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Strategien gegen depressive Schübe

Trinidat
Hallo alle zusammen,
ich habe gerade einen depressiven Schub und krame in meinem Arsenal aus Strategien, die mir helfen könnten, mich ein bisschen besser zu fühlen.
Dabei denke ich gerade, dass es generell hilfreich sein könnte, in diesem Forum ein Sammelthema zu diesem Zweck zu generieren.
Was sind eure Strategien? Was hat sich als hilfreich bewährt, wenn ihr euch mies fühlt?

24.08.2023 18:03 • x 5 #1


CCC
Mir hilft, mich voll fallen zu lassen, es zu akzeptieren. Ich gammel dann rum. Lesen, Filme und Serien gucken, nix tun. Nach ein paar Tagen (ist unterschiedlich lang immer) gehe ich mir selber auf den Keks und muss wieder was tun. Allerdings habe ich keine generellen Depressionen, nur manchmal typisch menschliche depressive Episoden, wenn ich in die psychische Erschöpfung abrutsche.

24.08.2023 18:09 • x 3 #2


A


Hallo Trinidat,

Strategien gegen depressive Schübe

x 3#3


Jedi
Zitat von Trinidat:
ich habe gerade einen depressiven Schub

Zitat von Trinidat:
Was hat sich als hilfreich bewährt, wenn ihr euch mies fühlt?

Ich habe mir immer aufgeschrieben, was mir aus einer depressiven Episode geholfen hatte.
Da schaue ich nach, was von den auch unterschiedlichen Skills haben mir tatsächlich da herausgeholfen.
Habe auc immer nur solche Dinge aufgeschrieben, wo ich dann später wirklich von sagen konnte,
dass war hilfreich !

Was für mich etwas ganz sicheres ist, rauszugehen, am besten allein in die Natur - wegen der Stille.
Natürlich hilft mir insbesondere das Lesen, da ich schnell mich in eine andere Welt oder Person denken kann.
Bin u. war aber schon immer ein ausgesprochener Bücherwurm.

24.08.2023 18:20 • x 1 #3


TomdeLone
Zitat von CCC:
Mir hilft, mich voll fallen zu lassen, es zu akzeptieren.

Wie geht das?

24.08.2023 18:28 • x 1 #4


CCC
Zitat von TomdeLong:
Wie geht das?

ich tu halt einfach nix. Ich weiß ja aus Erfahrung, dass es mir nach ein paar Gammeltagen wieder gut geht.

24.08.2023 18:46 • x 2 #5


Dys
Zitat von CCC:
Allerdings habe ich keine generellen Depressionen, nur manchmal typisch menschliche depressive Episoden, wenn ich in die psychische Erschöpfung abrutsche.

Es gibt schon ziemlich genaue klinische Definitionen was eine Depression ist und der klinische Terminus Episode mit einem klar definierten Grad der Schwere ist nicht zu vergleichen mit einer kurzfristigen depressiven Verstimmung oder das einen mal was deprimiert und nach ein par Tagen hebt sich die Stimmung. Letzteres sind typisch menschliche Verstimmungen, aber keine Depression. Auch mentale Ermüdung ist nicht gleich Depression.

Bei einer schweren Episode ist es nicht so, dass sich der Erkrankte mal einfach bissel gehen lässt und rumgammelt, bis es ihn nach Abwechslung dürstet. Bei einer schweren Episode ist der Erkrankte zu nichts in der Lage. Aufstehen, Körperhygiene, Nahrungsaufnahme, jegliche Art der Ablenkung oder Beschäftigung findet nicht statt und da noch was im Internet posten erst recht nicht. Einzig Gedankenkreisen findet da noch statt und ins Kissen heulen, sofern das noch geht und wenns ganz arg kommt, hilft mitunter nur noch medizinische Intervention, bevor die nicht mehr nötig wäre.

25.08.2023 01:18 • x 10 #6


Trinidat
Zitat von Dys:
nicht zu vergleichen mit einer kurzfristigen depressiven Verstimmung oder das einen mal was deprimiert und nach ein par Tagen hebt sich die Stimmung. Letzteres sind typisch menschliche Verstimmungen, aber keine Depression.

