Wurde als Kind nicht geliebt und geschlagen

Pepper1601
Ich bin noch etwas verunsichert, ob es gut ist hier zu schreiben. Generell ist es so, wenn ich zu meinem eigenem Thema komme gehts mir alles andere als gut. Auch jetzt verspüre ich innerliche Unruhe, zittern und Angst. Versuchen möchte ich es dennoch!

Kurz zu meiner Geschichte:

Ich komme aus der damaligen DDR. Als meine Mutter damals mit mir schwanger war, ist sie zusammen mit meinem Vater, bei dem Versuch über die Grenze flüchten zu wollen, erwischt worden und beide kamen ins Gefängnis. Nach meiner Geburt bin ich direkt für ca. 2 Jahre in ein Heim gekommen. Aus Erzählungen meiner Mutter weiß ich, dass sich dann eine entfernte Tante meiner angenommen hat, weil sie selbst keine Kinder bekommen konnte. Ihr Mann war schwerer Alkohilker. Was in dieser Zeit vorgefallen ist oder nicht, kann ich nicht sagen. Meine Großmutter hat meine Mutter im Gefängnis regelrecht bearbeitet, sie solle mich doch an diese Tante verkaufen.

Nach der Entlassung meiner Mutter (mein Vater ist einige Zeit früher entlassen worden) hat meine Mutter sich von meinem Vater getrennt, weil er sich in Ihrer Wohnung, während sie noch hinter Gittern saß, mit anderen Frauen vergnügt hat.
Kurz um, meine Mutter lernte meinen Stiefvater kennen, der einen Sohn mitbrachte. Meinen heutigen Stiefbruder.
Auf bitten meines Stiefvaters, hat sie es dann wohl auch geschafft, mich von dieser Tante zu sich zu holen. An all das kann ich mich nicht erinnern. Die beiden haben geheiratet und daraus enstanden auch meine beiden kleineren Halbbrüder. Zwillinge.

Jedem normalen Menschen wird wohl beim lesen bewusst, das dieses Verhältnis zwischen mir und meiner Mutter von Anfang an gestört ist / war. Ich denke, nein ich weiß, dass mein Stiefvater die Gewalt ins Haus gebracht hat. Nach Erzählung meiner Mutter weiß ich, das der erste Vorfall kurz nach meiner Heimkehr passiert ist. Ich muss um die drei Jahre alt gewesen sein. In der Regel sind die Kinder in diesem Alter ja schon trocken und nässen nicht mehr ins Bett. Wie auch bei mir dies der Fall war. Warum weiß keiner, aber ich habe wohl in jener Nacht ins Bett genässt. Mein Stiefvater war derjenige, der uns Morgens aus dem Bett geholt hat. Seine Reaktion auf mein Bettnässen war eine Tracht Prügel auf den *beep* Hintern!!! Meine Mutter sei nach ihrer eigenen Aussage NOCH dazwischen gegangen.

Und ab da fing der Alptraum an. Ob Kleiderbügel, Verlängerunskabel, Kochlöffel, Latschen. Für alles und jede Kleinigkeit. Meine Mutter und mein Stiefvater wechselten sich gegenseitig ab. Liebe und Zuwendung gab es nicht. Nicht für mich und meinen Stiefbruder. Die beiden kleinen wurden in allen Bereichen verwöhnt und umsorgt. Im Gegensatz dazu, haben meine Mutter und mein Stiefvater nichts ausgelassen um mir und meinem Bruder weh zu tun und oder uns zu verletzen. Wir hatten damals solche Kohleöfen, mit einer Scheibe in der Tür, damit man das Feuer sehen konnte. Ich weiß, das mein Stiefbruder und ich (meine Eltern waren nicht da) wohl gekokelt haben müssen. Als meine Mutter das mitbekommen hat, hat sie als Strafe beschlossen, unser beider Handrücken an diese Heiße Ofentür zu drücken.

