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Meine Krankheit verstehen

djamila

29.02.2020 21:59 • x 2 #1


djamila


Mir sagt dieses Video das ich in Teilen Intuitiv richtig gehandelt habe . Zum Beispiel in Bezug meiner Eltern . Hier lese ich bei vielen das sie immer noch versuchen auf Verbaler Ebene Kontakt herzustellen um Verstanden zu werden . Ich habe es in Großen Abständen immer mal wieder Probiert . Leider hat es mich immer wieder zurückgeworfen in alte Muster .
Vielleicht Hilft es ja dem Einen oder anderen auch Licht in sein Dunkel zu bringen .
Einen schönen Sonntag .

LG. Djamila

01.03.2020 09:14 • x 2 #2


A


Hallo djamila,

Meine Krankheit verstehen

x 3#3


37Jahre
Ich stimme dem 100% zu. Vor 5 Jahren habe ich den Kontakt zu meinem Vater beendet und das war gut und richtig so.
Mir kommt dazu spontan der Satz in den Sinn: Und wenn du es nicht klären willst dann lass ich es bei dir!
Liebe Grüße
https://www.focus.de/familie/eltern/fam.d=01112019

01.03.2020 09:55 • x 2 #3


maya60
Meine Mutter, meine Schwestern und ich haben alle falsche Konfliktbewältigungsprägungen abbekommen und haben alle massive Kindheitstraumata.
Meine Mutter und Schwestern haben sich nur in fachliche Behandlung begeben, wenn es ihnen hundsmiserabel ging und danach wieder nicht mehr. Das war bei mir Jahrzehntelang auch so, weil ich dachte, wenn die schweren depressiven Episoden weg waren, ich sei wieder gesund.
In diesen Konfliktbewältigungsprägungen geht es immer nur um Gewinnen oder Verlieren bzw. Leben oder Sterben, alles ist emotional hoch dramatisch aufgeladen, wirklich existentiell.
Erst seit vor 11 Jahren meine richtigen Diagnosen kamen und ich seitdem durchgehend alle Behandlungsangebote und Selbsthilfe in Anspruch nehme, kam ich so nach und nach hinter den ganzen Schlamassel, vorher war ich, krank wie ich war, gar nicht dazu in der Lage, ihn zu erkennen.

Das bedeutete, dass ich vor gut 2 Jahren den Kontakt zu meiner Herkunftsfamilie abbrechen musste, weil ich jetzt offen mit erwachsenen Augen sehe, und nicht nur ich, sondern alle, die dabei sind, ebenso sehen, wie absolut irrational, nicht nachvollziehbar, aggressiv, offen und durchschaubar lügnerisch und verleumderisch, ignorant und verächtlich miteinander umgegangen wird und wie hochgradig hysterisch und übergriffig. Verbaler und emotionaler Psychoterror.
Egal, was ich sage oder mache, um zu deeskalieren, um zu stoppen, das Ganze ist ein Selbstgänger, ich reiche vollauf als Publikum, egal, was ich sage oder schweige, ob ich die Monologisierenden anschaue oder auf den Boden schaue, davon hängt überhaupt rein gar nichts ab.
Ich lehne als Erwachsene aufs Schärfste ab, so behandelt zu werden. Das ändert aber auch nichts, also habe ich den Kontakt abgebrochen. Was noch an Kontakt da ist, weil meine Eltern finanzielle Unterstützung brauchen, regelt mein Mann.
Meinen Vater, der im Altenheim ist, würde ich noch besuchen, denn er war nur ein ewig Flüchtender, aber das ist viel zu nah an den anderen, geht also nicht und da mein Vater sich nie ein Bein für mich ausgerissen hat oder hätte, tue ich das nun umgekehrt auch nicht.

Das ist aber noch nicht alles.

Mein inneres Kind, das schon erheblich erwachsener geworden ist, und ich als Erwachsene stimme ihm zu, sieht ja, was da für eine giftige und überwältigende und für ein Kind ganz und gar traumatisierende Dynamik noch heute in meiner Herkunftsfamilie nach wie vor weitergeht.
Und seine Empörung, wie ich mich selber Jahrzehntelang selbst sabotierte und schädigte und ausnutzen ließ, um meiner Familie nahe zu bleiben, ist riesig. Also, wenn ich dort in den letzten Jahren hinfuhr, bekam ich nach wie vor wochenlang vor und nach der Reise schlimmste schwer depressive Zustände, weil mein inneres Kind sich von mir verraten fühlte.

