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Trennung von der Freundin - ich schaffe es nicht

michi2879
Hi,

Du kommst mir so vor wie ich im Dezember 1989 in Wien. Meine neue Freundin (jetzt immer noch verheiratet) war in Hamburg und ich musste noch den letzten Jahresabschluss machen, im Januar '89 bin ich dann nach Hamburg zurück.

Als ich so im Dunkel zu Fuss nach Hause ging, kam ich mir nur verloren und Einsam vor. Trauerte insgeheim meiner alten Beziehung nach, den Freunden die ich zurück ließ und hinter jedem Fenster durch das man schauen konnte vermutete ich das pure Glück.

Dunkelheit hat das so an sich alles zu verschlucken.

30.10.2020 21:18 • x 1 #121


michi2879
grmpf ich und Zahlen, im Januar 1990 muss das natürlich heißen, nur der Richtigkeit halber

30.10.2020 22:34 • x 1 #122


A


Hallo Unwichtiger,

Trennung von der Freundin - ich schaffe es nicht

x 3#3


NeXXo
Zitat von Unwichtiger:
Letzte Woche habe ich mich endgültig getrennt.

In der neuen Wohnung ist es sehr sehr einsam. Bin da ganz alleine und habe niemanden zum Reden.
Ich hasse dieses Alleine-sein.

Bin auch ziemlich erbost, dass meine EX nun meine gut Wohnung hat, während ich in so einer Sozialbude hocke.

Unser Auto hat sie auch. Ständig bei Regen Fahhrrad fahren nervt ganz schön. Immerhin werden meine chronischen Schmerzen besser und besser.

Frau weg, Kind weg, Arbeit weg, Freunde weg, Geld weg, Sozialer Status weg, chronische Schmerzen. Niemand zum Reden.

Mein einziger Lichtblick ist die Reha im Dezember. Ansonsten hätte ich mich längst aufgeknüpft.



Hi, mir geht's, bis auf die Arbeit, ähnlich.
Meine Lebensgefährtin hat sich gestern wohl auch von mir getrennt ... Mir tut es unglaublich weh ... Sitze nur rum und bin am nachdenken was jetzt passieren wird ...
Ich wollte nicht das es soweit kommt, habe aber mit meiner Art alles an die Wand gefahren ...

Und jetzt bin ich alleine ... Ich finde es grausam

09.11.2020 07:40 • #123


U
test

10.11.2020 22:46 • #124


U
Kleines Update

Mit Söhnchen klappt alles gut. Er lacht sehr viel undich weiss vor Allem, wie ich ihn zum Lachen kriege. Es macht ihm unfassbar viel Freude, wenn wir fangen spielen: Ich krabbel auf allen vieren von ihm weg und täusche Angst vor, er jagt mich durch die Bude und lacht sich schlapp dabei. Umgekehrt tue ich so, als wäre ich ein Monster und jage ihn auf allen vieren.

Meine Ex ist eifersüchtig, fragt mich immer wieder ob ich mit ner Frau verabredet bin.

Meine Einstellung ihr gegenüber ist, dass ich sie unterstütze, denn dann gehts auch meinem Sohn besser. Das klappt nur nicht immer, denn ich halte sie oft nicht aus. Bei unserer vorletzten Begegnung ist sie wieder ausgerastet. Ich habe ihr wieder und wieder gesagt, sie soll mich in Gegenwart unseres Sohnes nicht anschreien. Das schöne ist, sobald sie einen Wutanfall hat, kann ich einfach die Wohnung verlassen und nach Hause fahren. Das ging sonst nie.

Dennoch möchte ich vor meiner Reha ihre Wohnung noch kindersicher machen, denn der Kleine ist ganz kurz davor, zu laufen.

Ich fahre viel Fahrrad. Es tut gut.

Mit meinen chronischen Kieferschmerzen wird es besser, meine HNO-Ärztin macht in ner Woche nen kleinen ambulanten Eingriff. Ich merke, dass Entspannung Schmerzen lindert.

Nur noch einen Monat bis zur Reha. Ich freue mich wirklich. Ich hoffe nur, ich habe da auch viel Freizeit und meine Ruhe.
Habe keine Lust, den ganzen Tag von Therapeuten genervt zu werden.
Ich will da am Liebsten nur im Wald rumwandern und abends in die Therme gehen, 5 Wochen Urlaub sozusagen.

