26

Unsicher und ängstlich bei Bewerbungsgesprächen

Pessimist
Hallo zusammen.

heute bekam ich eine Absage zu einem telefonischen Bewerbungsgespräch (Telefonkonferenz). Der Absage entnehme ich u.a., dass ich sehr unsicher und fast ziellos rübergekommen bin.

Bin jetzt inzwischen 60 und ich muss sagen, in meinem Leben hatte ich noch nie ein Vorstellungsgespräch. Ich bin immer über Beziehungen in meine Jobs gekommen. Da wurde nie groß geredet und gefragt.

Heute in einer Woche habe ich erneut ein Vorstellungsgespräch. Ich weiß schon jetzt, dass sich das wiederholen wird. In solchen Gesprächen bin ich einfach viel zu unsicher und teils auch ängstlich. Der AG ist natürlich mit seinem Team bestens darauf vorbereitet, ist nunmal deren Job.

Klar, man kann sich darauf auch ein wenig vorbereiten, was auch sehr ratsam ist. Dennoch, läuft das Gespräch einmal und es kommen gewisse Fragen oder es wird einiges von mir erwartet, eben halt Sicherheit, Redegewandtheit, Standfestigkeit und solche Dinge. Dazu fehlt mir aber leider die notwendige Kraft und Energie. Ich habe auch absolut kein Selbstvertrauen und weiß nicht immer was ich sagen oder wie ich richtig reagieren soll/kann.

Habt Ihr vielleicht eine Idee wie ich das am besten überstehen kann ? Es gibt im Internet natürlich viele Informationen, Tips und Beispiele zu solchen Bewerbungsgesprächen. Das nützt allerdings nicht viel wenn man solche Gespräche nicht gewohnt ist. In meinem Klinikbefund steht das sogar so beschrieben, dass ich Probleme mit solchen Situationen und Autoritätspersonen habe. Ganz ehrlich, ich komme mir vor wie ein kleiner, hilfloser Junge. Zudem fühle ich mich dadurch ausgesprochen minderwertig da ich denke, dass ich einfach nicht mithalten kann, schonmal gar nicht auf Augenhöhe.

Was kann ich nur machen ?

21.03.2023 20:22 • x 3 #1


bones
Nun ich versteh dich natürlich. Keine einfache Situation.

Aber ich würde mir im vornherein nicht all zu viele Gedanken machen. Weil es kommt meist immer anders. Was ich dir raten kann ist, sei du selbst. Versuche ruhig zu bleiben, dann funktioniert der Rest von alleine. Nun ich hatte einige Gespräche schon erlebt und kann dir da wirklich beruhigen. Was der ag natürlich versucht ist, dass sie dir etwas Druck machen oder dir da ein stresssituation erzeugen, ist nur in erster Linie um zu sehen ob du mit Stress und Druck klar kommst. Denen geht das Ergebnis eher zweitrangig. Da einfach ruhig bleiben. Du hast ja nix zu verlieren, eher kannst nur gewinnen. Was für stelle ist es denn, dass Telefongespräche stattfinden? Hab etwas Vertrauen in dir. Du hast Berufserfahrung was ein junger Kandidat nicht hat. Und besser sind sie mit Sicherheit nicht wirklich. Das kann ich dir sagen.

21.03.2023 21:40 • x 1 #2


A


Hallo Pessimist,

Unsicher und ängstlich bei Bewerbungsgesprächen

x 3#3


Pessimist
Stress... ich habe 16 Jahre bei Media Markt in der Reklamation/Service gearbeitet... da ging aber richtig die Post ab! In den letzten Jahren habe ich oftmals den gesamten Service alleine gemacht. Und... ich habe es blendend ausgehalten, war bei unseren Kunden so ziemlich der beliebteste MA. Und da brannte wirklich die Hütte!
Trotzdem hatte ich immer ein Lächeln im Gesicht. Das war ein Job den man sich nicht wünscht. (siehe Foto) Das war bei mir der Arbeitstag, und wie schon erwähnt, sehr oft ganz alleine... andere waren ständig krank geschrieben oder mussten in einer anderen Abteilung aushelfen, wegen Personalmangel.

