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Abhängige PS + Borderline in Freundschaft

U
Hallo ihr Lieben,

long story short:

Hat jemand Erfahrungen mit zwischenmenschlichen Beziehungen, in denen einer eine Abhängige Persönlichkeitsstörung und der andere eine Borderline PS hat?

Bei mir hat sich vor einigen Tagen ein Freund aus alten Zeiten gemeldet. Wir waren damals extrem eng befreundet. So eng, dass er sogar überlegte, in meine Gegend zu ziehen (800km - vom Norden DEs in den Süden. )
Ich war damals 16, er sieben Jahre älter. Mittlerweile sind 9 Jahre vergangen, in denen wir keinen Kontakt hatten.

Bin einfach so verwirrt. In diesen paar Tagen, die wir wieder Kontakt haben, fühlt es sich so unglaublich vertraut an, wie nach Hause kommen. Die alte Verbundenheit ist immer noch da.
Aber ich vertraue mir selbst nicht. Ich weiß nicht, was ich denken oder fühlen soll.

Ich habe Angst.
Dass es nicht echt ist.
Dass wir uns eigentlich gar nicht so gut verstehen und wir einfach nur sehr viel auf den anderen projizieren. Dass uns nichts verbindet, außer dass wir damals beide sehr verletzt/verletzlich waren und uns in einer sehr stürmischen Zeit kennengelernt haben.
Dass wir die schweren Zeiten unbewusst wieder aufleben lassen, wenn wir weiter Kontakt haben.

Kann mir jemand was dazu schreiben?
Danke.

undefined

30.07.2021 09:27 • x 1 #1


Kate
Ich würde es nicht zerdenken. Die Frage, ob Diagnosen zusammenpassen halte ich für genauso unsinnig, als würde man sagen, Fisch und Skorpion passt nicht zusammen.
Lass es doch einfach ganz ungezwungen auf Dich zukommen, trefft Euch wenn möglich, wenn nicht dann nicht.
Niemand hat was zu verlieren.
Redet nicht von Beziehung, zusammen ziehen etc.
Verbringt vielleicht einfach die Zeit außerhalb des Alltagsstreßes zusammen.

So würde ich es jedenfalls machen.

30.07.2021 11:00 • #2


A


Hallo undefined,

Abhängige PS + Borderline in Freundschaft

x 3#3


U
Danke dir für deine Antwort!

Zitat:
Redet nicht von Beziehung, zusammen ziehen etc.

Verbringt vielleicht einfach die Zeit außerhalb des Alltagsstreßes zusammen.


Das steht ja gar nicht zur Debatte. Wie gesagt, das ist fast 10 Jahre her. Mittlerweile stehen wir ja ganz anders im Leben, das habe ich nur dazugeschrieben, um die Tiefe der Verbundenheit zu verdeutlichen.

Zitat:
Die Frage, ob Diagnosen zusammenpassen halte ich für genauso unsinnig, als würde man sagen, Fisch und Skorpion passt nicht zusammen.


Sei mir nicht böse, aber stellst du gerade wirklich die Dynamik zwischen zwei schwerwiegenden Persönlichkeitsstörungen mit einem Horoskopgeschwafel gleich?
Es geht ja auch nicht darum, ob die Diagnosen zusammenpassen, sondern ob es vielleicht Dinge gibt, auf die man besonderes Augenmerk legen sollte.

30.07.2021 11:09 • #3


Kate
Zitat von undefined:
Sei mir nicht böse, aber stellst du gerade wirklich die Dynamik zwischen zwei schwerwiegenden Persönlichkeitsstörungen mit einem Horoskopgeschwafel gleich?

Solange man den Menschen sieht und nicht die Diagnose, wird es halt einfacher.
Wenn aufrichtiges Interesse an eine Beziehung, Freundschaft etc. besteht, spielt eine Diagnose nur eine untergeordnete Rolle.
Man lernt mit den Verhaltensweisen des anderen umzugehen, sofern man dies ernsthaft möchte.
Und dann heißt es eben nicht mehr...dies und das passt nicht zusammen.
Und ja, ich höre es ziemlich häufig...sorry ich bin ein sensibler Widder, Skorpione sind so gar nichts für mich.
Absolut unverständlich so eine Aussage.

