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Wartezeit bis zur Klinik durchhalten

R
Ich hab jetzt den Rest des Tages irgendwie geschafft.

Die Begegnung mit meinem Ex heute hat mich komplett aus der Bahn geworfen.
Ich hab eine Stunde nur geweint und konnte einfach nicht mehr weiter machen mit meinen Aufgaben.
Dass er ab und an mal in mein Labor kommen muss durch die Arbeit, das wird sich leider nicht vermeiden lassen.....

Aber es ist jetzt darin resultiert dass jetzt Kontaktsperre herrscht....es geht einfach nicht mehr....

Ich fühl mich furchtbar, wie zerschlagen. Als wär ich in zwei Teile gebrochen.
Durch den Kontaktabbruch ist er jetzt wirklich endgültig weg....
Und meine ganzen Ängste brodeln in mir und ich versuch sie nicht an die Oberfläche kommen zu lassen weil ich dann glaub ich zusammenbrechen würde.

Ich hasse mich grade selber so sehr.
Dafür dass ich mit der Situation nicht normal umgehen kann.
Dafür dass ich nicht stark bin.
Dafür dass die Beziehung zu 95% wegen meiner psychischen Probleme zerbrochen ist, so dass ich mir die Schuld gebe dass die Chance auf etwas Besonders kaputt gegangen ist und für uns nicht wieder kommt.

Ich seh grad wirklich kein Licht mehr am Ende des Tunnels.


@Gelba Danke dir!

@Dani82a Ja, das ist eine furchtbare Situation. Ich meine wenn dann muss er nur ganz selten Mal in meine Räume, aber es kann eben passieren.
Ich war einfach nicht darauf vorbereitet, es war als würd ich volle Wucht gegen eine Mauer laufen.
Vorallem weil ich mich grad wieder halbwegs ,,sicher,, gefühlt hatte auf Arbeit....

@Kate+ Mit Selbstbewusstsein ging in dem Moment nicht viel, da ging eigentlich garnichts mehr. Ich war total überfordert, ich konnt ja weder reden noch ihn nur ansehen.
Mir tut das halt auch leid für ihn...das hat er so nicht verdient.
Und er weiß leider ganz genau wie es mir geht, ich bin da wie ein offenes Buch...

16.06.2020 20:00 • x 1 #31


Gelba
Liebe Roselin,

dass Du Dir selbst so sehr die Schuld gibst, tut mir leid.

Das und nicht so stark sein können, kenn ich von mir auch!

Doch wie will man denn sich normal verhalten wenn es total emotional ist....

Ich kenn Dich noch zu wenig...
Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Du quasi die Alleinschuld trägst.
Ich wünschte, Du würdest Dich nicht so zerfleischen...
Kenne das aber auch von mir.
Auch dass mich Begegnungen fertig machten.

Ich hoffe dennoch, dass Du trotz dieses für Dich schlimmen Tages schlafen kannst!

16.06.2020 22:45 • #32


A


Hallo Roselin,

Wartezeit bis zur Klinik durchhalten

x 3#3


R
Zitat von Gelba:
Liebe Roselin,

dass Du Dir selbst so sehr die Schuld gibst, tut mir leid.

Das und nicht so stark sein können, kenn ich von mir auch!

Doch wie will man denn sich normal verhalten wenn es total emotional ist....

Ich kenn Dich noch zu wenig...
Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Du quasi die Alleinschuld trägst.
Ich wünschte, Du würdest Dich nicht so zerfleischen...
Kenne das aber auch von mir.
Auch dass mich Begegnungen fertig machten.

Ich hoffe dennoch, dass Du trotz dieses für Dich schlimmen Tages schlafen kannst!


Naja, ein bisschen was hat er sicher auch falsch gemacht....

Aber die Umstände unter denen wir uns kennengelernt haben waren schon nicht die Besten....
Und hatte ich schon eine leichte Phase zu dem Zeitpunkt und er hat das alles irgendwie abbekommen....

