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Alltag mit Partner, Kind und Beruf klappt nicht mehr!

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Hallo liebe Community,

Leider wird mir aktuell bewusst, wie sehr ich mich die letzten Jahre überfordert habe. Mein Sohn ist mittlerweile 8 Jahre alt und ich habe diverse Probleme mit ihm, durch mein Versagen (zu viel gearbeitet bzw die Ausbildung war mir wichtiger, kaum Zeit gehabt). Ich selbst bin 24, habe ihn also mit 16 bekommen. Auch hier sind mir durch meine aktuelle Therapie einige unschöne Dinge klargeworden. Ich fühle mich, als wäre ich damals überredet worden, ihn zu behalten. Ich wusste schon damals, dass ich es emotional nicht schaffen werde, habe es aber ignoriert, da mir Hilfe versprochen wurde. Diese wurde dann aber von meiner Mutter verworfen, denn ich hätte ja die Familie kaputt gemacht (musste ins Mutter Kind Heim und danach wollte ich natürlich nicht mehr Nachhause, sondern eine eigene Wohnung). Meine Familie ist stark toxisch und hat mir einige emotionale Steine in den Weg gelegt. Meine Mutter sagte zu meinem Sohn Dinge wie: Die Mama hat keine Lust auf dich, wenn sie könnte, würde sie dich aussetzen. Ohne Worte. Mein Sohn war nach der Trennung vom Vater und dem Umzug zurück zu meiner Mutter sehr aggressiv zu mir. Das hat sich zum Glück durch meinen jetzigen Partner (vor bald 1,5 Jahren kennengelernt und iwann zusammengezogen) gelegt. Nur ein Problem bleibt - das belastet zur Zeit das Zusammenleben Zuhause - mein Sohn nässt nachts ein und möchte wieder ein Baby sein. Durch meine Mittelgradige Depression (Antidepressivas steht auch im Raum) habe ich nicht das nötige Durchhaltevermögen, um das Problem zu beseitigen oder Ärzte abzuklappern. Durch die Vollzeitarbeit werden mir da auch viele Steine in den Weg gelegt.

Ich habe nichtmal Kraft, die täglichen Aufgaben ordentlich zu erledigen. Es gab schon oft die Situation, dass ich, heulend wie ein Schlosshund, das Geschirr gespült habe oder den Boden gewischt habe oder ähnliches. Es bricht dann einfach komplett ein und irgendwann muss ich mich hinsetzen oder schlafen, um nicht komplett die Nerven zu verlieren. Ich übersehe dann vieles und es ist letztendlich immer noch dreckig. Symptome eines Nervenzusammenbruchs zeigen sich ziemlich schnell. Da reicht schon ein nicht so einfühlsamer Satz (zb andere bekommen das auch hin, stell dich nicht so an), in dessen mein Partner langsam immer öfter rutscht, weil er es nicht nachfühlen kann.


So ist es auch auf der Arbeit. Ich quäle mich jeden Morgen dorthin und hoffe, dass mir niemand begegnet. Das ist nur leider als Erzieherin schwer. Elternkontakt, Kleinkinder um mich herum, schwierig. Die Kinder geben mir meist etwas Kraft, weil sie meine Gefühlslage spüren. Sie kommen dann zu mir und wir führen witzige Gespräche oder ich werde in deren Spiel verwickelt. Die kleinen sind meist erst 1-2,5 Jahre alt. Deren Spielverhalten lenkt mich etwas ab. Trotzdem ist es meine Aufgabe, ihnen ein Vorbild zu sein und sie zu fördern. Da fängt es dann wieder an. Ich bekomme Schuldgefühle, weil deren Leichtigkeit automatisch als kleine Ablenkung wirkt (was ja eigentlich schön und bereichernd ist, sie geben mir etwas zurück, was ich ihnen normalerweise gebe). Aber ich fühle mich absolut nicht gut damit. Als Erziehungsperson sollte man stark und stabil sein und nicht so ein Wrack wie ich zur Zeit, welches sich stets anstrengen muss, um nicht in Tränen auszubrechen.

So zu meinem Sohn. Er ist zwar schon älter, aber er bekommt die volle Dröhnung Zuhause ab. Nach der Arbeit bin ich meistens, vom vielen Verdrängen und Verbergen, so müde, dass ich mich Zuhause meist hinlege und direkt einschlafe. Er muss sich ganz oft sein essen selbst machen und ich würde sagen, ich vernachlässige ihn ganz klar. Ich habe keinen Überblick, was er in der Schule macht geschweige denn was er alles schon kann und wo er Probleme hat. Wir reden kaum. Ich bin ganz oft genervt bei Kleinigkeiten. Unternehmungen gab es vor 3 Jahren sehr viele, jetzt kaum noch bis gar nicht.

