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Warum ist meine Mutter so?

Z
Hallo,

ich Versuche zu verstehen, warum meine Mutter so zu meinen Kindern und mir ist, wie sie gerade ist. Aber ich habe keine Antwort darauf.
Ein paar Stichpunkte zu mir:
-bin 36, geschieden und drei Kinder (20,1511), wobei die große schon ausgezogen ist
- hatte eine sehr behütete und schöne Kindheit, wobei mir meine Mutter nie (auch heute noch nicht)etwas zugetraut hat
-bin 16 wurde ich Mutter , meine Mutter unterstütze mich wegen der Schule und solange ich noch Zuhause wohnte die ersten 10 Monate
- dann zog ich mit 17mit meiner Tochter zu meinem Exmann und ab da war meine Mutter quasi nicht mehr für mich da
-haben uns nur noch selten gesehen
- ich habe dann noch zwei weitere Töchter mit meinem Exmann bekommen und meine Ausbildung gemacht
- mein Exmann ist und war schon immer ein narzisst, es war eine schlimme Ehe und ich habe es geschafft, mich vor 10 Jahren von ihm zu trennen
- seit vielen Jahren habe ich Depressionen und bin aktuell wieder in Therapie
- meine Mutter war in der Zeit so gut wie nie für mich da,
- sie hat an meinen Kindern null Interesse, im Gegenteil, sie hat sie kritisiert und schlecht gemacht.
Da war das erste Mal, dass ich meiner Mutter die Meinung gesagt habe, denn auf meine Kinder lasse ich nichts kommen. Das könnte sie nicht ertragen und dann war ein halbes Jahr Funkstille. An den Kindern meiner Schwester hat sie großes Interesse und meine Schwester bekommt auch Unterstützung, ich dagegen werde ausgeschlossen. Sie haben sogar eine Familiengruppe bei WhatsApp, in der ich nicht dabei bin. Jedenfalls hat sich seit dem ich ihr die Meinung gesagt habe, eine Mauer zu meiner Mutter aufgebaut und ich bin so
tief enttäuscht, wie sie über meine Kinder gesprochen hat. Alles mache ich in ihren Augen falsch, wenn ich es anders mache, als sie es machen würde. Meinen Freund lehnt sie von Grund auf ab, ohne ihn kennen gelernt zu haben.
Wir haben auch schon Mal darüber geredet, aber sie sieht sich im Recht und ich wäre so undankbar. Dabei möchte ich doch nur die Zuneigung meiner Mutter, auch wenn ich schon längst erwachsen bin. Oder wie ist das bei euch?
Ich weiss nicht, was ich falsch gemacht habe.
Ich fühle mich zur Familie (meine Mutter und deren Mann, meine Schwester+Mann und Kinder) nicht mehr dazugehörig, aus geschlossen.
Ich bin einfach nur traurig darüber. Sie kann es nicht akzeptieren, dass ich nunmal kein Bilderbuchleben führe

17.02.2022 23:02 • x 2 #1


Stromboli
Liebe @zauberwelt
Danke fürs Teilen deiner berührenden Geschichte.
Für mich passt ein Satz so ganz und gar nicht in das, was du schilderst: Ich hatte eine sehr behütete und schöne Kindheit.
Das kann ich mir bei allem, was danach kommt, schlicht nicht vorstellen.
sehr behütet vielleicht im Sinn von bevormundet und überbehütet. Aber wie du danach deine Mutter schilderst, erinnert mich das sehr an die Sorte Eltern, die in ihren Kindern vor allem ihre eigenen unerfüllten Wünsche leben möchten und diese entsprechend nicht als eigene Menschen sehen und akzeptieren.
Das ist jetzt mein spontaner Eindruck, du musst das selber für dich überprüfen.
Mein Gefühl jedenfalls ist, Distanz zu dieser Mutter ist wichtig und gesund.
Herzliche Grüsse und alles Gute, Stromboli

18.02.2022 08:28 • x 2 #2


A


Hallo zauberwelt,

Warum ist meine Mutter so?

x 3#3


Ziva
Hallü liebe @zauberwelt
Schön, dass du den Weg hierher gefunden hast.