Meine Herkunftsfamilie hatte aber nicht nur diese Seite. Es gab immer abwechselnd und willkürlich Liebe und Krankheit. Jedenfalls liebe ich meine Familie nach wie vor und kann mir das jetzt auch aus der sicheren Distanz leisten, ohne Angst zu haben, dass mich meine Liebe überrumpelbar macht.

Darum ist der Eltern-Kind-Kontakt für mich persönlich ganz und gar nicht so schematisch abzuhandeln, wie es der psychotherapeutisch fortgebildete Heilpraktiker im Video tut. Er vergisst die Liebe, er vergisst sie inhaltlich, aber auch in Ton und Mimik, Gestik und Sprache.
Seine Eltern einfach abhaken kann keiner. Wir sind keine Nestflüchter, die ihre Eltern dann abhaken. Wir gehören, weil er im ersten Vortrag selber damit argumentiert, zu den Säugetieren, die lebenslang in Familiensippen lebten Jahrtausende lang und heute, wenn es eben funktioniert, nach wie vor eine Bindung zu ihren Eltern und Geschwistern behalten.
Kulturell und religiös gelten Familientraditionen und Generationenabfolge viel. Das ändert sich erst in den letzten Jahrzehnten, aber die kollektiven Werte sind nach wie vor da.

Daher muss es leider bei vielen Entwicklungstraumatisierten so sein, wenn jegliche Einsicht der Eltern fehlt, den vergifteten und vergiftenden Kontakt zu beenden, aber innerlich bleibt immer eine Bindung bestehen.
Und wer immer Familie hat, die änderungsbereit sind, hat ein Riesenglück.

Und es gibt unzählige Varianten von Familien, wo nicht klar ist, ob die Liebe oder das Gift überwiegen.

So einfach ist die Sache also nicht.

Ich musste aus der Familie raus. Aber in mir drin und in meiner Liebe ist meine Familie nicht raus und das ist auch gut so, denn ich fühle mich eingebunden in das Generationennetzwerk, das ich wichtig finde. Auch wenn es mit meiner Herkunftsfamilie nicht aktiv sein kann.

Liebe Grüße! maya

02.03.2020 05:04 • x 3 #4


djamila
Guten Morgen Maya ,
das was du sagst kann ich eindeutig verstehen auch wenn ich es nicht so Ausführlich beschreiben Kann . Es ist Richtig die innerliche Verbindung bleibt immer bestehen . Aber ich habe in meiner Familie meine Jüngste Schwester erlebt die bis zum Ende Ihres Lebens der Liebe unserer Mutter hinterher Lief und daran so erkrankte Psychisch und auch Körperlich so das sie viel zu früh Starb . Genau so wie mein Bruder der sich selbst nach über 10 Jahren Psychatrie das Leben Nahm . Und ich ich Konnte nur Flüchten sonst wäre ich heute gar nicht mehr da ! Ja Psycho Terror Und Gewalt sowie Lügen und Intrigen mußten alle Geschwister erleben . Genau so wie meine Oma Paula die Mutter meiner Mutter die ich als eine sehr Liebe Frau erlebt habe . Nur durften wir nie eine Beziehung aufbauen zu Ihr . Zum Arrzt gehen gabs nur wenn wir Krankenhaus reif waren . Jeder von uns Geschwistern mußte allein Kämpfen um zu ( ÜBERLEBEN) Immer dies Gefühl Gefahr Gefahr Gefahr
Und ich hatte schon als Kind das innerliche gefühl ich muß da weg . Da blieb nicht mal die Kraft drüber nachzudenken wie möchte ich denn mein Leben Leben . Was Bedeutet Liebe , was bedeutet geliebt zu werden . Und die Flucht Jahre waren auch nicht viel Besser . Teilweise auf der Strasse weil man nicht wusste wohin . Weil man keine Ahnung hatte wie hilft man sich . Aber immer noch Besser als ( Zuhause) . Auch wenn man vom Staat dann weggefangen wurde um in Einzelhaft gesperrt zu werden DDR ebend nicht angepasst Assozial Gefährdet hieß es . Und die Angst ist geblieben wenn auch Schwächer . Wenn mir jemand sagt tu dir auch mal was gutes , weiß ich gar nicht wie das wirklich geht . Wenn ich draußen Kinder sehe die von Eltern grob angefasst werden weil sie überfordert sind geht mir immer wieder die Gänsehaut . Oder auch diese Dominanten stimmen und Ausstrahlungen . Oder Du mußt sonst . Und das dagegen ankämpfen dir nicht selbst Total Egal zu werden . Hat man dir ja oft genug gezeigt das du nix Wert bist . Nur wenn du alles erträgst und dich Hübsch anpasst .
Und ich Glaube nicht das der Gopal Norbert Klein es so Einfach meint . Er sagt ja wenn Sich Achtsame Kommunikation in Grund Familie Bilden lässt um so Besser . Und Trotzdem Liebe ich meine Mutter denn sie hat mir mein Leben geschenkt . Auch wenn ich ziemlich Kaputt bin , das wird auch kein Arzt wirklich ändern . Da kann nur ich dran Arbeiten mit den Hilfen die es gibt .
Und der Gopal Robert Klein war 10 Jahre selbst in Therapie . Mir Helfen in soweit seine Aussagen das es richtig und Wichtig war zu gehen . Alleine schon wegen Schuldgefühle . Ja ich durfte gehen um mein Leben zu Retten .
Ich Wünsche allen ganz viel Kraft !
Um Eure für Euch Passenden Wege zu finden . In Ruhe und Langsam ohne Druck .

