Von der Mutter seelisch fertiggemacht

R
Hallo!

Das folgende Zitat habe ich in einem anderen Forenbereich schon mal gepostet:

Zitat von Romi1985:

Ich habe schon seit ewigen Zeiten nur Stress, Krach und Ärger mit meiner Mutter. Sie hat mich von frühester Kindheit an seelisch fertiggemacht weil ich schulische Probleme hatte (Versagerin, Nullnummer, du fliegst von der Schule, du kannst später nur als Putzfrau arbeiten, ich muss mich für dich schämen, bis zu 10 Strafen auf einmal für 1 versiebte Klassenarbeit) Zu dem Druck von zuhause kam der schulische Druck durch den Lernstoff des Gymnasiums und durch Mobbing meiner Mitschüler.

Seitdem leide ich unter einem sehr geringen Selbstwertgefühl, traue mir nichts zu, gebe schnell auf, fühle mich von Kritik oder Späßen sofort angegriffen...

Finde leider keine Lehrstelle, trotz Realschulabschluss mit Quali (Durchschn. 3,0). Hier bräuchte ich dringendst ein Erfolgserlebnis.

Vor ca. 2 Monaten hat sie mich nach einem heftigen Streit zuhause rausgeschmissen, das war am 09.04.2009, habe dann bei einem sehr guten Freund gewohnt. Am 14.04. kam ich wieder nach Hause, hatte aber große Angst. Und es kam wie erwartet. Ich wurde ignoriert und schikaniert von ihr. Permanent und von vorn bis hinten. Nun kommt dazu auch noch das Gefühl von Leere, Einsamkeit und Wertlosigkeit. Mir gehts nur noch richtig gut wenn ich von zuhause mal rauskomme und mit Freunden oder anderen Vertrauenspersonen drüber reden kann.

Am 19.04. wäre mein Termin für die nächste Periode gewesen. Da ich sie schon immer unregelmäßig hatte, dachte ich, sie wird schon nach 2-3 Wochen kommen. Von wegen. Seit fast 2 Monaten bin ich jetzt überfällig. 6 Wochen nach dem Termin hatte ich einen Schwangerschaftstest gemacht aber er war negativ.

Deshalb gehe ich mal davon aus, dass diese Amenorrhoe von dem ganzen seelischen Stress kommt.

Kann mir vorstellen, dass der Name meiner Verhaltensauffälligkeiten die Reaktive Depression bzw. die Depressive Reaktion ist.

LG Romi

11.06.2009 11:13 • #1


R
Ich möchte auch noch hinzufügen, dass meine Mutter und mein Vater auch untereinander jede Menge Stress miteinander hatten, z.B. aus finanziellen Gründen die ich hier nicht weiter breittreten möchte. Und wegen ihrer Alk.. In Folge dessen hat sie dann im Februar einen Suizidversuch unternommen. Sie trinkt zwar nicht mehr aber das ist nur die Spitze des Eisbergs, es gibt noch einige andere Probleme aufzuarbeiten. Leider macht sie aber keine Therapie.

Ich habe nun Kontakt zu einer Psychologin, vielleicht kann sie mir helfen U25 auszuziehen.

11.06.2009 11:18 • #2


A


Hallo Romi1985,

Von der Mutter seelisch fertiggemacht

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M
Liebe Romi,
das hört sich wirklich traurig an, was du da über deine Mutter schreibst. Es ist auch m.E. nach eine völlig unangemessene Reaktion, gleich 10 Strafen für eine versiebte Klassenarbeit zu geben. Gut, dass du dir Hilfe holst und dich an eine Psychologin gewendet hast. Sie wird dir hoffentlich helfen, deinen Weg zu finden. Des weiteren gibt es ja auch noch Anlaufstellen im Jugendamt oder auch telefonische Seelsorge. Wie alt bist du denn?

In einer Familie aufzuwachsen, wo jemand Alk. ist, wo du einen Suizidversuch erlebt hast, kann ziemliche Auswirkungen auf deine Psyche haben. Manch einer steckt das weg, ein anderer leidet, es gibt den Begriff der Koabhängigkeit von Angehörigen Suchterkrankter. Welche Symptome schreibst du dir denn noch zu, dass du dich depressiv fühlst? Was sagt deine Psychologin dazu?

Zur Amenorrhoe: Es kann tatsächlich sein, dass deine Periode aufgrund von Streß unregelmäßig ist. Sollte dies aber öfter auftreten oder die Periode noch länger ausbleiben, dann würde ich dir raten, dich in ärztliche Behandlung zu begeben.

Ich wünsche dir viel Kraft auf deinem Weg. Du scheinst eine sehr reflektierte junge Frau zu sein. Mach weiter so, dann schaffst du das auch!

11.06.2009 17:02 • #3


R
@ Misunderstood

Ich bin 23. Werde erst im November 2010 25.

Geweint habe ich zum Beispiel schon ewig nicht mehr, das letzte Mal am Tag als ich rausgeschmissen wurde. Bin die ganze Zeit einfach total traurig, fühle mich einsam, antriebslos, wertlos und manchmal rede ich mir sogar selber ein, eine Versagerin zu sein weil nichts so klappt wie ich es mir wünsche.

Und richtig gut geht es mir nur wenn ich aus dem Umfeld herauskomme.

Die Psychologin versteht es alles supergut was ich ihr erzähle. Aber es kann sein, dass ein Hausbesuch stattfinden muss damit ich ausziehen kann. Nur habe ich davor wirklich Angst weil ich genau weiß, dass meine Mutter völlig austicken wird. Oder sie spielt den Beamten vor, dass alles gar nicht soooo schlimm wäre und dass ich es verdient hätte, so fertiggemacht zu werden. Und wenn die Leute dann wieder weg sind, dass dann die Hölle los ist.

Da ich so eine negative Einstellung zu ihr habe, weigere ich mich größtenteils, bei der Hausarbeit mitzuhelfen. Irgendwo sehe ich es nicht ein, so wie ich seit Jahren behandelt werde. Mein Zimmer sieht furchtbar aus, ich sehe, dass ich etwas tun müsste aber eine innere Blockade hindert mich daran, es ist weniger Faulheit als mehr Abwehr. Meine Mutter hat mich schon mal als Messie bezeichnet aber das ist doch etwas weit ausgeholt.

Mittlerweile wiege ich 99 kg, größtenteils aus Frust und Langeweile angefressen.

11.06.2009 17:48 • #4


M
In deinem Thread in Psychosomatische Erkrankungen hat dir Nina (Tussideluxe) noch einige wertvolle Tipps gegeben zur Veränderung deiner Situation. Ist da etwas dabei, was du für dich umsetzen kannst?

Ja, die Reaktion deiner Mutter könnte natürlich heftig ausfallen, das kann ich gut nachvollziehen. Denn sie scheint ja nicht wahr haben zu wollen, was da alles falsch läuft und dass sie einen wichtigen Anteil daran hat. Aber du wirst sie nicht ändern können, die Veränderung muss aus ihr selbst heraus kommen. Doch darauf zu warten, kann ewig dauern ...

Darum kann ich dir auch nur raten, dein Leben selbst in die Hand zu nehmen, raus zu gehen aus dem Teufelskreis von Frustration und Wut, Enttäuschung und Trauer.

Alles Liebe und viel Kraft dafür!!

12.06.2009 09:03 • #5

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