Aber... sobald ich mit einer Autoritätsperson zu tun hatte, Chef, Vorgesetzter o.ä., da knicke ich immer sehr schnell ein. Das ist auch wenn ich auf einem Amt bin. So wie letzte Woche beim Gutachter wegen der Rente. Das halte ich nur ganz schlecht aus! Das ist ganz komisch... es ist immer so, wenn ich quasi auf andere angewiesen oder in der Hierarchie untergeordnet bin.
Das war schon immer so bei mir...

Sorry, hatte ich soeben vergessen... das war bei der Stadtsparkasse. Die Bewerbung lief über eine Telefonkonferenz. Am kommenden Dienstag habe ich ein Videochat mit den Stadtwerken. So weit in informiert bin, machen das AG immer öfter so. Spart Zeit und Organisation.

21.03.2023 22:21 • #3


Ziva
Hey Pessimist,
schön, dich hier mal wieder zu lesen.

Das ist ja auch irgendwie mein Thema, also dachte ich, ich lese erstmal still mit.
Jetzt fällt mir aber doch was ein. Hast du dich mit einem Arbeitszeugnis vom letzten AG beworben?
Da steht dann ja hoffentlich auch drin, dass du ordentlich hübsch und kraftvoll durchgezogen hast, obwohl die Hütte gebrannt hat. (;

Zitat von Pessimist:
In den letzten Jahren habe ich oftmals den gesamten Service alleine gemacht

Und das doch bitte auch?

Erstaunlich find ich, dass du den Laden - nach deiner Beschreibung - gerockt hast. Im Vorstellungsgespräch aber scheinbar so wenig Selbstbewusstsein besitzt, dass du das im Gespräch so nicht zeigen kannst. Also, ich will hier jetzt nicht den Macker raushängen lassen, denn - mir würde es da ganz genauso gehen wie dir. Ich find halt interessant, dass du das genauso schreibst, wie ich das eben auch fühle - für mich.

Ich habe also leider kein Patenrezept für ein Vorstellungsgespräch für dich.

Habe mir aber vorgenommen - sollte ich mal eines haben - ich zu sein und ehrlich mitzuteilen, was ich kann und was ich vielleicht auch nicht gut kann. Und ich würde mich trauen zu sagen, dass ich diese Gespräche eben nicht gut kann, ich aber hoffe, dass die Stärken, die ich habe, viel wichtiger sind als dieses Gespräch. Ich würde vermutlich auch direkt nach einem Probearbeiten fragen - damit man sich live und in Aktion ein Bild zu mir machen kann, anstatt mich unter Druck mit Fragen zu löchern, die mir Schweißperlen auf die Stirn schieben und ich mich am Ende fragen muss, warum ich da überhaupt noch arbeiten mag.

Aber .. ja ich weiß. So ist das eben oft nicht.
Und trotzdem hab ich einfach die Hoffnung, dass es Unternehmen gibt, die sich auf so etwas einlassen (würden).

21.03.2023 23:32 • x 2 #4


O
Guten Morgen!

Hab gerade kurz hier rein gelesen.

Ich glaube ganz viele Leute sind sehr nervös bei solchen Vorstellungsgesprächen. Das ist völlig ok.

Deine Basis könnte die sein:
Zitat von Pessimist:
Und... ich habe es blendend ausgehalten, war bei unseren Kunden so ziemlich der beliebteste MA.

Du weißt, was Du kannst!

Vielleicht hilft's, wenn Du ganz offen zu Deiner Unsicherheit in Bewerbungssituationen stehst, statt das überspielen zu wollen. Nach dem Motto: Wahnsinn, jetzt bin ich um die 60 und immer noch so nervös... Das kann mit etwas Humor auch sympathisch rüberkommen und nimmt dir vielleicht ein bißchen von Deinem Druck.