Das finde ich sehr interessant was du schreibst. Es hilft mir gerade, nicht mehr daraus zu machen als es ist. Ich danke dir!

25.08.2023 01:34 • x 6 #7


TomdeLone
Die Gewissheit, Morgen ist ein anderer Tag...
Ich brauch 'nur' durchhalten, aushalten...!

Die Welt verändert sich nicht, nur meine Sicht darauf...

25.08.2023 01:49 • x 2 #8


bones
Zitat von CCC:
Mir hilft, mich voll fallen zu lassen, es zu akzeptieren. Ich gammel dann rum. Lesen, Filme und Serien gucken, nix tun. Nach ein paar Tagen (ist ...

Nun dass sollte man bei einer Depression nicht machen. Es ist kontraproduktiv! Wer in einer Depression ist, hat gerade bei deinem bspl kein wirklichen nützen, weil in der Regel man nicht zb konzentrieren kann, man nimmt das alles nicht wirklich wahr! Man vegetiert sich vor sich hin. Mit bei paar Tage und dann wird besser hat nix mit einer Depression zu tun! Je nach Schweregrad bedarf es dringend an Behandlung. Wie sie aussieht ist sehr inviduell.

In meinem Fall war es so, dass ich zuerst mal eine medikamentöse Behandlung von nöten war inkl Therapie/ Klinik/Reha und als man all mählich stabiler wurde, habe ich mich oft gezwungen Aktivitäten genommen. Für mich war Sport machen der Ausschlaggebende Pkt wo es deutlich besser wurde.

25.08.2023 06:15 • x 2 #9


CCC
bin jetzt etwas verwirrt. Ich habe doch betont, dass ich keine generellen Depressionen habe. War das nicht deutlich genug, dass ihr es hier noch so weiter ausführen müsst? Es fühlt sich an, als wenn ich etwas falsch gemacht habe

25.08.2023 08:11 • x 3 #10


Bondgirl
Bei mir ist es auch vor allem der Sport, der mir hilft. Allerdings habe ich auch dort Menschen, die mich dann auch dort erwarten (im positiven Sinne) und das hilft mir hinzugehen, selbst wenn ich vorher denke, ich will nicht aus dem Haus.
Außerdem habe ich schon gemerkt, dass es mir deutlich schlechter geht, wenn ich es nicht regelmäßig zum Sport schaffe.

Aber ich denke das ist auch sehr abhängig vom schweregrad. Das hilft eher, wenn man wieder erste Anzeichen bemerkt oder wenn man schon tiefer drin steckt, dann mit Medikamenten oder Therapie auf dem Weg der Besserung ist.

25.08.2023 08:14 • x 2 #11


BlackKnight
Zitat von CCC:
bin jetzt etwas verwirrt. Ich habe doch betont, dass ich keine generellen Depressionen habe. War das nicht deutlich genug, dass ihr es hier noch so ...


Aus meiner Sicht hast du natürlich gar nichts falsch gemacht.... ausserdem finde ich die Abgrenzung der Definitionen theoretisch einfach, nur praktisch sehr schwer ....

25.08.2023 08:29 • x 1 #12


Jedi
Es fühlt sich an, als wenn ich etwas falsch gemacht habe @CCC

Du hast nichts falsch gemacht
Wir schreiben doch alle hier, nur von unseren eigenen Erfahrungen !

25.08.2023 08:53 • x 3 #13


bones
Zitat von CCC:
bin jetzt etwas verwirrt. Ich habe doch betont, dass ich keine generellen Depressionen habe. War das nicht deutlich genug, dass ihr es hier noch so ...



Nun was verstehst du unter typische menschliche depressive Episode?

Was du schriebst, für paar Tage hat nix mit einer depressiven Episode zu tun. Eine Depression kann man sagen wenn es min 2 Wochen anhält. Auch da ist es inviduell zu betrachten. Je nach Symptome. Dass man mal schlecht drauf ist und ähnliche Symptome hat für paar Tage , ist denk ich normal. Das haben viele.