10.11.2020 23:12 • x 3 #125


E
Ich freu mich unendlich für dich.

Jeder deiner Beiträge wirkt, als ob weiter Steinchen vom Rücken gekullert sind.

Geh weiter, es ist schön, dich so zu lesen. Mit soviel weniger Resignation und so viel mehr Lebendigkeit.

Ich für mich .. frage mich dann und wann, ob die Mutter eures Sohnes ( ein süßer Fratz - über das Öffentlich stellen sage ich nichts weiter, du bist alt genug ) sich ggf auch Hilfe holen könnte - oder ob sie wirklich nur bei dir so ausartet. Wenn dem so ist ... wäre ggf Umgang mit deinem Sohn ohne sie .. irgendwann ins Auge zu fassen.

Dein Gehen ist sicher gut .. Aber zu spät für euren Kleinen, wenn er es doch immer wieder mitbekommt.

Hatte ich erwähnt, dass ich mich für dich freue?

Alles Gute weiterhin!

10.11.2020 23:24 • x 2 #126


U
oh mann, was für ein dreckstag. habe eine dummheit gemacht.

ich verwalte als beirat ja noch das haus, das meine ex bewohnt. da gibts eine oma, mit der ich immer mal wieder aneinander gerate.
ich bin aber nicht der einzige, mit dem sie sich im haus streitet. sie beschwert sich über alles und jeden und hat einen gewissen meckerziegen-ruf.

ich bin dann heute im hausflur ihrer tochter begegnet und habe ihr gesagt, sie könne helfen, herbstlaub wegzumachen. das hat der tochter überhaupt nicht gepasst und wir haben uns richtig angebrüllt.

meine ex kam dazu und wollte schlichten und wurde ebenfalls angebrüllt- aber wie. ich habe noch nie so ein geschrei in einem treppenhaus gehört.

im nachhinein wars das alles nicht wert. meine ex und ich waren nervlich lädiert danach. das hat mich fertig gemacht. ich hätte mich auf gar keinen streit einlassen dürfen. um das herbstlaub gings ja sowieso nicht, gestritten haben wir uns wegen der vorgeschichte.

(dazu kommt eine merkwürdigkeit. besagte tochter sagte mir im eifer des gefechts, sie wäre mal in meiner wohnung gewesen. das ergibt keinen sinn, sie war nie bei mir. aber meine wohnung hat eine zweittür, die zum dachbodem gehört. angeblich habe ich den einzigen schlüssel, aber es muss mehr schlüssel geben, denn diese tür war vor dem umbau mal der einzige zugang zum wäsche-trockenraum. war die tochter mal illegal in meiner wohnung? ihr onkel war nämlich vor ca. 8 jahren wirklich mal gegen meinen willen in meiner wohnung. gab damals deswegen streit. sehr sehr mysteriös. ).


Zitat von ClaraFall:
frage mich dann und wann, ob die Mutter eures Sohnes sich ggf auch Hilfe holen könnte - oder ob sie wirklich nur bei dir so ausartet.

ich glaube, das ist nichts, was man therapieren muss. sie ist einfach sehr durchsetzungsstark, so sind einige in ihrer familie. deswegen ist sie auch erfolgreich in ihrem beruf.

11.11.2020 22:31 • x 1 #127


U
Sitze gerade bei Dunkelheit und Kälte an einem See, trinke ein B. und möchte ein kleines Update dalassen. Tippe am Handy, daher Rechtschreibung egal.

Meine chronischen Schmerzen:

Es scheint, als wäre die Ursache meiner chronischen Zahn-und-Kieferschmerzen nach 2 Jahren, 2 Ops und etwa 100 Arztbesuchen endlich gefunden: Eine Allergie führt zu einer Kieferhöhlenschwellung, die Schwellung drückt auf den Gesichtsnerven, Zähne und Kiefer tun weh, obwohn da alles in Ordnung ist.
Ein kleiner ambulanter Eingriff vor 2 Wochen und mir gehts fantastisch. Minimale Schmerzen heute gar keine. Und mindestens genauso gut: Meine chronische Müdigkeit Erschöpfung ist weg. Allergie eben. Mein Geist ist wach, mein Gedächtnis funktioniert wieder und ich bin in Gesprächen rhetorisch gewandt und schlagfertig.
Ich bin überglücklich darüber.