Sei Du selbst!
Das ist ok. Du bist ok.

In diesem Sinne alles Gute!

22.03.2023 08:58 • x 3 #5


Dys
Mir geht’s da auch nicht anders, wenn ich mal in den „Genuss“ eines Vorstellungsgespräch komme. Passiert eher selten, trotz reichlicher Bewerbungen. Es ist halt, meinem Empfinden nach, leider so, dass Menschen die sich selbst gut verkaufen können zumindest, naja, beeindrucken und es HRler später Ihren Chefs besser begründen können, weshalb sie den Kandidaten überzeugend fanden, wenn er sich dann doch als Niete erweist. „Die Unterlagen und das Gespräch deuteten darauf hin, dass dieser Kandidat der richtige ist“ klingt besser als „Ich dachte, dem Menschen sollte man eine Chance geben“ wenn man sich rechtfertigen muss.

Letztlich bekommt man also einen Job und darf sich beweisen, in einer Befristung oder der Probezeit, die auch mal verlängert werden kann und hat dann genug Zeit für Ängste und Selbstzweifel. Ich persönlich denke mittlerweile, dass mich keiner mehr einstellt, aber Bewerbe mich trotzdem und male mir aus, was ein Vorstellungsgespräch dann bedeuten und wie es ablaufen könnte, in dem Wissen, dass ich anschließend nicht ehrlich gesagt bekomme, was dazu führte, abgelehnt zu werden. So gesehen kann ich machen was ich will und habe trotzdem keinen Einfluss darauf, wie sich ein potenzieller AG entscheidet. Das entspannt mich dann irgendwie auch etwas.

Was mir etwas „Sicherheit“ bei Anschreiben und Gesprächen gibt, ist, dass ich zumindest im Netz so viel wie möglich über die potenzielle künftige Firma recherchiere. Gerade größere Unternehmen sind ja immer stolz auf Ihre Leitlinien und kommunizieren die gerne. Da versuche ich anzusetzen, wenn mir nichts besseres einfällt. Sowas lässt sich im stillen Kämmerlein vorab etwas üben. Aber das garantiert, wie man ja an mir sieht, keinen Erfolg. Ich verbiege mich deshalb auch nicht mehr allzu sehr. Eine gute Vorbereitung hilft mir zwar gedanklich ruhiger zu werden, kann aber ja trotzdem völlig daneben liegen. Von daher bleibt eh eine Anspannung vor und in einem Gespräch. Und sitzt einem ein Mensch gegenüber, wird der wissen, das man angespannt ist. Was letztendlich dessen Entscheidung beeinflusst, kann ich eh kaum beeinflussen, weil ich so bin, wie ich bin.

VG Dys

22.03.2023 12:29 • x 2 #6


Pessimist
@Dys Ja, das sehe ich auch so... ich bin halt der, der ich bin. Von sich selber verstellen oder verbiegen halte ich persönlich eh nichts. Allerdings kann ich mich leider nicht so gut verkaufen.

Im Internet und auch auf YT gibt es zu diesem Thema zahllose Infos und Beispiele. Aber wie sagt man so schön, wissen kann man in der Theorie vieles, man muss es aber auch anwenden können. Und da liegt genau das Problem.

22.03.2023 12:48 • x 1 #7


Dys
@Pessimist Ja, die Tipps und Coachings die ein Arbeitssuchender sich zu Herzen nehmen soll, finden sich an jeder Ecke. Ebenso Vorlagen für Anschreiben und „Richtlinien“ die man ja nur beachten braucht, um irgendwann sagen zu können, „ich hab den Job“ wenn man die Message beim Friseur aufs Handy bekommt. Was bei all diesen „Karrierehilfen“ gern vom Hilfesuchenden vergessen wird, diese Portale und auch die YTber interessieren sich nicht dafür, dass jemand einen Job bekommt, sondern für Klicks. Abgesehen weiß jeder HRler, auch von diesen „Vorschlägen“ und kennt das alles dementsprechend auch.