Er hat mich ja auf arbeit kennen gelernt und da lass ich meine depressiven Anteile nie wirklich durchkommen, da hat er also einen halbwegs normalen Menschen erlebt.

Manche Sachen waren für mich selber neu und haben mich selber überfordert, z.B. dass ich nicht mit ihm reden konnte über das was in mir vor geht oder wenn mich mal irgendwas Kleines gestört hat....es ging nicht, ich hab meinen Mund einfach nicht aufbekommen....
Das hatte ich vorher nie, das kommt vermutlich durch die vorherigen Trennung die sehr schlimm war.
Und weil es für mich auch neu war konnt ich da garnicht irgendwie gegensteuern, so dass ihn das total überfahren haben muss.....

Und sobald er mich dann näher kennengelernt hatte und auch mal das erste Problem kam usw, da hat er vermutlich erstmal gemerkt wie kaputt ich bin....

Kein Wunder dass er dann nach nur ein paar Wochen gesagt hat er kann das nicht und weiß nicht ob sich da noch richtige Gefühle einstellen würden.

In was soll er sich auch wirklich verlieben, er hat ja nur das schlechteste von mir zu sehen bekommen und nichts gutes!

Also ja, deswegen geb ich mir so sehr die Schuld!
Weil das wegen MEINEN Problemen kaputt gegangen ist.....wegen MIR.

Den Gedanken werd ich einfach nicht los....

Und ja, das Wort ,,zerfleischen,, trifft es vermutlich ziemlich gut....

17.06.2020 05:25 • x 1 #33


R
Ich bin so dämlich....jetzt hab ich meinem Ex doch noch eine Sache geschrieben bei der ich unbedingt wollte dass er sie weiß und, auch wenn ich ihn gebeten hab nicht zu antworten, damit meine eigene Kontaktsperre nach nicht mal einem Tag gebrochen!

Ich hass mich grad so sehr selber, ich weiß grad wirklich nicht was ich mit mir noch machen soll.

Warum kann ich denn nicht wenigstens ein mal stark bleiben und meinen Zwängen nicht nachgeben?
Ich hasse mich grad wirklich abgrundtief....

17.06.2020 08:57 • x 1 #34


Alexandra2
Liebe Roselin,
Du wühlst Dich gerade abwärts in der Spirale. STOP!
Liebeskummer ist schlimm und braucht seine Zeit. Und Zwänge, wenn es welche sind, sollen Sicherheit geben. Du brauchst Sicherheit, darüber, daß Du es durchstehst, drüber, daß das Leben viel zu bieten hat, darüber daß Du nicht immer einen Partner brauchst, um glücklich zu sein. Aber erst will der Schmerz gesehen werden und akzeptiert von Dir. Bewertungen helfen dabei nicht. Versuche, mehr Verständnis für Dich zu bekommen... Jeder Tag ist dazu da, diese Entscheidung zu treffen.
Liebe Grüße Alexandra

17.06.2020 09:51 • x 2 #35


R
@Alexandra2

Danke für deine Worte

Ich weiß auch dass solche Gedanken in dem Moment überhaupt nicht helfen.
Dann ist man eben nochmal schwach geworden, das ist zwar blöd aber die Welt geht davon ja nicht unter usw.

Aber bei mir klinkt sich dann immer irgendwas aus.
Nach dem Motto ,,Du hast jetzt alles falsch gemacht, das war das schlimmste was du hättest tun können, du bist schlecht, du bist schwach, du kriegst es nicht mal hin dich an deine eigene Kontaktsperre zu halten, usw,,

Ich hatte noch nie eine Panikattacke, aber ich kann mir vorstellen dass die sich ähnlich anfühlen würde wie diese Momente in denen mein Gehirn sich ausklinkt und ich mich meinen Emotionen füllig hilflos ausgeliefert fühle....

