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Zwischenmenschliches verstehen

E
Jedi, ich sehe das ganz genauso wie du- hatte ich auch schon so geschrieben, nur mit anderen Worten .
Deshalb möchte ich das, ganz allgemein gesehen, mal aufnehmen:

Zitat:
Frieden ist nicht die Abwesenheit von Konflkten,
sondern die Fähigkeit mit ihnen umzugehen !


Das möchte ich jetzt nicht auf den vorhergegangenen Konflikt verstanden wissen, sondern als Auftakt eines neuen Gedankenaustausches zum Thema, vielleicht auch exemplarisch fürs RL:
Und wie gehen wir mit Triggern um, wo ist die Grenze zwischen Nachgeben und zu seiner Wahrheit stehen- muß man sich immer durchsetzen, immer positionieren, immer recht haben?

07.04.2021 07:21 • x 6 #511


Kate
Zitat von Jedi:
@Kate Mich hast Du wieder nicht erwähnt - bin jetzt beleidigt

Mimimi
Und immer gleich hauen. Ab in den Wald und du kommst erst wieder wenn Du Dich beruhigt hast.

07.04.2021 07:31 • x 1 #512


A


Hallo Pilsum,

Zwischenmenschliches verstehen

x 3#3


E
Zitat von Resi:
muß man sich immer durchsetzen, immer positionieren, immer recht haben?


Schöne Frage! Ich glaube: Ja! Für einen selbst. In seinem Leben. Für mich steht das alles hinter dem Spiegel, in dem ich mich anschauen können möchte.

Aber: das Bedürfnis, dass ein anderer das gut finden? Da darf man schon mal drauf schauen. .. zeigt m. E. Unsicherheit. Ggf. über den dann aktuellen Sachverhalt / die eigene Meinung. Oder einen zu krassen Fokus ( warum gerade hier.. was macht es so wichtig für mich? Usw )

Positionieren bedeutet für mich auch aushalten, dass es Gegenpositionen gibt. Manchmal kribbelt es einfach, diese sich aneinander reiben zu lassen.

Richtig ist aber bestimmt auch: sich 50x hintereinander zu positionieren.. im gleichen Thema.. ist, finde ich, irgendwie groteske Überzeugungsarbeit, die ggf das Spiegelbild überzeugen will.

07.04.2021 07:33 • x 4 #513


E
Schönes und super-interessantes neues Thema.
Schade nur, muss mich jetzt fertig machen.

Nur kurz, danke @Resi , dass du es abgegrenzt hast zum vorherigen.
Lotst mich an der mich-immer-angesprochen-fühlen-Falle vorbei.

Zitat:
Richtig ist aber bestimmt auch: sich 50x hintereinander zu positionieren.. im gleichen Thema.. ist, finde ich, irgendwie groteske Überzeugungsarbeit, die ggf das Spiegelbild überzeugen will.

Ich glaube, dann liegt etwas sehr Wichtiges dahinter, dass nicht gehört und oder erkannt, also wirklich verstanden wird.
Es gibt ein tolles Wort dafür unerhört sein, sich unerhört benehmen. Da steckt beides drin.
Wünsch euch nen schönen Tag.

07.04.2021 08:13 • x 3 #514


E
Zitat von Joline:
Wünsch euch nen schönen Tag.

Auch so!

Zitat:
dass nicht gehört und oder erkannt, also wirklich verstanden wird

Das kann ich gut nachvollziehen, es geht mir ganz oft genauso- dennoch:
Ist es für uns, als langjährig Erwachsene, wirklich so wichtig?
Reicht es nicht, sich selbst zu hören, wahrzunehmen, sich zu verstehen und damit nach außen eine Positionierung zu geben, brauchen wir das Echo von außen, um uns zu spüren?

Ich kann da ganz viele Beispiele aus meinem Leben nennen, in denen mir es ähnlich ging und geht, wie dir Joline- mittlerweile habe ich aber erkannt, daß es nahezu ausschließlich mit mir und meiner Eigenwahrnehmung zu tun hat: wenn ich stabil und mit beiden Beinen in meiner Position stehe strahle ich so viel Selbstvertrauen aus, daß ich wahr genommen werde- nicht, wenn ich schreie, oder mit den Füßen aufstampfe: Seht her, hier bin ich!