Im Grunde kann man alles „richtig“ machen und es erweist sich als falsch, oder nicht richtig genug. Da ist also selbst die Theorie zu kennen praktisch egal, weil sie trotz Umsetzung in die Praxis immer noch von einem anderen und dessen Meinung abhängig ist.

Alleine schon Vorstellungsgespräche via Video zu führen, lässt mich daran zweifeln ob neben den Kenntnissen und Fertigkeiten eines Menschen, dieser als solcher überhaupt von Interesse ist. Angenommen die finden mich toll und schicken mir einen Vertrag und ich stinke aber wie ein nasser Fuchs, wem ist damit dann gedient? Oder weshalb soll ich mich bei einem Gespräch einem Dresscode unterwerfen, der für den Job zwar dann angemessen ist, (weil Bank einen Anzug voraussetzt, wenn ich Kundenverkehr habe) obwohl ich doch viel entspannter und authentischer wäre, in meinen natürlich sauberen und gepflegten „Wohlfühlklamotten“, wenn ich doch den Job noch garnicht habe. Oder ich lass mir nen akkuraten Haarschnitt verpassen und im Gespräch sitzt mir dann jemand mit Iro oder langen Haaren gegenüber. Was wäre nach dessen Gusto dann eventuell falsch an mir?

Nee, nee, all diesen Mist hab ich im Laufe meines Lebens durch. Sogar mal eine professionelle Arbeitsvermittlung, die das Unternehmen beauftragt hatte. Der Vermittler war bei dem Gespräch dabei und hinterher total zuversichtlich, dass ich den Job bekomme.
Ich bekam ihn nicht und der Vermittler fragte dann die Firma nach dem Grund und nannte mir diesen dann, obwohl er das eigentlich nicht durfte, er aber selbst sagte, so einen Grund hätte er noch nie gehört.
Die Firma hatte bedenken, weil sie mir nicht annähernd das zahlen konnte, was ich zuvor als Gehalt bekommen habe und befürchtete, dass ich mich nach weiteren Jobs umsehe, und dann in der Probezeit kündige, weil ich woanders mehr bekomme.

Da musste ich echt laut lachen. In dem Gespräch wurde ja das Gehalt besprochen und ich sagte, dass ich das angemessen finde und den Job interessant und erfüllend sehe, worauf ich meinen Fokus setzen würde und weniger aufs Gehalt, dass ja für mich okay war. Also glaubte man mir nicht. Wie soll ein Arbeitsverhältnis werden, wenn man seinen AN quasi von Anfang an als Lügner betrachtet?

Ich fand dann einen anderen Job, allerdings war ich da ja auch noch keine 59.
Jetzt bin ich in einem Alter, in dem ich, wenn es so wäre, topfit und gesund sein könnte und man würde mir wohl nicht glauben, dass ich das bin, weil alte Menschen nunmal öfter krank werden und daher mit Ausfallzeiten gerechnet werden muss. Also ist alles was ich sage, tue oder wie ich halt bin, solange falsch, bis ein anderer meint, es sei okay. Das ich mich trotzdem bewerbe, hängt bei mir daher weniger vom möglichen Erfolg ab, sondern liegt eher daran, dass ich die Zeit dazu habe.

VG Dys

22.03.2023 13:37 • x 1 #8


Pessimist
@Dys Da gebe ich Dir absolut Recht. Auf YT geht es den Leuten hauptsächlich um Likes, Reichweite und Aufmerksamkeit.
Ich ziehe mir das auch rein, allerdings picke ich mir da auch nur ein paar Tips heraus.

Das größte Problem sehe ich jedoch bei meiner fristlosen Kündigung vor 3 Jahren. Der Vorwurf von S. Belästigungen mit 2 Anzeigen scheint mir da die größte Bremse zu sein. Vor allen Dingen wenn ich gefragt werde, weshalb ich nicht mehr in diesem Unternehmen bin und was der Hintergrund dieser Kündigung gewesen war.