29.08.2010 15:36 • #1


Pepper1601
Mein Stiefvater stand meiner Mutter in nichts nach. Ich muss an dieser Stelle erwähnen, dass mein Stiefvater ein Kerl von einem Schrank war. Er hatte Hände so groß wie Bärentatzen. Da flog man schon mal ein paar Meter durchs Zimmer. Gern hat er auch mit geschlossener Faust auf den Rücken gahauen. Um seine Gewälttätigkeit noch etwas zu verdeutlichen: mit ca 5 Jahren bin ich im Krankenhaus operiert worden. Ich hatte einen schlimmen Verunkel im Ohr. Ich weiß noch, das mein Kopf verbunden war, vom Kinn über die Ohren bis oben zum Kopf. Aus irgend einem Anlass hat mein Stiefvater mir mal wieder eine gescheuert, genau auf das frisch operrierte Ohr. Ein paar Tage später meinte meine Mutter, sie müsste mit einem Pantoffel von ihr nach mir werfen. Nur waren die Pantoffeln von damals etwas anders als heute. Es waren so komische Keilabsatzpantoffeln mit so einem Plüschbommel oben drauf. Resultat war eine blutige Platzwunde am Kopf, um die sich auch nicht weiter gekümmert wurde. Erwähnenswert wäre noch, dass ich in so einem Wochenkindergarten / Krippe war. Das heißt, eigentlich habe ich nur die Wochenenden zu Hause verbracht.

Mit sechs Jahren bin ich dann das erste mal von zu Hause weggelaufen. Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen. Mit Hausschuhen und meinem kleinen Regenschirm bin ich quer übers Acker (wir haben in einem Dorf gelebt) in den Wald geflüchtet und hab mich unter einem Baum gehockt. Irgendwann bekam ich Angst und bin zurück nach Hause gelaufen. Aufgefallen ist es niemendem. Ich weiß nicht wie lange ich weg gewesen bin, als Kind hat man ja ein ganz anderes Zeitgefühl. In diesem Alter wurden mein Stiefbruder und ich zu Hause schon richtig rangenommen. Meine Eltern waren beide berufstätig. Die Tiere mussten regelmäßig versorgt werden (Gänse, Hühner, Kaninchen ect.) und auch der Garten. Wir haben alles selbst angebaut. Von sämtlichen Obstbaümen und Sträuchern bis hin zu jeglichem Gemüse wie Kartoffeln, Spargel, Tomaten, Gurken und so weiter. Wenn andere Kinder im Sommer draußen spielten, mussten wir im garten malochen. So ein Stück Feld umzugraben und jede Menge Unkraut jäten ist für einen Erwachsenen ja schon anstrengend. Und wehe dem, es wurde nicht so gemacht wie man es uns vorgeschrieben hat!!!

Ich musste in meiner Kinderzeit auch einiges an Haushalt erledigen. Neben meiner Schule, die alles andere als einfach für mich war. Ich wurde ständig gehänselt und verprügelt, und konnte mich nicht in die Klassengemeinschaft einfügen wie es damals so schön hieß. Der Abwasch unserer sechs-köpfigen Familie war unter anderem meine Aufgabe. Ich hatte einen Hocker bekommen, damit ich das Spülbecken ohne Problem erreichen konnte. Natürlich war das Geschirr nicht sauber, worauf hin mein SV einen Stock hinter der Müllecke hervor holte und mir damit auf die Hände schlug. Diese Narben habe ich heute noch auf meinen Fingern.

Schulisch war es so, das ich ziemlich viele schlechte Noten mit nach Hause gebracht habe. Zur Strafe gab es Prügel. Wenn ich Hausaufgaben machte, und meine Mutter neben mir saß, gabs immer eins hinter den Kopf, wenn ich wieder einmal eine Aufgabe falsch gerechnet habe. Mathe ist für mich auch heute noch ein buch mit sieben Siegeln.

