Ab wann bei Depression stationär in die Klinik?

O
Liebe Forenmitglieder,

bei mir wurde eine schwere Depression mit phobischen Anteilen festgestellt. Ein Antidepressivum nehme ich seit 5 Wochen und meine Ärzte wollen das ich dringend in eine Klinik gehe. Dazu bin ich auch bereit, aber meine Eltern stellen sich total quer. Meine Mutter meinte die Ärzte würden total übertreiben und ich hätte ja gar nichts. Ich würde ihnen nicht depressiv vorkommen. Das kann ich auf der einen Seite verstehen, weil ich vor meinen Eltern ,, die Perfekte'' spiele und mein Vater seelische Erkrankungen sowieso nicht ernst nimmt. Er meint solche Leute sind einfach nur Spinner :-( und er hat mich schon angeschrien, dass ich eine gewaltige Macke hätte. In meiner Vergangenheit hatte ich schon große Probleme mit meinen Eltern, weil diese sehr leistungsorientiert waren und ich immer perfekt sein musste. Egal ob dies in der Schule oder auf Familienfesten war. Natürlich musste ich auch gehorchen, wenn nicht gab es Schläge und Beleidigungen. Ich habe mich als Kind für Fehler auch selbst bestraft. Ich könnte noch sehr viel mehr erzählen, aber dann würde der Text zu lange werden. Einiges habe ich schon in Geprächen mit meiner Therapeutin entschlüsselt. Jedenfalls bekomme ich mein Leben nicht gebacken. Ich habe verschiedene Ängste. Soziale Ängste, fahre kein Auto trotz Führerschein, kann nicht allein einkaufen gehen etc. Gerade habe ich mein Studium fertig gemacht, aber möchte nie mehr ins Labor. Es liegt mir einfach nicht und schon während des Studiums und diverser Praktika war ich nächtelang wach und habe geweint, weil es einfach nicht das richtige war. Meine Eltern wollten nicht das ich abbreche und ich habe es nicht geschafft mich durchzusetzen und meinen Weg zu gehen. Ich habe keine Kraft mehr Bewerbungen zu schreiben und habe alles auf Eis gelegt. Mir wird gerade alles zu viel. Ebenso leide ich öfters unter Selbstmordgedanken und hasse mich richtig. Wobei ich das noch nicht mal richtig begründen kann. Ich finde mich einfach schrecklich und weiß nicht für was es sich lohnt zu leben.
Die Ärzte meinen auch, dass eine Klinik mir helfen würde von zuhause und meinen Eltern mal wegzukommen. Mir ist es schon peinlich hier zu schreiben, dass ich trotz meiner 26 Jahre mich immer noch nicht gegen meine Eltern durchsetzen kann und das kleine brave Mädchen bin. Aber so kann es nicht weiter gehen. Am liebsten würde ich jetzt wieder die Flinte ins Korn werfen und nicht in die Klinik gehen nur weil meine Mutter dies gesagt hat. Seit 4 Tagen geht es mir auch über den Tag etwas besser und meine Stimmung ist nicht mehr im Dauertief. Deshalb frage ich mich nun, ob das vlt schon die Tabletten sind oder ob meine Mutter Recht hat und ich wirklich gar nichts habe ? Oder ist es sogar normal, wenn man trotz Depression einige gute Tage hat ? Dann denke ich mir manchmal ich bilde mir das doch alles ein und es ist nur eine Laune :-( Oder ist das normal bei einer Depression?

Über Antworten würde ich mich freuen.

Liebe Grüße

09.02.2016 18:30 • #1


foxi
ach ja- kluges Mädchen!
hier können wir ja schreiben- habs jetzt auch kapiert.
du hast es auch nicht gerade leicht mit deinen Eltern.

bei mir ist es mein mann, der mich unter starkenleistungsdruck gesetzt hatte und als ich irgendwie immer leerer geworden war
an kraft und nichtmehr konnte und ihm sagte Depressionen zu haben, kam als antwort, dass in seinem Wortschatz das wort Depression nicht existiert und ich mal unter leute und auf feste mit ihm gehen solle und so zeugs. also weiter zwang, wo mich sowas schon gar nichtmehr freute und ich lieber bisschen Verständnis erwartet hatte.
mein älterer sohn meinte auch, dass er davon nichts wissen will.
meinem kleineren sohn hab ich es dann gar nicht gesagt und brav die Antidepressiva´s geschluckt, um normal zu sein für die anderen und weiter funktionieren können, ohne dass jemand was merkt, wie es mir innerlich so geht.
haab mich immer mehr verschlossen und mit meinem mann rede ich über sowas nichtmehr.
trau mich nicht.
hab mir dann gewünscht zu sterben, mit einem Herzinfarkt bald umfallen,,, aber es kam anders,
er hat überraschend einen Herzinfarkt erlebt und ist jetzt psychisch auch voller Ängsten und jammer nurmehr herum über alles.
der harte und starke ist er nichtmehr.
seine egozentrische jammerei ist aber auch nicht viel angenehmer.
jedenfalls kann ich auch nicht ganz weg und muss irgendwie lernen mit diesem zustand und allem besser zu leben.