Mein Sohn: 11 Monate alt, er ist sehr sehr glücklich. Er lacht unfassbar viel
. Er hat eine gute Bindung zu mir, kommt ständig zu mir angekrabbelt und will bei mir auf den Arm oder spielen. Er ist durchsetzungsstark, wenn ihm was nicht passt, wird er schnell wütend. Finde ich gut. Bei der Tagesmutter ist er der Chef der drei Kinder dort.

Meine Ex: Die Trennung lief wirklich in Freundschaft ab. Wenn ich zuviel Zeit mit ihr verbringe, strengt sie mich schnell sehr an und ich will weg. Aber ich muss eben zu ihr, um meinen Sohn zu sehen. Was mich ein wenig nervt, ist, wie sie mich ständig für handwerkliches einplant. Morgen soll ich ihr ein Sofa zusammenschrauben. Habe ich zwar keinen Bock drauf, aber icg denke mir: Desto besser es ihr geht, desto mehr Kraft hat sie für meinen Sohn.
Was immer noch nicht in ihrem Kopf angekommen ist, ist, dass ich mit ihr nie mehr zusammenkommen will.
Ich dachte, ich hätte das mehr als deutlich gesagt.
Sie murmelte letztens allen Ernstes etwas von einem 2ten Kind! Ich ertrage sie einfach nicht mehr als 4 Stunden am Stück. Ihre hibbelige, dominate Art, gepaart mit einem unfassbaren Redeschwall. Fairerweise muss ich aber sagen, dass sie die beste Mutter ist, die ich je gesehen habe. Soviel Kindsliebe.

Mein Vater: Gibt mir alleine die Schuld für die Trennung. Das ist nichts neues, mein ganzes Leben gab er mir und meinem Bruder für alles die Schuld. Gleichzeitig ignorierte er meine chronischen Schmerzen die letzten zwei Jahre und war allen Ernstes der Meinung, ich würde mir das einbilden! Unfassbar! Gut, er geht auf die 90 zu und da kann man nicht viel geistige Flexibilität erwarten. Ich wünschte mir dennoch, er würde seinen Enkel sehen, doch es waren zuviele Vorwürfe seinerseits. Die selben Vorwürfe, die mein Bruder und ich neben ständigen Prügeln und Schreikrämpfen unserer Mutter abgekriegt haben. Gott, wie kann eine hochwissenschaftliche Familie mit Professoren und Dr. Titeln emotional nur so dysfunktional sein.

Ich rede nicht mehr mit meinen Eltern.

Das Geld: Hält bis nach der Reha und darüber hinaus. Bin verwundert, wie weit ich mit den paar Kröten komme.

Der Beruf: Als Betriebswirt wieder zu arbeiten kann ich knicken. Habe in den letzten 7 Jahren 4x wegen Erschöpfung gekündigt. Kein Personaler wird mich mehr wollen. Bleibt nur ne Umschulung. Macht mich traurig, weil ich so gerne als Betriebswer in vernünftiger Position arbeiten würde. Naja.
Ich dachte an eine verkürzte Gärtner-Ausbildung. Hauptsache kein Hartz4 mehr, ich schäme mich dafür.


Nächste Woche gehts 5 Wochen in Reha. Ich war noch nie länger als 8 Tage weg. Gruselig.

Danke fürs Lesen!

11.12.2020 21:17 • x 3 #128


O
Du klingst super!

11.12.2020 22:46 • x 2 #129


michi2879
Hoi,

das hört sich doch mal nach einer deutlichen Verbesserung an !.

