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Stationär in Psychiatrie

Alias
Hallo ihr Lieben,
ich bin momentan in einer Krisenbewältigungsgruppe, die zwei Mal wöchentlich stattfindet. Nachdem ich letzten Montag im Gruppengespräch eine Panikattake hatte, habe ich um stationäre Behandlung gebeten.
Am 26.5. gehe ich rein.
Erstens, um mich medikamentös einzustellen und zur regulären Therapie. Die Medikamente trau ich mir einfach nicht einzunehmen, solange ich alleine zu Hause bin. Nun sagte mir meine Psychiaterin, dass der Aufenthalt ca 5 bis 6 Wochen dauert. Die Dauer macht mir schon wieder Angst. Wie ist es, wenn ich mich nach Medikamenteneinstellung einfach selbst entlasse? Habe ich dann noch Anspruch auf ambulante Therapie? Und wie sind die Konsequenzen daraus? Ich habe nicht damit gerechnet, dass das so lange dauert.

Ein anderes Thema ist psychosomatische Schmerzen. Ich habe ständig Druck und Stechen im Brustkorb. Meine Ärzte gehen gar nicht drauf ein, wenn ich das zum Thema mache. Mein Langzeit-EKG war unauffällig. Allerdings triggern mich diese Schmerzen und ich muss mich zwingen, mich abzulenken, so dass ich nicht wieder in Panik verfalle, weil ich Angst vor einem Herzinfarkt habe.
Ich suche ständig nach körperlichen Ursachen, wahrscheinlich um mir nicht eingestehen zu müssen, dass es psychisch bedingt ist.
Kennt das jemand? Wie geht ihr damit um?

19.05.2023 11:53 • x 2 #1


BlackKnight
Zitat von Alias:
Hallo ihr Lieben, ich bin momentan in einer Krisenbewältigungsgruppe, die zwei Mal wöchentlich stattfindet. Nachdem ich letzten Montag im ...


Hallo Alias, danke für deinen Beitrag. Ich finde du hast das klasse und genau richtig gemacht Nimm die stationäre Therapie in Anspruch. Meiner Erfahrung und demnach Meinung nach, solltest du versuchen nicht zuuuu weit in die Zukunft zu schauen ( gerade mit Selbstentlassung, etc.)
Mach doch einen Schritt noch d2m anderen. Alles andere macht dich doch nur verrückt und kann sich doch sowieso ständig ändern

Alles Gute dir
Lg BK

19.05.2023 12:15 • x 3 #2


A


Hallo Alias,

Stationär in Psychiatrie

x 3#3


Alias
@BlackKnight Danke für deine Antwort.
Ja, Du hast natürlich recht.
Ich war noch nie stationär und generell ist das ganze Thema neu für mich persönlich. Und Neues ist immer erstmal irgendwie beängstigend wie ich finde

19.05.2023 13:10 • x 2 #3


TomdeLone
@Alias
Bin auch der Meinung selbstverantwortlich, bedacht in kleinen Schritten denken...
Zukunftsgegrübel macht uns nur verrückt und schürt Ängste.

Ich finde die 5-6 Wochen jetzt nicht sooo lang.
Besuch wird doch sicherlich erlaubt sein...?

Und du wirst mit Sicherheit ein ganzes Stück weiterkommen und resilienter werden...?
Ich würde es angehen...
Achso, Selbstentlassung bzw. Abbruch der Therapie wird wahrscheinlich seitens der Rentenversicherung zu einer 2 jährigen Sperre führen, bevor du wieder Unterstützung für eine neue Reha bekommst?
Ich hatte mal sowas gehört...

LG Tom

19.05.2023 13:20 • x 2 #4


Alias
@TomdeLong
Ich komme auf eine offene Station und kann (laut der Psychiaterin) auch am Wochenende zum Wäschewechsel mal nach Hause. Meine Bedenken liegen im eingesperrt sein, klar ich kann jederzeit raus. Aber der Gedanke, da jetzt so lange bleiben zu müssen zermürbt mich irgendwie.

Wie ist denn der Tagesablauf in so einer Klinik?

19.05.2023 13:32 • x 2 #5


Dys
Zitat von Alias:
Wie ist denn der Tagesablauf in so einer Klinik?

Um welche Art Klinik handelt es sich denn nun genau? Akut Klinik oder Reha Klinik?
Irgendwie wird hier einiges etwas zusammengewürfelt, bei dem es doch Unterschiede gibt.
Aus einer Akut Klinik in die man sich freiwillig hat einweisen lassen, kann man natürlich jederzeit auch ohne Konsequenzen wieder raus. Da wirkt sich auf eine ambulante Therapie erstmal nichts aus. Es gibt ja zahlreiche Gründe, weshalb es in einer Klinik keinen Behandlungserfolg geben kann und dann checkt man eben aus.

Eine Reha wird in der Regel von der Rentenversicherung getragen und da genügt auch keine einfache Einweisung, sondern die muss beantragt und bewilligt werden. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass es sich nicht um eine Reha handelt.

Nun zur eigentlichen Frage, bezüglich des möglichen Ablaufs. Üblicherweise nimmt man die Mahlzeiten innerhalb der zur Verfügung gestellten Zeiten gemeinsam mit anderen Patienten ein. Es gibt Kliniken, da muss man sein Bett selbst machen und damit meine ich auch selbst beziehen, in der Regel einmal die Woche, im Sommer bei bedarf auch öfter. Üblicherweise hat man mindestens ein Einzelgespräch mit einer Therapeutin oder einem Therapeuten. Manchmal auch zwei, wobei eines aber dann auch kürzer ausfallen kann. Je nach Krankheitsbild gibt es diverse Gruppentherapien. Gesprächsgruppe, Skillgruppe, ect. Möglicherweise auch Selbstwirksamkeitsgruppe, welche dann nicht durch einen Therapeuten oder Arzt moderiert wird. Dann gibt es psychoedukationsgruppen und Gruppen die Tätigkeiten abverlangen, wie Ergo, Kunst oder Gestaltung, Musik, Körpertherapie oder schlicht auch Sport, der sich aber von einer Körpertherapie schon unterscheidet.

Ansonsten hat man zwischen dem Programm und am WE viel Zeit um sich mit sich selbst zu befassen oder auch mit anderen Patienten zu interagieren. Manchmal sind auch für das erste oder die ersten beiden Wochenenden Heimgänge untersagt um Abstand zu bekommen, falls nötig und falls nötig auch der Empfang von Besuchern. Aber das bespricht man mit seinem Arzt und Therapeuten. Der Genuss von Alko.hol ist natürlich generell untersagt.

Üblicherweise hat man zudem eine Bezugsperson in der Pflege, an die man sich wenden kann, vorausgesetzt die Klinik hält genug Personal vor. Was wäre da noch, naja, am besten man sagt immer gleich, was einem auf der Seele liegt und zwar möglichst offen und ehrlIch. Denn nur dann, werden Probleme entsprechend auch angegangen werden können. Denn die Zeit bis zur Entlassung kann schnell vorüber sein.

VG Dys

19.05.2023 15:17 • x 4 #6

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