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Zwischenmenschliches verstehen

Kate
Zitat von Jedi:
Eigentlich hatte ich heute viel vor ! Jetzt habe ich Morgen viel vor !

20.07.2021 19:20 • x 1 #1201


Catalie
Zitat von Kate:
Das kenne ich auch. Eigentlich gehts mir gut. Und uneigentlich stand ich auf der Brücke Nisch lustig

... weil eigentlich eigentlich eine Einschränkung ist sagt meine Freundin immer, wenn sie mich fragt wie es mir geht, Ich mit eigentlich ganz gut antworte und sie dann fragt Und wie geht es dir wirklich?

20.07.2021 20:40 • x 4 #1202


A


Hallo Pilsum,

Zwischenmenschliches verstehen

x 3#3


Wuslchen
Ich hasse das Wort eigentlich. Ich hab auch als Kind immer direkt die Konterfrage und uneigentlich? rausgehauen. Wenn mir heute jemand mit eigentlich ums Eck kommt, korrigiere ich das. Zumindest bei Menschen, an denen mir was liegt.
Das könnten wir eigentlich mal wieder machen. Was soll das? Wollen wir es mal wieder machen oder nicht? Dann sag es auch so. Lass uns das mal wieder machen. Und gleich gibt es ein schöneres Gefühl und vielleicht macht man es dann auch wirklich.

Aber ich bin bei Sprache eh ziemlich empfindlich geworden. Müssen mag ich genauso wenig wie eigentlich und wenn mir jemand in einem Satz 5x tatsächlich entgegenschmettert, ist mein Interesse bei null. Ich hab in meiner Jugend auch ein paar Wörter exorbitant viel benutzt und mache das vor allem im Schriftlichen noch heute so (was mir selber auffällt und ich immer wieder versuche zu korrigieren), aber als erwachsener Mensch bin ich diesen sprachlichen Verarmungen doch glücklicherweise größtenteils entwachsen.

20.07.2021 21:34 • x 2 #1203


Kate
Puuuh Wuslchen, im Kopf gehe ich gerade nochmal meine Wortwahl bei unseren Gesprächen durch
Ich hoffe sehr, ich habe mir keine größeren Schnitzer erlaubt

21.07.2021 07:00 • #1204


S
Zitat von Kate:
Wenn einer den Satz mit eigentlich beginnt, müssen wir noch nicht zuhören. Dann sagt er nur, was wir hören wollen. Was er wirklich denkt, kommt erst im zweiten Teil, und der geht mit aber los.Ist da was dran?

Teilweise schon, denke ich.
Oft sind solche Worte aber auch Gewohnheit oder Redewendungen die Nutzung manchmal auch regional unterschiedlich bedingt.

Ich hatte mal einen Lehrer...lange ist es her.... der sagte andauernd nich wahr Wir Schüler haben uns in einer Unterrichtsstunde einen riesen Spaß daraus gemacht ihn jedesmal zu unterbrechen und zu fragen was denn dann wahr sei. Der Arme war völlig verunsichert...

Ich mag zum Beispiel das Wort hassen nicht, es ist ein so heftiges Wort, welches ich superselten nutze.
Wüsste nicht was ich hasse... Mörder oder so aber die verachte ich eher als ich sie hasse. Andere Menschen hassen z.B- Sport.... Da frage ich mich warum hassen die das? Nicht mögen ist okay aber hassen? Und da denke ich sind es Redewendungen - mir fällt kein passenderes Wort ein-

Bei eigentlich frage ich auch gerne mal nach was dann uneigentlich gemeint ist.

Bin jedoch mittlerweile ziemlich gelassen was die Sprache betrifft. Es ist mühselig die Worte zu interpretieren, wie war was gemeint und meint diejenige das auch so wie sie es sagt....
Wenn mir was unklar ist, frage ich nach,sofern es mir wichtig ist.
Was ich gar nicht mag, sind so Andeutungen die viel Platz für Spekulationen lassen. Ich mag es lieber direkt.