Wenn der Beruf Dich kaputt macht dann ist die Entscheidung was anderes zu machen richtig. Ich habe es genauso entschieden, und warte auf den DRV Bescheid mal sehen was kommt.

und Frauen die nicht sabbeln habe ich noch nicht kennengelern. Sie reden und reden und reden xD

Gruß michi

11.12.2020 22:57 • x 1 #130


U
Zitat von michi2879:
Wenn der Beruf Dich kaputt macht dann ist die Entscheidung was anderes zu machen richtig. Ich habe es genauso entschieden, und warte auf den DRV Bescheid mal sehen was kommt.
und Frauen die nicht sabbeln habe ich noch nicht kennengelern. Sie reden und reden und reden xD

Ach, der Beruf wäre an sich schon gut. Betriebswirtschaft hat sehr viel mit Zahlen zu tun. Mathematik besteht einfach nur aus Logikkonstrukten. Keine Unehrlichkeit, keine versteckten Motive, nichts Subjektives. Mit Menschen tue ich mich viel schwerer.
Ich habe mir lediglich die falsche Branche ausgesucht, den Gesundheitssektor. Dieser ist leider massiv unterfinanziert, so dass man schlichtweg vielzuviel zu tun hat, gleichzeitig schlecht verdient.

Nicht-Sabbelnde Frauen habe ich schon kennengelernt
Aber oft habe ich in der Tat den Eindruck, dass manche Frauen überhaupt nicht reden, um Informationen zu vermitteln, sondern um irgendwie die Beziehung zu einer anderen Person zu pflegen, oder so.

Ich unterhalte mich ja auch gerne und höre auch gerne zu. Aber nur, wenn die andere Person auch was zu sagen hat. Wenn mich jemand mit leeren Worten vollquasselt, bin ich schnell mit den Gedanken wo ganz anders.

12.12.2020 19:48 • x 3 #131


mrsrobot
Ich hoffe, das die Reha für Dich gut ist. Ich bin derzeit auch das erste Mal in Reha und sehe das als Experiment an. Auch mein gefühltes Ergebnis bin ich gespannt im neuen Jahr.

14.12.2020 11:12 • x 2 #132


U
Zitat von mrsrobot:
Ich hoffe, das die Reha für Dich gut ist. Ich bin derzeit auch das erste Mal in Reha und sehe das als Experiment an. Auch mein gefühltes Ergebnis bin ich gespannt im neuen Jahr.

Ah, interessant. Wie lange bist Du weg und wo in etwa?
Ich bin für 5 Wochen im Taunusgebirge.
Darfst Du das Reha-Gelände verlassen? Die sagten mir am Telefon etwas von wegen, das wäre wegen Corona verboten.
Ich habe extra meine Wanderausrüstung mit- Und wenn ich nachts durch ein Fenster klettern muss, ich gehe in den schneebedeckten Wäldern wandern!
Ich war noch nie so lange von zu Hause weg.

Hoffe, ich habe einen guten Start, insbesondere da ich die letzten beiden Tagen wieder Schmerzen hatte.

Meinen 11Monate alten Sohn werde ich so sehr verlassen. 5 Wochen, mein Gott. Er ist gaaaanz knapp davor, zu laufen und Mama und Papa zu sagen. Wenn ich zurückkomme, kann er beides. Ich finde es so schrecklich, ihn derart lange nicht zu sehen. Vater werden ändert wirklich das ganze Leben. Ich spüre eine Zuneigung zu dem Kleinen, die man nur als Liebe bezeichnen kann. Selten habe ich soviel für eine Frau empfungen, wie für den Kleinen. Der Kleine ist das beste Antidepressiva, was ich je hatte. Realistisch betrachtet denke ich aber, dass irgendwann diese Anfangs-Euphorie nachlässt, ähnlich wie eine Verliebtheit irgendwann nachlässt.

15.12.2020 22:02 • x 2 #133


U
Reha Tagebuch
Tag 2 von 35.

Anreisetag war auf Grund von Schlafmangel sehr anstrengend.
Der Ort liegt in einem sehr schmalen, engen Tal, vielleicht 200m breit. Die Berge sind bewaldet und sehr steil. Die Ortschaft ist klein und gepflegt.

Das Reha-Gebäude ist ein renovierungsbedürftiger, hässlicher und ungemütlicher 80iger Jahre Bau. Eine Mitpatientin hätte fast geheult, als sie ihr Zimmer sah. Sagen alle.

Sehr lobenswert ist die Freundlichkeit und Offenheit des Personals. Das sagen ebenfalls alle Patienten.