Auch wenn die Vorwürfe laut Gerichtsbeschluss erlogen waren und ich den Prozess gewonnen habe, ein unangenehmer Beigeschmack dürfte bei einen zukünftigen AG dennoch aufkommen und diesen trotz alledem davon abhalten mich einzustellen.

Ich habe mir absolut nichts vorzuwerfen, das Gegenteil ist der Fall... ich habe mich total krumm gemacht für das Unternehmen, bis dann dieser neue Chef kam. Folglich werde ich das wohl alles in Zukunft mit mir rumzuschleppen haben, und das völlig ohne Schuld. Und das mal einem potentiellen AG klar machen zu können. Dürfte wohl nicht einfach sein...

22.03.2023 13:55 • #9


Dys
@Pessimist Bezüglich der Kündigung, wurdest Du gekündigt oder hast Du selbst gekündigt? Gibt es ein Zeugnis und hast Du das mal checken lassen?

Ungeachtet dessen, ist es zwar nicht einfach eine Frage, weshalb man gekündigt hat oder wurde, zu beantworten. Nur was man letztlich sagt, sollte zumindest glaubhaft rüberkommen. Ich hab meinen letzten Job selbst gekündigt und der wirklich wahre Grund ist, dass mein EX Chef ein Ar…loch ist, aber das sage ich natürlich nicht. Da sich meine Lücke im Lebenslauf auch nicht verschleiern lässt, habe ich da je nach Bedarf zwei Antworten parat. Burnout passt gut, weil ja das Zeugnis hergibt, was alles meine Aufgaben waren und dass ich die gut gemeistert habe. Da ich teilweise EM berentet bin und ich eh nur nen Teilzeitjob machen will, betone ich halt meine Vielseitigkeit und mein Engagement bis quasi zur „Selbstaufopferung“ natürlich nicht wortwörtlich. Die andere Antwort, geht mehr in die Richtung einer von mir freiwillig gewählten Phase, einige Dinge verwirklicht zu haben, wofür mir in Vollzeitbeschäftigung keine Zeit blieb und die mir persönlich wichtig waren, die aber jetzt auch quasi „erledigt“ sind und ich mich neuen Herausforderungen widmen möchte und auch kann.

Was Du Dir am besten zurecht legen könntest, kann ich nicht beurteilen und da will ich auch garnicht irgendwelche Tipps geben, außer eben, dass es glaubhaft sein sollte und nicht zu kompliziert oder gar widersprüchlich.

22.03.2023 14:20 • #10


Pessimist
@Dys ich würde nicht gekündigt, man hat mich regelrecht rausgeschmissen! Das ist nun über 3 Jahre her. Man hat mir S. Belästigung in Verbindung mit 2 Anzeigen gegen mich vorgeworfen. Von all dem stimmte nichts!

Ich war vor dem Arbeitsgericht und habe den Prozess gewonnen, weil diese Vorwürfe erlogen waren. Und natürlich hatte es solche Anzeigen nie gegeben. Das Arbeitszeugnis ist in Ordnung, das hat sich damals mein Anwalt angeguckt.

Man hat mir auch schon gesagt, dass ich angeben könne, dass mir der Stress (und es war in der Tat Stress) zu viel wurde und das ich dadurch krank geschrieben worden bin. Unmittelbar nach diesem Vorfall kam ja auch noch Corona, und das mich das alles ebenso psychisch sehr belastet hat, was ja bei vielen auch tatsächlich der Fall ist. Ich soll halt nur nichts von diesem Vorfall erwähnen. Eben nur das mich der Stress krank gemacht und Corona mir den Rest gegeben hat. Und das ich nun halt nach einen neuen Job mit ähnlichen Funktionen suche.