21.07.2021 08:17 • x 1 #1205


J
Ich dachte lange Zeit das ich durchaus gut im zwischenmenschliches verstehen bin, aber inzwischen habe ich aufgegeben und wenn etwas nicht 100% klar ist frage ich nach. Und notfalls notiere ich mir das damit ich, wenn das bestritten wird, eine Quelle für meine Aussagen habe. Leider ist sowas manchmal nötig

21.07.2021 09:38 • x 2 #1206


O
Wenn ich so nachdenke, glaube ich auch, dass dieses eigentlich oft nicht das Gegenteil von uneigentlich darstellt und tatsächlich als eine Art Redewendung gelten kann.

Ich selbst sage das, glaube ich, auch oft.

Zb, jemand bringt mich auf eine Idee. Dann sage ich: Das könnte ich ich eigentlich machen.
Oder: Eigentlich hast Du recht.
(Im Sinne von warum, bin ich nicht selbst drauf gekommen?)

Dabei geht's wohl eher darum das Gesagte etwas abzuschwächen. Etwas leichter zu machen, indem das eigentlich etwas betont wird.

Andererseits gibt es auch diese Aussagen: Eigentlich habe ich ja nichts gegen Ausländer/gleichgeschlechtlich/etc, aaaaaber...
Das ist ja ein Klassiker...

21.07.2021 10:15 • x 3 #1207


Wuslchen
Zitat von ohneFunktion:
Zb, jemand bringt mich auf eine Idee. Dann sage ich: Das könnte ich ich eigentlich machen.
Oder: Eigentlich hast Du recht.
(Im Sinne von warum, bin ich nicht selbst drauf gekommen?)

Dabei geht's wohl eher darum das Gesagte etwas abzuschwächen. Etwas leichter zu machen, indem das eigentlich etwas betont wird.

Genau das ist es, was mir aufstößt. Ich habe das selbst jahrelang so gesagt und nie darüber nachgedacht. Aber, wenn man mal drüber nachdenkt, dann finde ich es total abwertend.

Eigentlich hast du recht? Ne, die andere Person hat recht. Also könnte man auch einfach mal dazu stehen und sagen: Da hast du recht. Warum abschwächen?
Das könnte ich eigentlich machen? Impliziert meinem Gegenüber auch eher, dass ich es vermutlich trotzdem nicht mache. Wieso nicht: Gute Idee, das könnte ich mal machen.
Und es ist ja nicht nur für unser Gegenüber ein Herunterschrauben, sondern auch für uns selbst. Wir führen uns mit diesem eigentlich ständig an der Nase rum.

Es ist erwiesen, dass bei einem mit nicht formulierten Satz nur das nicht im Gedächtnis bleibt. Das will ich nicht vergessen. Der Kopf merkt sich das nicht und man vergisst es. Hoffentlich denke ich dran hat eine viel höhere Chance nicht vergessen zu werden.
Sprache macht sehr viel mit uns und zwar zum größten Teil völlig unterbewusst.

21.07.2021 10:37 • x 1 #1208


Kate
Zitat von Wuslchen:
Genau das ist es, was mir aufstößt. Ich habe das selbst jahrelang so gesagt und nie darüber nachgedacht. Aber, wenn man mal drüber nachdenkt, ...

Damit hast Du wahrscheinlich recht Wuslchen

Sorry, natürlich habt ihr recht.

21.07.2021 11:30 • x 1 #1209


Pilsum
Zitat von Kate:
Wenn einer den Satz mit eigentlich beginnt, müssen wir noch nicht zuhören. Dann sagt er nur, was wir hören wollen. Was er wirklich denkt, kommt erst im zweiten Teil, und der geht mit aber los. Ist da was dran?

In vielen Fällen kann das sein, was Du sagst.

Worte, wie eigentlich gehören in der Kommunikation zu den sogenannten Weichmachern.
Diese Worte werden auch teilweise in Sätzen benutzt, wenn man nicht gern eine klare Meinung vertreten will.
Zum Beispiel wenn man unsicher ist, ob es richtig ist und ob es gewünscht (beliebt) ist, was man sagt.

Wer diese Weichmacher in seiner Sprache benutzt, der bekommt sie teilweise schlecht da wieder heraus.
Man denkt, sie schaden ja nicht. Wie andere hier aber schon beschrieben haben, wünschen sich
Menschen oft ohne Weichmacher angesprochen zu werden. Manche fühlen sich durch die
Weichmacher teilweise verunsichert und fragen sich. Ist das nun seine Meinung? Oder ist sie es nicht?