Eines meiner Mantras ist was hat das mit dir zu tun.
Immer, wenn mich etwas übermäßig aufregt frage ich mich, was das mit mir zu tun hat:
Eine meiner Nachbarinnen- die ienzige, die mich nervt- ist wie ein rotes Tuch für mich.
Sie spricht laut, hat ein schrilles Lachen und spricht aus, was sie denkt, ohne darüber nachzudenken, ob sie richtig liegt.
Wenn ich sie höre gehe ich schon mal ins Haus, weil ich es kaum ertrage.
Abgesehen davon, daß sie laut und aufdringlich agiert, habe ich aber herausgefunden, was das mit mir zu tun hat:
Sie nimmt sich die Freiheit, zu tun, was sie will, was ich mich nicht traue.
Sie nimmt sich Raum und sie traut sich, aufzufallen und zu mißfallen.
Sie redet laut und sie spricht aus, was ihr im Kopf rum geht.

Es ist schlichter Neid, der mich da manchmal packt, denn ich habe zwar ein selbstbewußtes Auftreten, aber ich binderartig rücksichtsvoll, daß es schon an Selbstverleugnung grenzt.

Das alles nimmt sie sich raus, ist immer entspannt und ausgesprochen gutgelaunt.
Klar, sie ist ein anderer Typ als ich: extrovertiert, aber darum geht es nicht.
Sondern um meine Ablehnung, obwohl sie mir in keinster Weise etwas getan hat.

Das ist nur ein Beispiel von vielen.

07.04.2021 08:48 • x 8 #515


T
Ich denke, man muss nicht immer recht haben, weil man schlichtweg nicht immer recht hat.
Das sollte man sich immer wieder bewusst machen und offen sein, zuhören, nachdenken, überprüfen, Gedankengängen sachlich folgen und genau hingucken, wo man emotional wird.

So weit die Theorie. In der Praxis ist das leicht gesagt. Wenn man von einer Idee beseelt ist und fest davon überzeugt, dass sie richtig ist, hat man vermutlich den natürlichen Drang seine Ansichten bestätigt zu sehen. Also fängt man an zu missionieren und ist angefressen, wenn es Gegenwind gibt.
Darum mischt fast immer dieses Gefühl mit, abgelehnt zu sein, wenn man nicht einer Meinung ist. Dabei können Diskussionen so spannend sein, auch wenn man am Ende zu dem Schluss kommt, dass man eben nicht einer Meinung ist. Ist doch okay und kein Grund sich nicht mehr zu mögen.

Ich habe zum Beispiel mit meinen liebsten Menschen die kontroversesten Dispute. Und ich liebe sie dafür, dass sie mir widersprechen. Allerdings müssen sie auch in der Lage sein, mir ihre Ansichten schlüssig zu erklären und was an meinen kritikwürdig ist. Nur rumnörgeln lasse ich nicht gelten.

Und zum Schluss...es gibt für alles ganz viele Möglichkeiten und keine ist dann wirklich richtiger oder falscher, oft einfach nur anders. Man kann also immer zu seiner Wahrheit stehen, sollte aber in Betracht ziehen, dass es nicht die einzige ist. Dann sieht man nachgeben auch nicht als aufgeben sondern einfach als Akzeptanz.

07.04.2021 08:53 • x 5 #516


E
Zitat von Traumtänzerin:
Wenn man von einer Idee beseelt ist und fest davon überzeugt, dass sie richtig ist, hat man vermutlich den natürlichen Drang seine Ansichten bestätigt zu sehen. Also fängt man an zu missionieren und ist angefressen, wenn es Gegenwind gibt.

Stimmt, da muß ich mich an der eigenen Nase packen
Aber ich bin immer wieder bereit, mich da zu ändern.
Denn die Wahrheit gibt es für mich nicht.

07.04.2021 08:56 • x 2 #517


Pilsum
Zitat von Jedi:
Frieden ist nicht die Abwesenheit von Konflikten,
sondern die Fähigkeit mit ihnen umzugehen
!


Eine hervorragende Aussage. Das finde ich super treffend.

