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Smiling Depression Erfahrungen

Natalie_18
Guten Morgen zusammen.

Wie geht ihr mit einer Smiling Depression oder im allgemeinen mit Depression um bei der Arbeit?

Bei mir ist es so, dass ich, wie ich denke besonders auf der Arbeit leide. Meistens fange ich an zu weinen in den Pausen oder spätestens zuhause. Bei der Arbeit an sich, lache ich, reisse Sprüche, benehme mich sehr aufgeschlossen, wirklich niemand merkt was in mir vorgeht jede Aufgabe erledige ich so schnell es geht. aber wie gesagt, spätestens zuhause fällt die Maske.
Ich bin krank geschrieben momentan, weiss aber, wenn ich wieder zurück gehe dass wieder alles von vorne anfängt weiss nicht was ich tun soll, nochmals zum Arzt oder einfach versuchen? allerdings könnt ich schon weinen wenn ich nur dran denke wieder dahin zu gehen.

Was würdet ihr tun? Ich möchte nicht dass mein Arzt denkt ich wäre zu faul zum arbeiten.

Lg

07.11.2019 07:34 • x 2 #1


O
Guten Morgen!

Das klingt ja gar nicht angenehm.
Sprich am besten mit Deinem Arzt darüber. Depression hat nichts mit Faulheit zu tun.
Einfach alles zu überspielen ist nicht empfehlenswert. Das ist zu anstrengend und ändert nichts an Deinem Befinden.
Schaue Dich am besten nach einem Therapeuten um.
Depressionen sind behandelbar.
Es dauert, aber es wird besser.

Alles Gute für Dich!

07.11.2019 07:54 • x 2 #2


A


Hallo Natalie_18,

Smiling Depression Erfahrungen

x 3#3


Mandinka
Überspielen wird dir auf Dauer nicht gelingen. Ich würde auch zum Facharzt raten, evtl. medikamentöse Untersützung und vor allem Therapie. Einen Therapieplatz zu bekommen, kann etwas dauern. Mir hat es auch geholfen, mich über diese Probleme (wie Depressionen entstehen und Psychologie allgemein) zu belesen. Es hat mir geholfen, vieles besser zu verstehen. Und was man versteht, kann man dann auch viel besser, z.B. in der Therapie, ändern bzw. in gesündere Bahnen lenken. LG

07.11.2019 13:07 • x 2 #3


sundancere20j
Guten Morgen,

bei einer ausgewachsenen Depression ist der von Dir beschriebene Zustand völlig normal. Gerade vor dem Hintergrund, dass psychische Krankheiten keine Lobby haben, ist die Maske, hinter der man alles verbirgt, damit es gerade im beruflichen Umfeld zu keinen Auffälligkeiten kommt, das Mittel der ersten Wahl.

Dies ist jedoch sehr kräftezehrend und kann auf Dauer nicht funktionieren. Zähne zusammenbeißen und durch ist nicht so optimal.

Dein Arzt wird wohl kaum die Annahme anstellen, Du seist nur faul. Bei der Schilderung Deiner Symptome und der Frage nach einer Überweisung zu einem Facharzt, wird er Dich wohl so lange arbeitsunfähig schreiben, wie es nötig ist, ggf. bis auch die Zeit bis zum Termin beim Facharzt überbrückt ist.

Die Beurteilung hat nach der Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Beurteilung der Arbeitsunfähigkeit und die Maßnahmen zur stufenweisen Wiedereingliederung nach § 92 Absatz 1 Satz 2 Nummer 7 SGB V zu erfolgen. Also ist diese Beurteilung eher ein nüchterner Prozess.

Zitat:
§ 2 Definition und Bewertungsmaßstäbe
(1) 1Arbeitsunfähigkeit liegt vor, wenn Versicherte auf Grund von Krankheit ihre zuletzt vor der Arbeitsunfähigkeit ausgeübte Tätigkeit nicht mehr oder nur unter der Gefahr der Verschlimmerung der Erkrankung ausführen können. 2Bei der Beurteilung ist darauf abzustellen, welche Bedingungen die bisherige Tätigkeit konkret geprägt haben. 3Arbeitsunfähigkeit liegt auch vor, wenn auf Grund eines bestimmten Krankheitszustandes, der für sich allein noch keine Arbeitsunfähigkeit bedingt, absehbar ist, dass aus der Ausübung der Tätigkeit für die Gesundheit oder die Gesundung abträgliche Folgen erwachsen, die Arbeitsunfähigkeit unmittelbar hervorrufen.


