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Sport geht nicht - Nachwirkung Bornout

O
Guten Abend!

Jetzt habe ich mal eine Frage, die mich schon lange beschäftigt:

Vor einigen Jahren hatte ich ein BO mit starken Depressionen, Angst, Arbeitsunfähigkeit, etc. Es hat sehr lange gedauert bis ich mich wieder stabilisieren konnte. Danach gab es nochmals eine (ebenfalls schwere) depressive Episode, die ich zum Glück nach mehreren Monaten auch überwunden habe.

Inzwischen sind einige Jahre vergangen, ich bin gesund, kann wieder leben, ein bißchen arbeiten, glücklich sein, etc. Es ist alles anders als früher, was für mich ok ist. Ich bin beispielsweise nicht mehr so konzentrationsfähig oder belastbar wie früher, geschweige denn stressresistent. Damit komme ich aber relativ gut zurecht. Ich verlange das auch nicht mehr von mir.

Was mir allerdings immer wieder zu schaffen macht ist, dass ich mich nicht sportlich betätigen kann. Und damit meine ich wirklich: kann. Es ist nicht der innere Schweinehund, sondern fast eine Art Panikgefühl, wenn ich nur daran denke mich körperlich zu betätigen.
Dh, ich bin grundsätzlich viel in Bewegung und gehe auch sehr viel zu Fuss. Mein Körper ist nicht unfit, sozusagen. Aber ich frage mich, warum ich nicht mehr joggen gehen kann. Oder Yoga. Die Vorstellung alleine reicht, damit es mir mulmig wird. Ich empfinde das stark als Nein!-Signal und habe das Gefühl diese Grenze auch nicht überschreiten zu sollen.

Kennt das jemand? Gibt's da eine logische Erklärung? Vergeht das irgendwann wieder und man muss nur mal wieder geduldig sein? Oder soll man sich voll Konfrontieren und es (Sport) einfach machen? Das könnte ich, glaub ich gar nicht *grübel*

Ich bin nie DIE Sportskanone gewesen, aber joggen hat mir mal Spaß gemacht. Oder eben Dehnen/ Yoga. Warum geht das jetzt nicht mehr. Übrigens: Auch Entspannungsübungen (PMR oder autogenes Training) gehen nicht. Macht schon in der Vorstellung Stressgefühle. Auch diese habe ich vor der Erkrankung gerne gemacht. In der Erkrankung ging da nichts.

Warum?
Vielleicht hat dazu jemand eine Idee?
Das wäre schön.

Beste Grüße inzwischen!

25.07.2019 22:23 • x 3 #1


mutmacher
Also es gibt ja kein Gesetz der Meder und Perser, dass nun jeder Mensch auf Teufel komm raus u. unbedingt Sport machen MUSS. Wer keine Lust zum Joggen o.ä. hat, lässt es sein- Punkt. Ist ja nicht gesagt, dass Du vlt. in 1 od. 2 Jahren oder später mal wieder Lust dazu hast und wenn nicht, geht die Welt auch nicht unter.

25.07.2019 23:09 • x 1 #2


A


Hallo ohneFunktion,

Sport geht nicht - Nachwirkung Bornout

x 3#3


O
Da hast Du natürlich vollkommen recht, mutmacher. Und so sage ich es mir auch immer.

Also müssen tue ich nicht, aber vielleicht will ich ja und darf es nicht? Oder will ich eigentlich nicht und statt Unlust zu empfinden lande ich gleich bei der Angst?

Habe ja auch gedacht, irgedwann kommt das schon wieder. Aber es schaut irgendwie nicht so aus.

Es belastet mich jetzt auch nicht arg, aber ich frage mich halt warum.
Fühlt sich einfach (noch?) nicht normal an.

25.07.2019 23:18 • x 1 #3


ZeroOne
Morgen @ohneFunktion !

Kannst du dir dieses ungute (Panik-)Gefühl mal näher ansehen?