Es reicht auch in der Partnerschaft nicht. Manchmal lehne ich Zweisamkeit ab und schlafe vorher ein, weil mir irgendwann einfach die Augen zufallen und mein Gehirn abschaltet.

Krank bin ich auch sehr oft. Psychosomatische Symptome hatte ich schon als Kind häufig.

Es droht einfach alles einzustürzen, vorallem meine Fassade der letzten Jahre. Niemand bemerkt, wie schlecht es mir geht, weil ich meist stark, lebensfroh, aufgeschlossen und leistungsstark auf andere wirke. Ich könnte trotzdessen durch die vielen Fehltage meinen Job verlieren. Ohne Job kein Geld für meine Schulden und Lebensmittel. Und so weiter.

Alles, was ich dazu denke ist:
Egal, wird schon wieder. Und wenn nicht, kann ich's immer noch beenden. Das ist vielleicht die bessere Option. Ich hoffe ich bekomme schnell Krebs o.ä., dann erledigt es sich von alleine. Ich suche mittlerweile auch gezielt nach Anzeichen oder schade mir gezielt, um schneller krank zu werden.
Es fehlt mittlerweile einfach jeglicher Antrieb und vorallem der Sinn. Hieran merke ich, wie schnell die Krankheit doch fortschreiten kann bzw, dass es tatsächlich eine Krankheit ist und nicht nur eine Phase.
Meine Lebensumstände passen auch einfach nicht zu einem Kind. Teilweise überkommt mich das Gefühl, meinen Sohn genau jetzt direkt wegzugeben, Kindeswohlgefährdung zu melden oder ähnliches, um ihn zu schützen. Ich habe mich beim Jugendamt vor Monaten tatsächlich gemeldet. Es wird eine Einrichtung für ihn gesucht, jedoch sind die meisten voll. Somit überfordert mich der Alltag weiterhin und es gibt keinerlei Entschärfung, was es gerade deutlich schlimmer macht. Mir gefällt der Gedanke absolut nicht, ich war anfangs immer eine stolze Mutter und habe nur positives Feedback bekommen. Ich frag mich, wo mein altes Ich hin ist :/

Danke fürs zuhören.
Habt ihr ähnliches erlebt und wie seit ihr da rausgekommen bzw wie habt ihr es gelöst?

08.02.2023 10:06 • x 1 #1


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Antidepressivas sollte eigentlich ADHS* heißen

08.02.2023 10:08 • #2


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Hallo xJasmynx,

Alltag mit Partner, Kind und Beruf klappt nicht mehr!

x 3#3


aurora333
Liebe @xJasmynx es tut mir leid, dass Du es im Leben so schwer hattest , und Du noch als Kind ein Kind austragen und dafür sorgen musstest. Das ist eine grosse Überforderung, und es ist verständlich, dass irgendwann ein Zusammenbruch geschieht.

Du solltest Dir ganz dringend Hilfe holen. Geh zu Deinem Hausarzt oder Psychiater, und lass Dich beraten. Ferner denke ich , dass Dir eine Psychotherapie bestimmt hilft, denn Du warst weitgehend allein mit allen Deinen Sorgen. Es ist gut, hast Du Dich im Forum gemeldet !
Sei willkommen ! Und tue etwas FÜR DICH...es ist höchste Zeit. Alles Liebe und viel Erfolg.

08.02.2023 11:08 • x 3 #3


Kasumi
Hallo @xJasmynx, ich habe meinen Sohn zwar erst sehr spät bekommen, kann aber eine ähnliche Geschichte erzählen und kann sehr gut nachempfinden, wie es Dir geht. Wenn man nur noch funktionieren soll und einfach nicht mehr kann. Wenn man zur Herkunftsfamilie am liebsten den Kontakt abbrechen will, weil sie es nicht wirklich gut mit einem meinen, die Arbeit alles von einem verlangt und auch der Partner immer weniger Verständnis zeigt. Ich kenne die Schuldgefühle, die man seinem Kind gegenüber hat, weil man es einfach nicht besser machen kann. Und wenn man keine Kraft hat, sich auf nichts mehr freut und nur noch froh ist, dass wieder eine Woche vorbei ist...