25.08.2023 09:11 • #14


Alexandra2
Ich sehe es genauso wie jedi.
Wichtig ist, die eigene Situation hier darzustellen. So lässt sich besser verstehen, von welcher Schwere ausgegangen wird. Ich schwanke immer zwischen mittelschwerer und schwerer Depression (deshalb in Rente). Das muss ich hinnehmen. Für mich ist das nur mit Medikamenten und Therapie möglich. Was hilft bei Verschlechterung? Zunächst sind es Zusammenhänge, was ist passiert? Habe ich zuviel gemacht, habe ich eine organische Erkrankung, andere neue Medikamente, die eine Verschlechterung auslösen können? Habe ich gut genug auf mich geachtet?
Das letzte Tief war endlos, gefühlt unerträglich. Alle Aktivitäten habe ich runtergefahren, das Lesen und vor allem Schreiben hier, ich war viel allein. Gemeinschaft hilft mir, verstanden oder zumindest wahrgenommen zu werden. Es gibt Trigger, die man kennen und meiden sollte- so gut es geht.
Also habe ich gewartet im Tief, die Couch war mein bester Freund. Ein Tief zu akzeptieren fällt mir immer wieder schwer.
Immer hilft eine feste Tagestruktur: aufstehen obwohl mir nicht danach ist. Mittagessen, Mittagsschlaf gibt es auch. Und dazwischen die Frage, was möchte ich jetzt? Wenns geht, das Bedürfnis befriedigen. Telefonieren, etwas Belangsloses spielen, Rätsel lösen, Lesen (wenn es geht), rausgehen (Fahrrad fahren hilft mir), sich hier entlasten.
Außerdem sind Notfallkontakte zum Arzt/ zum Therapeuten wichtig. Ich habe lange gebraucht, um Hilfe zu bitten. Das geht inzwischen besser. Also anrufen, bevor ich ganz unten im Tief angekommen bin. Und in die Klinik, wenn es sich nicht bessert.
Notfallmedikamente habe ich auch bekommen, nutze sie sehr selten.
Dieser individuelle Plan ist nach Jahren entstanden. Dieses Suchen danach, was einem hilft kann sehr zäh sein, lohnt sich aber. Also bitte, weitersuchen, ausprobieren- lasst Euch nicht entmutigen. Wer eine Depression hat, braucht einen langen Atem. Und die Verbesserung ist ein Prozess.

25.08.2023 09:20 • x 8 #15


CCC
Zitat von bones:
Dass man mal schlecht drauf ist und ähnliche Symptome hat für paar Tage , ist denk ich normal. Das haben viele.

ist es auch normal, dass man SOWAS von aneinander vorbeiredet? Ich habe doch GENAU DAVON geschrieben. Von dem, was viele mal haben. Eine depressive Verstimmung, die viele Menschen mal haben. Und mit ein paar Tagen sind nicht 3-4 Tage gemeint. Und mal schlecht drauf war NICHT gemeint, das ist nochmal was ganz anderes.
Nur, weil meine depressiven Kurz-Episoden sehr leicht sind, und nicht mit denen echter Depressiver zu vergleichen sind, muss man sie nicht gleich klein- bis wegreden. Vor allem nicht, wenn ich genau das betone.

25.08.2023 09:33 • x 4 #16


Trinidat
Zitat von CCC:
Und mal schlecht drauf war NICHT gemeint, das ist nochmal was ganz anderes.

Heute ist nichts besser. Ich habe auch das Gefühl, dass mein Tief in der Intensität weit über das hinaus geht, was Viele mal haben, aber ich stecke auch in anderen Menschen nicht drin.
Ich überlege gerade, ob ich ein Tagebuch hier beginne um mehr darüber zu schreiben, was in mir gerade vorgeht

25.08.2023 09:48 • x 5 #17


Alexandra2
Nochwas: ich habe Angst, wenn ich mal schlecht drauf bin, einen blöden Tag habe, dass es Vorboten eines neuen Tiefs sind. Das kann ich anfangs nicht unterscheiden, aber die Angst davor ist schon da

25.08.2023 10:38 • x 3 #18


TomdeLone
@all Ich glaube hier schreibt jeder von sich und seiner Interpretation von Depressionen, daher nicht allgemein gültig und schon gar nicht theoretisch wissenschaftlich.
Jeder hat seine Strategien mit seiner Depression klar zu kommen.