Für mich persönlich hat Sport schon (wenn vielleicht auch unbewusst) was mit Leistungsdruck zu tun. Man macht es ja nicht nur einfach mal so, sondern verfolgt damit ein (emotionales und/oder rationales) Ziel. Das ist auch nötig, sonst verliert man irgendwann die Lust, Motivation und das Interesse.

Vielleicht ist da irgendeine Verknüpfung bei dir zum damaligen Burn-Out? Irgendeine Konditionierung, die dieses ungute (Panik-)Gefühl auslöst und an die Zeit von damals erinnert?

Nur so eine Idee, da ich bei mir selbst immer wieder diesen Zusammenhang von Sport, Leistung und Zielen erkenne.

LG
ZeroOne

26.07.2019 06:47 • x 2 #4


E
Hallo OhneFunktion,
ich kann das teilweise verstehen.
Sport mache ich auch keinen mehr, aus ZeroOnes genannter Begründung:
Es war Pflicht/Leistungsdruck und keine Freude.
Vor meinem BO ging ich jeden Tag, außer Sonntag, ins Fitneßstudio.
Heute habe ich einen Widerwillen dagegen.

Allerdings hab ich auch ein anderes Gefühl , jetzt, zu meinem Körper- ich mag ihn gern beweglich halten, ich pflege meinen Bewegungsapparat wie ich meine Zähne pflege , dazu gehört halt auch, daß ich Bewegung, viel Bewegung in den Alltag integriere und mich letztlich auch daran freue, daß ich einigermaßen in Form bin.

Was ist denn mit spazierengehen?
Oder schwimmen/im Wasser plantschen, irgendwas, was dir Freude macht, Seil hüpfen.es gibt so vieles, was man machen kann, ohne gewichtigen Namen dahinter, wie Yoga, Pilates oder ähnliches.
Bewegung macht was mit mir, wenn ich von A nach B gehe habe ich schon das Gefühl, auch meine Seele setzt sich in Bewegung, aber ganz ohne Druck, ohne Hintergedanken.
Zitat von ohneFunktion:

Ich bin nie DIE Sportskanone gewesen, aber joggen hat mir mal Spaß gemacht.
!

Mal!
Das kann ja wieder kommen, aber es ist jetzt vielleicht einfach nicht dran.

Liebe Grüße!

26.07.2019 07:30 • x 3 #5


O
Hallo,

und vielen Dank für Eure Gedanken!
Habe jetzt viel darüber nachgedacht und Ihr habt in allem was Ihr schreibt recht:

Zitat von mutmacher:
Also es gibt ja kein Gesetz der Meder und Perser, dass nun jeder Mensch auf Teufel komm raus u. unbedingt Sport machen MUSS.


Das stimmt vollkommen. Grundsätzlich sehe ich das auch so. Aber mein Innerstes (ist da noch der Antreiber?) meint vielleicht da noch Druck machen zu müssen.

Zitat von ZeroOne:
Für mich persönlich hat Sport schon (wenn vielleicht auch unbewusst) was mit Leistungsdruck zu tun. Man macht es ja nicht nur einfach mal so, sondern verfolgt damit ein (emotionales und/oder rationales) Ziel. Das ist auch nötig, sonst verliert man irgendwann die Lust, Motivation und das Interesse.

Vielleicht ist da irgendeine Verknüpfung bei dir zum damaligen Burn-Out?


Stimmt: Eine Verknüpfung zur Leistung lässt sich da nicht leugnen.
Und ich muss auch hier zustimmen: Neben meiner beruflichen und familiären Situation, habe ich mich vor dem Zusammenbruch auch körperlich etwas verausgabt. Ich dachte, es hat mir gefallen.

Zitat von Resi:
Sport mache ich auch keinen mehr, aus ZeroOnes genannter Begründung:
Es war Pflicht/Leistungsdruck und keine Freude.

Zitat von Resi:
Allerdings hab ich auch ein anderes Gefühl , jetzt, zu meinem Körper- ich mag ihn gern beweglich halten, ich pflege meinen Bewegungsapparat wie ich meine Zähne pflege , dazu gehört halt auch, daß ich Bewegung, viel Bewegung in den Alltag integriere und mich letztlich auch daran freue, daß ich einigermaßen in Form bin.