Ich hab leider wirklich garkein Verständnis für mich selber....
Ich erwarte immer von mir dass ich das schaffen muss, das ich stark sein muss, dass ich normal mit sowas umgehen können muss, dass das jetzt besser werden muss, weil andere schaffen es ja auch!
Und ich schaff es aber nicht und dafür verachte ich mich dann....

Ich weiß auch garnicht so wirklich wie ich den Leuten um mich herum nach Abklingen der Phase und der Klinik und allem anderen, wieder normal unter die Augen treten soll.
Die haben so viel von mir gesehen, so viel Schlechtes, so viele Aussetzer. Und das kann ich ja nicht ungeschehen machen, ,,nur,, weil ich mir jetzt helfen lassen will/muss und es mir dann vielleicht wieder besser geht.
Was geschehen ist bleibt ja trotzdem!

Gerade im Bezug auf meinen Ex-Freund, der hat jetzt so viel von meinen dunkelsten Seiten zu sehen bekommen, wie soll ich ihm denn jemals wieder normal gegenübertreten können (wenn der Liebeskummer dann irgendwann vorbei ist)?
Die Eindrücke bleiben doch, ich kann das nicht rückgängig machen.
Und ich fürchte mich dass das immer zwischen ihm und mir steht, egal was in der Zukunft passieren wird, ob da jetzt eine Freundschaft draus wird oder es vielleicht doch nochmal eine neue Chance gibt, ich kann doch das was ich jetzt in dieser Phase getan hab nicht mehr löschen!

Das gilt für andere Menschen um mich herum natürlich auch....dass ich nicht weiß wie die mich jemals wieder normal sehen sollen und vergessen sollen was ich die letzten 4 Wochen alles gesagt und gemacht hab....

17.06.2020 10:11 • x 2 #36


Dani82a
Liebe Roselin,

Diese Fehler die du zu machen glaubst, sind menschlich und ganz viele Handeln genauso nach einer Trennung. Vor allem, wenn man derjenige ist, der verlassen wurde.

Diese Wut auf sich selbst kenne ich sehr gut. Aber wie @Alexandra2 schon schrieb, befördert man sich mit all diesen negativen Gedanken um eine ganz miese Spirale.

Gebe dir Zeit, lass die Gefühle zu und versuche etwas milder zu dir selbst zu sein.

Mit der Zeit wird es besser.

17.06.2020 10:21 • x 2 #37


Alexandra2
Liebe Roselin,
Du darfst verzweifelt, mutlos, beschämt sein! Du darfst den Gefühlen nicht erlauben, Dich runterzuziehen bis in den Keller. Setze Dir Stoppsignale und glaube daran, daß andere auch viele Gefühle haben, für die Du NICHT verantwortlich bist.
Ja, wir muten uns anderen zu und das dürfen wir auch. Das macht uns zu Menschen. Du gibst Dir mit anderen ja auch Mühe und diese Mühe ist jeder Mensch wert...
Liebe Grüße Alexandra

17.06.2020 10:37 • x 1 #38


R
Jetzt war er auch noch wieder hier....
Diesmal wars nicht wie gestern nur Schockstarre und schweigen, wir haben ein paar Worte miteinander gewechselt.

Aber es ist genau so schlimm wie gestern, ich schaff das einfach nicht...
Ich bekomm immer sofort Panik und Zittere und bekomm Herzrasen wenn er durch die Tür tritt.... Wie soll ich denn so arbeiten?
Und dann ist er so real und greifbar nah und dann will ich in seine Nähe und mit ihm reden, aber weiß ja auch dass das nicht geht und nichts bringt!

Vorallem merkt er das doch auch, er sieht doch wie mies es mir geht, dafür kennt er mich genug. Außerdem brech ich ja auch jedes mal fast in Tränen aus.....

Ich weiß nicht wie ich das schaffen soll...

