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Wegen sozialer Phobie habe ich Depressionen bekommen

S
Hallo ihr da draußen!

Also, wo fang ich an.
Vorab: Ich gehöre hier vermutlich mehr zu den seichten Sozialphobiker. Soll heißen, dass ich mein Leben soweit auf die Reihe bekomme, alles läuft, was laufen muss (Hochschule, Alltag/Freizeit, Partnerschaft, Familie, Freundschaften so halbwegs). Man könnte quasi sagen, ich bin hochfunktional.

Aber dennoch macht mir meine soziale Phobie häufig ganz schön Probleme.
Es gibt oft Momente, in denen könnte ich mehr tun/erreichen, wenn mich meine Angst nicht so bremsen würde.
Denn in der letzten Instanz ist da immer noch irgendwo eine Art Pförtner im Kopf, der ganz schnell sagt: Sag das/Tu das lieber nicht, denn das könnte peinlich oder merkwürdig sein. Ich möchte mich nicht blamieren, möchte nicht die Witzfigur werden. Und das, obwohl ich oft genug gesehen habe, dass es gar nicht passiert, dass mich Leute komisch finden und meiden. Das ist Alles in meinem Kopf. Doch, das kann ich mir tausende Male sagen, zig Vorträge in der Öffentlichkeit halten, hunderte Menschen anrufen, kann mir Affirmationen um die Ohren hauen und mein Freund kann mir noch so oft an die Rübe knallen, dass ich die absolut schönste, tollste und wunderbarste Frau der Welt bin. Irgendetwas in meinem Schädel kann das einfach nicht so stehen lassen, kämpft mit Selbstzweifeln, hat Angst davor abzuheben, wenn sie anfängt sich gut zu finden, hat Angst zu versagen und die Kontrolle zu verlieren. Daher fällt es mir auch sehr schwer neue Freundschaften zu schließen. Ich vertraue den Menschen oft nicht, dass sie mich wirklich mögen und nicht heimlich schlecht oder komisch über mich denken, obwohl ich immer wieder versuche mich vom Gegenteil zu überzeugen. Irgendwas in mir scheint immer noch sehr verletzlich zu sein und zu denken, dass es niemals genügen wird. Es ist mir nie bewusst so, also ich habe keine konkreten Gedanken dazu, sondern mehr Gefühle. Psychische und physische, denn leider bekomm ich in sozialen Situationen auch sehr schnell Herzklopfen, mir wird warm im Gesicht und meine Atmung immer flacher. Dann bin ich mehr damit beschäftigt auf meine seltsamen Körperreaktionen zu achten, als auf das, was mein Gegenüber mir erzählt. Und nach jeder Interaktion bin ich wieder erleichtert, dass sie vorbei ist. Da denke ich: So kann das doch nicht weitergehen. Ist doch doof!

Da es momentan, angesichts der Lage, vermutlich etwas schwer ist an einen Psychotherapeuten zu kommen (darum will ich mich nach der Krise in unserem Land aber kümmern), wollte ich mal fragen, ob hier jemand konkret Rat weiß, wie man mit körperlichen Symptomen in einer sozialen Situation umgehen kann oder was kognitiv so alles gegen den kleinen, bösen Peinlichkeiten-Pförtner helfen kann.

Mit lieben Grüßen,
die Schneefuechsin

21.03.2020 17:43 • x 1 #1


Karenta123
Hallo liebe Schneefuechsin,

leider habe ich auch noch keine Technik gefunden, die es mir erleichtet mit den körperlichen Symptomen umzugehen.
Es gibt Atemtechniken, die du üben kannst, wenn du in einer entspannten Situation bist (immer wieder), um dann in der Stress Sitation diese Technik anzuwenden. Du kannst dir auch deinen eigenen Schutz visualisieren oder einen Talisman tragen.
Aber ich denke, dass das war dir am meisten helfen wird eine Therapie ist und das wissen, dass deine körperlichen Symptome 100 Prozent real und normal sind. Denn dein Körper kann in dieser Sitation nicht flüchten. (3 mögliche Stress reaktionen Kampf, Flucht oder Erstarren).