Ich glaube eigentlich auch, dass ich meinem Körper was Gutes tun will. Oder soll? So ganz habe ich das noch nicht entschlüsselt.
Und ja, spazieren und radfahren funktioniert. Aber alles ganz gemütlich und langsam.

Es ist nur, dass ich mir manchmal wünschen würde, die Welt um mich herum macht auch langsamer.
Dass andere schnell tun dürfen und ich nicht, finde ich manchmal ungerecht. Da kann ich bockig werden.

Allerdings muss ich mir wirklich vor Augen halten, dass es mir grundsätzlich gut geht.
Wegen dem Sport brauche ich mich nicht so beklagen. Jawohl.

Zitat von Resi:
Mal!
Das kann ja wieder kommen, aber es ist jetzt vielleicht einfach nicht dran.


Und genau das - jetzt fällt's mir wieder ein - hat auch meine Therapeutin vor längerer Zeit gesagt.

Also nochmal herzlichen Dank!

Wie immer, heißt es auch bei diesem Thema, gelassen bleiben, achtsam sein und gut mit sich selbst umgehen. Und sich nicht mit anderen vergleichen (das passiert mir immer mal wieder)!

In diesem Sinne
Gute Nacht!

26.07.2019 23:55 • x 3 #6


Hoffnung21
@ohneFunktion

Zitat von ohneFunktion:
Es ist nur, dass ich mir manchmal wünschen würde, die Welt um mich herum macht auch langsamer.
Dass andere schnell tun dürfen und ich nicht, finde ich manchmal ungerecht.


Das geht mir genauso. Ich bin ja auch in allem langsamer geworden. Auch bei mir hat sich vieles gebessert, aber diese Geschichte ist zäh. Und ich würde mir auch wünschen, dass die Welt das Hamsterrad etwas verlangsamt.

Ich hab lange überlegt, was ich von deinem Ansatz - Sport geht nicht - halten soll. Prinzipiell stimme ich deiner Therapeutin zu, es ist in der akuten Phase nicht die richtige Zeit und man soll es dann erstmal sein lassen. Ich denke auch, dass es wie @ZeroOne sagt, viel mit Leustungsdruck zu tun hat. Ich hab z.B. auch immer aufgeschrieben wie lang ich gelaufen bin, wie oft, hatte -für mich - unrealistische Ziele vor Augen. Eine Freundin hat mir daraufhin mal gesagt, das könnte sie nie, das würde bei ihr Stress aufbauen. Sie läuft einfach solange und so oft sie Lust hat. Und Stress ist ja was, da bekomme ich auch gleich Panik. Null Chance, wenn mir jemand ein Zeitlimit setzt bis etwas gemacht werden muss.

Aber Sport ist halt auch gesund ( in Maßen!). Hat dir das Joggen WIRKLICH Spaß gemacht? Wenn die Frage mit einem eindeutigen JA beantwortet werden kann, dann würde ich darüber nachdenken, ob du es z.B. ohne Uhr und ohne feste Strecke mal versuchst. Einfach mal sagen, ich geh jetzt raus und versuche es so. Wenn ich keine Lust mehr habe geh ich den Rest im Spaziertempo weiter. Einfach mal schauen, ob die Lust wieder kommt.

Oder du suchst dir was neues, weil dich Joggen zu sehr an dein Burnout erinnert. Du fährst ja schon Rad. Mach doch mal eine kleine (langsame!) Radtour.

Ich versuche dich zu motivieren, da ich bei mir merke wie unbeweglich und ungelenkig (ganz zu schweigen mein Gewicht!) ich geworden bin. Wie mein Gleichgewicht und die Koordination gelitten hat. Das mag auch mit dem (meinem!) Alter zusammenhängen. Und ich habe oft genug Vorträge von renommierten Sportwissenschaftlern gehört, wie wichtig Sport für die allgemeine Gesunderhaltung, aber auch zur Prävention verschiedenster Erkrankungen ist. Dabei geht es allerdings nicht um Leistungssport, sondern um Bewegung von ca. 30-40min, ca. 3x pro Woche. Und da zählt ein zügiger Spaziergang auch. Es muss nicht joggen sein, es kann auch jede andere Form von Ausdauertraing sein.