Ich kann mich erinnern, dass ich mich auch ganz oft nicht gtraut habe, abends wenn wir schon im Bett waren, auf die Toilette zu gehen. Meine Eltern sind immer ausgerastet, wenn wir dann abends noch mal runter mussten. Ich hatte dann für mich eine Lösung gefunden. An meinem Bettende stand ein Polsterstuhl, er war rot. Auf den habe ich dann immer drauf gemacht. Oft mussten wir auch ganz früh und ohne Essen ins Bett gehen. Mein Stiefbruder hat dann immer heimlich Brot besorgt und versteckt. Wir haben uns dann von harten Brotkanten ernährt. Wenn wir dann abends nicht mucksmäuschen still in unseren Betten gelegen haben, mussten wir runter in den Flur (ich hatte ein Zimmer mit meinem Stiefbruder im Dach). Wir sollten uns kerzengerade mit dem Gesicht zur Wand, Füße zusammen, vor die Wand stellen und durften uns nich rühren. Das ging machnmal über eine halbe Stunde so. Bloß nicht bewegen!!!

Und so zog es sich immer weiter. Ich glaube, mit das schlimmste war, mit ansehen zu müssen, wie meine Mutter meinen Stiefbruder halb tot geschlagen hat. Er musste sich auf den Boden knien und meine Mutter hat seine Hände hinter seinem Rücken festgehalten und seinen Kopf immer wieder auf den Boden geschlagen. Sein blutiges Gesicht und seine Schreie vergesse ich niemals! Und ich musste mir das mit ansehen. Meine Mutter bestand darauf.

Das ist nur ein klitze kleiner Auszug aus meiner Kindheit. Nach dem Mauerfall sind wir dann nach NRW gezogen. Der Schulwechsel war der Horror. Nicht nur das man Ossi ist, auch hier wurde ich von der Klasse ausgegrenzt und hatte keine Freunde.

29.08.2010 15:37 • #2


A


Hallo Pepper1601,

Wurde als Kind nicht geliebt und geschlagen

x 3#3


Pepper1601
Mit 15/16 ist meine Mutter dann über Nacht abgehauen. Sie hat jemanden kennengelernt, sich verliebt und ist ins Saarland gezogen. Wir waren allein mit unserem unberechenbaren Stiefvater. Mein großer Bruder hat dann die Kurve gekratz. Nun durfte ich die Rolle der Mutter übernehmen. Ich war das erste Jahr in der Ausbildung. Seine ätzenden Hemden bügeln, putzen, kochen waschen. Lange hab ich das nicht durchgehalten. Ich hatte Glück und bezog ein Apartment, das ich von meinem Lehrgeld bezahlen konnte. Ich war frei!!!!!

Irgenwann lernte ich den heutigen Vater meiner Tochter kennen. Ich verliebte mich und wir zogen zusammen. 1996 kam meine Tochter zur Welt. Sie war nicht geplant. Ihr Vater ist Alk., was ich aber damals nicht sah oder nicht sehen wollte. Es wurde immer schlimmer. er wollte auch nicht, das ich das Kind, was ich in mir trug behalte. Ich habe mich von ihm getrennt und der Kontakt zu meiner Mutter im Saarland enstand wieder. Sie hat mir geholfen, dort eine wohnung für mich zu finden und den Umzug zu organisieren. Damals fand ich das toll, dass sie sich so um mich gekümmert hat. Meine Sehnsucht nach Liebe und Zuwendung wurden scheinbar erfüllt. Heute weiß ich es besser. Sie konnte endlich mal wieder ihre Macht ausspielen und mich kontrollieren.

Ich war keine zwei Monate dort in Saarbrücken. Ich habe mich von dem Vater meiner Tochter einlullen lassen und bin zurück nach Duisburg gezogen. Als meine Tochter 1 Jahr alt war, habe ich mich erneut getrennt und bin ausgezogen, was auch viel mit Gewalt und Morddrohungen einherging. Letztendlich hat es aber noch viele, viele Jahre gadauert, bis ich mich endlich lösen konnte. Es war stets immer eine ambivalente Beziehung. Zusammen, auseinander. Zusammen ,auseinander. wir hatten uns gegenseitig am angelhaken. Er mit seiner mütterlichen Art und Weise. Er hat Dinge für mich getan, die eine Mutter für ihr Kind tut. Er hat für mich gesorgt. Nicht nur seelisch, auch finanziell. Ich war von ihm abhängig, konnte nicht auf eigenen Füßen stehen. Das hatte ich nie gelernt.