22.03.2023 14:34 • x 1 #11


Dys
Na also. Dann hast Du doch eine plausible Begründung. Von den tatsächlichen Gründen, muss ja auch kein Arbeitgeber was wissen. Du wurdest aus betrieblichen Gründen entlassen, fertig. Groß ausschmücken muss man das ja nicht. Gab ne Umstrukturierung und es hat Dich getroffen und dann kam Corona, Feierabend.
Ich drück Dir jedenfalls die Daumen für die weitere Jobsuche. Vielleicht kann die AfA ja auch was organisieren in Richtung LTA. Es gibt tatsächlich auch spezielle Betreuung für ältere Semester, allerdings muss man da schon konkret nach fragen. Von selbst treten die da diesbezüglich eher nicht an einen heran. Gibt auch einen Arbeitspsychologischen Dienst bei der AfA. Infos dazu, haben die auf ihrer Webseite aber gut versteckt. Findet man nicht auf anhieb.

22.03.2023 15:05 • x 1 #12


Pessimist
@Dys So in der Richtung könnte ich argumentieren. In Verbindung mit Krankheit durch ECHTEN Stress. LTA habe ich noch bis Mittel April 23, allerdings würden die dem AG einen Zuschuss bei fester Einstellung zahlen.
Mit Hilfe der AfA könnte anschließend auch noch was laufen, man hat mir das schon einige male mit einem Bildungsgutschein gesagt, was jedoch bei den letzten beiden Terminen nicht mehr erwähnt wurde... ich vermute die wollen erstmal die Frist mit der LTA seitens der DRV abwarten bevor sie was neues starten können. Ich mache jetzt erstmal so weiter und warte den nächsten Termin bei der AfA ab.

22.03.2023 15:31 • x 1 #13


aurora333
Lieber @Pessimist ich habe hier ein wenig reingelesen, doch mir kam spontan der Gedanke, dass Du bei dieser einmaligen Situation doch ruhig auch ein beruhigendes Tavor nehmen könntest...

23.03.2023 10:00 • x 2 #14


Dys
@Pessimist Das mit den Bildungsgutscheinen wird man wohl nicht weiter ansprechen, seitens der AfA. Es wäre eher so, dass Du Dir einen Bildungsträger aussuchen müsstest und was Du dort „erlernen“ willst und dies dann der AfA quasi anbieten. Je nachdem was für eine Aus- oder Weiterbildung das dann ist und ob danach auch ein Bedarf am Arbeitsmarkt besteht um Dich langfristig unterbringen zu können, wird dann entschieden, ob das bezahlt wird. Konkret würde man Dir einen „Crashkurs“ zum Pflegehelfer wohl bezahlen, eine komplette Ausbildung zum MSCP wohl eher nicht. Auch das Alter spielt da mit rein und daher sollte halt ne Ausbildung nicht zu lange dauern. Was Du bestimmt bezahlt bekommen könntest, wäre ein Stablerschein oder eine Unterweisung nach § irgendwas, um dann als Security zu arbeiten. Naja halt irgendwas wo halt Leute gesucht werden und wo nicht primär aufs Alter geschaut wird.

Für mich persönlich sehe ich halt die Problematik auch bezüglich körperlicher und psychischer Einschränkungen. Es würde mir nix bringen für einen Job ne Aus- oder Weiterbildung zu machen, den ich anschließend aus dem einen oder anderen Grund nicht langfristig leisten kann. Das machts halt nicht einfacher, auch nicht für den jeweiligen Kostenträger und der will ja auch kein Geld „verschwenden“.

23.03.2023 11:07 • x 1 #15


Pessimist
@aurora333 Seit etwa 2 Wochen bekomme ich ein 3. Medikament Namens Quetiapin Hormosan. Bei Bedarf wird die Dosierung schrittweise erhöht.