LG Eis

27.07.2019 08:40 • x 2 #7


Nickse
Hello ohne Funktion,

ich weiß, was du meinst.

Ich habe lange mit mir zu kämpfen gehabt, den Sport, den ich ich glücklichen Zeiten ausgeübt habe, wieder für mich anzunehmen. Die körperliche Erschöpfung und das Adrenalin in gewohnter Weise herbeizuführen.
Eine Zeit lang war ich komplett bewegungsunfähig .

Rückblickend hat es mit einem traumatischen Erlebnis zu tun - und weil ich diese Bewegung wahrscheinlich mit besseren Zeiten verbunden habe.
Aber irgendwann kam der Drang nach dieser Bewegung wieder - und diesem Drang habe ich zum Glück sofort nachgegeben.

Seither geht es mir wieder gut damit. Ich liebe diese Bewegung und kann mich dabei wieder entspannen und auspowern.

Vielleicht trifft diese Verbindung (Glück, Depression, BO) ja bei dir auch zu?

Ganz liebe Grüße,
Nickse

27.07.2019 18:48 • x 2 #8


O
Hallo Ihr Lieben!

Stellt Euch vor, die Corona-Zeit hat bewirkt, dass Sport wieder möglich ist!

Ich habe wirklich eine Freude!

Habe mich vor einigen Wochen mit zwei Freundinnen zum Dehnen und minimal Übungen machen verabredet. Und dabei kam keinerlei Unbehagen auf. Es tat einfach nur gut. Bin selbst völlig verplüfft.
Wir treffen uns jetzt regelmäßig für ein paar kleine Trainingseinheiten, zum Spazieren oder Joggen.
Sogar alleine sind jetzt wieder Übungen möglich. Das macht mir richtig Spaß.

Scheinbar hat es einfach am Timing gelegen, den richtigen Umständen und der Spontanität.

Finde ich seeeehr interessant.

20.05.2020 09:16 • x 6 #9


M
Wie schön für dich.

Zitat:
Scheinbar hat es einfach am Timing gelegen, den richtigen Umständen und der Spontanität.


Ich habe für mich gelernt alles hat seine Zeit.

Und wenn es durch Corona gekommen ist so hat der Virus doch mal was Gutes.

LG Machara

20.05.2020 09:24 • x 5 #10


maya60
Hallo ohneFunktion, ein Mehr oder Weniger an Bewegung geht auch bei mir entweder von selber oder es geht nicht. Nun bin ich nicht gesund. Aber gerade in einer relativ guten Phase für meine chronischen Krankheiten.

Und alles, was nach Pflicht und Regelmäßigkeit aussieht, empfinde ich schnell als Druck. Und wenn aber die Kraft dazu da ist, geht es von selber.

Da kann ich nur allen Beiträgen hier zustimmen.

Alles hat seine Zeit! Und die inneren Widerstände sind wenn, dann massiv als Reaktion auf all die erlittene Selbstsabotage zuvor, den Zwang und die Überforderung der eigenen Grenzen wieder und wieder.

Denn, ja, sowas verändert, wie du ja auch schreibst.

Vielleicht ist auch das, was bei dir täglich an Bewegung zusammenkommt, lange schon genug!?

Lass einfach los und dann kommt die Freude am Sport, wenn sie Raum hat, von selber.