17.06.2020 12:34 • x 2 #39


R
Ich hab jetzt den Rest des Arbeitstages irgendwie überstanden.
Aber ich hab jetzt schon Angst vor morgen.
Ich will ja arbeiten, aber ich schaff das so einfach nicht....ich hab immer Angst dass er her kommt und wenn es passiert bekomm ich einen Panikanfall und bin für mindestens eine Stunde wie ausgeschaltet....das geht so doch nicht....

Aber hier wartet so viel Arbeit auf mich....und ich kann mich doch auch nicht 5 Wochen krankschreiben lassen bis das mit der Klinik klappt....

Ich wünsch mir eigentlich nur noch Hilfe...ich schaff das einfach nicht mehr...

17.06.2020 16:18 • #40


Alexandra2
Liebe Roselin,
Wenn Du nicht selbstständig bist, gibt es keinen Grund zu arbeiten. Du bist völlig k. O. und hast natürlich das Recht, zu Hause zu bleiben.
Liebe Grüße Alexandra

17.06.2020 16:41 • #41


R
Guten Morgen....

Ich muss jetzt aufstehen, aber ich fühl mich wie zerschlagen.....

Ich hab Angst auf Arbeit zu gehen.....ich weiß nicht wie ich nochmal so eine Situation wie gestern oder vorgestern überstehen soll....

18.06.2020 06:09 • #42


Alexandra2
Liebe Roselin,
Ich verstehe nicht, warum Du Dich zur Arbeit schleppst? Das kann den Zustand noch verschlechtern...
Du kannst doch auch zu Hause Ablenkungsmanöver machen, die auf der Arbeit nicht möglich sind ?
Liebe Grüße Alexandra

18.06.2020 10:09 • x 1 #43


R
Zitat von Alexandra2:
Liebe Roselin,
Ich verstehe nicht, warum Du Dich zur Arbeit schleppst? Das kann den Zustand noch verschlechtern...
Du kannst doch auch zu Hause Ablenkungsmanöver machen, die auf der Arbeit nicht möglich sind ?
Liebe Grüße Alexandra


Weil es auf Arbeit so viel zu tun gibt, was auf andere abgewälzt werden würde wenn ich krank bin.....und eigentlich kann ich die Aufgaben ja auch ausführen, da kann ich doch nicht zuhause bleiben ,,nur,, weil ich Angst und Panik hab
Ich bin da leider sehr pflichtbewusst, ich kann die anderen doch nicht hängen lassen

Ich will ja eigentlich auch Arbeiten, aber ich merk richtig dass ich nur Angst hab bei jedem Geräusch einer sich öffnenden Tür oder wenn jemand draußen vor den Räumen vorbei geht....
Ich hab ja auch keine Angst vor meinem Ex, er tut mir ja nichts, ich hab Angst vor den Panikanfällen die ich bekomme wenn er dann plötzlich hier steht....

Als ich Montag wieder mit der Arbeit angefangen hab (war ja letzte Woche schon krankgeschrieben) hätte ich nicht gedacht dass es mich so fertig machen würde wenn er ab und an mal hier ist...

Ich weiß dass das dumm ist, weil mich das jeden Tag wieder zurück wirfst und die Depressionen verschlimmert.....
Aber ich kann doch nicht bis zum Klinikbeginn zuhause bleiben, wer soll denn hier die Arbeit machen und was sollen meine Kollegen und mein Ex von mir denken

18.06.2020 10:19 • x 1 #44


Alexandra2
Liebe Roselin,
Doch Du darfst das. Deine Seele ist krank und sie wird durch Überforderung noch kranker. Personalmangel ist Chefsache, nicht Deine. Diesen Fehler, sich dennoch zur Arbeit zu schleppen, machen sehr viele Menschen. Und bezahlen mit dem Rest ihrer Gesundheit.
Nimm Dich selbst mal Ernst....
Du schaffst das!
Liebe Grüße Alexandra

18.06.2020 10:45 • x 2 #45


Dani82a
Und wieder einmal schließe ich mich @Alexandra2 an!