wollte eigentlich nur sagen, dass mich die Reaktion deines vaters, stark an meinen mann erinnert hat. Depressionen- sowas bilden wir uns ja nur ein- sowas gibt es nicht und so weiter. echt blöd von ihnen -nur weil sie sowas nicht wahr haben wollen und nicht zulassen wollen daneben. immer muss man ihren Erwartungen entsprechen. mein mann will überhaupt gerne immer Sachen leugnen und sie damit ungeschehen machen. natürlich kann ich mich nicht gehen lassen und musste mich mal anstrengen, damit ich aufsteh vom Sessel und schnell das geschirr wasche und für ihn koche, bevor er schreiend heimkam.....
na zu viel mal über mich- es geht ja um dich....
wenn sie dich nochmehr fertig machen mit allem- musst du sowieso in eine Klinik.
arbeit jetzt so schnell finden und machen können und ausziehen von dort, wird in deinem ausgepumpten zustand auch mal viel zu viel sein. irgendwie musst du mal Kräfte sammeln für die nächsten schritte in deinem leben.
Klinik wär nicht so schlecht- sollen sie den leuten doch sagen, dass du ein burnout hast oder einen Nervenzusammenbruch.
oder dein Arzt soll es ihnen erklären, dass du mal ruhe brauchst und auftanken musst.
sag ihnen, dass es wie ein Kuraufenthalt ist und sie sich da nicht vor den leuten zu schämen brauchen und du mal nicht immer das machen kannst was sie von dir wollen, weil sie dich eben kaputt machen.

sollen sie es wie einen betreuten Urlaub sehn, wo du gut aufgehoben bist, sonst kaann es ja noch schlimmer werden und du bist dann vor der zeit schon arbeitsunfähig. irgendwer muss dein selbst vertrauen mal aufpäppeln. viele finden sowieso einen ganz anderen Job dann zum einsteigen und der könnte dir ja gefallen und du ziehst dann aus von daheim............
entschuldigt bitte die tippfehler- passieren mir oft, aaber ich schicke jetzt trotzdem ab- statt alles genau nochmal durchlesen.

vielleicht kann es ja so auch bisschen helfen

lg foxi

09.02.2016 19:00 • #2


A


Hallo orchidee23,

Ab wann bei Depression stationär in die Klinik?

x 3#3


G
Hallo orchidee,

wie du sicherlich schon selbst bemerkt hast, hast du dich einfach noch nicht von deinen Eltern abgenabelt. Und deine Eltern tun nichts dafür, dass du dies auch wirklich willst. Z.B. hättest du schon längst auf eigenen Beinen stehen müssen und das geht erstmal mit einer eigenen Wohnung los, bzw. einem WG-Zimmer. Du hättest sogar mit 26 Anspruch auf Hartz IV, um dir ein eigenes Leben zu finanzieren, denn die Jugendklausel greift nur bis 25.

Du hast die Tabletten von einem Facharzt bekommen, der sicherlich mehr von seinem Fach versteht als deine Mutter. Wenn dieser dir also eine Medikation verordnet hatte, hatte das sicherlich einen Grund. Oder direkt gesagt, deine Mutter hat von so etwas keine Ahnung und deswegen solltest du auch nicht auf sie hören.

Nach etwa 3 Wochen fangen die Medikamente üblicherweise an zu wirken, manchmal dauert es auch etwas länger. Das liegt daran, dass sich erstmal ein Wirkspiegel im Gehirn aufbauen muss, damit es zu einer Besserung kommt. Außerdem ist man nicht, wie du schon richtig erkannt hattest, immer dauertief. Das wäre auch einfach nur noch grausam. Es gibt immer mal gute Tage. Mir ging es z.B. Morgens immer sehr schlecht und am Abend weit besser. Und Depressionen sieht man auch niemanden von außen an. Was erwarten denn die Leute, dass man ständig heulend durch die Gegend rennt? Aber tröste dich, diese Fehlinformation hatte ich auch schon ganz häufig gehört. Auch, dass Depressive ja alles Spinner seien, oder der Klassiker: Irgendwann muss ja auch mal gut sein.

Ich denke dein Arzt hatt mit der Klinik-Idee einen guten Anfang gemacht. Vor allem, da du dann erstmal aus dem Rad zuhause wegkommst und dich sammeln kannst. Möglicherweise auch in der Klinik die Hilfe bekommst einen Neuanfang auf eigenen Beinen zu starten. Denn ich glaube, so lange du noch bei deinen Eltern wohnst, wird sich an deiner Situation nichts ändern. Deine Eltern können auch erst mit einem gewissen Abstand zu dir erkennen, dass du nun erwachsen geworden bist.

