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Weitere Krankschreibung auf meinen Wunsch

Caritom
Hallo zusammen,

Vielen Dank für die Aufnahme in die Gruppe. Vielleicht könnt ihr mir helfen.
Ich bin zur Zeit ca. 5 Wochen wegen Burn out krankgeschrieben. Meine Hausärztin hat auf Schilderung meiner Arbeitssituaition auch schon eine Empfehlung auf Kündigung vermerkt.
Meine grösste Angst die ich habe ist, das ich wieder zur Arbeit muss. Seitdem ich weg bin bricht dort alles zusammen. Meine Vorgesetzten sind hilflos und warten nur auf meine Rückkehr.
Zu meiner Person: ich habe eine Führungsposition, habe aber den Druck und den zunehmenden Personalmangel, Verantwortung Überstunden nicht mehr ausgehalten.
Ich habe selbst Meditationskurse über mehrere Tage besucht und habe auch schon viele Tage im Kloster verbracht und übe Yoga aus. Durch den Druck der letzten Jahre ist das alles iwi auf der Strecke geblieben.
Ich würde gerne einen kompletten Neuanfang machen wenn es mir wieder gut geht.
Meine Frage an Euch:
Ist es möglich das ich meiner Hausärztin sage das sie mich noch mindestens für 2-3 Monate krank schreiben möchte und ich selbst versuche alles neu aufzubauen. Meine größte Sorge ist das ich wieder zur Arbeit muss
Ich kann Nicht zur Arbeit…. sonst würde ich gleich kündigen.

Vielen Dank für Eure Hilfe

Lg Caritom

08.03.2022 11:41 • x 1 #1


Anneklatsche
Hallo und Willkommen im Forum, lieber @Caritom..
Bitte mache dir keine Sorgen um deine weitere Krankschreibung.. ich kann zwar sehr gut nachvollziehen, wie es dir geht, weil ich in derselben Situation war, aber wenn du offen mit deiner Hausärztin umgehst, sollte eine Krankschreibung eigentlich nichts im Wege stehen.. erst recht, wenn eine Empfehlung ausgesprochen wurde und deine Hausärztin deine Situation kennt.. An deiner Stelle würde ich auch eine Reha machen..

LG

08.03.2022 12:32 • x 2 #2


A


Hallo Caritom,

Weitere Krankschreibung auf meinen Wunsch

x 3#3


A
Zitat von Caritom:
Seitdem ich weg bin bricht dort alles zusammen. Meine Vorgesetzten sind hilflos und warten nur auf meine Rückkehr.

Lieber Caritom,
es hat nach meiner Krankschreibung, die letztendlich zur Versetzung in den Ruhestand führte, noch lange gedauert, bis ich meine Schuldgefühle gegenüber der Dienststelle und des Kollegiums ablegen konnte.
Im Nachhinein, dreieinhalb Jahre später, gesehen gab es keinen besseren Moment als jener Griff der Hausärztin zum blauen Zettel.
Die Erleichterung, nicht mehr an diese Wirkungsstätte zurückzumüssen, war sehr sehr groß trotz meiner damaligen Überzeugung, die anderen im Stich gelassen zu haben.

Viele Grüße und willkommen im Forum!
Anchi

08.03.2022 12:44 • x 2 #3


Caritom
Liebe Anchi,

vielen Dank für deine hilfreichen Worte.
Das mit den Schuldgefühlen ist etwas, was mir auch gerade sehr zu schaffen macht.
Aber wenn ich darüber nachdenke nicht zurück zu müssen geht es mir auch wiederum gut.

Lg Caritom

08.03.2022 12:52 • x 2 #4


M
Zitat von Caritom:
Ist es möglich das ich meiner Hausärztin sage das sie mich noch mindestens für 2-3 Monate krank schreiben möchte und ich selbst versuche alles neu aufzubauen. Meine größte Sorge ist das ich wieder zur Arbeit muss

Viele Hausärzte machen das nicht und bestehen darauf, dass man sich in fachärztliche Behandlung begibt (Psychiater). Der kann dann eine längere Krankmeldung ausstellen. Unabhängig von der Krankschreibung wäre es wahrscheinlich gut einen Termin beim Psychiater zu vereinbaren. Ein Burnout ist nichts was man einfach aussitzen kann. Eine fachärztliche und therapeutische Behandlung ist wirklich unbedingt notwendig.

08.03.2022 12:56 • x 4 #5


ZeroOne
Hallo @Caritom ,

willkommen im Forum!

Zitat von Caritom:
Ist es möglich das ich meiner Hausärztin sage das sie mich noch mindestens für 2-3 Monate krank schreiben möchte und ich selbst versuche alles neu aufzubauen.


Das hängt von der Hausärztin (und ggf. der Krankenversicherung) ab und kann so pauschal nicht beantwortet werden. Viele Hausärzte schreiben oft nur noch für die Überbrückungszeit bis zu einem Facharzt-Termin (Psychiater) krank, um sich die Auseinandersetzungen mit den Versicherungen zu ersparen (Krankengeld).

Wie von @Anneklatsche schon geschrieben, würde ich mich auch nach einer geeigneten Unterstützung umsehen, die aus dem Burnout heraus begleiten und vorbauen kann, dass es nicht wieder zu einem Rückfall kommt, z.B. Psychotherapie, oder auch Coaching. Oder eine (Tages-)Klinik, die ein geeignetes Setting anbietet. Eine Reha, etc.