Damit will ich sagen. Häufig finde ich, zeigt die Benutzung von Weichmacher-Worten vor allem, das jemand
nicht entscheidungsfreudig ist. Oder dass sie/er sich sprachlich selbstbewusster ausdrücken sollte,
weil dies anderen Menschen besser gefällt. Man wird dann meistens besser verstanden.

21.07.2021 12:40 • x 3 #1210


Jedi
Hi @Pilsum

Zitat von Pilsum:
Wer diese Weichmacher in seiner Sprache benutzt, der bekommt sie teilweise schlecht da wieder heraus.

Ich kann Deinem Beitrag zustimmen.
Doch solten wir immer so streng mit unserem Gegenüber sein - sollten wir immer so streng mit uns selbst sein ?
-----
Zitat von Pilsum:
wenn man nicht gern eine klare Meinung vertreten will.

Zitat von Pilsum:
wenn man unsicher ist,

Zitat von Pilsum:
ob es richtig ist und ob es gewünscht (beliebt) ist, was man sagt.

Zitat von Pilsum:
das jemand
nicht entscheidungsfreudig ist.

Das meine ich damit, nicht Anderen gegenüber so streng zu sein.
Wir sind alle unterschiedlich u. bringen somit unsere Eigenheiten mit in unsere Kontakte u. Gesprächen.

Zur Not können wir auch immer Rückfragen, zum besseren Verständnis.

21.07.2021 14:51 • x 2 #1211


Kate
Zitat von Jedi:
Das meine ich damit, nicht Anderen gegenüber so streng zu sein.

Schon auffallend, wie das Wort "eigentlich" so ankommt. Mir gings "eigentlich " mehr um das Wort "aber".

Ich merke heute ganz deutlich, das ich das eigentlich viel zu oft verwende. Nun könnte ich "im Grunde" sagen, ändert aber an der Intention nichts.
Es passt oftmals aber auch so verdammt gut

21.07.2021 16:32 • x 2 #1212


L
Das Wort eigentlich bewerte ich als Floskel, das kann man auch einmal überhören.

Zitat von Senca:
Ich mag zum Beispiel das Wort hassen nicht, es ist ein so heftiges Wort, welches ich superselten nutze.


Hassen ist ein heftiges Wort, trotzdem nutze ich es. Es gehört zu meinem Wortschatz um heftige Gefühlsregungen auszudrücken. Jeder Mensch ist anders. Es gibt Menschen, die berührt nix. Die sind umgarnt von von einer Hülle, die lassen nicht viel an sich ran . . . völlig ohne Emotionen. So krass wie ich lieben kann, so kann ich auch hassen.


Zitat von Senca:
Was ich gar nicht mag, sind so Andeutungen die viel Platz für Spekulationen lassen. Ich mag es lieber direkt.


ich auch.

21.07.2021 16:36 • #1213


Kate
Zitat von Senca:
Ich mag zum Beispiel das Wort hassen nicht, es ist ein so heftiges Wort, welches ich superselten nutze.

Zack...wieder erwischt. Ich hasse viel, am meisten mich selbst. Ich glaube, manche können gar nicht verstehen was Hass wirklich ist, bis sie sich mal selber hassen, so richtig.
Alles andere ist wahrscheinlich wirklich einfach nicht "mögen "

Damit meine ich jetzt keinesfalls Dich.

21.07.2021 17:12 • x 3 #1214


A


Hallo Pilsum,

x 4#15


Kate
Zitat von ohneFunktion:
Andererseits gibt es auch diese Aussagen: Eigentlich habe ich ja nichts gegen Ausländer/gleichgeschlechtlich/etc, aaaaaber...
Das ist ja ein Klassiker...

genau das meinte ich "eigentlich " damit.

Den ersten Satz könnte man getrost weglassen, denn meist bekommt man unmittelbar Argumente geliefert warum man eben doch was gegen sie hat, und die beginnen dann mit einem "aber".

Genau das ist der Punkt.

21.07.2021 17:18 • x 3 #1215

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