Liebe Grüße! maya

20.05.2020 10:13 • x 2 #11


Heideblümchen
Zitat von ohneFunktion:
Habe mich vor einigen Wochen mit zwei Freundinnen zum Dehnen und minimal Übungen machen verabredet. Und dabei kam keinerlei Unbehagen auf. Es tat einfach nur gut


Hey, ohneFunktion (vielleicht solltest du jetzt deinen Namen ändern, denn du hast ja wieder Funktion). Merkst du die Veränderung? Du hast dich lange damit beschäftigt, dass du deine sportliche Seite nicht mehr ausleben konntest, dass du scheinbar blockiert warst. Jetzt hast du dich mit deinen Freundinnen getroffen. Und ihr habt ganz leicht angefangen, Übungen zu machen. Somit hast du 2 Dinge grundlegend geändert: 1. du hast den Sport in Gesellschaft begonnen. Das hat dich davon abgehalten, dich ständig ALLEIN mit dem Gedanken an dieses woher, zum Geier, kommt dieser Widerwillen? zu beschäftigen und 2. ihr habt GEMEINSAM ganz langsam begonnen, mit dem Sport zu beginnen. Für dich war das ja auch ein Wiedereinstieg und jetzt auch noch in einem angepassten Tempo, nach all der Zeit. Das ist eine, finde ich, wertvolle Erfahrung für dich, das Trauma (nennen wir es ruhig mal so) des nicht mehr könnens zu überwinden! Hoffentlich bleibt es so und dir macht der Sport dann weiterhin hoffentlich viel Freude!

12.08.2020 13:37 • x 1 #12


U
Zitat von ohneFunktion:

Stellt Euch vor, die Corona-Zeit hat bewirkt, dass Sport wieder möglich ist!

Ich habe wirklich eine Freude!

Sehr gut

(Sport ist, wie ich finde, das beste Medikament gegen psychische Leiden überhaupt. )

24.12.2020 05:53 • x 2 #13


Lavendula
Mit Interesse habe ich den Beitrag gelesen. Ich habe immer power Yoga gemacht, bis dann nichts mehr ging, ich zu erschöpft war auch nur die Gelenke zu bewegen.
Ich arbeite in dem Bereich und so ist yoga für mich mit Leistung verbunden. Gleichzeitig liebe ich es auch.
Doch jedesmal wenn Yoga mache, habe ich furchtbar Schmerzen hinterher und ich mache fast nichts im Gegensatz früher. Mich macht das so unglaublich traurig und gleichzeitig auch druck denn nach dem Lockdown arbeite ich ja w, auch wenn nicht mehr als 1 Kurs pro Woche schaffe momentan.
Der Beitrag war interessant für mich. Ich möchte versuchen das irgendwie zu entkoppeln, sport, yoga, Leistung. Schwierig
Ich wünsche mir oft, yoga zu machen und bin so oft so erschöpft und müde immer noch. Dabei bin ich seit Anfang 2018 Krank.

Herzliche Grüße
Lavendula

23.01.2021 12:04 • x 1 #14


LeLion
@Lavendula
Wenn du bereits schon solange mit der Erschöpfung zu kämpfen hast und noch keine wirkliche Besserung erfahren hast würde ich im eigenen Interesse die Diagnose mal doch erweitern und eine Vollblutanalyse machen sowie Vitamine untersuchen lassen. Ebenfalls würde ich dir mal ans Herz legen dich mal zum Thema KPU zu informieren, evtl. findest du dich dort wieder.
Ein guter Rat ist auch immer die Schilddrüse mal richtig unter die Lupe zu nehmen, nicht nur TSH Wert, besonders wenn es in der Familie schon etwas in diese Richtung gibt.
Ja ich weiß, leider sind die Hausärzte hier im Regelfall komplett überfordert und man muss sein Glück selbst in die Hand nehmen.

Man sollte nie vergessen, Burnout wird zwar immer als Ursache psychischer Umstände geschildet (was auch durchaus mit verantwortlich ist, doch auch der Körper und seine Ihm zur Verfügung stehenden Stoffe bzw. wie er mit diesen umgehen kann ist ein großer Teil der Erkrankung, besonders um dort wieder raus zukommen.

23.01.2021 13:32 • x 4 #15


ZeroOne
Hallo @Lavendula !