Und nun ein kleiner Zeitsprung. Ich bin seit ca. 3 Jahren in psychatrischer Behandlung. Der Zusammenbruch kam auf meiner Arbeitsstelle, wo man mich AUCH wie einen Fußabtreter behandelt hatte. Ich wurde von meinen Kolleginnen gemobbt auf übelste Art und Weise. Sie haben meine Arbeiten manipuliert, mich beschimpft, sich lustig über mich gemacht und jeden kleinesten Fehler zum Anlass genommen mich fertig zu machen. Mein Chef fing an mich S. zu belästigen. Seine Frau, ebenfalls im Unternehmen tätig hat das mitbekommen. Nicht das sie mir irgendwie geholfen hätte, nein, nein, nein....ICH wolle ihr den Mann ausspannen und sie hat mich dann versucht ebenso fertig zu machen. Das ging hin bis zu meiner Privatsphäre.

In all den Jahren hatte ich immer wieder Kontakt zu meiner Mutter. Es war ein böser Kontakt, an dem ich schwer zu tragen hatte. Immer und immer wieder hat meine Mutter Klamotten gebracht, die ich bis heute nicht ganz verstehe. Ich darf meiner Mutter nicht körperlich zu nahe treten (Umarmungen und dererlei hat sie mir verboten, nette Worte wie: ich habe dich lieb will sie nicht hören.) Nach ihrer Aussage läuft es ihr dann eisklat den Rücken runter. Als ich vorletztes Weihnachten dort mit meiner Tochter verbrachte, kam der Gipfel. Sie umarmete einen meiner Zwillingsbrüder (sie wohnen nah bei Mami), sah mir direkt in die Augen und sagte mir, wie schön es doch sei in den Arm genommen zu werden). Mich wundert es heute nicht mehr, dass ich eine exreme Grippe mit hohem Fieber bekam. Ich lag total flach auf Mutters Sofa. Sie ist förmlich ausgerastet. Sie hätte jetzt die ganze Weihnachtsarbeit allein, und dann hat sie mir die Decke weggerissen, mit der ich zugedeckt war. Ihr Argument hierzu: Kein Wunder, deck dich doch noch mehr zu damit die Temperatur steigt. Sie hat mir nicht geglaubt, und ich musste vor ihren Augen Fieber messen. Das war auch als Kind schon so. Ganz oft, nein eigentlich ständig, hatte ich aus heiterem Himmel Nasenbluten. Dafür habe ich jedesmal einen Anschiss bekommen, weil ich das absichtlich mache.

29.08.2010 15:37 • #3


Pepper1601
In dem letzten schriftlichen Kontakt zu meiner Mutter, hat sie mir via mail mitgeteilt, dass sie am liebsten tot wäre. wegen mir.

Zur Zeit bin ich jetzt zum dritten mal in der Tagesklinik. Auch hier war der Anfang sehr schwierig für mich. Ich habe wohl mit meinem Auftreten einige Mitpatienten getriggert. Ich wurde ausgegrenzt und von einer Mitpatientin beim Frühstück ganz böse angepampt. Auslöser war, ich wollte ihr eine Tasse Kaffe einschenken. Ich habe das dann in der Gruppe zusammen mit den Therapeuten thematisiert.

Das Kuriose daran war nämlich, in dem Moment, wo ich sie getriggert habe und sie so böse gworden ist, sah ich meine Mutter vor mir. Thema ZURÜCKWEISUNG!!! Ich habe das alles überhaupt nicht verstanden. Es verletzt mich, wenn Menschen mich nicht mögen oder mich zurückweisen.