Nur die Ärztin fand ich sehr merkwürdig. Aus meinem ersten Berufsleben als Pflegefachkraft und Pflegedienstleitung hatte ich viel mit Ärzten zu tun. Mit unfreundlichen, lustigen, verwirrten, arroganten, kumpelhaften, Charakteren. Alles dabei.
Die Ärztin hier hatte eine zittrige Stimme, es klang ängstlich. Ich hatte den Eindruck, es handelt sich um eine Person mit einem beschränkten Geist, nicht gerade die hellste Kerze auf der Torte. Ehrlich gesagt die vermutlich dümmste Ärztin, die ich je erlebt habe.

Die Psychologin war extakt das Gegenteil. Sie war sehr scharfsinnig und wir haben uns fast 2h angeregt unterhalten. Breite Allgemeinbildung.
Was mich sehr sehr beeindruckt hat: Sie konnte zwei belanglose Randnotizen des Gesprächs kombinieren und hat damit mal eben mein größtes Geheimniss erraten.

Mein größtes Geheimniss!
Das hat noch nie jemand geschafft. Keine Freundin, niemand.

Und sie schafft es in 2 Stunden.
Entweder kennt die Psychologin privat mit dieser Geheimnisthematik aus, oder sie ist wirklich verdammt scharfsinnig.

In jedem Fall haben wir es beide mit einem lächelnden Augenzwinkern abgehackt und für nicht therapierelevant definiert.

Zu schade, dass diese Frau meine Therapeutin ist. Ihr Verstand hat mich so beeindruckt und umgehauen, ich würde sie am Liebsten näher kennenlernen.


Mitpatienten habe ich 2 - 3 kennengelernt. Einen großen, muskullösen Mit-Dreiziger, mit dem ich das selbe Hobby teile: Wandern. Deswegen gehen wir 10km am Samstag durch die bewaldeten Berge.

Eine relativ junge, zurückhaltende ca. 25 jährige. Köchin, introvertiert. Lächelt viel, redet nur einsilbrig.

Komme mir etwas doof vor, als fast 39jähriger Mann mit einem jungen Ding abzuhängen. Finde, das sieht so aus, als mache ich mich an junge Frauen ran. Das ist nun wirklich nicht meine Art oder mein Interesse.


Vorhin 1h durch den stockdüsteren Wald gelaufen. Gruselig, aber cool.

17.12.2020 21:03 • x 2 #134


U
Reha Tagebuch Tag 4
Nur 1h vergangene Nacht geschlafen.
Viele Termine.
Viel mit Mitpatienten gequasselt, das war gut.
Ich dachte, ich hätte seit gestern einen Reha Buddy gefunden, ein gleichaltriger Typ. Wir saßen bei den Mahlzeiten immer zusammen und wollten morgen wandern gehen.

Gegen Nachmittag hatte ich bei einem Zufallstreffen den Eindruck, er wolle seine Ruhe. Das Wandern morgen wurde verschoben.

Zum Abendessen kam ich später und er saß mit anderen zusammen, die quasselten und scherzten viel.
Im ganzen Saal wurde sehr viel geredet.

Bin irgendwie durch den Saal geschlichen und hatte mit Niemandem Kontakt oder geredet.

Hab alleine gegessen und fühlte mich traurig.

Interpretiere ich da irgendwie zuviel rein? Bilde ich mir das ein? Dieses Gefühl des Abgelehnt-werdens, Nicht-gut-genug-seins fand ich schon immer sehr sehr verletzend.
Genau deswegen meide ich seit fast 20 Jahren Menschen: Um nicht verletzt zu werden.

Bin jetzt traurig.

18.12.2020 20:00 • #135


O
Ohje, das ist schade.

Aber vergiss nicht, dass da wo Du gerade bist jeder sein Päckchen zu tragen hat.

Allerdings hast Du jetzt die Möglichkeit, Dir mal genau Deine Empfindungen anzusehen. Vielleicht kannst Du in der Therapie das Thema ansprechen?

Alles Gute derweil!