Hol Dir unbedingt Hilfe, beim Hausarzt oder einer psychologischen Beratungsstelle. Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, in eine Akutklinik für Familien zu gehen? Das würde sehr wahrscheinlich schneller klappen als das Warten auf einen Therapieplatz. Da könnte Dein Sohn Dich auch als Patient begleiten, bestimmt täte das Euch beiden gut.

Gib Dich nicht auf! Es ist keine Schande, Dir von aussen Hilfe zu holen.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und glaub mir, irgendwann geht es wieder bergauf!

08.02.2023 11:44 • x 4 #4


Ziva
Liebe Jasmyn,
.. hui, da hatte ich eine ganz dicke Gänsehaut beim Lesen..

Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen. Ich denke auch, dass das wichtigste nun ist, dass du dir Hilfe holst.
Mach einen Termin bei deinem Hausarzt, mit dem du das bereden kannst. Er/sie wird Tipps und Lösungen für dich parat haben.

Auch finde ich die Idee einer Mutter-Kind-Kur oder einer Mutter-Kind-Reha nicht schlecht.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Zeit zu Zweit für euch förderlich sein wird. Ausserdem kann dein Sohn dort gut betreut werden, wenn du in der Therapie steckst.

Man spürt beim Lesen ganz deutlich, wie viel zu viel dir alles geworden ist. Ich denke, genauso weitermachen wie bisher ist keine Option. Hol dir Hilfe, ganz unbedingt.

Alles Liebe,
Ziva*

08.02.2023 13:04 • x 3 #5


Nuance
Ich war schon erschüttert über das Einnässen des Kindes und dessen Wunsch, wieder ein Baby zu sein.
Das klingt überhaupt nicht gut.

Spontan kam mir der Gedanke an eine Mutter-Kind-Kur. Nur Du und Dein Kind. Ganz für ihn da sein. Er ist die Hauptperson. Kein störender Partner mit Ansprüchen. Dein Kind ist wichtiger als er. Er ist erwachsen.
Es ist Deine Aufgabe, ihn bestmöglich vor Verletzungen, Traumata, Enttäuschungen zu beschützen.
Auch herauszufinden, wie er die Beziehung zwischen Dir und ihm - wirklich - sieht. In Bezug auf Dich und getrennt davon in Bezug auf sich. So kindlich die Antwort auch sein mag. Kinder fühlen sehr sensibel.

Und es wäre keine Option, den Job aufzugeben und nur für ihn da zu sein?
Bevor ich ein Kind aus Stress-Gründen abgeben würde, würde ich meinen Job aufgeben.
Aber mir fehlen natürlich auch unzählige weitere Infos zur Gesamtsituation.

Diese Überlegung mit dem Heim...
Hmm - es könnte ihm den Rest geben.

Es scheinen so viele unbedachte Worte zu fallen. Man kann sie nicht zurücknehmen. Und die verletzenden, aggressiven werden vom Adressaten meist nicht vergessen.

Ihr könntet Sprache zum Thema machen und euch darauf einigen, vorsichtiger zu werden.
Und da selbst der Satz: Ich liebe Dich hasserfüllt hinaus geschrien werden kann - sollte man auf die Betonung achten.
Eine gewisse neue Disziplin in Bezug auf Sprache und Ausdruck einzuführen. Und fleißig zu üben...

Ob Du dem Kind Deine Überlegungen in Bezug auf eine Heimunterbringung bereits offengelegt hast oder es vorhast?
Ob du ihn wortlos vor vollendete Tatsachen stellen willst?

Ich wage keinen Ratschlag. Doch ich sehe die Gefahr, dass es sein Leid verschlimmert - falls Du nicht die richtigen Worte finden solltest. Und er keine Liebe spürt. Du solltest es ihm so erklären, dass er an der nicht zweifelt.
Das halte ich für ein extrem anspruchsvolles Unterfangen.

Ich hoffe, Du tust das Richtige - für Dein Kind und Dich.

08.02.2023 18:02 • x 1 #6


Ziva
Es gibt Möglichkeiten und Lösungen.

Wenn man dich tatsächlich damals dazu überredet hat, das Kind zu behalten und auch wenn man dir Hilfe zugesagt hat, die nicht eingetroffen ist, dann ist das schlimm, besonders mit 16, denk ich. Und eine toxische Mutter/Familie macht die Sache nicht leichter. Trotzdem gehört dein Sohn zu dir. Er hat sonst niemanden. Du hast die Schule geschafft, die Ausbildung, du hast einen Job. Das ist gut!

