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Studie zur Early Medication Change

M
Oft habe ich hier gelesen, dass Menschen verschiedene Antidepressiva jeweils trotz schlechter oder keiner Wirkung für sehr lange Zeiträume über mehrere Monate verordnet bekamen, bevor auf ein anderes Medikament umgestellt wurde. Ich poste hier mal einen Link, unter dem eine Studie besprochen wird, die ergeben haben soll, dass Behandlungserfolge viel wahrscheinlicher sein sollen, wenn mit dem Wechsel des Medikaments gar nicht so lange gewartet wird. Ich fand's einfach interessant und irgendwie auch nachvollziehbar und mich würden auch eure Erfahrungen dazu interessieren.
https://www.gesundheitsforschung-bmbf.d. a-3321.php

22.07.2019 20:27 • x 2 #1


Dakota
Bei meinem letzten Klinikaufenthalt hat der Arzt auch gesagt, dass wir bei der Umstellung 14 Tage schauen, was passiert. Er meinte, wenn ich dann nicht von dem Medi profitiere, dann nehmen wir das nächste. Klang für mich nachvollziehbar, zumal ich an die zwei Jahre zwei Medis hatte, die rein gar nichts brachten (!) außer eine neue Diagnose (enomer Apetit dadurch Adipositas, kein Scherz). Ich war zu doof und zu naiv, um das damals selbst einschätzen zu können und die Ärztin ehrlich gesagt auch. Super, oder? Egal, zum Thema. Probierte dann in der Klinik Venlafaxin, nach 14 Tage nix gemerkt, nächstes Medi und das war es dann endlich. Nach 10 bis 14 Tagen hatte ich den postiven Effekt.

22.07.2019 22:14 • x 1 #2


A


Hallo Michael808,

Studie zur Early Medication Change

x 3#3


M
Zitat von Dakota:
Bei meinem letzten Klinikaufenthalt hat der Arzt auch gesagt, dass wir bei der Umstellung 14 Tage schauen, was passiert. Er meinte, wenn ich dann nicht von dem Medi profitiere, dann nehmen wir das nächste. Klang für mich nachvollziehbar, zumal ich an die zwei Jahre zwei Medis hatte, die rein gar nichts brachten (!) außer eine neue Diagnose (enomer Apetit dadurch Adipositas, kein Scherz). Ich war zu doof und zu naiv, um das damals selbst einschätzen zu können und die Ärztin ehrlich gesagt auch. Super, oder? Egal, zum Thema. Probierte dann in der Klinik Venlafaxin, nach 14 Tage nix gemerkt, nächstes Medi und das war es dann endlich. Nach 10 bis 14 Tagen hatte ich den postiven Effekt.

Ist ja krass, wie einem da wertvolle Lebenszeit verplempert wird! Appetit durch Adipositas Das ist der Hammer!
Welches ist das Medikament, bei dem du nun letztendlich gelandet bist?

Ich bin so froh, dass es das Internet und Foren wie dieses gibt. Der Gedanke daran, dass wir das alles nicht hätten und rein auf die Meinung einzelner Ärzte angewiesen sind, ist schrecklich. Aber bis in die 90er war das normal.

23.07.2019 10:00 • x 2 #3


Dakota
@Michael808 : Habe dann festgestellt, dass mir die Serotonin-Wiederaufnahmehemmer nicht helfen und mich daran erinnert, dass ich vor Jahren einmal positive Wirkung von einem pflanzlichen L-Dopa-Mittel hatte und habe dann den Arzt gezielt nach einem Dopamin-Wiederaufnahmehemmer gefragt. Nehme seitdem Elontril.

23.07.2019 12:27 • x 1 #4


Hoffnung21
Elontril hat bei mir auch sehr lange geholfen. Ich hab die SSRI nicht vertragen, woraufhin mein Arzt dann gleich in Richtung Dopamin/Noradrenalin Wiederaufnahmehemmer gewechselt hat.

Ich seh das ähnlich, dass es viele Pat gibt, die viel zu lange bei einem Antidepressiva bleiben obwohl es nicht oder nicht ausreichend hilft. Laut Leitlinie soll auch maximal 4 Wochen gewartet werden, wenn die Wirkung dann nicht ausreicht muss ein Kombination oder ein Wechsel vollzogen werden.

LG Eis

24.07.2019 14:03 • x 1 #5


Hoffnung21
Jetzt hatte ich Zeit, die Studie in Ruhe durchzulesen. Der Wechsel ist ja sogar noch deutlich schneller, als die Leitlinien sagen, und nicht mal daran halten sich viele Ärzte.

Bei mir selbst war es immer so, dass ich nach nur wenigen Tagen was zur Verträglichkeit berichten musste. Wenn das nicht gut war ist SOFORT umgestellt worden. Wenn ich es vertragen hab, dann wurde hochdosiert und im Bereich von 2-4 Wochen spätestens wurde entschieden, ob es dabei bleibt.

Bei JEDEM Kontrolltermin wurde gefragt, wie es mir geht, und wenn da noch sehr deutliche Depressionszeichen da waren hieß es immer, ob wir umstellen sollen oder ob ich noch warten will. Er hat mich IMMER in die Entscheidung mit einbezogen.

Wohlgemerkt, das gilt nur für meinen 2. Psychiater, der erste hat außer der Diagnose und der Krankschreibung, sowie der Empfehlung von Psychotherapie NICHTS gemacht. Trotz der Anfangsdiagnose SCHWERES Erschöpfungssyndrom. Sogar die Reha habe ich selbst forciert.

