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Sich besser fühlen am Leid anderer?

A
Zitat von Kate:
Ich muss nachdenken, ich bin überfordert, mit so vielem.
Ich bekomme weder meine Gedanken, noch meine Gefühle, noch meine Anteile sortiert und unter einen Hut. Ich habe keinen Überblick, noch nie gehabt. Ich bin ein Mitspieler in mir selbst, ich werde beeinflusst von mir selbst, ich bekomme Gedanken und Gefühle aufgezwungen, versuche sie von meinen eigenen und meinen Prinzipien zu trennen, aussichtslos. Mein Gehirn läuft permanent auf Hochtouren, das tut weh, verursacht Kopfschmerzen gegen die keine Tabletten helfen. Überfordert mich ständig, ich muss es langsamer angehen.

Liebe Kate mach dir keinen Druck.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mehr Klarheit kam, als ich meine Eltern nicht mehr in Schutz genommen habe, sondern deutlicher gesehen hab, was los war. Dass sie eben viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren und dadurch ihren Kindern nicht geben konnten was sie gebraucht hätten. Daran waren sie selbst auch nicht Schuld, allerdings wurden sie ihrer Verantwortung nicht gerecht. Die Bücher von Alice Miller haben mir dabei geholfen. So habe ich vor 10 Jahren meine Essstörung überwunden.
Sei vor allen Dingen gut zu dir, so weit du kannst.

02.08.2020 13:14 • x 2 #46


Kate
Zitat von Annaleen:
Die Bücher von Alice Miller haben mir dabei geholfen.

Danke für den Tipp, die schau ich mir mal an.

02.08.2020 13:29 • x 1 #47


A


Hallo Kate,

Sich besser fühlen am Leid anderer?

x 3#3


Lilly-18
Liebe Kate, das Thema finde ich sehr interessant.
Ich bin in der Vergangenheit öfter mal in Selbstmitleid versunken, wenn ich aber bewusst hingeschaut habe, sah ich, dass es anderen auch nicht besser oder teilweise schlechter als mit ging. Das hat mich erleichtert, hat mir das Gefühl gegeben, nicht die einzige zu sein, die gerade sowas erlebt. Es hat meine Sicht auf die eigene Situation relativiert.

Mein Mitgefühl war früher auch so stark ausgeprägt, dass ich bestimmte Situationen vermieden habe, um nicht runter gezogen zu werden. Inzwischen hat sich das gebessert. Ich kann mich besser abgrenzen und das Leid anderer nicht so sehr an mich ran lassen.
Für dich ist es wichtig, deine Gefühle so anzunehmen wie sie sind und nicht daran zu zweifeln, ob das gerade richtig ist oder falsch. Hinter deinen Gedanken steckt wahrscheinlich die Angst, dass es dich selbst erwischen könnte und deine Reaktion, lächelnd ein Interview zu geben, wenn du als einzige ein Unglück überlebt hast, ist gar nicht so abwegig. Lachen und Weinen liegen manchmal nah beieinander, manchmal reagiert man auch paradox. Ich hatte mal einen Lachflasch in der Christmette, als alle anderen stille Nacht gesungen haben

Ich will damit sagen, dass deine Gedanken nicht verwerflich sind. Nimm sie an.

03.08.2020 09:49 • x 5 #48


E
Zitat von Annaleen:
Die Bücher von Alice Miller haben mir dabei geholfen

Unbedingt, vor allem das Drama des begabten Kindes, das sollte eigentlich jede(r), der mit psychischen Störungen/Erkrankungen zu tun hat, gelesen haben- stört euch nicht am Titel, es geht nicht um Begabung als solche.

03.08.2020 10:30 • x 2 #49


A
Zitat von Resi:
das Drama des begabten Kindes

Ja das hatte ich auch als erstes gelesen

03.08.2020 11:35 • #50

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