Ganz ehrlich : bin jetzt fast ein Jahr am Stück im Krankenstand. Ehrliches Interesse vom AG kommt keines, wie es mir geht. Aber in einem Punkt war der ziemlich ehrlich : dass die Firma BELASTABRE Mitarbeiter braucht!

Sprich : keinerlei Anerkennung für all die Jahre, die ich mich mit meinen Krankheitsschüben dahin geschleppt habe.
Und: die Arbeit funktioniert auch ohne mich. Eine große und wichtige Erkenntnis. Dachte immer panikös daran, dass ich doch meine Arbeit nicht anderen aufbürden kann... Was für ein Blödsinn, im Endeffekt...

Unser Job ist es, uns um UNS zu kümmern.
Der Chef soll sich um die Arbeit und deren Verteilung kümmern.

18.06.2020 11:12 • x 2 #46


Alexandra2
So sehe ich es auch. Ich wurde krank und gar nicht mehr gesund, nie hat sich jemand nach mir erkundigt und auch als ich nicht mehr arbeiten konnte. Es gab sofort die Kündigung ohne einen Hinweis, als die Erwerbsminderungsrente unbefristet wurde. Nichts. 23 Jahre habe ich dort geackert wie ein Pferd.

18.06.2020 12:36 • x 1 #47


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Zitat von Alexandra2:
Liebe Roselin,
Doch Du darfst das. Deine Seele ist krank und sie wird durch Überforderung noch kranker. Personalmangel ist Chefsache, nicht Deine. Diesen Fehler, sich dennoch zur Arbeit zu schleppen, machen sehr viele Menschen. Und bezahlen mit dem Rest ihrer Gesundheit.
Nimm Dich selbst mal Ernst....
Du schaffst das!
Liebe Grüße Alexandra


Kennst du diesen ,,Du kannst dich bewegen und arbeiten, also bist du auch nicht krank!,, Gedanken?
Wenn man eigentlich genau weiß dass Depression eine Krankheit ist, genau wie ein gebrochenes Bein oder eine Grippe, und man es sich trotzdem nicht erlaubt sich selber als krank anzusehen?

Der greift bei mir ganz ganz schlimm....aber schon immer!
Es ist immer dieses ,,Du musst weiter machen, reiß dich einfach zusammen, anderen Leuten geht es viel viel schlechter!,,

Ich erlaub mir das einfach nicht, das als Krankheit zu akzeptieren...
Mit Fieber würd ich nie arbeiten gehen! Aber in meinen Phasen schlepp ich mich trotzdem immer so lange bis es einfach nicht mehr geht....und dann hab ich trotzdem noch furchtbare Schuldgefühle und Selbsthass wenn ich mich krankschreiben lasse....

18.06.2020 14:53 • x 1 #48


R
Zitat von Dani82a:
Und wieder einmal schließe ich mich @Alexandra2 an!

Ganz ehrlich : bin jetzt fast ein Jahr am Stück im Krankenstand. Ehrliches Interesse vom AG kommt keines, wie es mir geht. Aber in einem Punkt war der ziemlich ehrlich : dass die Firma BELASTABRE Mitarbeiter braucht!

Sprich : keinerlei Anerkennung für all die Jahre, die ich mich mit meinen Krankheitsschüben dahin geschleppt habe.
Und: die Arbeit funktioniert auch ohne mich. Eine große und wichtige Erkenntnis. Dachte immer panikös daran, dass ich doch meine Arbeit nicht anderen aufbürden kann... Was für ein Blödsinn, im Endeffekt...

Unser Job ist es, uns um UNS zu kümmern.
Der Chef soll sich um die Arbeit und deren Verteilung kümmern.