Der Schmerz ist beinahe unerträglich für mich. Ich muss dazu sagen, dass ich eine Hand voll wirklich guter Freunde habe, die mich ganz doll unterstützen, die meine Thematik kennen, mich aufbauen und mir gute Ratschläge geben. Sie fangen mich auf und schubsen mich auch mal ein Stück weit an. Inzwischen sind sie meine Familie, dir mir den nötigen Halt geben, den ich brauche. In jedem Fall habe ich genau das, was in der Tagesklinik passiert ist, mit einer Freundin besprochen. Ich konnte nicht verstehen, dass andere mich als DOMINANT empfunden haben, sie Angst vor mir hatten und sich von mir überrollt fühlten. Jetzt weiß ich, das Dominaz nicht nur negativ ist, sondern im Grunde was ganz positives sein kann.

Gerade bin ich dabei, mich für das Abschiedsritual am Montag vorzubereiten. Es gibt 4 Felder. Wut, Trauer, Schuldgefühle, Liebe. Schuldgefühle habe ich keine. Dieses Feld bleibt also leer. Zu jedem Feld soll ich Gegenstände die damit in Verbindung stehen mitbringen. Auch ein Foto meiner Mutter, weil ich von ihr endgültig Abschied nehmen will. Der Kontakt zu ihr tut mir nicht gut und ich will das alles nicht mehr. Zu jedem Feld soll ich nun ein paar Sätze, die nicht vorwurfsvoll sein sollen direkt an meine mutter richten. Untermalt werden diese einzelnen Felder duchr Musikstücke, Lieder oder einem selbstgespielten Instrument. Wut wäre dann in meinem Fall die Trommel.

Mir gehts heute den ganzen Tag schon mies, mir ist schlecht, schwindelig und ich habe Herzrasen und das Gefühl ich bekomme keine Luft. Am liebsten möchte ich schreiend weglaufen. Da ich ja zu jedem Thema ein paar Sätze an meine Mutter richten soll, habe ich heute morgen angefangen diese Sätze aufzuschreiben.

Und nun kommt mein Problem.
Zum Thema Wut habe ich ein ganzes Dina 4 blatt voll. Thema Trauer war ich wie leer. Vor einiger Zeit hätte ich wesentlich mehr als nur 5 Sätze zustande gebracht. Nun muss ich hochkonzentriert in mich gehen um zu spüren was mich in Bezug auf sie traurig macht. Nun gut, dann sind es halt nur 5 Sätze, aber ich kann das nicht verstehen. Und beim Thema Liebe bleibt das Blatt einfach weiß. Da ist nichts, aber auch garnichts was ich ihr diesbezüglich sagen könnte. Ich kann das nicht begreifen! Noch bis vor 2 oder drei Jahren hätte ich sie damit überschütten können. Aber so sehr ich danach suche, ich fühle und spüre garnix!!! Es ist wie tot..... und jetzt in diesem Moment, wo ich diesen vorherigen kurzen Satz geschrieben habe, wird mir etwas klar.

Hatte noch nicht erwähnt, das der Tod ansich momentan eine ganz große Rolle bei mir spielt. Ständig habe ich Angst, ich könnte umkippen und tot sein, einen Herzanfall erleiden und tot sein, einfach so. Begleietet von Sympthomen. Mir wird zum Bsp. schwindelig und ich denke gleich passiert was, das wars gleich. Tot, tot, tot. Ich will das nicht, aber es ist ständig da. Wenn ich das nun mit dem Feld Liebe in Verbindung bringe....es ist wie tot...spüre ich eine Verbindung, die ich aber nicht greifen kann. Mir macht das alles Angst...

29.08.2010 15:38 • #4


S
Hallo Pepper,

sei auch an dieser Stelle willkommen bei uns.

Deine Geschichte verursacht Gänsehaut bei mir. Deine Kindheit und auch dein weiteres Leben waren ja wirklich schwer und ich bewundere dich, dass du hier und heute als so starke Frau rüberkommst.

Was deine nichtvorhandenen Gefühle betrifft, finde ich das fast normal. Woher sollen Emotionen kommen, wenn du soviel Leid ertragen mußtest. Als ungeliebtes und ungewolltes Kind hast du ja nie die elterliche Liebe erfahren. Das war ähnlich bei mir und in deinem Beitrag habe ich oft Parallelen zu meiner Erziehung gefunden.