Was du so beschreibst scheint dich ja sehr zu belasten und ich hoffe, dass du es schaffst die Ursachen zu lösen.

LG

21.03.2020 21:48 • #2


A


Hallo Schneefuechsin,

Wegen sozialer Phobie habe ich Depressionen bekommen

x 3#3


Pilsum
Hallo Schneefuechsin,

willkommen hier im Forum.

Deine Situation finde ich, hast Du sehr anschaulich beschrieben.
Zitat:
Es gibt oft Momente, in denen könnte ich mehr tun/erreichen, wenn mich meine Angst nicht so bremsen würde.
Denn in der letzten Instanz ist da immer noch irgendwo eine Art Pförtner im Kopf, der ganz schnell sagt:
Sag das/Tu das lieber nicht, denn das könnte peinlich oder merkwürdig sein.


Die von Dir beschrieben soziale Angst gehört zu den weit verbreiteten Ängsten.
ich finde Deine Formulierung, Man könnte quasi sagen, ich bin hochfunktional.,
scheint Deine Situation sehr gut zu beschreiben.
Zitat:

Irgendetwas in meinem Schädel kann das einfach nicht so stehen lassen, kämpft mit Selbstzweifeln, hat
Angst davor abzuheben, wenn sie anfängt sich gut zu finden, hat Angst zu versagen und die Kontrolle
zu verlieren. Daher fällt es mir auch sehr schwer neue Freundschaften zu schließen.


Damit scheinst Du nah an der eigentlichen Ursache zu sein. Wie ist denn Dein bisheriges
Leben gelaufen? Wie war Deine Kindheit? Wurdest Du gefördert?
Zitat:
denn leider bekomm ich in sozialen Situationen auch sehr schnell Herzklopfen, mir wird warm im Gesicht und
meine Atmung immer flacher. Dann bin ich mehr damit beschäftigt auf meine seltsamen Körperreaktionen
zu achten, als auf das, was mein Gegenüber mir erzählt.


Hast Du Angst davor Fehler zu machen? Möchtest Du möglichst perfekt sein?
Auf Deine Antwort freue ich mich.

Viele Grüße

Bernhard

21.03.2020 23:52 • #3


S
Hallo,

und danke euch beiden für eure Antworten!

Zitat von Pilsum:
Hast Du Angst davor Fehler zu machen? Möchtest Du möglichst perfekt sein?


Kurz und knapp: Ja, definitiv.
So geht es mir eigentlich schon seit meiner Jugend, obwohl ich meist nicht einmal unbedingt danach handel. Also, es ist eher so ein Gedanke, so ein innerer Anspruch, als dass ich wirklich alles perfekt mache. Öfters passiert es sogar, dass ich aus der Angst heraus, es könnte nicht ideal werden, gar nicht erst damit anfange. Dann denke ich Na, das wird doch eh nicht gut. Obwohl ich rein verstandesmäßig weiß, dass Fehler machen normal ist und perfekt sein zu wollen weder möglich, noch wünschenswert ist, kann mein Gefühl das nicht verstehen. Selbst meine Eltern sagen sehr oft (schon genervt) Du kannst doch nicht alles auf Anhieb können oder Es muss doch nicht perfekt werden. Dabei ist besonders mein Vater selbst so ein Mensch, der alles doppelt und dreifach überprüft und abcheckt, bevor er loslegt und selten etwas einfach so stehen lassen kann, wie es ist.
Ich habe inzwischen vermutlich weniger Angst Fehler zu machen als früher, aber dieser perfektionistische Anspruch ist noch immer da. Ich glaube, weil ich auch oft das Gefühl habe, dass ich nur gut, okay und nützlich bin, wenn ich ganz viel Spannendes tue, produziere oder alles einwandfrei mache. Dann mag man mich und vor allem mag ich mich dann selber und kann mich auch zufrieden zurücklehnen, weil ich ja was getan hab und nicht nur faul rumsitze. Sonst fühl ich mich schnell mal wie eine Verliererin und denke, das wird für immer so bleiben, wenn ich nichts Bewegendes mache jetzt.