Daher finde ich es anmaßend, die Erfahrung hier eines Einzelnen zu kritisieren oder klein zu reden.

Meine Meinung!
LG Tom

25.08.2023 10:39 • x 3 #19


maya60
Zitat von CCC:
Mir hilft, mich voll fallen zu lassen, es zu akzeptieren. Ich gammel dann rum. Lesen, Filme und Serien gucken, nix tun. Nach ein paar Tagen (ist unterschiedlich lang immer) gehe ich mir selber auf den Keks und muss wieder was tun. Allerdings habe ich keine generellen Depressionen, nur manchmal typisch menschliche depressive Episoden, wenn ich in die psychische Erschöpfung abrutsche.

Hab diesen interessanten Thread gerade erst entdeckt!
Und da ich lange Jahre kleine normale Erschöpfungseinbrüche und aber auch schwer depressive Episoden nicht beeinflussen konnte, weder mittendrin noch im Vorfeld prophylaktisch, dies aber nun viel viel besser erlernt habe und darum auch viel viel seltener erlebe, fällt mir schon das ein oder andere ein.

Deine Herangehensweise, CCC, gilt bei mir für beides. Bei leichten Einbrüchen, wie du sie meinst, schonmal auf jeden Fall, weil meistens eben nur Erholung, Selbstfürsorgen und Stille bei mir hilft.

Bei schweren Einbrüchen aber auch, weil ich eine hochfunktionale Depressive war und bin und es immer darum zu allererst darum geht, den Druck des zu Erledigenden bei mir rauszunehmen und mich mit Stille, Ruhe, Nichtstun und Schönem zu verwöhnen.
Das ist aber natürlich nicht das Einzige. Nur ist bei mir kontraproduktiv, aktiv zu werden, weil ich ja deshalb in der Episode bin, weil ich dringend aus dem Hamsterrad raus muss und weil jede Bewegung durch die Depression schon Hochleistung ist.
Das alles will ich dann fühlen und mir bewusst machen in einem ersten Gammelschritt. Also Loslassen!

Zitat von Jedi:
Was für mich etwas ganz sicheres ist, rauszugehen, am besten allein in die Natur - wegen der Stille.
Natürlich hilft mir insbesondere das Lesen, da ich schnell mich in eine andere Welt oder Person denken kann.
Bin u. war aber schon immer ein ausgesprochener Bücherwurm.


Lesen wirkt bei mir auch Wunder, denn es lenkt mich von allen kranken Gedanken ab und bringt mich in schönere Welten.

Zitat von Dys:
Auch mentale Ermüdung ist nicht gleich Depression.


Nein, ist es nicht.

Zitat von Dys:
Bei einer schweren Episode ist es nicht so, dass sich der Erkrankte mal einfach bissel gehen lässt und rumgammelt, bis es ihn nach Abwechslung dürstet. Bei einer schweren Episode ist der Erkrankte zu nichts in der Lage. Aufstehen, Körperhygiene, Nahrungsaufnahme, jegliche Art der Ablenkung oder Beschäftigung findet nicht statt und da noch was im Internet posten erst recht nicht. Einzig Gedankenkreisen findet da noch statt und ins Kissen heulen, sofern das noch geht und wenns ganz arg kommt, hilft mitunter nur noch medizinische Intervention, bevor die nicht mehr nötig wäre.


Das stimmt absolut. Erst seit ich u.a. richtig medikamentös eingestellt bin, bekomme ich bedeutend weniger depressive Episoden und diese auch kürzer und weniger stark.