So viele Leute sagen mir das genau so wie du, hier im Thread natürlich, aber eben auch meine Mama oder meine Cousine....
Da kommt dann immer der Satz ,,Wenn dich jetzt einer auf der Straße umfährt kannst du auch nicht arbeiten gehen! Dann müssten deine Kollegen auch zurecht kommen!,,

Und dann denk ich mir immer, recht haben sie ja....aber mich hat ja nunmal keiner umgefahren, das steckt ja alles nur in MEINEM Kopf....
Verstehst du was ich meine?

18.06.2020 14:55 • x 2 #49


Dani82a
Glaube, dass ich verstehe, was du meinst.

Menschen, die noch nie eine Depression hatten oder sie vehement leugnen, bringen für Betroffene oft wenig bis kein Verständnis auf.

Ich selbst habe auch lange gebraucht, bis ich meine Erkrankung endlich verstanden und angenommen habe.
Vorher bin ich immer wieder arbeiten gegangen, auch mit körperlichen Symptomen, die durch die Erkrankung hinzu kamen.

18.06.2020 15:06 • x 2 #50


R
Ich erkenn es für mich eben leider auch selber nicht an.

Ich sag zwar manchmal zu Leuten ,,Ich bin krank,, aber es wirklich selber so sehen tunich glaub ich nicht....

18.06.2020 17:20 • #51


Alexandra2
Liebe Roselin, was ist so schwer daran, Deinem Gefühl mehr zu glauben als Deinem Verstand? Diesen beiden üben ständig bei mir. Der Verstand sagt, och nö, stell Dich nicht so an und das Gefühl sagt aber aber aber, ich kann nicht mehr. Seitdem mein Gefühl viel mehr Raum bekommt, geht es mir besser. Obwohl ich viele Gefühle nicht kenne, das hab ich nicht gelernt.
Versuche es mal, dem Gefühl zuzuhören, das tut ganz gut
Liebe Grüße Alexandra

18.06.2020 17:43 • x 1 #52


R
Was daran so schwer ist weiß ich selber nicht so genau....
Eigentlich bin ich ein totales ,,Opfer,, meiner Gefühle, aber ich lass es mir selbst trotzdem nicht durchgehen deswegen zu sagen ,,Ich bin krank,,.
Ich neige immer viel viel mehr zu Druck und Selbsthass im Sinne von ,,Reiß dich zusammen! Anderen geht es schlechter und die haben schlimmeres erlebt!,,


Ich werd morgen nochmal Arbeiten gehen....ich hoffe einfach das mein Ex auch morgen nicht in mein Labor kommen wird.
Heute war er nämlich nicht da und es war halbswegs ok.
Ich hatte aber trotzdem durchgehend Angst, insbesondere wenn eine Türen geöffnet worde o.ä.

Ich hoff einfach er kommt morgen auch nicht....dann wird der Tag schon irgendwie gehen.

Und übers WE muss ich mir dann überlegen ob ich das noch aushalten kann oder nicht mehr....

18.06.2020 18:19 • #53


R
Guten Morgen,

jetzt passiert genau das was ich schon seit Dienstag gefürchtet hab.
Gestern war der Tag halbwegs ok weil mein Ex eben nicht bei mir auf Arbeit war.....und ich hatte ja aber trotzdem den ganzen Tag Angst dass er plötzlich in der Tür steht. Und hatte dann auch gestern Abend Angst vor heute, weil es ja heute wieder passieren kann dass er wieder vorbeikommen muss....

Und jetzt lieg ich wach im Bett, seit mittlerweile 2 Stunden und schaff es nicht aufzustehen und mich fertig zu machen....ich hab extreme Angst davor auf Arbeit zu gehen und dass er dann heute wieder da sein wird!

Ich müsste mich längst fertig machen und ich weiß ja auch was heute alles auf der Agenda steht auf der Arbeit....aber ich schaff es einfach nicht, ich hab solche Angst davor hinzugehen....

