Zitat von Pilsum: Kannst Du das in etwa unterscheiden, was Du ruhig, überlegt und sachlich denkst, also bewusst.
Und auch erkennen, was Du fast nur unterbewusst, also rein gefühlsbetont denkst?
Zitat von Lost111: Ich bin ehrlich: nein, nicht wirklich.
Dann versuche ich mal zu beschreiben, wie unser Gehirn, also unser Denken ungefähr funktioniert.
Zitat von dem Hirnforscher Prof. Stefan Kölsch.
Dies bedeutet außerdem: Wir haben nicht nur ein einziges Denkorgan im Gehirn, sondern
zwei-
eines für bewusstes und eines für unterbewusstes Denken.Unterbewusstes Denken ist spontan, intuitiv-es braucht weder bewusste Absicht noch
bewusste Aufmerksamkeit und kann sogar leicht vom bewussten Denken ablenken.
Bewusstes Denken hingegen braucht Konzentration. Es ist in der Lage, logische
Schlussfolgerungen zu ziehen, komplizierte Pläne zu entwerfen und knifflige Probleme
zu lösen.
Bewusstes Denken wird jedoch oft als anstrengend und langsam empfunden.
Zitat Ende
Ich habe das hier nur reingesetzt, dass Du nicht denkst, ich möchte Dir nur irgendetwas erzählen.
Nun setze ich noch einen Text von mir zum Thema Gedankenkreisen hier mit hinein.
Um sich diesem Thema zu nähern, ist es wichtig, zuerst einmal zu verstehen, was
in unserem Gehirn passiert. Wie wir denken und wie wir das Gedankenkreisen
nach und nach stoppen können.
Wir denken immer gleichzeitig mit zwei Bereichen in unserem Kopf.
Das ist einmal unser Unterbewusstsein. Das unterbewusste Denken
Und zum anderen unser Bewusstsein. Das bewusste Denken.Das erste Wichtige ist.
Unser Unterbewusstsein denkt rasend schnell. Man hat oft das Gefühl, man kann
die Gedanken nicht festhalten.
In unserem Unterbewusstsein entstehen auch unsere Gefühle.
Und somit auch die uns so sehr belastenden Ängste. Unser Unterbewusstsein kann aber nicht logisch denken.
Deswegen kann es auch keine Entscheidungen treffen.
Und das ist der Grund, warum dort sehr leicht das Gedankenkarussell entsteht.
Und weil das Unterbewusstsein nicht logisch denken kann, sagen viele
Menschen auch oft. Ich weiß, dass es so ist. Ich verstehe es aber nicht.
Unser Unterbewusstsein kann nicht logisch denken und keine Entscheidungen treffen.
Für Logik und Probleme lösen, also für Entscheidungen, haben wir einen ganz
wichtigen zweiten Bereich.
Das ist unser Bewusstsein.
Unser Bewusstsein denkt leider nur extrem langsam, oft wie in Zeitlupe.
Vielleicht ist das auch ein Grund, warum die meisten Menschen lieber viel mehr
fast nur mit ihrem Unterbewusstsein denken. Das geht viel schneller.
Leider sind die Denkergebnisse oft so, dass man immer unzufriedener wird und
auch, dass man seine Ängste nicht verstehen kann und sie auch kaum stoppen kann.
Damit wir im Alltag überhaupt klarkommen, denken wir überwiegend unbewusst und immer nur ein wenig bewusst.
Nur unser Unterbewusstsein kann schnell genug steuern, dass wir beim Gehen nicht umfallen. Und nur unser
Unterbewusstsein kann schnell genug steuern, bei Gefahr
richtig zu reagieren.
Nur unser Unterbewusstsein ermöglicht es, das wir lesen können. Wir erkennen unbewusst sofort, was Schrift ist,
was deutsche Schrift ist, welche Bedeutung die Schrift hat, usw.
Unser unbewusstes Denken erledigt somit das Meiste täglich ohne das wir etwas dazutun müssen.