Im Zweifel wird Dich die Krankenkasse zum Termin beim MDK/SMD einladen, um die Arbeitsunfähigkeit zu überprüfen. Aber auch hier würde ich mir keine großen Sorgen machen, was das Thema anbelangt, weil die Ärzte dort ebenfalls an die oben genannte Richtlinie gebunden sind.
Die meisten Kassen bieten jedoch auch Unterstützung an, was die Vermittlung von Facharztterminen anbelangt. Weil hier passiert es nicht selten, dass man Wartezeiten von bis zu 3 Monaten hinnehmen muss. Außer Du bist privat versichert, da geht es in der Regel schneller.

Was Du auch machen kannst, ist Dich bereits jetzt nach einer medizinischen Rehabilitation zu erkundigen und diese mit Deinem Hausarzt zu beantragen, um ggf. schnell erste Hilfe zu erhalten und so ggf. das Signal setzen, dass Dir an einer optimalen Behandlung Deiner Krankheit gelegen ist.

Sich in der jetzigen Situation an den Arbeitsplatz zurückzubegeben, wo noch nichts geklärt, bzw. ernsthaft kuriert ist, halte ich für fahrlässig. Und auf die Meinung anderer würde ich in dem Fall nichts geben. Niemand kann nachvollziehen, wie das wirklich ist, wenn man nicht selbst betroffen ist.

Liebe Grüße
sundancere20j

08.11.2019 07:50 • x 4 #4


maya60
Hallo Natalie, Smiling Depression ist ein guter Ausdruck. So bin ich Jahrezehntelang rumgelaufen, dass zwischen meinem öffentlichen Verhalten und meinen Emotionen eine riesige dunkle Kluft war. Ich wusste gar nicht, woher mein Verhalten kam, das kam automatisch. Und wirkte wie das Gegenteil von dem, was ich innerlich fühlte.

Das ist depressiv. Ich kann dich nur ermutigen, dir Krankheits-Auszeit zu nehmen wie alle anderen auch schon schreiben. Mit Faulheit hat das wirklich nichts zu tun, sondern mit schwerer Erkrankung.

Obwohl Depression heute bekannt und verbreitet eine Volkskrankheit ist, gab es auch vorher schon eine Kunstfigur, die die Smiling Depression verkörperte: Der weinende Clown.

Liebe Grüße! maya

08.11.2019 14:39 • x 2 #5


Natalie_18
Vielen Lieben Dank an alle! Die Worte tun ,gut wenn man das so nennen darf!

08.11.2019 14:41 • x 2 #6


mrsrobot
Danke für Deinen Beitrag Natalie. Lass Dich weiter krankschreiben, wenn es nicht geht. Mit Angst zur Arbeit zu gehen ist der schlechteste Ratgeber. Wichtig ist eine gute Basis für Dich innerlich, wieder in den Alltag zu starten, Du wirst es merken, wenn es Dir gut geht und Du wieder arbeiten möchtest.

Solange das nicht ist, sind die Umstände auch noch nicht geheilt würde ich sagen aus meiner eigenen Erfahrung.

08.11.2019 15:01 • x 5 #7


Vienna
Hallo Natalie,

mir geht es aktuell genauso. Ich zieh meinen Arbeitstag durch, komme nach Hause und fange völlig unkontrolliert an zu weinen.
Ich bin aktuell krank geschrieben und habe auch die Sorgen, dass 'unkontrolliertes Weinen' als Krankheit nicht ausreicht. Ich hab bisher noch keine Erfahrung mit psychischen Erkrankungen. Der Zustand in dem ich mich befinde ich bei für mich.

Wie geht es bei dir weiter? Warst du wieder beim Arzt?

11.11.2019 20:36 • x 3 #8


Natalie_18
@Vienna Hallo

Oh man ja das kenn ich diese Angst.
Ich denke dass ich Heute oder Morgen einen Termin bei meinem Arzt vereinbaren werde werde dann hier berichten.

Lg

12.11.2019 07:39 • x 2 #9


mrsrobot
Ich bin kein Arzt, kann deswegen dieses unkontrollierte Heulen nicht ärztlich einordnen, aus meiner eigenen Erfahrung bin ich dann an einem Punkt, wo meine Gefühle blank liegen. Das ist aber dann schon relativ weit gestresst.

12.11.2019 10:54 • x 3 #10


A


Hallo Natalie_18,

x 4#11


Bergwald
Bei mir auch, das ist bei mir, wenn eigentlich alles schon längst zuviel ist.

12.11.2019 12:14 • x 4 #11

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