Wie gesagt meine Meinung.

30.07.2021 11:16 • #4


L
Zitat von undefined:
In diesen paar Tagen, die wir wieder Kontakt haben, fühlt es sich so unglaublich vertraut an, wie nach Hause kommen. Die alte Verbundenheit ist immer noch da.

reicht das nicht?

ich finde da sollte man auf sein Gefühl hören und die Entscheidung selbst treffen. Nicht so viel reden - machen.

No risk no fun - keine neu Erfahrung

Nichts passiert ohne Grund

Hier kann dir keiner einen Rat geben

Hier musst du schon selbst entscheiden, was du willst, oder nicht willst.

Ich würde mich darauf einlassen, weil es auf dich zukam.

30.07.2021 11:23 • #5


L
Wenn du allerdings Angst hast verletzt zu werden, dann lass es.

Eine Beziehung ist immer ein Risiko.

Man weiß nie wie es ausgeht.

30.07.2021 11:24 • #6


U
Leute.. es geht mir doch um Erfahrungen und nicht darum, ob mir/uns jemand Tipps geben kann.

Ich reduziere weder ihn noch mich auf die Diagnosen, aber es ist halt nun mal so, dass bestimmte Krankheiten Eigenheiten mit sich bringen. Wenn sich einer ein Bein gebrochen hat, wird auch keiner sagen Ja, du musst halt nur laufen wollen, fahr dich doch nicht so auf die Diagnose fest
Man würde wohl meinen, dass dann jemand aus Erfahrung erzählen kann, dass man bei bestimmten Situationen auf Stufen achten muss, auf langsam wieder-aufbauen nachdem der Gips ab ist usw..

30.07.2021 11:43 • #7


Kate
Zitat von undefined:
aber es ist halt nun mal so, dass bestimmte Krankheiten Eigenheiten mit sich bringen.

Dadurch, dass ihr Euch ja nun schon ewig kennt, kannst Du Dir das bestimmt ganz gut selbst beantworten.

30.07.2021 11:47 • #8


A


Hallo undefined,

x 4#9


Lilly-18
hallo @undefined ich selbst leide unter einer Angststörung, die momentan wieder sehr ausgeprägt ist. Außerdem bin ich extrem sensibel. Ob man dazu schon hochsensibel sagen kann weiß ich nicht, aber ich bin sicher sensibler als manch anderer. Und ich habe in meiner Jugend einige Traumata erlebt, mit denen ich immer noch kämpfe (Suchterkrankung vom Vater und plötzlicher Unfalltod meines 16-jährigen Bruders. Daran anschließend eine lebenslange Depression meiner Mutter).
Mein Partner leidet -meiner Meinung nach, das ist nicht diagnostiziert- immer mal wieder unter Depressionen. Manchmal glaube ich auch Zeichen von Manie zu erkennen. Er ist ebenfalls sehr sensibel und hat schwere Traumata in seiner Kindheit und Jugend erlebt (Alk. Vater, Selbstmord Mutter).
Die Anziehung zwischen uns war von Anfang an groß. Vielleicht liegt das auch daran, dass man sich einfach versteht. Ich weiß nicht, ob ein gesunder Partner so tolerant wäre wie wir beide es sind.

Ich kann dir sagen, dass unsere Beziehung nicht einfach ist, weil jeder mit seinen Baustellen zu kämpfen hat. Trotzdem empfinde ich eine sehr große Nähe. Es ist ein Grundverständnis für den anderen da. Und es ist wichtig, offen zu sein, viel zu reden. Gerade das schafft umso größere Nähe und es ist so wie ein bisschen Therapie für beide Seiten.
Was ich sehr angenehm finde ist, dass ich keine Maske bei ihm brauche, die ich gerne - sogar bei sehr guten Freunden - trage, um nicht so verletzlich zu sein.
Geteiltes Leid ist halbes Leid würde ich sagen. Natürlich ist es angebracht, vorsichtig zu sein wieviel so eine Bindung aushält. Da würde ich dann ganz auf mein Gefühl hören.

30.07.2021 14:25 • x 2 #9

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