07.04.2021 10:47 • x 3 #518


Pilsum
Zitat von Resi:
Reicht es nicht, sich selbst zu hören, wahrzunehmen, sich zu verstehen und damit nach außen eine Positionierung zu geben,
brauchen wir das Echo von außen, um uns zu spüren?


Ich finde, es reicht nur selten, sich selbst wahrzunehmen und sich zu verstehen.
Die echte Zufriedenheit entsteht, wenn wir ein Echo von außen bekommen.
Hier im Forum wird so ein Echo fast immer abgelehnt, weil man Angst davor hat, etwas Negatives
über sein Verhalten zu erfahren

Zitat von Resi:
mittlerweile habe ich aber erkannt, daß es nahezu ausschließlich mit mir und meiner Eigenwahrnehmung zu tun hat:


Das finde ich eine kluge Sichtweise. Allerdings gehe ich nicht so weit wie Du. Andere Menschen
machen in den Gesprächen mit mir oft auch Fehler. Ich natürlich regelmäßig auch. Deswegen darf und
sogar muss ich immer wieder mal sehr böse werden und mich verteidigen.

Zitat von Resi:
Immer, wenn mich etwas übermäßig aufregt frage ich mich, was das mit mir zu tun hat:


Das hilft meistens weiter. Das mache ich ständig. Dabei stelle ich immer häufiger fest.
Die wenigsten Dinge, worüber sich andere aufregen haben mit meinem Verhalten zu tun.
Und mit mit persönlich schon gar nicht. Zu reagieren kann ich mir deshalb häufig sparen.

Zitat von Resi:
Eine meiner Nachbarinnen- die ienzige, die mich nervt- ist wie ein rotes Tuch für mich.
Sie spricht laut, hat ein schrilles Lachen und spricht aus, was sie denkt, ohne darüber nachzudenken, ob sie richtig liegt.


Diese Frau könnte auch wenig oder kein Gefühl für ihre Mitmenschen besitzen. Das gibt es häufiger,
als man so denkt.

Zitat von Resi:
Sie nimmt sich die Freiheit, zu tun, was sie will, was ich mich nicht traue.
Sie nimmt sich Raum und sie traut sich, aufzufallen und zu mißfallen.
Sie redet laut und sie spricht aus, was ihr im Kopf rum geht.


Oder findest Du ihr Verhalten eher positiv und anzustreben?

Zitat von Resi:
Das alles nimmt sie sich raus, ist immer entspannt und ausgesprochen gutgelaunt.


Das sind solch Leute häufiger. So lange, bis sie mal auf jemanden treffen, der ihnen versucht mal ein
faires Echo zu geben. Und dann ist häufig schluss mit locker.

07.04.2021 11:31 • x 3 #519


Jedi
Hallo

Zitat von ClaraFall:
Der Strich war doch schon da?


Zitat von Joline:
ja, war er

Weiß ich doch - habe ich auch gelesen !
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von ClaraFall:
Oder komm, lass uns einfach alle nochmal einen Schlussstrich machen

~ ~ ~ ~ ~


Zitat von Machara:
Gern
---------------------------------


Zitat von Joline:
dann auch von mir nochmal ein Schluss- _____________


Da ihr aber so schön, auf meine kleine Provokation reagiert habt, ist das nochmal deutlicher geworden !

LG Jedi

07.04.2021 12:31 • x 1 #520


M
Wir sind doch schon 13 Beiträge weiter lassen also Beiträge den Worten folgen.

07.04.2021 12:57 • x 3 #521


Jedi
Hi @Resi

Frieden ist nicht die Abwesenheit von Konflikten,
sondern die Fähigkeit mit ihnen umzugehen

Das möchte ich jetzt nicht auf den vorhergegangenen Konflikt verstanden wissen,
sondern als Auftakt eines neuen Gedankenaustausches zum Thema, [/QUOTE]
Das hast Du richtig interpretiert liebe Resi

LG Jedi

07.04.2021 13:08 • x 1 #522


E
Schäfchen , ich habe da aber nichts interpretiert, sondern wollte lediglich deinen Satz aufgreifen, um ein Thema daraus zu machen, was mit dem Konflikt zuvor nichts zu tun hat- nicht, daß es da wieder Mißverständnisse gibt:
Zitat von Resi:
Deshalb möchte ich das, ganz allgemein gesehen, mal aufnehmen:


Zitat:
Ich finde, es reicht nur selten, sich selbst wahrzunehmen und sich zu verstehen.