Deine Hausärztin kann dir bestimmt auf Rückfrage schnell aufzeigen, wie sie dich auf welchen Wegen begleiten kann.

Alles Gute!

Nachtrag: Jetzt hat sich meine Antwort mit der von @Michi87 überschnitten - ist in etwa der gleiche Inhalt.

08.03.2022 13:01 • x 1 #6


Caritom
Liebe @Anneklatsche

vielen Dank für deine Unterstützung.
Es fällt mir schon schwer meinen Arzt um Hilfe zu bitten.
Das ist eine ganz neue Situation für mich aber wahrscheinlich auch meine Aufgabe auch mal selbst loszulassen.

Lg Caritom

08.03.2022 13:05 • #7


A
Zitat von Caritom:
Aber wenn ich darüber nachdenke nicht zurück zu müssen geht es mir auch wiederum gut.

Im Herbst 2017 war ich wegen Burnout 8 Wochen krank geschrieben. Danach schleppte ich mich fast 1 Jahr beinahe jeden Tag zum Dienst. In den Ferien ging es mir gut. Danach zogen sich die Tage wieder endlos. Ich war stolz, wenn ich Woche um Woche auf der Arbeit erschienen war und kräftig genug für den Dienst war.
2018 verschlechterte sich meine Situation. Zusätzlich zu der Erschöpfungsdepression kämpfe ich auch noch mit einer chronischen Krankheit. Die Vorstellung beim HA führte direkt in die Dauerkrankschreibung. Entsetzen und Erleichterung hielten sich die lange Zeit die Waage.
Alles Gute dir!

08.03.2022 13:08 • x 1 #8


sundancere20j
Bei der Sache sollte man die Krankenkasse nicht übersehen. Diese schaltet oftmals den MDK/SMD ein, um die Arbeitsunfähigkeit Begutachten zu lassen und fordert im Zweifel zur Antragstellung Reha/LTA auf, soweit es sozialmedizinisch geboten ist. Da wäre eine Facharztbehandlubg angeraten.

Im Übrigen solltest Du Dein Arbeitsverhältnis während der Arbeitsunfähigkeit und schon mal garnicht auf Anraten einer Ärztin/eines Arztes kündigen. Solche Empfehlungen sind unüblich und gehen aus meiner Sicht über den Auftrag eines Arztes hinaus. Diese sollen sich doch besser um die Koordinierung für Facharztbehandlungen bemühen. Ebenfalls sollten sie ins Auge fassen die Arbeitsunfähigkeit zu überwinden.
Ggf. können sie aber auch zu Rehabilitationsmaßnahmen raten, die ebenfalls schlussendlich zum Ziel haben Erwerbsunfähigkeit abzuwenden.

Wenn Du der Meinung bist nicht mehr zum Arbeitgeber zurückgehen zu wollen und einen Neuanfang machen zu wollen, mach Dir hierzu Gedanken, in welche Richtung es gehen soll. Ggf. kannst Du dieses Ziel mit Hilfe einer LTA über die Rentenversicherung umsetzen.

Bis dahin und bis zu einer möglichst baldigen Facharztbehandlung sollte Dich Deine Hausärztin weiter krankschreiben können. Immer unter der Berücksichtigung, dass sich mit jeder weiteren Arbeitsunfähigkeit irgendwann die Krankenkasse bei Dir melden wird.

08.03.2022 18:21 • x 1 #9


Caritom
Hi @sundancere20j,

vielen Dank für deine Hinweise.
Ich hatte mir wegen der Eigenkündigung einen Termin beim Jobcenter geben lassen.
Ich habe der Sachbearbeiterin meine Situation geschildert.
Sie war leider sehr kurz angebunden und hat mir gleich gesagt das ich eine Sperrzeit von 12 Wochen bekommen würde… es sei denn mein Arzt empfiehlt eine Kündigung (wortwörtlich )
Daraufhin hat sie mir auch Unterlagen geschickt die ich und der Arzt ausfüllen sollte.
Ich werde jetzt aber vorerst nicht mehr Kündigungen….

Lg Caritom

09.03.2022 12:52 • #10


M
Wie bereits gesagt wurde: auf keinen Fall selbst kündigen! Sonst verlierst du evtl. Ansprüche auf Lohnfortzahlung. Du bist jetzt erst einmal krank geschrieben und damit finanziell abgesichert. Das ist wichtig. Als nächstes geht es darum wieder auf die Beine zu kommen. Kündigen solltest du nicht bevor du einen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben hast (Zukunftsmusik).

09.03.2022 14:04 • x 1 #11


A


Hallo Caritom,

x 4#12


sundancere20j
@Caritom

Es gibt zahllose Fälle in denen die ärztliche Begründung nicht akzeptiert wurde und schlussendlich doch eine Sperre verhängt wurde durch die AfA.

Lass Dich also nicht zur Kündigung hinreißen, da Du im jetzigen Stadium der Arbeitsunfähigkeit besser geschützt bist. Egal ob Du das von der Ärztin bestätigt bekommst, oder nicht. Diese sollte Doch besser auf anderem Wege unterstützen, diese Situation bestmöglich zu überwinden.

Suche Dir fachärztliche Unterstützung, im Vorgriff auf eine Intervention durch die Krankenkasse. Das dauert seine Zeit, aber Du warst so zumindest nicht untätig. Auch wenn es schwer fällt.

09.03.2022 19:28 • x 1 #12

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