Du merkst nun aber, dass vieles durcheinander gerät. Du bist erschöpft, du bist müde. Du schleifst dich zur Arbeit, hast dort eine Verantwortung, kriegst es vielleicht nur noch gerade so hin, kommst nach Hause und musst dich noch um den Haushalt kümmern, das Abendessen kochen, aufräumen, Hausaufgaben nachschauen... doch für all diese Dinge hast du keine Kraft mehr. Das ist mal ok. Aber auf Dauer überhaupt nicht gut.

Es ist an der Zeit zu handeln ! Für dich, für deinen Sohn, für euch zusammen.

Geh zu deinem Hausarzt, lass dich krank schreiben, mach eine Therapie, komm zur Ruhe, nimm dir Zeit für dein Kind und gib ihm deine mütterliche Zuneigung, nach der er im Stillen schreit...

08.02.2023 19:59 • x 2 #7


M
@xJasmynx
Ich kann mich den anderen nur anschließen.
Dein Job sollte gerade an letzter Stelle stehen. Lass dich krankschreiben, das scheint gerade dringend nötig zu sein. Deine Gesundheit und die deines Kindes sollte an erster Stelle stehen. Ich kann sehr gut verstehen, dass dir alles zu viel geworden ist. Ich war in einer ähnlichen Situation nur vier Jahre älter und mit Zwillingen. Meine Tochter hat auch wieder eingenässt. Ein Baby sein zu wollen ist ein Hilfeschrei nach Aufmerksamkeit und Liebe. Ich verstehe deine Gedanken in dieser scheinbar ausweglosen Situation, aber dein Kind braucht dich. Wenn du ihn weggibst, wird es für ihn höchstwahrscheinlich noch schlimmer. Er wird auch als Erwachsener darunter leiden. Als erstes solltest du zum Arzt gehen, dich krankschreiben lassen und gleichzeitig einen Antrag für eine Mutter-Kind-Kur ausfüllen lassen. Hier findest du Informationen und eine Beratungsstelle in deiner Nähe https://www.muettergenesungswerk.de/spe...HgQAvD_BwE

Such nach einem Therapeuten, vielleicht gibt es in deiner Nähe auch eine Instituts Ambulanz, die haben meist kurzfristig Plätze und überbrücken die Zeit, bis du eine Therapeuten gefunden hast.
Jetzt bist nur du und dein Sohn wichtig.

Ich wünsche dir alles Gute und ganz viel Kraft. Es wird besser werden. Dass du deine Situation erkennst ist ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

08.02.2023 21:52 • x 3 #8


Stefan1985
Zitat von xJasmynx:
Leider wird mir aktuell bewusst, wie sehr ich mich die letzten Jahre überfordert habe. Mein Sohn ist mittlerweile 8 Jahre alt und ich habe diverse Probleme mit ihm, durch mein Versagen (zu viel gearbeitet bzw die Ausbildung war mir wichtiger, kaum Zeit gehabt). Ich selbst bin 24, habe ihn also mit 16 bekommen. Auch hier sind mir durch meine aktuelle Therapie einige unschöne Dinge klargeworden. Ich fühle mich, als wäre ich damals überredet worden, ihn zu behalten.

Hey,.
Ich fühle wenn ich diese Zeilen lese extrem viel Schmerz und selbst Zweifel. Das kenne ich auch in bestimmten ähnlichen Situationen. Erstmal ist es schön das du dich hier äußerst, dafür danke ich dir .
Doch du hast dich doch auch für deine Ausbildung entschieden um finanzielle Sicherheit zu haben und für dein Sohn Finazelle Sicherheit zu haben . Da muss ich sagen das hast du super gemacht und davor ziehe ich den Hut. Denn diese Entscheidung zu treffen erfordert Stärke!
Versuche stolz auf dich zu sein und versuche zu sehen das du in diesen Moment das beste gegeben hast und du die beste version warst die du zu dieser zeit, sein konntest .

Zitat von xJasmynx:
Nur ein Problem bleibt - das belastet zur Zeit das Zusammenleben Zuhause - mein Sohn nässt nachts ein und möchte wieder ein Baby sein. Durch meine Mittelgradige Depression (Antidepressivas steht auch im Raum) habe ich nicht das nötige Durchhaltevermögen, um das Problem zu beseitigen oder Ärzte abzuklappern. Durch die Vollzeitarbeit werden mir da auch viele Steine in den Weg gelegt.