19.06.2020 06:48 • #54


Alexandra2
Liebe Roselin,
Du bist wichtiger als die .. Arbeit. Deine Ängste signalisieren eindeutig Deinen Rückzugsbedarf. Vielleicht machst Du die Erfahrung, daß es genau das ist, was Du jetzt brauchst? Du darfst Dich zurückziehen, Du darfst Angst haben, weil Du Unvorhergesehenes nicht mehr verarbeiten kannst.
Achte gut auf Dich, es gibt Dich nur einmal.
Viele liebe Grüße Alexandra

19.06.2020 08:42 • x 1 #55


Dani82a
Liebe Roselin,

bist du zu Hause geblieben?

Sich auf Arbeit zu quälen, ist nicht gut für deine Gesundheit, momentan.

19.06.2020 09:08 • #56


R
@Alexandra2 @Dani82a

Ich bin gerade raus aus der Arztpraxis.
Er war sehr nett, hat sogar explizit nachgefragt was denn der Triggerfaktor auf Arbeit wäre, so das ich ihm das erzählt hab mit meinem Ex und den Panikattacken....aber ich hab mich dafür extrem geschämt.....

Bin jetzt 2 Wochen krank geschrieben + ein Rezept für Lorazepam dass ich bei Bedarf nehmen soll, wenn ich schlimme Ängste oder Zwangsgedanken bekomme.

Es geht mir jetzt eigentlich schon nur durch das Bewusstsein dass ich jetzt nicht auf Arbeit muss und deswegen jetzt keine Angst haben muss, ein klein wenig besser.

Jetzt muss ich nur meine Chefin anrufen und ihr irgendwie beibringen dass ich jetzt zwei Wochen und vielleicht noch länger ausfalle (falls ich es vor der Klinik nicht mehr schaffe mit der Arbeit+die Zeit die ich dann in der Klinik sein werde).....
Ich denke nicht das man mich deswegen feuern wird, aber ich hab trotzdem Sorgen um meinen Job.....

19.06.2020 09:37 • x 1 #57


Dani82a
Du schaffst das!

19.06.2020 10:07 • #58


R
Guten Morgen,

ich hab den Tag gestern dann noch irgendwie geschafft. Meine Chefin war sehr nett und verständnisvoll, mal sehen wie das weitergehen wird.

Ansonsten war ich dann gestern total platt....alles war irgendwie anstrengend...
Ich hab dann versucht zumindest 10min pro Stunde hier ein bisschen was zu machen. Geschirrspüler ausräumen, Waschmaschine anstellen usw.
Das hat ganz gut geklappt, aber es ist echt enorm wie sehr solche kleinen Dinge schon schlauchen.

In dem Zuge hab ich dann auch Sachen weggeräumt die noch aus den Tagen vor der Trennung hier rum standen (also nichts von ihm, eher sowas wie noch nicht zusammengelegte Wäsche usw.).
Das hat fiese Flashbacks ausgelöst, aber es ging....ich hab versucht das irgendwie weg zu drängen.

Heute morgen fällt es mir auch schwer. Mir ist bewusst geworden dass heute der erste Samstag seit der Trennung ist an dem ich wieder zuhause aufgewacht bin....alleine natürlich.
Die letzten 4 Wochen war ich ja immer woanders. Und davor war er noch da....
Es fühlt sich komisch unreal an....und tut weh....aber ich versuch es nicht an die Oberfläche zu lassen....

Später fahr ich immerhin zu meiner Mama, dann bin ich nicht mehr alleine hier zuhause.
Und nächsten Samstagmorgen wird dieses Bewusstsein mich vielleicht schon nicht mehr ganz so sehr treffen.....

20.06.2020 06:18 • #59


A


Hallo Roselin,

x 4#30


Alexandra2
Liebe Roselin
Ich bin stolz auf Dich, wie gut Du die Vollbremsung hinbekommen hast, einfach klasse. Lot di tiet, lasse Dir Zeit mit Dir
Liebe Grüße Alexandra

20.06.2020 06:51 • #60

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