Zitat von Pilsum:
Wie ist denn Dein bisheriges
Leben gelaufen? Wie war Deine Kindheit? Wurdest Du gefördert?


Mein bisheriges Leben war bis vor zwei Jahren ziemlich schwierig, sag ich mal bescheiden. Vor drei Jahren war ich gut ein halbes Jahr in verschiedenen psychosomatischen/psychiatrischen Einrichtungen, wegen Anorexie, schweren Depressionen, einer (zumindest diagnostizierten) Borderline Persönlichkeit und eben auch einer schweren sozialen Phobie. Ich habe mich nicht einmal mehr getraut beim Bäcker ein Brötchen zu kaufen, ohne, dass ich panische Zustände bekommen habe. Obendrein war ich lange verwirrt wegen meines Geschlechts. Also, ich bin eine Frau und fühle mich auch jetzt wie eine Frau, vollkommen, aber vor knapp 3 Jahren sah das noch anders aus. Da dachte ich felsenfest ich sei ein Mann in einem Frauenkörper. Ich war wirklich sehr überzeugt davon. Und jeder, der mich von diesem Gedanken abbringen wollte, war bei mir sofort unten durch. Also. das ist schon ein ganzes Paket, was ich da mit mir rumgetragen habe, wovon mich aber glücklicherweise das Meiste gar nicht mehr so belastet. Ich habe keine depressive Episode mehr, keine Magersucht, fühle mich in meinem Körper angekommen und recht wohl, habe auch keine extremen Gefühlszustände mehr oder Ähnliches. Nur die soziale Phobie hält sich nach wie vor hartnäckig. Vielleicht nicht mehr so schlimm wie früher, aber verschwinden tut sie nicht.
Insgesamt sieht mein Leben jetzt gerade ganz in Ordnung aus: Ich bin in einer sehr schönen Partnerschaft seit 2 1/2 Jahren, studiere momentan und habe einen recht geregelten Alltag.

Meine Kindheit war eigentlich eine recht positive Zeit. In der Grundschule hatte ich viele Freunde, war aufgeschlossen und fröhlich. Da mein Vater Berufssoldat ist, musste ich einige Male umziehen als Kind. Einmal im Alter von 2, dann im Alter von 5 und nochmal im Alter von 8. Das letzte Mal hat mich am meisten getroffen, weil ich aus meinem Freundeskreis rausgerissen wurde und in der neuen Schule nur schwer bis gar keinen Anschluss gefunden habe. Als ich 10 war, ist mein sechs Jahre älterer Bruder schließlich zu seinem Vater (wir sind nur Halbgeschwister und haben dieselbe Mutter, aber er war für mich immer ein vollwertiger Bruder und mein bester Freund) gezogen, aufgrund eines gerichtlichen Entscheids zwischen unserer Mutter und seinem Vater. Und dann fing in der Schule das Mobbing an. Da sehe ich auch sehr stark meine sozialen Ängste begründet. Ich war damals ein sehr redseliges Kind, hab jedem, der es wissen oder nicht wissen wollte, erzählt, was ich toll fand und mochte. Leider haben meine Klassenkameraden das dann verwendet, um sich über mich lustig zu machen. Ich war in der gesamten Klasse dann dieses seltsame Mädchen, das ganz absonderliche Interessen hatte. Damit geriet ich schnell in eine Außenseiterposition. Als ich meinen Eltern dann davon erzählte, hatten sie relativ wenig Verständnis für die Situation. Sinngemäß kam dann sowas wie: Ach, das wird schon. Hör einfach nicht hin. Ignorier die. Das hab ich dann auch gemacht, indem ich niemandem mehr irgendwas über mich erzählt habe. Das führte dann schließlich dazu, dass ich in der Mittel- und Oberstufe stark isoliert war und niemanden so wirklich an meiner Seite hatte, außer ein oder zwei lose Freundschaften. Etwa als ich 12/13 war begann dann die Magersucht und auch SVV kam immer wieder durch. Letztlich hab ich mich auch sehr stark in Computerspiele und virtuelle Welten geflüchtet.
Ja, das wäre quasi meine Kindheit bis Jugend kurz zusammengefasst.