09.02.2016 19:05 • #3


foxi
Hallo liebe Orchidee !
wie sieht es bei dir heute aus?
stressen sie dich weiter zu hause.
was wirst du für dich entscheiden zu machen?
du bist ja noch jung und hast noch vieles vor dir....
wünsch dir das beste.
bei uns ist jetzt sonne und weil ich keine lust und kraft habe viel zu machen, werde ich dann bisschen raus gehen in die Natur.

sonst weiss ich momentan auch nicht weiter, alle fesseln sprengen von meinem Gefängnis kann ich auch nicht.
ich denk dein Vater ist etwas besitzergreifend dir gegenüber und dass du für deinen unterhalt eben seine wünsche erfüllen musst und die der mutter dazu. sie meinen es ja gut und haben recht. die welt fordert ja diplome und so alles mögliche , damit man einen guten Job finden kann.
nur sind da manche nicht so durchschlagskräftig und brauchen einen behüteten zustand. wir sind dann sozusagen abhängiger.
früher wurden so Mädchen wie du bestmöglich verheiratet, damit der mann dann damit weitermachte mit der Versorgung.
ob man dann glücklich dabei war interessierte die Eltern auch nicht. Hauptsache man war versorgt sozusagen, weil Eltern ja auch nicht immer das alles weitermachen können und wer nicht selbstständig werden kann- wird an die nächste Abhängigkeit verschachert, wie ehe oder viele leben wirklich vom Staat dann mit harz 4, was auch nicht erstrebenswert ist , meiner Meinung nach, aber ist nur meine Sichtweise, weil ich nicht in Deutschland lebe und auf sowas keinen Anspruch habe nirgends.

Klinikangebote gibt es für mich auch keine, auch keine gratis Therapien.
egal- würde mich freuen, wenn du ab und zu schreibst, wie es bei dir weitergeht.
ich denk so eine Klinik ist mal echt super zur Erholung und zum umdenken!

trau dich!
alles gute foxi

10.02.2016 13:54 • #4


O
Hallo,

entschuldigung, dass ich mich jetzt erst gemeldet habe, aber war wieder in einem Tief und mir war alles zu viel.
Danke für eure Beiträge.
Heute musste ich zu einem Vorstellungsgespräch in eine Klinik und nun sträubt sich in mir alles dagegen.
Die Frau meinte, dass ich stationär unbedingt aufgenommen werden müsse und hat mit mir den Klinikalltag besprochen.
War ich davor etwas mehr bereit in eine Klinik zu gehen (kenne mich damit auch nicht so aus), bin ich es nun gar nicht mehr. Sie meinte ich solle mir alles nochmals überlegen und am Montag bei ihr anrufen.
Ich soll wohl 8 Wochen dorthin. Aber mir graut es vor der Gruppentherapie, dem gemeinsamen Essen und dem Teilen eines Zimmers. Ich trau mir das nicht zu und habe jetzt schon Panik davor. Ich möchte da jetzt wirklich gar nicht mehr hin :-( Jetzt weiß ich eben nicht, ob man mich doch ambulant hinbekommen könnte :-( Ich weiß echt nicht mehr weiter. Bekomme auch schon wieder Migräne.
Und ja mein Vater ist denke ich wohl wirklich etwas besitzergreifend.
Die Sonne scheint bei uns heute nicht. Das Wetter ist trüb und regnerisch-passend zu meiner Stimmung.
Woher kommst du denn foxi?

Liebe Grüße

11.02.2016 13:48 • #5


foxi
hallo Orchidee,
nett, dass du wieder geschrieben hast.
ich lebe in Südeuropa und bin nur zur hälfte eine deutsche vom Ursprung her...
würde mich auch stören- keinen platz zum zurückziehen zu haben.
kannst du nicht nach einen Einzelzimmer fragen.
miteinander essen find ich nicht so schlimm, stell dir vor du bist in einem Restaurant.
Gruppentherapie wird es sowieso auch in einer tagesklinik geben.
ich denk das teilen gehört irgendwie dazu, um wieder mehr soziales leben zu führen.
zu viel könnte ich auch nicht sofort schaffen .

überleg dir halt, was du brauchst.
wird sich schon was finden lassen .
Hauptsache es hilft dir.

Lg foxi

11.02.2016 15:02 • #6


O
Hallo,

da hast du es ja immer schön warm :-)
zu meinen Probleme gehört auch vor anderen Menschen zu essen. Das ist es ja :-(
Habe ich gefragt und Einzelzimmer bekommen nur Menschen mit extrem körperlichen Beschwerden.

Liebe Grüße

11.02.2016 17:39 • #7


foxi
ach so, dann wird es dort nicht gehn.

11.02.2016 19:36 • #8


A


Hallo orchidee23,

x 4#9


foxi
Hallo Orchidee !
ich mach mir sorgen um Dich!
Hänsgt du fest im grau-schwarzen Loch?
wie geht es dir jetzt, was hast du für dich entschieden?
was kann dir gut tun?
schreib bitte mal wieder, wenn möglich.....

foxi

14.02.2016 09:18 • #9

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