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Krankschreibung / Arztgespräch

N
Hallo,
ich habe nach langem Ringen mit mir, nachdem körperlich bei mir echt gar nichts mehr ging, endlich geschafft mich krankzumelden und bin dankbar und verzweifelt zugleich.
Ich hab selber schon mit Tränen im Wartezimmer gesessen, weil ich selber dachte, ich bin jung, ich will arbeiten, ich gehör hier nicht hin. Ja, wie es dann so mit einem geht halt im Kopf.
Naja, auf jeden Fall kam genau das, was ich befürchtet hab, der Arzt hat genau so reagiert, wie ich es mir dachte und meinte eben auch ich bin noch jung, ich darf jetzt noch nicht ausfallen, ich muss öfter ins Fitnessstudio gehen.
Naja, obwohl ich ihm gesagt habe, dass ich Rückenschmerzen habe (auch schon von Geburt an, diagnostiziert auch, aber unterschiedlich schlimm) wollte er mich nur 1 Tag krank schreiben und mir auch keine Physio aufschreiben erst.
Naja, dann hab ich sehr verunsichert meine ganze weitere Leidensgeschichte versucht, zu erzählen, aber ich merkte schon, dass das nicht so bei ihm ankam.
Als ich sagte, ich konnte unter vielen Schmerzmitteln noch zur Arbeit, aber mir danach nicht mal mehr was zu essen machen, meinte er, warum sind sie denn so erschöpft?
Ich wollte ja jetzt nicht selber sagen, dass ich mir sicher bin, dass ich nen Burnout hab.
Es war meine einzige Rettung, dass ich gesagt hab, dass ich schon finstere Gedanken habe.
Da ist dann das große Wunder passiert, dass ich doch die Physio gekriegt habe und sogar ganze 14 Tage Krankschreibung. .
Aber es lässt mich trotzdem verzweifeln, dass man erst mit sowas um die Ecke kommen muss, um annähernd ernst genommen zu werden. Ich hab vorher schon lang und breit meine körperlichen Symptome geschildert.
Aber ja, ich kanns verstehen, er spiegelt mir ja nur, was ich selber denke, ich bin jung, ich muss funktionieren. Das ist ja in meinem eigenen Kopf. Nur dass das eben nicht mehr funktioniert, wie ich das möchte. Aber da kann ich doch auch nichts zu. Ich hätte es auch gerne anders.

Konnte ihm nicht mal mehr erzählen, dass es Donnerstag so schlimm war, dass ich schon nicht mehr aufstehen konnte. Geschweige denn von meinen Arbeitsstressbedingten Ausschlägen.

Gestern 13:45 • x 3 #1


Dakota
Krankheit macht doch vor jungem Alter nicht Halt! Manche Ärzt:innen sind nicht ganz helle in der Oberstube.

Gestern 14:39 • x 4 #2


A


Hallo Nele222,

Krankschreibung / Arztgespräch

x 3#3


Fritz
Hi Nele222
Deine negativen Erlebnisse bei deinem Arzt, kann ich gut verstehen.
Er versucht halt zuerst dich mit deinen Krankheiten abzuweisen.
Aber, du kannst dir deine Krankheiten nicht aussuchen.
Eine Krankheit fragt nicht zuerst, ob es dir gerade passt.
Die Ärzte, Psychiater oder Therapeuten sind für deine Hilfe da, das ist doch klar!
Das Alter spielt bei einer psychischen Erkrankung keine Rolle.
Du brauchst auch keine Schuldgefühle entwickeln.
So wie dir geht es viele Menschen, deswegen sind sie keine schlechte Menschen!
Ich hoffe, dass du alles so bekommst, wie du es dir vorstellts.
Servus

Gestern 14:45 • x 3 #3


HDD
Manche Ärzte sind wirklich nicht sehr einfühlsam. Glücklicherweise nicht alle. Meine z.B. hat mir nach einem Minischlaganfall, der glücklicherweise folgenlos blieb, von sich aus eine Reha-Maßnahme angeboten. Ich: Warum nicht. Was muss ich dafür tun? Sie: Nichts. Ich kümmere mich um den Papierkram.

Womöglich wäre es keine schlechte Idee, einen Arztwechsel in Betracht zu ziehen.

Gestern 18:26 • x 5 #4


Nuance
Lass Dich doch krankschreiben. Ich lasse mich einfach krankschreiben. Solche Formulierungen wundern mich sehr. Als würde man einfach so krankgeschrieben.
Ob es einigen wirklich mühelos gelingt? Viele sind vlt. nur Maulhelden...

Also ich kenne diese Probleme auch.
Du hast den Arzt unter Druck gesetzt mit Deiner Andeutung von finsteren Gedanken.
Er hat sicher Angst vor rechtlichen Konsequenzen gehabt. Im Falle der Verwirklichung dieser Gedanken.
Klug war, den Begriff Suizid zu vermeiden.
Bei allem, was über 14 Tage/1 Monat hinausgeht, wird er sehr wahrscheinlich Angst vor dem MDK bekommen.

Es fällt nicht allen leicht, sich vor Ärzten zu öffnen. Na ja, und manche möchten einen nach 1-2 Min los werden u. sind genervt, wenn man länger spricht.

Ich kenne Dich, Deine Geschichte nicht...
Es ist schlichtweg alles möglich. Die Rückenschmerzen könnten physisch sein bzw. mental.
Im Hinblick auf die Erschöpfung gilt dasselbe.