23.03.2023 11:32 • x 2 #16


Pessimist
@Dys Das habe ich genau so seit längerem auf dem Schirm. Eine Weiterbildung zum Betreuungsassistent ist seit der Reha vor genau 2 Jahren ein Thema. Seinerzeit hatte ich das von mir aus bei der AfA angesprochen worauf man mir einige Male einen Bildungsgutschein in Aussicht gestellt hat.
Eine Umschulung bekomme ich eh nicht, das hat man mir bereits gesagt, denn bin ich mir sowieso bewusst. Eine Ausbildung zum Betreuungsassistent dauert etwa 4 Monate. Ansonsten habe ich mir das schon genauso gedacht wie Du es geschrieben hast. Ggfs. im Sicherheitsdienst. Nun muss ich aber erstmal abwarten wie es weitergeht.

Am kommenden Dienstag habe ich ein Vorstellungsgespräch. Ich wurde in den vergangenen 2 Monaten bereits mehrmals von Unternehmen kontaktiert. Scheinbar ist das Alter doch nicht so sehr das Problem. Die sehen ja auch in meinem Lebenslauf wie alt ich bin, und dennoch melden die sich bei mir. Na ja, schauen wir mal.

23.03.2023 11:40 • x 2 #17


Dys
@Pessimist dann drücke ich Dir erstmal die Daumen für das Gespräch. Ich denke schon auch, dass bei entsprechender Profession auch mal das Alter in den Hintergrund rückt, bin aber der Auffassung, dass bei gleicher Profession der jüngere bevorzugt würde. Aus Sicht eines Arbeitgebers kann ich das auch nachvollziehen, wenn Dieser nicht gerade schlechte Erfahrungen mit jüngeren gemacht hätte. Wenn ich als AG nicht auch eine gewisse „universelle Lebenserfahrung“ berücksichtigen möchte und nur eine möglichst billige Arbeitskraft haben will, die ich idealerweise auch noch nach meinen Wünschen „formen“ könnte, würde ich mich natürlich auch dementsprechend entscheiden.

Man kann halt den Menschen nicht in den Kopf schauen. Und selbst die Stellenausschreibungen sind manchmal wenig aussagekräftig, bezüglich dessen, wen und was man eigentlich tatsächlich sucht. Da kann auch m/w/d stehen und der Chef will aber lieber auch was fürs Auge und vorzugsweise w, was aber aus Gründen bezüglich Diskriminierung natürlich nicht gesagt werden darf.

Aber ich gebe zu, meine pessimistische Weltsicht beeinflusst natürlich meine diesbezüglichen Gedanken, nur kommt die ja nicht von ungefähr. Und sollte ich mal im positiven Sinne daneben liegen, ist es natürlich schön, dies zu erfahren. Mahatma Ghandi, mahatma Glück.

23.03.2023 12:22 • x 1 #18


Pessimist
@Dys Vielen Dank! Ich sehe es genauso wie Du, jüngere werden bekanntlich immer bevorzugt. Dennoch finde ich es schon bemerkenswert, dass man sich überhaupt mit mir befasst. Eigentlich kein so schlechtes Zeichen denke ich.

Mir bleibt nichts anderes als einfach am Ball zu bleiben. Und auch ich habe eine sehr pessimistische Weltsicht. Das ergibt sich halt aus meinem bisherigen Lebenserfahrungen und die waren meist sehr negativ trotz meiner Bemühungen.

23.03.2023 12:33 • #19


Dys
Am Ball bleiben ist gut, aber ich persönlich sehe mich mittlerweile nicht mehr dazu gezwungen und werde es auch nicht mehr. Zumindest seitens der AfA habe ich eine EGV, die endlich, aufgrund meiner Erkrankungen, keine VVs mehr bedingt, die eine Rechtsfolgebelehrung beinhalten. Dennoch bewerbe ich mich auch nach wie vor auf deren Vorschläge, so es für mich passt. Druck mache ich mir also bestenfalls noch selbst, wenn ich meine, es wäre nötig.