18.12.2020 22:10 • x 1 #136


Lost111
@Unwichtiger

Ich kann verstehen, dass du jetzt enttäuscht bist. Aber: wie @ohneFunktion schon schrieb, jeder hat mit sich selbst zu tun/zu kämpfen. Ich würde dem nicht allzu viel Beachtung schenken. Das kann auch ganz schnell wieder anders werden. Klar - du bist enttäuscht. Auch das kann ich verstehen bzw. ich habe es auch selbst so erlebt. Lass dich bitte nicht entmutigen.

Ich wünsche dir alles Gute für die weitere Therapie.

LG Lost111

18.12.2020 22:52 • x 1 #137


U
Ich danke Euch - Vielleicht sehe ich da auch Ablehnung, die gar nicht da ist. Mir fiel es immer schwer, solche Feinheiten im Miteinander richtig einzuschätzen.

18.12.2020 23:57 • #138


U
@ohneFunktion
@Lost111
Ich habe mich bzgl. dem Mann tasächlich geirrt. Typisch ich.

Tagebuch Tag 5

Depressiv.
Der Speisesaal macht mich sehr unsicher, zuviele Menschen.
Über 6 Stunden gewandert. Anstrengend.

Tagebuch Tag 6
Ein guter Tag, bis zum Abend jedenfalls.
Vernünftig geschlafen, mit vielen Mitpatienten gequasselt.
Gut gelaunt.

Die Psychologin hat heute meinen Aufenthalt um 2 Wochen verlängert, bei mir liegt zuviel Argen liegt.

Eine Sache ruiniert mir die Laune:
Seit einer Woche raucht irgendjemand neben meinem Fenster, trotz Rauchverbot. Wegen einer komplizierten Weissheitszahn-OP löst Zig. stundenlange Schmerzen in den oberen Atemwegen aus.

Das geht bis nach Mitternacht im 20 min Takt.

Habe mit dem Personal darüber geredet: Wir finden den Schuldigen nicht.

Dann heute in der Selbsthilfegruppe gibt eine 46jährige zu, dort heimlich zu rauchen. Sie würde es aber nicht mehr tun.

Um 20.00 gehts wieder los, Rauch in meinem ganzen Zimmer.
Irgendwann sehe ich eine weibliche Person sich auf dem Balkon in der Dunkelheit eine Zig. anzünden, ausserdem versteckt sie sich.

Ich klopfe an dem Zimmer, mir öffnet jemand, de

21.12.2020 23:35 • #139


U
Mist, einen Teil des Textes verloren.
Keinen Bock es nochmal zu tippen.

21.12.2020 23:52 • #140


O
...kann passieren...

Ich wünsche Dir trotz allem eine gute Nacht!

21.12.2020 23:53 • x 1 #141


U
Reha Tagebuch Tag 7

Ich bin stocksauer!

Jeden Abend raucht eine Patientin im Zimmer schräg unter mir heimlich auf dem Balkon.

Der Rauch zieht in mein Zimmer und lässt meine operierte Nasennebenhöhle schmerzhaft anschwellen.

Ich habe das mehrfach dem Personal gemeldet. Selbst die Chefärztin hat sich eingemischt, die pocht stark auf Brandschutz.

Das Problem: Die Frau raucht tagsüber nicht und behauptet wehement, Nichtraucherin zu sein.
Sie streitet alles ab! Und nicht nur das, sie raucht weiter.

Ich habe sie zweimal auf dem Balkon rauchend gesehen!
Zweimal!
Und der Geruch ist von 20 Uhr im 30 min Takt bis 24.00 zu riechen.

Ich habe nichtmal einen Zeugen für den Rauch.

Bis die Schwester aus ihrem Dienstzimmer unten im Gebäude angedackelt ist, ist der Rauch längst weg.

Wenn ich nur einen Beweis hätte. Ich kann die Frau ja schlecht fotografieren, das wäre strafbar.

Zum Kotzen.

24.12.2020 01:24 • #142


O
Kannst Du bei geschlossenem Fenster nicht schlafen?

Ärger ist ja wirklich nicht schlaffördernd...

Gibt es die Möglichkeit das Zimmer zu wechseln? Oder es mit der Raucherin zu tauschen?