Hier würde ich dir auch zu einer Krankschreibung raten , denn mit Vollzeit arbeit sind einen sehr oft Zeiten der Ärzte im Wege und so natürlich auch die Zeit. Du machst dir verständlicher Weise Sorgen und möchtest Hilfe suchen ,doch wenn man arbeit hat hat man schwer chance um Ärzte auf zu suchen .
Eine Krankschreibung wäre hier schon eine gute Option.
Es ist natürlich schwer das alles von Außen her zu beurteilen und die ein oder andere Option auf zu zeigen.
Doch wir nehmen Anteil an deiner Situation . Wir wissen wie schwer es ist sich ein zugestehen das es so nicht weitergeht und der Schritt zum Arzt nicht viel leichter ist ,doch es wird dir erst einmal den drück mit der Arbeit nehmen.
Du machst es super versuch dir das bewusst zu machen und dies zu sehen .

Zitat von xJasmynx:
Ich habe nichtmal Kraft, die täglichen Aufgaben ordentlich zu erledigen. Es gab schon oft die Situation, dass ich, heulend wie ein Schlosshund, das Geschirr gespült habe oder den Boden gewischt habe oder ähnliches. Es bricht dann einfach komplett ein und irgendwann muss ich mich hinsetzen oder schlafen, um nicht komplett die Nerven zu verlieren. Ich übersehe dann vieles und es ist letztendlich immer noch dreckig. Symptome eines Nervenzusammenbruchs zeigen sich ziemlich schnell. Da reicht schon ein nicht so einfühlsamer Satz (zb andere bekommen das auch hin, stell dich nicht so an), in dessen mein Partner langsam immer öfter rutscht, weil er es nicht nachfühlen kann.

Wie bereits geschrieben solltest du für dich den Weg zum Arzt finden . Ich ,aus meiner Sicht denke das die der richtig Schritt wäre um auch für dich Ruhe zufinden und auch Ruhe für dein Sohn zufinden sowie zu erlangen.

Zitat von xJasmynx:
Als Erziehungsperson sollte man stark und stabil sein und nicht so ein Wrack wie ich zur Zeit, welches sich stets anstrengen muss, um nicht in Tränen auszubrechen.

Es ist richtig was du schreibst doch ganz würde ich das nicht unterschreiben.
Warum solltest du Lein Vorbild sein ,nur weil du ihnen zeigst das Gefühle zu haben in Ordnung ist . Gerade in der heutigen Zeit, finde ich es für die Kids eine enorme wichtige Erfahrung.gerade in dieser Zeit. Vielleicht kann dir diese Sicht helfen.

Zitat von xJasmynx:
So zu meinem Sohn. Er ist zwar schon älter, aber er bekommt die volle Dröhnung Zuhause ab. Nach der Arbeit bin ich meistens, vom vielen Verdrängen und Verbergen, so müde, dass ich mich Zuhause meist hinlege und direkt einschlafe. Er muss sich ganz oft sein essen selbst machen und ich würde sagen, ich vernachlässige ihn ganz klar. Ich habe keinen Überblick, was er in der Schule macht geschweige denn was er alles schon kann und wo er Probleme hat. Wir reden kaum. Ich bin ganz oft genervt bei Kleinigkeiten. Unternehmungen gab es vor 3 Jahren sehr viele, jetzt kaum noch bis gar nicht.

Das mach natürlich ein schlechtes Gefühl und ich kenne es zu gut .Nur habe ich eine fast 2 Jahre lange Draufsicht und war dennoch mitten drin . Auch hier würde ich sagen das deine Psyche deutlich zeigt das du dich rausnehmen lassen solltest . Es müssen und sollte dir nicht unangenehm sein ,auch wenn ich dieses Gefühl gut verstehen . Dennoch denke ich ,daß es erst ein Mal die absolute richtige Entscheidung wäre sich Krankschreibung zulassen um Ruhe zu finden ,für dich und deinen Sohn.

Zitat von xJasmynx:
Es droht einfach alles einzustürzen, vorallem meine Fassade der letzten Jahre. Niemand bemerkt, wie schlecht es mir geht, weil ich meist stark, lebensfroh, aufgeschlossen und leistungsstark auf andere wirke. Ich könnte trotzdessen durch die vielen Fehltage meinen Job verlieren. Ohne Job kein Geld für meine Schulden und Lebensmittel. Und so weiter.