Ich war nie jemand, der Glücksmomente als solche auch fühlen konnte, obwohl es tatsächlich zahlreiche gegeben hat. Wenn etwas nicht grottenschlecht ist, ist es für mich schon gut und wenn es gut ist, ist es eigentlich auch egal. Mittlerweile ärgere ich mich auch nicht mehr über Ungerechtigkeiten, sondern ich stelle sie nur fest. Wo ich reagieren kann und etwas richtigstellen, tu ich es. Ansonsten hake ich das Thema zügig ab. Auch bei Dingen die alltäglich mal schiefgehen, ist ein erster Ärger schnell überwunden.

Das war natürlich nicht immer so, aber ich habe halt meine Erkenntnisse dahingehend erweitern können, dass ich bestimmte Dinge nicht ändern kann, egal wie sehr mich das anfasst. Das größte Anstrengungen sich nicht immer auch lohnen müssen, ist auch so eine Erkenntnis von mir. Die wichtigste ist aber, dass meine Neigung immer wieder mal bei etwas für mich unangenehmen völlig unangepasste Horrorszenarien zu entwickeln, krankhaft ist und dass ich nunmal krank bin und entsprechend konditioniert. Daran zu arbeiten hat bei mir Priorität, selbst wenn keine tatsächliche Heilung in Aussicht ist, will ich wenigstens einen „vernünftigen“ Umgang damit pflegen können, so lange ich kann. Die Erkenntnis, dass alles endlich ist, hilft mir da auch etwas.

23.03.2023 13:16 • #20


Pessimist
@Dys Ich bin überrascht... ich sehe in Deinen Nachrichten immer wieder Parallelen. Glücksmomente... was sind das ? Kenne ich nicht.
Was die Ungerechtigkeit angeht, da habe auch ich aufgegeben mir den Kopf darüber zu zerbrechen, es bringt nichts. Jeder muss sehen, dass er irgendwie mit dem Popo an die Wand kommt. Und das ist meist mit Kämpfen verbunden. Leider habe ich es nie gelernt zu kämpfen. Bin bis zu dieser Kündigung vor über 3 Jahren auch immer irgendwie weich gefallen. Hatte aber auch hier und da Glück, was mich jedoch nie wirklich glücklich gemacht hat, eher zufriedener und beruhigend gemacht.

Eine Rechtsfolgebelehrung hatte ich bisher auch noch nicht. Ich denke mal, die SB bei der Arbeitsagentur erkennen anhand der Lebensläufe und beruflichen Entwicklung sehr schnell wer wirklich arbeiten will und wer nicht. Es liegt auf der Hand. Ich habe unzählige kennengelernt die noch nie Lust auf Arbeit hatten und noch immer nicht haben. Da brauche ich nur in meiner Nachbarschaft zu gucken. Es ist schon Wahnsinn was ich diesbezüglich schon alles erlebt habe. Aber es geht hier um mich ganz alleine, deshalb sollte ich mir über andere erst gar keine Gedanken machen... es bringt mir nichts.

23.03.2023 13:34 • x 1 #21


A


Hallo Pessimist,

x 4#22


Dys
Zitat von Pessimist:
Aber es geht hier um mich ganz alleine, deshalb sollte ich mir über andere erst gar keine Gedanken machen... es bringt mir nichts.

So sehe ich das im Prinzip auch, letztlich bemerke ich bezüglich anderer die ein bestimmtes Verhalten zeigen, eher nur, dass ich selbst so ein Verhalten nicht zeigen will und höchstwahrscheinlich auch nicht werde. Das bezieht sich ja nicht nur aufs arbeiten. Aber mir ist klar, dass ich deren Verhalten auch nicht ändern muss um mit mir selbst klar zu kommen. Es trotzdem zu Versuchen, jemandem ein meiner Meinung nach „vernünftigeres“ Verhalten nahe zu bringen, müsste mir dann auch die Mühe wert sein und ob sie es wäre, entscheide zum Glück ich alleine, mit dem Wissen, dass eben nicht alles was versucht wird auch gelingt.

23.03.2023 13:59 • x 1 #22

Pfeil rechts