Falls du das nicht schon alles längst hinter dir hast, finde ich die Idee von @LeLion ganz prima, dich mal ganzheitlich durchchecken zu lassen.
Vielleicht lässt sich tatsächlich eine physische Ursache finden, die relativ gut und schnell behandelt werden kann - nicht immer muss es die Psyche sein. Da gibt es ja fast unzählige Möglichkeiten.
Persönlich kenne ich z.B. zwischenzeitlich mehrere Fälle, die fälschlich auf Burnout diagnostiziert und therapiert wurden, aber später die Ursache im chronischen Verlauf einer EBV-Infektion gefunden wurde, was eigentlich eine alltägliche Sache ist.

Und wenn sich nichts ergibt, hat man zumindest das gute Gefühl, sich mal wieder komplett checken haben zu lassen.

Ansonsten ist es tatsächlich gut, über die Entkoppelung von Sport und Leistung, bzw. Erwartungen nachzudenken.
Ich selbst befinde mich immer noch in einer schwierigen Umorientierung, weil ich irgendwann erkannt hatte, dass es mich mehr runter zieht, mich krampfhaft an meinen früheren Sportleidenschaften abzuarbeiten, als einzusehen, dass ich mir Möglichkeiten suchen muss, die meinem aktuellen Gesundheitszustand gerecht werden.
Bislang bin ich nicht fündig geworden, aber ich bleibe da am Ball...

LG
ZeroOne

24.01.2021 12:32 • x 2 #16


R
Liebe @lavendula,
ich kenne dein beschriebenes Problem auch. Bin auch an Depressionen erkrankt und konnte in der Anfangszeit gar nichts machen, es war mir einfach alles zuviel und ich hatte keine Energie und Kraft. Durch eigene Überforderung bin ich immer wieder in schwere depressive Episoden gerutscht.
Es dauerte bei mir Jahre bis ich verstand dass ich mich nicht überfordern darf, indem ich immer weiter mache obwohl ich merke, dass es zu viel ist.
Seit dem ich mit meiner geringen körperlichen Belastbarkeit anders umgehen kann, bzw. es immer mehr akzeptieren und annehmen kann, ist es mir sogar gelungen 3 x wöchentlich Nordic-Walking zu machen und ich merke wie gut es mir tut, aber das wäre in den ersten Jahren meiner Erkrankung undenkbar gewesen, da mein Körper einfach auch die Auszeit gebraucht hat um sich wieder zu regenerieren, da er doch sehr ausgelaugt war.
Habe mich auch körperlich durchchecken lassen, aber von daher war alles in bester Ordnung.
Lass dir die Zeit die du brauchst und höre auf die Signale die dir dein Körper gibt, das ist glaube ich am aller wichtigsten.
Ich wünsche dir, dass du dich mit der Zeit immer weiter stabiliesieren kannst und dass dadurch auch deine Leistung wieder zunimmt.
LG, Robbe

25.01.2021 20:21 • x 1 #17


A


Hallo ohneFunktion,

x 4#18


Lavendula
Vielen Dank für eure Antworten
Leider fehlt mir das Geld für so eine Untersuchung. Kpu sagt mir etwas, darüber habe ich mal gelesen...

Ich wurde in der Endokrinologie untersucht. Hormone, Schilddrüse, d, b12, ferritin... Es war ziemlich viel.
Alles gut. Herz gut, Neurologie gut (trotz schwindel)
Ich habe schon sehr lange psychisch Probleme. Seit 25 Jahren. Angefangen mit Magersucht, war bis vor 2 Jahren noch im Untergewicht, Depressionen, Ängste...
Meine Theorie ist, daß der Körper nicht mehr kann gerade.

Heute zb bin ich wieder so extrem erschöpft, so krank, schwindel, das ist beängstigend.
Aber bisher konnte keiner etwas finden.

Auslöser war ein starker drehschwindel mit extrem Angst und dann fing die Erschöpfung an.

Kpu Google ich mal. Danke sehr für eure Beiträge, es tut gut, ernst genommen zu werden

26.01.2021 16:15 • x 2 #18

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