Ich möchte mich den Worten von Stromboli gern anschließen.
Ich habe auch so eine Mutter, die in meiner Erziehung und Bindung zu mir sicherlich einiges falsch gemacht hat, wenn auch oft unbewusst, es aber irgendwie mit meinem Sohnemann versucht nachzuholen. Ich bin mir da noch nicht ganz schlüssig.
Meine Mutter traut mir bis heute nichts zu und in ihren Augen mache ich daher so einiges falsch - was mir widerrum den Anlass gibt, sie in einigen Dingen einfach auszuschließen. So blöd das vielleicht sein mag als eigene Tochter, aber mir gehts damit besser und das ist wichtig.

Ich hatte beim Lesen deines Beitrages überlegt, ob deine Mutter vielleicht eifersüchtig ist oder viel mehr - sich nicht mehr gebraucht fühlt. Vielleicht lastet das so stark auf ihr, dass sie alles, was mit dir zu tun hat, komplett ablehnt, nicht gut heissen kann, mit der Situation, dass du sie alleine gelassen hast, nicht zurecht kommt. Innerlich ist sie vielleicht tottraurig, dass sie dich damals gehen lassen musste, als du mit 17 ausgezogen bist. Ich könnte mir vorstellen, dass sie für dich einiges aufgegeben hat, um dich zu unterstützen, als du mit 16 schwanger geworden bist. Und dann stand sie vielleicht ganz alleine da.

Das soll keine Entschuldigung für deine Ma sein, es ist nur eine Überlegung von mir, warum sie sich vielleicht heute so verhält. All die Liebe und Wertschätzung hat sie auf deine Schwester und deren Familie übertragen. Vielleicht ist sie einfach sehr verbittert. Manchmal ist es so, dass die Menschen verletzt sind und es nicht schaffen, über ihren Schatten zu springen. Du sollst vermutlich ihren Schmerz auch spüren.

Auf der einen Seite würde ich versuchen nochmal das Gespräch zu suchen, vielleicht auch mit fachlicher Hilfe? AWO, Diakonie etc.
Wenn das alles nichts bringt, dann würde ich mir überlegen, wie viel sie von deinem Leben noch mitbekommen soll.
Denn niemandem tun ständige Verletzungen gut.

Alles Liebe für dich.
Ziva*

18.02.2022 09:35 • x 1 #3


Z
Zitat von Stromboli:
Liebe @zauberwelt Danke fürs Teilen deiner berührenden Geschichte. Für mich passt ein Satz so ganz und gar nicht in das, was du schilderst: ...


Danke, dass du mir geantwortet hast. Du hast natürlich Recht, dass das nicht zusammen passt mit meiner Kindheit und der heutigen Situation. Und vielleicht hast du Recht, dass ich überbehütet würde, denn das meinte meine Psychologin auch.
Ich habe auch seit frühester Kindheit Ängste. Zum Beispiel traute ich mich als Kind nie irgendwo allein hin zu gehen. Meine Freundin wohnte damals nur vier Häuser weiter und ich habe mich nicht getraut, allein dort hin zu gehen. Und so war es eigentlich bei allem. Das ist mir natürlich erst die letzten paar Jahre klar geworden und ich Frage mich immer noch, woher diese Ängste kommen.

18.02.2022 09:46 • x 1 #4


Z
Zitat von Ziva:
Hallü liebe @zauberwelt Schön, dass du den Weg hierher gefunden hast. Ich möchte mich den Worten von Stromboli gern anschließen. Ich habe auch ...


Danke, für deine Antwort!
Ich habe nicht das Gefühl, dass sie eifersüchtig ist. Ich habe eher das Gefühl, dass sie nach dem Motto denkt sieh zu, wie du allein klar kommst.
Sie nimmt kaum noch an meinem Leben teil, das beruht sich aber wohl auf Gegenseitigkeit.

18.02.2022 09:50 • #5


Ziva
Ich meine es eigentlich so, dass sich hinter ihrem Handeln etwas verbirgt.
Niemand ist ohne Grund so.
Zitat von zauberwelt:
Sie nimmt kaum noch an meinem Leben teil, das beruht sich aber wohl auf Gegenseitigkeit.

Vielleicht ist das besser so.

18.02.2022 10:29 • x 1 #6

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