Zitat:
Ständig habe ich Angst, ich könnte umkippen und tot sein, einen Herzanfall erleiden und tot sein, einfach so. Begleietet von Sympthomen. Mir wird zum Bsp. schwindelig und ich denke gleich passiert was, das wars gleich. Tot, tot, tot. Ich will das nicht, aber es ist ständig da. Wenn ich das nun mit dem Feld Liebe in Verbindung bringe....es ist wie tot...spüre ich eine Verbindung, die ich aber nicht greifen kann. Mir macht das alles Angst...


Die Beschreibung deines jetzigen Zustandes läßt vermuten, dass du Panikattacken hast. Was auch nicht verwunderlich wäre.

Mach dir nicht noch zusätzlich Angst. Sprich es in der Therapie an. Ich kann deine Bedenken verstehen, vllt hat dir ja auch schon etwas das Schreiben hier geholfen. Alles braucht seine Zeit. Ich denke, du wirst hier noch einige andere Reaktionen erhalten.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft (die du eigentlich ja schon hast).

Serafina

29.08.2010 18:25 • #5


Pepper1601
Hallo Serafina,

danke für deine schnelle Rückmeldung. Was die Pnikattaken angeht, so hast du voll ins Schwarze getroffen. Diese äußern sich aber bei mir in richtiger Panik, Herzrasen ect. Oder das ich das Gefühl habe, der Boden unter meinen Füßen schwankt. Die Gedanken um den Tod an sich, geschieht in anderer Form, Art und Weise. Ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll. Meine Gedanken kreisen dann stundenlang, was wenn.....was geschieht mit meiner Tochter, wie und wann wird man mich finden, woher wissen die, die mich finden, dass ich eine Tochter zu Hause habe, die sonst niemand versorgen kann? Es ist einfach nur total schlimm und es macht mich total mürbe. Ich weiß nicht was es ist, woher es kommt und was da gerade mit mir geschieht. ich würde es so gern verstehen wollen. Die Ursache kennen um dagegen anzugehen.

Ich würde gern nochmal auf das Thema Liebe eingehen. Vor nicht all zu langer Zeit hätte ich mich nämlich noch sprichwörtlich vor die Füße meiner Mutter gelegt, und um ihre Liebe gebuhlt. Meinen Sehnsüchten freien Lauf gelassen. Dinge getan um ihr zu gefallen, um ein Stück Zuneigung zu erhaschen. Denn so war es auch als Kind. Und von heute auf morgen ist da plötzlich nichts mehr, einfach weg, verschwunden, nicht existent. Ich verstehe einfach nicht wieso????

29.08.2010 19:32 • #6


S
Hallo Pepper,

Zitat:
Ich würde gern nochmal auf das Thema Liebe eingehen. Vor nicht all zu langer Zeit hätte ich mich nämlich noch sprichwörtlich vor die Füße meiner Mutter gelegt, und um ihre Liebe gebuhlt. Meinen Sehnsüchten freien Lauf gelassen. Dinge getan um ihr zu gefallen, um ein Stück Zuneigung zu erhaschen. Denn so war es auch als Kind. Und von heute auf morgen ist da plötzlich nichts mehr, einfach weg, verschwunden, nicht existent. Ich verstehe einfach nicht wieso????


Das kenne ich auch. Ewig nach Aufmerksamkeit bittend und dann - auf ein Mal - nichts mehr. Tot. Keine Gefühle, keine Bedürfnisse mehr.
Vllt. ist es deine Entwicklung ?! Vllt aber auch eine momentane Reaktion.

Ich kann dir nur von mir persönlich berichten, dass es bei mir genau SO war. Von heute auf morgen keine Emotionen mehr. Mir ist alles egal. Bei mir hat wohl meine Therapie dazu geführt. Ich habe mich weiter entwickelt und somit Konsequenzen gezogen.

Woran kann es bei dir liegen?

Serafina

30.08.2010 00:35 • #7

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