Zu der Frage, ob ich gefördert wurde. da bin ich mir nicht ganz sicher, wie du das meinst.
Also meine Eltern waren schon bemüht mit mir immer wieder Sportvereine zu suchen und haben mich viele Sachen (Sport, Musikschule etc) ausprobieren lassen. Aber ich hatte selten längerfristig Spaß an Dingen. Habe viel probiert und dann wieder gelassen. Da bin ich selbst ein bisschen sauer auf mich, dass ich viele Dinge nicht so lange durchhalte. Auch mein Studium wollte ich nach dem ersten Semester wieder hinschmeißen, weil ich mich unfähig und Fehl am Platz gefühlt habe. Da hat mein Vater allerdings nicht mitgemacht und gesagt, ich solle das durchziehen. (Zumal das eine private Hochschule ist, die ganz schön Geld kostet jeden Monat. Ich kann verstehen, dass man da ungern hört, dass man 5000 Euro aus Jucks in den Sand gesetzt hat.) Irgendwie konnte ich mich dann damit arrangieren und mache in der Hochschule so gut es geht mit, weil ich mir oft denke, dass es mir an einer anderen Hochschule oder Universität vermutlich genauso gehen würde und ich nach einem Semester keine Lust/Motivation mehr hätte. Besser einen Abschluss als tausend angefangene und abgebrochene.
Aber um nochmal auf das Fördern zurückzukommen: Meine Eltern haben mich immer dazu gefördert 'durchzuhalten', wenn man das so sagen kann. Die Schule, das Studium, irgendwelche Sportvereine/Musikschulen. Teilweise bin ich da auch dankbar für, weil ich ohne ihre ständigen Anschubser vermutlich die Schule irgendwann nicht mehr besucht hätte oder mein Studium jetzt abgebrochen hätte und nicht wüsste, was ich tun soll.

22.03.2020 14:44 • x 1 #4


Pilsum
Guten Abend Schneefuechsin,

in Deiner Antwort denke ich viele Ansatzpunkte zu erkennen, über die es sich lohnt mal zu reden.
Leider kann ich Dir erst frühestens morgen eine Antwort geben.

Viele Grüße

Bernhard

22.03.2020 23:32 • #5


S
Hallo Bernhard,

das freut mich sehr. Und, dass es erst morgen geht ist doch kein Problem!

Liebe Grüße,
Schneefuechsin

23.03.2020 00:23 • #6


E
Meine Musikschule , war das Ghetto aus dem ich komme , meine Schule war das Leben, das Harte Leben ohne Weichspüler

23.03.2020 01:03 • x 1 #7


buddl1
. also, wenn ich dich so lese.
dass mit den
Zitat von Schneefuechsin:
Ich war damals ein sehr redseliges Kind, hab jedem, der es wissen oder nicht wissen wollte, erzählt, was ich toll fand und mochte

ist dir wohl auch geblieben, was aber mehr für als gegen dich spricht ein wirklich offener und vertrauenssuchender Mensch zu sein.
Ängste gehören zum leben und ja, keiner ist Fehlerfrei.
das Leben so zu nehmen wie es ist, für viele eben so schwer ist, dass sie den Austausch hier suchen und sich teilen.

das Studium zum Abschluss zu bringen, ein guter Vorsatz ist, nicht weil andere dies mit Geld erst dir ermöglichten, sondern selbst seinen für seinen beruflichen Werdegang den Grundstein ´gelegt zu haben, egal ob dies letztlich deine Arbeitswelt später sein wird.
auch ich habe 2 vollwertige Berufe gelernt und beide helfen mir bis heute im Alltag um das auch zu sein was nicht nur andere in mir sehen- sehen wollen. Abgesehen von denen die damals in der Schule meinten einen durch Ausgrenzung oder eben Mobbing- es nannte damals nur keiner so- bewerten zu müssen.
ja diese legten den Grundstein, zu dem was man heute ist, suchend wie du oder bewertend und hart im Gedankengang wie ich.
du lebst in einer Partnerschaft und genießt diese in vollen Zügen, dabei muss nicht jeder Stuhl an seinen Platz stehen,
es reicht zu wissen, wo er hingehört,
du hast deinen Platz gefunden,
darauf kannst du zurecht stolz sein,
dazu brauchen wir keinen Perfektionismus
buddl1,