Das kennen wir alle ,auch ich habe dieses Problem. Doch krampfhaft weiter zu machen ,macht die innerliche Situation für dich nur noch schlechter. Wir können nur sehr schwer Heilung finden und einher weiter zu arbeiten .
Du hast eine gute Ausbildung und wenn du objektiv schaust ,weißt du das Erzieherinnen gesucht werden und wenn du in deiner Kraft bist und Heilung fandest , kannst du deinen anspruchsvollen Job und auch sehr Verantwortungsvollen Job, wieder arbeit finden wirst . Kündigungen bei einer Krankschreibung ist aber auch nicht ganz so einfach .

Zitat von xJasmynx:
Alles, was ich dazu denke ist:
Egal, wird schon wieder. Und wenn nicht, kann ich's immer noch beenden. Das ist vielleicht die bessere Option. Ich hoffe ich bekomme schnell Krebs o.ä., dann erledigt es sich von alleine. Ich suche mittlerweile auch gezielt nach Anzeichen oder schade mir gezielt, um schneller krank zu werden.
Es fehlt mittlerweile einfach jeglicher Antrieb und vorallem der Sinn. Hieran merke ich, wie schnell die Krankheit doch fortschreiten kann bzw, dass es tatsächlich eine Krankheit ist und nicht nur eine Phase.

Hierzu möchte ich nur schreiben das ich diese Gedanken uns Sichtweisen absolut nach vollziehen kann . Doch wenn du deine gefühlswelt so wie jetzt ,hier niederschreibst ,hilf es etwas . Doch eines möchte ich dir nah legen ,viele hier empfinden deine Gefühle nach und können sich in deine Situation extrem gut rein zu versetzen .

Zitat von xJasmynx:
Ich frag mich, wo mein altes Ich hin ist :/

Das alte du steck in dir nur kannst du es nicht sehen ,aber du bist in dir !

Zitat von xJasmynx:
Danke fürs zuhören.
Habt ihr ähnliches erlebt und wie seit ihr da rausgekommen bzw wie habt ihr es gelöst?

Ich danke dir das du das alles so offen niedergeschrieben hast .

Du solltest dich wie gesagt Krankschreibung lassen ,denn du brauchst die Zeit. Ich kenne es aus 2 Jahren Beziehung auch recht gut .

09.02.2023 00:33 • x 1 #9


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Danke auch an alle anderen !

@Stefan1985
Ich habe auch das Gefühl, dass eine Krankschreibung, wahrscheinlich auch für längere Zeit, gut tun würde. Die Arbeit ist fast unerträglich, emotional schaffe ich es echt selten. Am Tag verdränge ich das Gefühl, Zuhause fühlt es sich an, als würde ich gleich zusammenbrechen, weil ich überhaupt keine Kraft mehr für meine Familie habe. Das macht mich meistens auch echt sauer. Wenn ich Mal eine Woche Zuhause bin, bin ich wie ausgewechselt. Kraft, den Haushalt ordentlich zu machen, meinen Sohn und meinen Partner strahlend empfangen und mich auch wirklich aufrichtig freuen, wenn sie Zuhause sind.... Das ist unter der Woche wie weggeblasen. Auf der Arbeit baue ich zur Zeit auch nur noch Mist und habe fast eine Abmahnung am Hals. Mich Krankschreiben lassen fällt mir irgendwie auch super schwer, weil ich Angst habe, gekündigt zu werden. Aber ich schaffe die Vollzeit tatsächlich aktuell nicht...aber irgendwie glaubt mir keiner, weil mit Depressionen soll man ja am Leben teilnehmen und soll unbedingt weiter arbeiten usw...

13.02.2023 13:00 • x 1 #10


Ziva
Zitat von xJasmynx:
weil mit Depressionen soll man ja am Leben teilnehmen und soll unbedingt weiter arbeiten usw...

Das stimmt so ja erstmal nicht.
Wichtig ist, dass du für dich gut sorgst. Denn nur so kannst du dich auch um die anderen kümmern.
Du gehst vor, du bist wichtig. Dein HA wird dir glauben. Trau dich.

13.02.2023 13:13 • x 1 #11


Stefan1985
Zitat von xJasmynx:
Am Tag verdränge ich das Gefühl, Zuhause fühlt es sich an, als würde ich gleich zusammenbrechen, weil ich überhaupt keine Kraft mehr für meine Familie habe. Das macht mich meistens auch echt sauer.

Hey ,
So wie du es beschreibst ,solltest du dich wirklich aus der Arbeit nehmen lassen . Ich kenne es wie viele andere hier auch ,sehr gut .

Doch egal was du machst ,du machst ,du solltest dich wirklich rausnehmen lassen .