Deine Meinung, kann ich teilweise auch nachvollziehen.

Für mich ist das das A und O, der absolute Anfang, ansonsten sehe ich mich, wenn ich mich durch ein Echo definiere, immer als Abklatsch der anderen, als die, die ich nicht bin, sondern sein soll.

07.04.2021 13:16 • x 6 #523


Mabaja
Zitat von Pilsum:
Warum solltest Du keine Geschenke annehmen? Ein Geschenk ist nach meiner Ansicht etwas,
mit dem mir jemand etwas Gutes tun will. Warum sollte man ein Geschenk also nicht annehmen.
Von einem Geschenk geht normalerweise keine Verpflichtung aus.

Bei den Karten will Dir jedoch niemand etwas Gutes tun. Folglich kann es sich dabei nicht um
ein Geschenk handeln.
Es bleibt die Frage. Wenn es für Dich kein Geschenk ist, wie könntest Du es dann bezeichnen?


Ein Geschenk ist etwas, das mir ohne Verpflichtung zur Gegenleistung überlassen wird. Mit einem Geschenk, das von Herzen kommt, möchte mir jemand etwas Gutes tun, eine Freude bereiten. Mit einem Werbegeschenk ist es anders. Da geht es um ein Präsent, das präsentieren soll. Auch dabei wird keine Gegenleistung eingefordert, aber von Herzen und in guter Absicht für mich kommt es nicht.
Die Karten gehörten zur Bettelpost miesester Art. Ein Geschenk im Sinne von gratis waren sie schon, doch auch Hauptbestandteil einer Manipulation und darauf wiederum reagiere ich mit größter Abneigung. Ich fühlte mich nicht unter Druck gesetzt, etwas zu spenden, weil mich der Versuch der Manipulation ja bereits verärgert hatte. Meine Spendenwilligkeit war damit geklärt und es ging nur noch um die Frage, ob ich trotzdem die Karten behalte oder mir sage: Nö, sie sind Teil eines schmutzigen Geschäfts und wenn ich meine, dass ich sowas nicht unterstützen will, kann ich sie nicht behalten. Ganz oder gar nicht.

Manchmal wird man gezwungen, wohlmeinende Geschenke auszuschlagen, weil das (Beamten-)Gesetz es so bestimmt; auch wenn es Geschenke aus Dankbarkeit sind.
Manchmal wird man gezwungen, hassvergiftete Geschenke anzunehmen, weil das Gesetz es so bestimmt. Mein Vorgesetzter schenkte mir ein falsches Lächeln und einen unherzlichen Glückwunsch, doch durfte ich laut Anwalt beides nicht ausschlagen, weil es sonst als Beleidigung geahndet werden würde.

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Im Übrigen zeigte sich bei dem Gesprächsverlauf zu meiner Frage sehr gut, wie hier im Forum Konflikte entstehen. Der Auslöser war eine spöttische Bemerkung. Spott ist eine Form von aggressivem Humor und passt daher nicht zu der in den Forenregeln gewünschten gewaltfreien Kommunikation. Spott ist auch immer eine Abwertung und genau dies führt zu unfreundlichen Diskussionen. Danach ging es auch nicht mehr um mein Thema, sondern darum, warum man sich überhaupt mit so einer Frage beschäftigt. Das wiederum fand ich sehr erniedrigend. Dass meine Frage nicht nobelpreisverdächtig war, war mir auch bewusst. Sie hat aber auch niemandem außer mir mit dem Verlauf der Reaktionen geschadet.

07.04.2021 16:48 • #524


A


Hallo Pilsum,

x 4#15


E
Zitat von Mabaja:
Im Übrigen zeigte sich bei dem Gesprächsverlauf zu meiner Frage sehr gut, wie hier im Forum Konflikte entstehen. Der Auslöser war eine spöttische Bemerkung.

Da kann ich dir jetzt nicht ganz folgen.
Welche spöttische Bemerkung hast du gemeint?

07.04.2021 16:54 • x 3 #525

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