Liebe Grüße Djamila

02.03.2020 06:41 • x 2 #5


maya60
Liebe Djamila, ganz lieben Dank für deine Offenheit und dafür, dass du hier so mutig und wichtig dieses so schmerzliche aber auch so häufige Thema angesprochen hast! Entwicklungstrauma durch die Eltern! Und die folgenden lebenslangen Leiden.
Mir war klar, dass du genau wie ich schlimme Familienerfahrungen hast, das wussten wir ja voneinander schon vorher, weil wir uns ja schonmal darüber ausgetauscht haben und über unsere Kinder.
Du musstest da raus aus deiner Familie und für deine Geschwister tut es mir bitter und sehr leid - und ich musste auch da raus aus meiner Familie!

Darum richtete sich meine Antwort auch nicht an dich, sondern an diesen Referenten im Video. Von ihm fand ich kam es doch recht lax rüber und Aussagen wie: Man braucht seine Eltern als Erwachsener nicht mehr fand ich gefühllos. Ich verstand seine Kernbotschaft, aber drumherum waren für diese so zentrale Bindung doch einige Sätze, die ich zu lapidar und pauschal fand.

Das fiel mir auch im ersten Vortrag zur Traumatherapie auf. Er spricht ganz viel absolut Wichtiges dazu an und kann wunderbar erklären, auch zur so zentralen Körperarbeit und auch, dass es bei frühkindlichen Traumata um Überlebensstrategien geht und dadurch Entwicklungsgtraumata entstehen, die die ganzen folgenden Entwicklungsphasen wesentlich anders formen und so schwer therapeutisch zu erreichen sind, weil die Überlebensreflexe Angriff, Flucht oder Totstellen/Erstarren im ältesten Hirnteil, im Stammhirn angesiedelt sind und daher kognitiv und emotional, also von den höheren und jüngeren Hirnteilen, nicht ohne weiteres bearbeitbar seien.

Das sind ganz ganz wichtige Erkenntnisse zur Traumatherapie.

Nur, dass er da auch wieder viel zu pauschal ist. Nicht alle sind dauerhaft angststarr und bindungsunfähig und unter Dauerstress. Da gibt es viele viele Abstufungen. Oft sind es bestimmte Trigger, die den Reflex anschmeißen, dazwischen lebt es sich anders und entspannter.

Es gibt sehr wohl viel erfolgreiche Traumatherapie und zwar sehr wohl über Kognitive Umstrukturierung und über Achtsamkeits- und -Selbstfürsorge und Selbstliebe-Bewusstseinsübungen. Und Körperarbeit!
Das autonome Nervensystem lässt sich zwar nicht beeinflussen, aber ein Entwicklungs- oder Schocktrauma hat nicht nur Wirkungen im Stammhirm, sondern zieht Kreise in den Emotionen, in den Glaubenssätzen und Vermeidungsstrategien. Ebenso wie die Kognition und die Emotionen Sicherheit signalisieren können und dann die Überlebensreflexe nicht anspringen.

Man kann das Hirn nicht so schematisch unterteilen und nur das Stammhirn behandeln und gleichsetzen dann in der Therapie mit echter Verbindung zu anderen Menschen, denn die umfasst den ganzen Menschen.
Und die kann dann nach ihm nur der Therapeut bieten, na prima!

Traumatherapie umfasst den ganzen Menschen.