23.03.2020 07:35 • #8


S
Zitat von Eulenspiegel:
Meine Musikschule , war das Ghetto aus dem ich komme , meine Schule war das Leben, das Harte Leben ohne Weichspüler



Was genau möchtest du damit jetzt sagen? Dass du es schwerer hattest als ich und ich mich deshalb nicht beschweren soll? Oder wie war diese Anmerkung mit dem Weichspüler jetzt gemeint?

23.03.2020 10:02 • #9


S
Hallo buddl 1,

auch dir danke ich für deine Antwort. Dass man auf Vieles im Leben, was man erreicht hat, stolz sein kann, ist auch etwas Schönes, was ich in den letzten 1-2 Jahren glücklicherweise auch mehr kann als früher. Doch das geht einem gedanklich schnell mal abhanden und dann landet man wieder in dieser Ich sollte, müsste, ich könnte-Schleife.

Zitat von buddl1:
ist dir wohl auch geblieben, was aber mehr für als gegen dich spricht ein wirklich offener und vertrauenssuchender Mensch zu sein.


Nun ja, also, dass ich hier so viel über mich mitteile, heißt ja nicht, dass ich im Kontakt von Angesicht zu Angesicht auch so drauf bin. Da habe ich wesentlich mehr Hemmungen. Viele in meinem Umfeld wissen sehr wenig über mich, obwohl sie mich schon über Jahre kennen.

Zitat von buddl1:
das Leben so zu nehmen wie es ist, für viele eben so schwer ist, dass sie den Austausch hier suchen und sich teilen.


Würde ich das Leben nicht so nehmen, wie es ist, wär ich wohl nicht so weit gekommen, wie ich es bin. Das Leben so zu nehmen, wie es ist, bedeutet ja aber nicht, dass automatisch alle (psychischen oder körperlichen) Probleme verschwinden. Das erfordert sehr viel Arbeit und Geduld. Das Leben anzunehmen bedeutet nur, dass man sich dazu bereit erklärt diesen Weg (seine Probleme zu überwinden) auf sich nimmt. Und das tue ich. Und Austausch bedeutet daher für mich nur einen weiteren Schritt auf diesem Weg und nicht, dass ich das Leben nicht annehmen könnte.

Zitat von buddl1:
du lebst in einer Partnerschaft und genießt diese in vollen Zügen, dabei muss nicht jeder Stuhl an seinen Platz stehen,
es reicht zu wissen, wo er hingehört,


Es ging auch nicht um meine Partnerschaft hier, sondern um meine psychischen Belastungen im sozialen Kontext, vor allem eben mit Menschen, die ich nicht sehr gut kenne.

Zitat von buddl1:
dazu brauchen wir keinen Perfektionismus


Dass man Perfektionismus nicht braucht, weiß ich. Aber wenn man den einfach so ablegen könnte, dann hätte ich wohl auch kein Problem damit.

Liebe Grüße,
Schneefuechsin

23.03.2020 12:20 • x 1 #10


buddl1
meine Mutter legte immer sehr viel Wert darauf,
was andere über einen denken,
ich machte mir zu eigen, dies eben nicht zu tun.
sicher, das führte zu einer gewissen begrenzen Anzahl von Menschen,
denen man sich anvertraute, glaubte dies auch tun zu können.