LG Eis

24.07.2019 17:36 • x 1 #6


M
Zitat von Dakota:
positive Wirkung von einem pflanzlichen L-Dopa-Mittel

War das dann etwas nicht-verschreibungspflichtiges? Da ich so Angst vor den richtigen Antidepressiva habe, wäre ich erst mal neugierig, es mit sowas zu versuchen. Ich bin zwar kein Arzt, aber irgendwie habe ich den Verdacht, dass etwas Dopamin-spezifisches mir am ehesten helfen könnte. Es streiten zwar viele Menschen ab, aber ich werde den Verdacht nicht los, dass die Ursache für mein Problem tatsächlich zuviel Canna. war. Und ich glaube, das stört eher den Dopamin-Haushalt und hat wenig mit Serotonin zu tun (dessen Zusammenhang mit Depression mir sowieso unwahrscheinlich vorkommt).

24.07.2019 19:35 • x 1 #7


Dakota
@michael808: Wir sind ja alle nunr Laien hier und Betroffene, daher tue ich mich schwer mit Empfehlungen oder Tipps, was Medis/Substanzen angeht. Ich will kein Geheimnis aus dem Nahrungsergänzungsmittel machen (darunter fällt das pflanzliche Mittel in der EU), aber ich denke mal, es wäre auch aufgrund Deiner Vorgeschichte mit THC angebracht, das im Detail mit einem Arzt zu besprechen. Denn ich weiss nicht, ob es eine gute Idee ist nach der Vorgeschichte für mehr Dopamin zu sorgen, denn synthetische Medis wie Elontril mit dem Wirkstoff Bupropion ähneln den Amphetaminen.
Auch ist es schwierig, zu dosieren. Ich habe damit vor Jahren ein halbes Jahr experimentiert, mich selbst behandelt, und Monate sehr gute Erfahrungen gemacht, musste dann jedoch absetzen aufgrund visueller Halluzinationen in der Nacht. Vermutlich hatte ich überdosiert.
Bei L-Dopa ist der Wirkmechanismus zwar ein anderer (L-Dopa gleich Vorstufe von Dopamin) als bei Bupropion (Wiederaufnahmehemme), aber das Resultat ist in der Theorie das Gleiche-mehr Dopamin im Hirnwasser.
Dies alles unter Vorbehalt, ich kann nur über meine persönliche Erfahrungen sprechen und was ich mir angelesen habe. Keine Garantie für die Richtigkeit.
Frage: Hast Du denn einen gescheiten Psychiater, mit dem Du das mal unverbindlich besprechen könntest?

24.07.2019 19:54 • x 1 #8


M
Zitat von Dakota:
Frage: Hast Du denn einen gescheiten Psychiater, mit dem Du das mal unverbindlich besprechen könntest?


Nein, bis jetzt bin ich nur regelmäßig bei einem Psychologen. Aber ich bekam bereits vom Hausarzt Mirtazapin verschrieben, was außer in den ersten Wochen auf den Schlaf keine bessernde Wirkung hatte (habe es wieder ausgeschlichen). Nun habe ich Angst, verschieden Antidepressiva durchprobieren zu müssen und damit möglicherweise meinen Botenstoff-Haushalt evtl. weiter zu riuinieren, sofern nicht das richtige dabei ist. Denn, wie ich hier in zahlreichen Beiträgen herausgelesen habe, ist die Verschreibung ein Trial-and-Error-Spiel, das auch nach hinten losgehen kann. Vor vielen Jahren hatte ich schon mal Cipralex verschrieben bekommen und nahm es nur 3 Tage. Ich war auf so einem Trip, dass ich richtig Angst bekam. Ich hatte vermutlich das, was man das Serotonin-Syndrom nennt. Aber damals ist die Depression wieder verschwunden. Diesmal habe ich eine maskierte Depression: Es überwiegt die physische Erschöpfung.

24.07.2019 20:05 • x 1 #9


Dakota
@michael808: Hm, das ist eine komplexe Situation.
Was meinst Du mit Botenstoff-Haushalt ruinieren?
Was sagt denn Dein Psychologe dazu?
Gerade bei der Vorgeschichte (Konsum THC, Trip-Erfahrung nach Einnahme von Cipralex in Verbindung mit Angstgefühlen etc.) scheint es mir umso wichtiger, mit einem gescheiten Fachmenschen zu sprechen.

24.07.2019 20:45 • x 1 #10


A


Hallo Michael808,

x 4#11


M
Zitat von Dakota:
Was meinst Du mit Botenstoff-Haushalt ruinieren?
Die Medikamente verändern ja das Zentrale Nervensystem. Z.B. Synapsen werden dicht gemacht, um weniger Serotonin wieder aufzunehmen usw. Ich habe Angst, dass dabei irreversible oder schwer reversible Veränderungen stattfinden. Vielleicht überwiegt in meinem Fall der potentielle Schaden den Nutzen. Ich kann ja arbeiten gehen. Ich kann auch noch lachen oder weinen. Besonders belastend ist meine physische Schwäche und die ganzen Missempfindungen. Ich habe gelesen, dass das durch solche Medikamente nicht wirklich gesteuert werden kann bzw. oft haben sie Nebenwirkungen, die auch wieder auf den Körper gehen.

25.07.2019 20:40 • #11

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