Schwierig wird es für uns, wenn wir glauben, mit unserem unterbewussten Denken
ausreichend alles zu haben um gesund und zufrieden zu sein. Das ist leider
nicht der Fall.
Auf unser unterbewusstes Denken haben wir nur einen sehr begrenzten Einfluss.
Echte Ruhe im Kopf und wirkliche Zufriedenheit, stellt vor allem unser bewusstes
Denken her.
Nun ist das Bewusstsein nur zu einem sehr geringen Teil an unserem alltäglichen
Denken beteiligt.
Zum einen, weil es viel zu langsam denkt.
Und zum anderen, weil wir nicht immer alles neu denken wollen und auch nicht ständig
das durchdenken wollen, was wir ja schon wissen.
Das Bewusstsein hat aber einen besonders großen Vorteil.
Es kann beobachten und teilweise beeinflussen, wie viele Gedanken gleichzeitig aus
dem Unterbewusstsein herausfließen.
Zum Stoppen des Gedankenkreisen, ist das ganz entscheidend.
Und das bewusste Denken kann uns helfen, eine Vorstellung davon zu entwickeln,
wer wir als Mensch sind. Und auch was wir für uns erreichen möchten.
Im „Hier und Jetzt“ sein und „Achtsamkeit leben“ und auch Ruhe im Kopf erzeugen“,
kann man nur mit bewusstem Denken erreichen.
Wie bereits gesagt, entstehen unsere belastenden Ängste in unserem Unterbewusstsein.
Unser Unterbewusstsein kann aber selbst nicht verstehen, ob eine Angst
hilfreich und sinnvoll ist. Nur bewusst denkend kannst Du verstehen, ob eine Angst
wichtig, hilfreich und zu Recht besteht.
Überprüft man das nicht immer wieder mal mit seinem bewussten Denken, kann man
sehr schnell in die Falle geraten. Diese Falle nennen wir „Das Gedankenkreisen“.
Viele Fragen sich oft.
Wie schaffe ich es denn, mehr bewusst zu denken.
Am besten geht das durch Schreiben.
Wer schreibt aktiviert sein bewusstes, langsames Denken. Beim Schreiben wird
fast jeder zumindest ein wenig zur Ruhe kommen. Und Panikattacken werden
kaum auftreten, wenn man etwas aufschreibt. Wer sein bewusstes Denken mit
aufschreiben aktivieren kann, der kann es mit der Zeit auch lernen, sein bewusstes
Denken ohne etwas aufzuschreiben in Bewegung zu setzen.
Die meisten kennen es. Panikattacken treten besonders dann auf, wenn Ruhe
einkehrt. In diesen Momenten erlaubt man seinem bewussten Denken eine
Pause einzulegen. Man glaubt, man schaltet ab.
Auf diesen Moment hat das Unterbewusstsein nur gewartet. Es arbeitet natürlich
weiter und verunsichert uns häufig mit vielen Gedanken und Ängsten.
Das hält so lange an, bis wir wieder mit bewussten Gedanken unserem Unterbewusstsein sagen, dass es
uns im Moment nicht mit belastenden Gedanken und negativen Gefühlen belasten soll.
Wir selbst können und sollten möglichst immer bewusst entscheiden, wann uns unser
unterbewusstes Denken belasten darf.
Kannst Du Dir ungefähr vorstellen, worüber ich hier spreche?
Langsames , bewusstes Denken hilft Dir, mehr Macht und Kontrolle über Deine eigenen
Gedanken zu bekommen. Dadurch wirst Du wesentlich ruhiger und bekommst deutlich
mehr Zeit zum reagieren und zum lösen von zwischenmenschlichen Konfliktsituationen.
Und bitte sage nicht. Ich kann in vielen Situationen nicht bewusst nachdenken.
Jeder Mensch der lesen, schreiben und rechnen kann, der weiß auch, wie bewusstes Denken funktioniert.