Zitat von Trinidat:
Heute ist nichts besser. Ich habe auch das Gefühl, dass mein Tief in der Intensität weit über das hinaus geht, was Viele mal haben, aber ich stecke auch in anderen Menschen nicht drin.
Ich überlege gerade, ob ich ein Tagebuch hier beginne um mehr darüber zu schreiben, was in mir gerade vorgeht


Nein, das spürt man als Depressive, Trinidat, ob es weit über das, was viele mal haben, hinausgeht. Und doch gibt es eben beides und ist es auch wichtig, das zu unterscheiden.
Mach doch auf jeden Fall ein TB auf, denn das ist sowohl für dich als auch für uns Mitlesende dann alles viel besser mitzuverfolgen und auch im Nachhinein Entwicklungen zu sehen.

Außerdem ist es geschützter Bereich und nur von uns Foris mitzulesen.

Und du entscheidest selber, ob oder wann oder wer bei dir im TB mitschreiben darf, so hast du da also auch noch einen besonderen Schutz in besonders sensiblen Fragen oder Zeiten.
Gute Besserung wünsche ich dir! Liebe Grüße von maya60

25.08.2023 10:43 • x 6 #20


Jedi
Zitat von CCC:
Nur, weil meine depressiven Kurz-Episoden sehr leicht sind, und nicht mit denen echter Depressiver zu vergleichen sind, muss man sie nicht gleich klein- bis wegreden. Vor allem nicht, wenn ich genau das betone.

Für mich spielt ob leicht oder schwer - ob depressive Verstimmung oder eine tiefe depressive Episode
keine Rolle. Jeder leidet auf seine ganz eigene Art u. Weise, wenn man sich in einem solchen Zustand befindet.

Da gibt es für mich kein aufrechnen, sondern hier kann nur jeder von sich selbst berichten, wie es ihm/ ihr
in diesen Phasen geht u. welche Strategie er/ sie entwickelt, um so gut es möglich ist, damit umgehen zu können !

25.08.2023 10:58 • x 3 #21


TomdeLone
Vielleicht sollte man auch grundlegend unterscheiden, wer steht unter Antidepressiva und wer nicht, wenn er hier seine Erfahrungen und Meinungen schreibt...
Ich glaube, das Bild von Depression, was jeder empfindet wäre ein Anderes Bild und individuell sowieso.

Und schon gar nicht in Frage zu stellen!
Sonst wäre das Thema verfehlt und OT.

25.08.2023 11:07 • x 2 #22


Jedi
Zitat von TomdeLong:
Vielleicht sollte man auch grundlegend unterscheiden, wer steht unter Antidepressiva und wer nicht,

Was würde es Deiner Meinung ein Unterschied machen ?
-------------------
Ich hatte lange Zeit Antidepressiva genommen, auch wechseln müssen, bis es mir besser damit ging, bzw. die Nebenwirkungen
eher sehr gering ausfielen. Nach einer sehr langen Zeit der therapeutischen Begleitung, konnte ich nach u. nach,
die Antidepressiva reduzieren, gar komplett ausschleichen.
Mich holt natürlich auch die ein oder andere depressive Episode ein.
Verändert hat sich aber, dass ich diesen Zustand eher erkenne u. dann mit meinem erlernten Skills,
dann diese Episode abfangen kann. Dies jetzt schon länger ohne Antidepressiva.
Da ich ja auch eine Angsterkrankung dazu hatte, habe auch hier in der Therapie gelernt, die frühen Anzeichen
zu erkennen u. dann Hilfsmittel auszupacken - auchh ohne Antidepressiva.

Ich habe es hier im Forum schon des öfteren geschrieben u. weiß, wie sensibel das Thema Antidepressiva hier
diskutiert wird.
Meine persönliche Meinung ist, dass ich Antidepressiva für sehr hilfreich halte u. dies aber sehr individuell
zu betrachten ist. Da wünschte ich jedem. einen guten Psychiater, der den Betroffenen gut berät u.
aufklärt u. auch gut begleitet - gerade wenn die Wirkung der Antidepressiva nicht so wie erhofft ausfällt.
Ich persönlich würde auch Antidepressiva wieder einnehmen, wenn mir meine depressiven Episoden entgleiten u.
mein Frühwarnsystem u. hilfen aus meinem Notfallkoffer nicht mehr so recht helfen.