Zitat von xJasmynx:
Auf der Arbeit baue ich zur Zeit auch nur noch Mist und habe fast eine Abmahnung am Hals. Mich Krankschreiben lassen fällt mir irgendwie auch super schwer, weil ich Angst habe, gekündigt zu werden.

Das verstehe ich auch gut ,geht mir genauso ,doch wenn man erst mal bei HA war und ist Krankgeschrieben fällt schon mal eine lasst von einen ab .

Gekündigt werden kannst du erst mal nicht .
Da besteht schon erstmal ein gewisser Schutz . Doch dahingehend solltest du dir erst mal keine Gedanken machen .

13.02.2023 13:27 • x 1 #12


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Danke für alle Tipps. Hab ziemlich oft das Gefühl, dass mir keiner glaubt,da ich nach außen hin in Ordnung wirke und eben nur eine geringere Belastungstoleranz habe. Wurde mir schon so oft gesagt, dass mir einfach die emotionale Widerstandskraft fehlen würde.. im Endeffekt ja. Die Lösung liegt so nah, und zwar mich Krankschreiben zu lassen, aber ich trau mich tatsächlich nicht aus Angst, dass mein Umfeld mir Vorwürfe macht ich wäre faul etc..

Nächste Woche muss ich wahrscheinlich notgedrungen,wegen der Faschingsschließung in der Schule, krank machen, weil ich sonst keine Betreuung hätte. Gut geht es mir sowieso noch nicht.
Hattet ihr mit Depressionen auch Infekte über 4 Wochen lang? Ich kämpfe seit 4 Wochen mit wiederkehrendem Fieber. Langsam glaube ich, da meldet sich auch meine Psyche

13.02.2023 14:16 • x 2 #13


Kasumi
Liebe Jasmyn,

das kann ich gut nachvollziehen. Wie oft hatte ich schon das Gefühl, ein Simulant zu sein
Ich funktionierte ja (mit allergrößter Anstrengung) so unglaublich gut, dass ich selbst oft daran glaubte, dass alles ok sei. Aber irgendwann kam dann der Tag, an dem ich mir eingestehen musste, dass es nicht mehr so weitergeht. Dieser Tag war seeeeehr lange, nachdem mein Hausarzt und meine damalige Therapeutin mir rieten, mal auf die Bremse zu treten. Der Körper schrie schon lange nach Hilfe und reagierte mit ständig wiederkehrenden Infekten und Schmerzen wo eigentlich keine sein konnten. Ich verdrängte es, ignorierte es und riss mich zusammen (wie ich diese Redensart meiner Mutter hasse!)

Noch heute rechtfertige ich mich ganz gerne für meinen Burnout und tue eben mal so, als ob ich es mit Würde trage Von nix kommt schließlich nix... Ich wurde meine ganze Kindheit und Jugend hindurch auf Gehorsam und Leistung getrimmt und habe diese Werte in ganz übertriebener Form auch selbst übernommen. Das alles loszulassen ist für mich nach wie vor ein hartes Stück Arbeit.

Einen Orden für meine zahlreichen Überstunden oder ein Danke bekam ich übrigens nie für mein berufliches (Über-)Engagement. Im Nachhinein war es das einfach nicht wert. Ich bereue so sehr, dass meine Beziehungen und vor allem meine Kinder unter diesen ganzen Umständen mitleiden mussten und sehe jetzt ein, ich hätte schon Jahre vorher Hilfe annehmen sollen.

Wir sitzen doch irgendwie alle im selben Boot...

13.02.2023 14:43 • x 1 #14


Stefan1985
Zitat von xJasmynx:
ich trau mich tatsächlich nicht aus Angst, dass mein Umfeld mir Vorwürfe macht ich wäre faul etc..

Hallo ,

Ich denke einfach aus eigener Erfahrung, daß du nicht unbedingt Angst vor dem Arzt und diesen dummen Sprüchen hast ,sondern mehr davor deinen Arbeitgeber die Krankschreibung mitzuteilen.

Denn ich hatte 2018 wo ich das erste mal starke Depression hatte und mir das erstmals wirklich bewusst würde,genau das selbe Problem.
Heute weiß ich das mir es nicht gedankt würde wenn ich dennoch da war ob wohl es mir schlecht ging . Es interessiert einfach nicht ,das kannst du dir bewusst machen.
Ich allerdings rufe auch nicht mehr an auf arbeit ,ich sende nur noch eine mail und stecke das original in den Briefkasten fertig.