ich vergleiche das mit der Teamauswahl in der Schule zum Fußball wo ich immer fester Bestandteil der ewig letzten war.
auch gab es oft Bekundungen wie, . also wenn wir dich so richtig kennen würde, wäre ich ein guter Mensch, schade, dass du nie so offen warst.
die selben Menschen waren oft die Kameltreiber die eben mit einem Finger auf einen zeigten und einen zeigten wie gut sie zurecht kamen.
das führte zudem was ich heute bin,
es ersparte mir viele Enttäuschungen,
sicher auch das Leben der anderen die sich feierten und in der Sonne standen.
wenn ich heute nach all den Jahren auf diese zurück schaue,
es unterscheitet sich viel von dem was ich erreichte, die meisten blieben weit hinter mir,
sei es beruflich, familiär oder eben auch finanziell.

was ich damit ausdrücken will,
auch du hast bisher nichts verkehrt gemacht, lebst eben mit der einen oder anderen Eigenheit
und hast genau deinen Weg gefunden, verzeihe dir dabei und irgendwann glaube ich,
kannst du auch so wie ich zurückschauen
Liebe Grüße
buddl1,

23.03.2020 15:11 • #11


Pilsum
Hallo Schneefuechsin,

hast Du Dich schon wieder abgemeldet?

Zitat:
So geht es mir eigentlich schon seit meiner Jugend, obwohl ich meist nicht einmal unbedingt danach handel.
Also, es ist eher so ein Gedanke, so ein innerer Anspruch, als dass ich wirklich alles perfekt mache.


Perfektes Denken und Handeln geben Dir zwar einerseits Sicherheit. Andererseits machst Du es Dir selbst sehr
schwer damit. Niemand kann perfekt sein. Auch Du nicht.
Helfen kann Dir somit, zu ertragen, dass Du mal Fehler machst und auch lernst,
die Kritik zu ertragen, die sich ergibt, wenn Dir Fehler passiert sind.

Zitat:
Ich glaube, weil ich auch oft das Gefühl habe, dass ich nur gut, okay und nützlich bin, wenn ich ganz viel
Spannendes tue, produziere oder alles einwandfrei mache.


Dies ist eine falsche Überzeugung? Wer, außer Dir kann dies verändern?

Zitat:
Dann mag man mich und vor allem mag ich mich dann selber und kann mich auch zufrieden zurücklehnen,
weil ich ja was getan hab und nicht nur faul rumsitze.


Also Du definierst Dich nur über Leistung? Welche Rolle spielt bei Dir die Menschlichkeit?
Wie willst Du Deine Ängste abschwächen, wenn Du nicht sicher bist, dass Du auch
ohne berufliche Leistung ein wertvoller Mensch bist?

Zitat:
Nur die soziale Phobie hält sich nach wie vor hartnäckig. Vielleicht nicht mehr so schlimm wie früher,
aber verschwinden tut sie nicht.


Eine soziale Phobie kann nicht allein verschwinden. Das geht nur, wenn Du bewusst dagegensteuerst.

Zitat:
Und dann fing in der Schule das Mobbing an. Da sehe ich auch sehr stark meine sozialen Ängste begründet.


Für mich bedeutet dies. Es gab eine Zeit, da konntest Du Deine Meinung, Deine Sichtweisen
und damit auch Dich als Frau nicht verteidigen.
Könntest Du Dich heute gegenüber anderen ausreichend abgrenzen und verteidigen?
Falls nein, wie willst Du dann Deine Ängste abschwächen?

Eventuell erkennst Du da selbst einige Punkte für Dich, wo Du ansetzen könntest.

Viele Grüße

Bernhard

23.03.2020 23:13 • #12


A


Hallo Schneefuechsin,

x 4#13


Novalis123
60 Tage ist meine antwort.

Wenn du dich ändern willst, musst du es 60 Tage lang machen.

Du kannst dein gehirn austricksen indem du 60 Tage was machst damit es zu gewohnheit wird.
Also müsste dich Jemand 60 Tage lang
Jeden tag neven
wie Toll du bist.

Was ziemlich toll wäre

Techniken
Extremer sport dann wären die Atemprobleme weg (Disziplin)

60 Tage lang Soziale belastung bis gehirn sich gewöhnt (Jeden tag)

Medikamente (Starke betäubung nicht empfohlen)

17.05.2020 21:15 • x 1 #13

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