24.12.2020 01:29 • x 1 #143


A
Das es am Rauch liegt , kann ich mir nicht vorstellen , Sorry

24.12.2020 01:39 • #144


U
Zitat von ohneFunktion:
Kannst Du bei geschlossenem Fenster nicht schlafen?
Gibt es die Möglichkeit das Zimmer zu wechseln? Oder es mit der Raucherin zu tauschen?


Gut mitgedacht.
Ja, ein Zimmerwechsel steht schon im Raum. Vielleicht morgen.

Die trockene Raumluft macht mir schon nach ner Stunde Schmerzen, daher giere ich nach frischer feuchter Luft.

Wird aber alles langsam besser, die OP Schäden heilen ab.

Bin gerade zur Nachtschwester gegangen, bin morgen von allen Anwendungen befreit.
Die ist echt lieb.

Tut mir voll leid, denen immer wieder aufn Senkel zu gehen.

24.12.2020 05:37 • x 1 #145


U
Zitat von Aquarell99:
Das es am Rauch liegt , kann ich mir nicht vorstellen , Sorry

Nehme ich dir nicht übel.

Ist aber von einem HNO-Arzt, einem Internisten und einem Kieferchirug abgesegnet.

24.12.2020 05:39 • #146


U
Tag 8 Heiligabend
Habe ein keines Abenteuer im Wald erlebt. Bin alleine bei Abenddämmerung auf einen bewaldeten Berg gegangen.

Ich bin tiefer und tiefer in die Bergwälder reingegangen.

Fahrlässigerweise hatte ich kaum Ausrüstung dabei und war sehr dünn gekleidet.

Kurze Hose bei 1°, Fleecepullover und Regenjacke.
Die Taschenlampe hat nur für ca. 45 min Akku, die Zweittaschenlampe spendet viel zu wenig Licht um den Weg vernünftig zu erkennen.

Ich ging tiefer und tiefer in den stockdunklen unbekannten Bergwald.
Schneeregen setzte ein.

Auf dem Gipfel konnte ich die Lichter von drei Dörfern sehen.

Durch den Schneeregen musste ich in Bewegung bleiben.

Ich hatte Mühe, aus dem Bergwald rauszukommen. Zwar wusste ich immer, wo die Dörfer liegen, aber die Wege führten nicht dorthin.

Und was mir Angst in der Dunkelheit gemacht hat: Wildschweine. Es waren überall Spuren von Wildschweinen am Boden.

Ein schlecht gelauntes Wildschwein kann lebensbedrohlich werden.

Der Weg löste sich irgendwann auf und ich stand mitten im pechschwarzen Wald. Bin dann einfach bergab gelaufen Richtung Dorf und auf einen Weg gestoßen.

Lektion gelernt: Das hätte schief ausgehen können. Hätte ich irgendwie nicht weitergehen können, auf Grund eines umgeknickten Fußes oder Ähnlichem, wäre ich sehr schnell stark unterkühlt gewesen. Und im stockdusteren glitschigen Wald gabs genug Gelegenheiten, auszurutschen.

Das nächste Mal nur mit zusätzlicher Kleidung im Rucksack. Und ich muss mir was mit den Wildschweinen überlegen.


Cool finde ich, dass die Mitpatienten in mir einen kleinen Survivler sehen.

25.12.2020 01:00 • #147


U
Reha Tagebuch Tag 9
Eine Sache wundert mich gerade ein Wenig:

Ich soll mich einmal täglich kurz bei einer Pflegerin melden.

Aus meiner berfulichen Zeit als Pfleger weiß ich, dass man das macht, wenn jemand emotional sehr instabil ist, insbesondere suizidal.

Bin ich aber nicht. Mir gehts eigentlich ganz gut. Zwar mit Höhen und Tiefen, aber eigentlich gut.

Wundert mich total.

25.12.2020 16:13 • x 1 #148


O
Sollst nur Du das machen oder betrifft das alle Patienten?

25.12.2020 17:45 • x 1 #149


A


Hallo Unwichtiger,

x 4#30


U
Zitat von ohneFunktion:
Sollst nur Du das machen oder betrifft das alle Patienten?

Wieder eine gute Frage, die Du stellst.

Nur ich, soweit ich weiß.

Kann aber sein, dass der ein oder andere Patient das auch tun muss und ich das nur nicht weiß.

25.12.2020 19:39 • #150

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