Zitat von xJasmynx:
Hattet ihr mit Depressionen auch Infekte über 4 Wochen lang? Ich kämpfe seit 4 Wochen mit wiederkehrendem Fieber. Langsam glaube ich, da meldet sich auch meine Psyche


Ich selbst nicht ,doch zeigt sich die Psyche bei jedem anders . Es kann durch aus sein, das deine Psyche sich genauso bei dir zeigt .

KEine Angst geh zum Arzt und sei ehrlich zu dir selbst !

14.02.2023 11:55 • #15


buddl1
Hallo,
eines zeigen alle Antworten,
du solltest dir ein Stopp-Zeichen setzen, bevor du daran zerbrichst.
eine Krankschreibung, könnte der erste Ansatz sein,
aber da bleibt die berechtigte Angst um deinen Arbeitsplatz...
auch wenn du sicher in der Kinderbetreuung sicher schnell wieder einen Anschluss finden würdest,
wäre das für mich nur die 2. Wahl.
Ich befürchte, dass dein Lebensumfeld bereits etwas ahnt, erwartet oder gar befürchtet.
es ist Zeit zu handeln.
was wäre, wenn du um deinen gesamten Urlaub bittet (dir hilft keine geplante Reise, nur die zu dir selbst)
und wenn das zeitnah geht, dann ordne dein Leben, schließ hinter dir ab, was dich belastet,
die Vergangenheit. dazu ist es frei reden, loszulassen, eben mit andern zu teilen um am Ende selber zu verstehen wo man sich selbst sieht und letztlich auch steht.
Dafür gibt es Therapien, ja, wenn man sich dazu öffnen kann und auch verstanden wird. Darauf ergeben für sich auch selbst zu erkennende neue Wege.

Eines möchte ich dir noch mitgeben, dass du so jung schon Mutterpflichten erfüllst, nun zu diesem Ereignis gehörten damals mehr oder weniger zwei. Zu erwarten, dass das eigene Elternhaus den Weg ebnet, unterstützt oder wenigstens akzeptiert, oft nur der Wunsch geblieben ist. Und dennoch bedarf er deine Liebe, deine Aufmerksamkeit und auch deine Achtung bedarf. Er bleibt und ist dein Leben und ihm es besser zu zeigen, als wie man es selbst erfahren musste, ein Ansporn von vielen auch hier.
Sei dir auch sicher, in deinen Beruf, zeigst du nicht nur eine Fassade, nein deas ist ein Teil von dir, ein wichtiger!
Buddl1,

14.02.2023 12:52 • #16


A


Hallo xJasmynx,

x 4#17


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@Stefan1985 danke für die Worte. Ja, es ist eine Mischung aus allem. Mein Partner ist da wie gesagt nicht immer super verständnisvoll, weil er eben auch sehr auf Leistung getrimmt wurde in seiner Kindheit. Da gab es keinerlei Verständnis für emotionales. Da ich Kommentare zur Zeit kaum aushalte, weil ich sonst fast zusammenbreche, funktioniere ich halt weitestgehend noch. Man merkt es dann an Dingen wie Sauberkeit in der Wohnung oder Flüchtigkeitsfehler. Aber ich denke ihr wisst, was ich meine


@Kasumi auch danke. Ja das stimmt, auf der Arbeit dankt es keiner. Die wollen dann immer mehr und mehr. Bei meiner vorherigen Stelle wurde ich, kurz nach der Ausbildung, direkt zur Kindergruppenleitung, die Gruppe die keiner haben wollte, weil eine Integrationskraft gefehlt hat. In der Gruppe waren 11 Kinder, davon zwei Problemkinder (keine Grenzen, ständig andere gehauen und gebissen usw), ein geistig eingeschränktes Kind und ein Kind mit Autismus plus 2 Kinder unter 3 Jahren. Das war ein Spaß und so nicht rechtens. Ich habe mich dort maßlos überfordert und habe deshalb jetzt Angst vor Verantwortung innerhalb der Arbeit. Sobald ich mehr Verantwortung übernehmen muss, klappt meine Psyche weg. Das ist schon echt heftig und hätte ich niemals von mir selbst gedacht.... Naja. Nun bricht auch noch eine Kollegin weg, weil sie schwanger ist, und das ganze von der Kita vorher wiederholt sich zunehmend, weil das Personal fehlt.
Am liebsten würde ich die Berufsrichtung ändern und mit Tieren arbeiten. Aber das gäbe nur finanzielle Nachteile für mich

14.02.2023 14:34 • x 1 #17

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