Sinnvoll wäre sicherlich eine Gesprächstherapie, damit Du Dir auf die Spur kommst. Sich mal angstfrei völlig öffnen - dank Schweigepflicht. Doch würde man von 2 verschiedenen Therapeuten verschieden wahrgenommen.
Gespräche würden vlt. völlig verschieden verlaufen und Ergebnisse wären unterschiedlich.
In jedem Fall hilft die Illusion, der Glaube an deren Kompetenz.
Immerhin sind es Menschen, die neutral sind und Dein Bestes im Sinn haben dürften.

Mit orthop. Diagnose dürfte KG kein Problem sein. Doch verständlich ist, dass es Hilfe zur Selbsthilfe ist und nicht ewig verschrieben wird - im Regelfall.

Sowieso besteht eine Wechselwirkung zwischen Psyche und Körper. Manche bekommen aus psychischen Gründen Rückenprobleme. Ich selber habe eine Horror Story erlebt. Mit einem seltenen Schaden, den man bildlich nicht darstellen kann... Es gibt spezielle Tests. Eine Behandlungsmethode, die - jedenfalls damals vor vielen Jahren - nur sehr wenige Physios beherrschten.

Letztlich wirst Du Deinen Weg selber suchen bzw. finden - vielleicht ja Mithilfe von KG und Psychologen/Psychiatern.

Wie dem auch sei - längere Zeit Ibuprofen sollte man nicht einnehmen. Abwechseln mit Paracetamol könnte klug sein.

Ansonsten gibt es Psychiater. Sie können problemloser länger krankschreiben.

Ich hoffe, Du nutzt die 2 Wochen sinnvoll.

Gestern 21:36 • #5


Grenzgaenger
Zitat von Nuance:
Du hast den Arzt unter Druck gesetzt mit Deiner Andeutung von finsteren Gedanken.
Er hat sicher Angst vor rechtlichen Konsequenzen gehabt. Im Falle der Verwirklichung dieser Gedanken.
Klug war, den Begriff Suizid zu vermeiden.

Ich glaube auch das dies der Schlüssel bei der ganzen Geschichte ist, so das der Arzt (Der eigentlich Schlachter werden wollte, da er zumindest so ein Gemüt hat) gar nicht anders konnte.

Langfristig gesehen, darf man sich natürlich die Frage stellen, ob man bei so einen ( ich habe keine Ahnung aber nenne mich mal Dock) langfristig als Patient bleiben möchte. Denn wo kein Vertrauen ist....
Gruß
G

Heute 00:10 • #6


EmptyLife
Hallo Nele222,
du hast einen wichtigen Schritt der Selbstfürsorge getan und darauf kannst du wirklich stolz sein.
Solche desinteressierten und empathielosen Ärzte, wie du einen erleben musstest, sind mittlerweile die Regel statt die Ausnahme. Ich mache momentan ständig ähnliche Erfahrungen.
Es fällt eh schon schwer, sich zu öffnen, wenn es einem nicht gut geht. Und wann da dann ein Arzt mit verständnislosen Aussagen und dämlichen Floskeln daherkommt, fühlt man sich nur noch mieser.
Es ist bedauerlich, dass du diese Erfahrung machen musstest. Ist das dein erster Besuch gewesen oder dein fester HA?
Ich kann dir nur raten: Versuche so gut es geht, das nicht persönlich zu nehmen. Diese Reaktion bekommen sehr viele Patienten. Und wenn du dich dort nicht wohlfühlst, fasse Mut, dir jemand anderen zu suchen.

Solche Sprüche wie sie sind doch noch jung und man müsse funktionieren machen mich echt wütend. Niemand muss funktionieren, schon gar nicht für andere. Diese Welt suggeriert uns zwar etwas anderes, aber das ist nicht richtig. Schon gar nicht ist es gesund für uns und unsere Seele. Das Wichtigste sollte immer zuerst die eigene Gesundheit sein - auf die eigenen Grenzen achten, für sich einstehen.

Ich schließe mich dem Betrag von @Nuance an und möchte hinzufügen, dass es nicht unbedingt gleich eine Therapie sein muss, wo es eh schon so schwer ist Plätze zu bekommen. Eine Möglichkeit wären auch solche kostenlose Beratungsstellen, bei denen man auch über einen längeren Zeitraum Hilfe und Unterstützung bekommen kann.
Es gibt wirklich gute, mit echt qualifizierten und geschulten Angestellten, die fast schon wie eine Therapie funktionieren. Nur bekommt man da schneller Termine. Wäre ein Versuch wert, wenn du einfach nur jemanden zu reden brauchst und dich gehört/verstanden fühlen möchtest.

Wichtig ist, dass du dir jetzt keinen Druck machst. Du kannst dir, je nachdem wie du dich fühlst, einen Plan machen, was deine nächsten Schritte sind. Einfach nur Gedanken/Ideen aufschreiben. Vielleicht hilft das schon.

VG
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Heute 02:14 • x 2 #7


ZeroOne
Zitat von HDD:
Womöglich wäre es keine schlechte Idee, einen Arztwechsel in Betracht zu ziehen.

Zitat:
Und wenn du dich dort nicht wohlfühlst, fasse Mut, dir jemand anderen zu suchen.


Da kann ich mich nur anschließen.

Vor 17 Minuten • #8

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