzogen bin- und lass mir wieder was verschreiben,da ich lange nichts genommen habe an Antidepressiva.. Nicht gut.. Ich weiss.. Bin auch sehr gereizt momentan und diese Stimmungsschwankungen machen mir sehr zu schaffen. Also ich habe aber einige Bewerbungen geschrieben und hätte letzten Dienstag sogar ein Vorstellungsgespräch gehabt und im letzten Augenblick abgesagt, weil ich totale Angst davor bekam.. Ich bekam Herzrasen, zitternde Hände und hab geheult, weil ich das nicht schaff. Ich weiss, dass ich das nicht kann.. Und nun muss ich das dem Arbeitsamt wieder erklären.. Ich hab so nen Bammel.. Will nicht, dass der mich irgendwo rein stecken könnte, weil ich weiss, dass ich dazu nicht in der Lage sein werde.. Was soll ich tun?

15.09.2012 00:19 • #3

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