Ich fand den Vortrag in einigem sehr sehr gut, aber zu einseitig. Und auch zu pauschal, denn was individuell Sicherheit gibt, um zu entspannen, das kann sehr unterschiedlich sein.

Außerdem, meine Psychotherapeutinnen sagten und sagen mir, mein Schreiben und meine Spiritualität seien pure Traumaarbeit und er sagt so pauschal: Rückzug, nein. Und pathologisiert das sogar noch, dabei habe ich nie Kontaktprobleme gehabt und sicherlich Bindungsstörungen in meiner Herkunftsfamilie, aber ansonsten immer mit meinen Partnern gelebt und keine Berührungsängste gehabt, es sei denn, ich war überreizt.

Ich finde es schade, wenn Fachleute nur eine Methode als wirksam bezeichnen, vor allem, wenn Psychotherapie bei Heilpraktikern gar nicht von der Krankenkasse übernommen werden, oder? Kann sein, dass doch!?

Liebe Grüße! maya

02.03.2020 07:43 • x 2 #6


djamila
Liebe Maya ,
Ja von der Art her wirkt Gopal nicht grade Vertrauens Erweckend und sicher auch Einseitig . Aber ich hab mir auch seine Webseite
Und noch einige andere Videos von Ihm angeschaut . Wo dann schon Klar war das Nervensystem Und Hirnstamm und wie das alles heißt mit eine Tragende Rolle spielt genau so wie Ernährung Und dann auch die Achtsamkeit Übungen und vor allem viel Gespräche . Aber wenn man im Nervensystem Blockiert ist und manch einer gar nicht weiß das es so ist und sich dann wundert das keine Kontinuierliche Besserung eintritt und man immer wieder in Überforderung zurück fällt . Erst jetzt wird mir Bewußt das das Kind einen Namen hat .
Mir ist es leider nicht vergönnt gewesen Gesunde Partnerschaften zu Leben Mir sind immer Partner im Leben über den Weg gelaufen die selbst noch schlimmer dran waren als ich so hab ich es zumindest empfunden . Mit Otto Normal hätte ich gar nicht mithalten können . Das hab ich gespürt . Meine Hilfe war dann das Jugendamt , Behinderten Fürsorge und SPD , Und das auch erst nach der Wende . Und meine Kinder wo in meinem Kopf war , ( Ich will nicht so werden wie meine Mutter ) So Hart und Kalt ohne Herz . Und das ist schon eine Kunst für sich . Grade wenn man dann auch an seine Grenzen stößt die dann auch Depressive fasen mit sich bringen . Ich glaube das ich das Glück hatte gern zu lesen und mir ein guter Instinkt mit in die Wiege gelegt wurde . Und ja ich glaube auch nicht das solche Therapien bezahlt werden . Aber ich weiß auch nicht ob mir eine Trauma Therapie heute noch etwas bringt . Und wenn welche hab ich die Kraft das Ambulant zu schaffen . Denn ich sehe doch auch wo es an allen Ecken und Enden im Medizinischen bereich Mangelt . Und wenn ich hier lese wie Manche aus der Klinik entlassen werden und dann wieder in der Luft Hängen . Weil dann Ambulant es nicht Weitergeht . Ach man ist manchmal einfach schwer .


LG Djamila

02.03.2020 10:27 • x 3 #7


A
Mit einem ganz wunderbaren Buch kann ich meine Krankheit ein bisschen mehr verstehen.
HERZRASEN KANN MAN NICHT MÄHEN
Sicherlich ist nicht alles psychisch bedingt, aber wenn ich es schaffe, die psychischen Anteile zu erkennen und sie zu vermindern, ist schon viel gewonnen.

24.06.2020 11:18 • x 1 #8


Ylva
Zitat von Mayke1:
Mit einem ganz wunderbaren Buch kann ich meine Krankheit ein bisschen mehr verstehen.
HERZRASEN KANN MAN NICHT MÄHEN
Sicherlich ist nicht alles psychisch bedingt, aber wenn ich es schaffe, die psychischen Anteile zu erkennen und sie zu vermindern, ist schon viel gewonnen.


Das finde ich ganz toll, dass du so ein Buch hast - es wird dir mit Sicherheit helfen.
Wo hast du es denn entdeckt?

24.06.2020 11:24 • x 2 #9


A


Hallo djamila,

x 4#10


A
Ich habe es in meinem Schulbücherregal entdeckt und neulich beim Ausmisten hocherfreut begrüßt.
Nun bin ich am Lesen. Ohne Herzrasen heute mal.

24.06.2020 13:08 • x 2 #10

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