25.08.2023 11:26 • x 4 #23


TomdeLone
@Jedi Als ich noch Anti's genommen habe, war meine Denke und Empfinden, Handeln anders, als vorher und nachher, als ich keine nahm.
Zusätzlich zu den anderen Nebenwirkungen.
Ich kenne genug Beispiele...

25.08.2023 11:30 • x 1 #24


BlackKnight
Tja, ich bin ein völlig anderer Mensch mit Antidepressivas ‍️

25.08.2023 11:35 • x 3 #25


Jedi
Ergänzung: Was für mich auch sehr hilfreich war u. ist, dass ich mich der Achtsamkeit intensiv
beschäftigt habe. Viele Kurse u. Seminare besucht habe.
Auch das u. noch manch anderes kann helfen, sich einer depressiven Verstimmung, einer physischen u.
psychischen Erschöpfung oder gar einer tiefen depressiven Episode nicht ergeben zu müssen.
Auf jeden Fall, wenn solche Zustände häufiger auftreten, wäre nochmal zu überlegen, ob evtl. ein Antidepressiva
in Frage käme (da ist eine gute fachliche Beratung wünschenswert) oder eine erneute Psychotherapie sinnvoll
sein könnte. (Wer schonmal eine Therapie gemacht hat, könnte villt. bei dem TP/ TPin versuchen,
da noch einmal ein paar Stunden zu bekommen).

25.08.2023 11:35 • x 1 #26


TomdeLone
@Jedi Volle Zustimmung!

25.08.2023 11:38 • x 1 #27


Jedi
Zitat von TomdeLong:
Als ich noch Anti's genommen habe, war meine Denke und Empfinden, Handeln anders, als vorher und nachher, als ich keine nahm.
Zusätzlich zu den anderen Nebenwirkungen.

--
Zitat von BlackKnight:
Tja, ich bin ein völlig anderer Mensch mit Antidepressivas

Ja, kann ich verstehen !
Wie wurdet ihr denn betreut - ward ihr mit Aufklärung u. Beratung zufrieden ?
Konntet ihr verschieden Antidepressiva ausprobieren, bzw. gab es Anpassungen an der mg Zahl ?
---
Klar ist aber auch u. bekannt, dass Antidepressiva nicht in jedem Fall u. nicht bei jedem Betroffenen den gewünschten Effekt
erzielen.

25.08.2023 11:42 • x 1 #28


TomdeLone
@Jedi Die erste Frage nein!
Die zweite Ja!

25.08.2023 11:45 • x 1 #29


A


Hallo Trinidat,

x 4#30


Jedi
Ich für mich persönlich, mir haben Antidepressiva sehr geholfen u. meine anfänglichen suizidalen Gedanken
verschwanden mit der Zeit ganz.
Muss dazu sagen, dass ich in einer Psychiatrie mit Antidepressiva eingestellt wurde u. später großes Glück
hatte, sowohl einen kompetenten Psychiater gefunden zu haben, sowie, dass die Einnahme von Antidepressiva
u. Psychotherapie paralell verliefen.
Leider ist das heute nur noch ganz selten so (lange Wartezeiten auf einen Therapieplatz).
Was ich auch schlimm finde, dass ich immer wieder höre u. auch hier im Forum lese, dass der Psychiater,
wenn man dann einen Termin mal ergattert hat, dann doch eher sehr Nachlässig mit Beratung u. Begleitung
ist. So trauen sich manche dann auch nicht über die Nebenwirkungen zu sprechen u. versuchen dann auch erstt
gar nicht, einen Wechsel zu einem anderen Antidepressiva anzusprechen.
Das finde ich schlimm u. sehr schade, denn eine gute fachliche Begleitung ist dabei sooo wichtig !
Wenn dabei herauskommt, dass bei diesem Betroffenen, mit Antidepressiva nicht den gewünschten Effekt zu erzielen
ist oder die Unverträglichkeit nicht sich verbessern lässt, dann braucht es trotzdem eine gute Beratung u. Hilfe !
Und nicht von Seiten des Psychiaters - Tschüß u. ich kann ihnen nicht helfen

25.08.2023 11:57 • x 3 #30

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