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Selbstfürsorge - ein fester Bestandteil unseres Alltags

Jedi
Hallo

Ein neuer Thread, der mir schon lange zu einer Herzensangelegenheit geworden ist.
Hoffe, dass dieses Thema hier in diesem Forum auch seine Resonanz finden wird ?

Selbstfürsorge, damit verbinde ich immer Begriffe wie:
- Selbstliebe,
- Selbstwertgefühl,
- Selbstfreundschaft,
- Selbstmitgefühl,
- Selbstvertrauen !

Stress bedingte psychische Störungen oder wie die Anpassungsstörungen, wozu auch Burn out zählt,
nehmen dramatisch zu.
Ich möchte hier einmal meinen Fokus darauf richten, was wir selbst tun können, was wir für uns Verändern können,
indem wir besser für uns sorgen !
Doch wird es oftmals notwendig werden, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen,
um sich fachlich Behandeln zu lassen u. dabei auch etwas über die Selbstfürsorge, also das um sich Selbst gut zu sorgen
lernen zu können.

Wellness-Wochenende - eine Ayurveda-Massage - ein Duftbad bei Kerzenschein u. mit einem Glas Sekt, uvm.,
was man sich so alles gönnen kann, dies ist nur ein kleinster Bestandteil der Selbstfürsorge.
Ein Wellness-Wochenende ist wunderschön, ob für sich Allein oder zu Zweit.
Doch was ist, wenn man am Montag wieder in seinem Alltag startet ?

Ich möchte hier einmal über die Alltägliche Selbstfürsorge schreiben !
Warum ist es wichtig u. sinnvoll, für die alltäglich Selbstfürsorge verantwortlich zu sein ?
Sich seiner eigenen Grenzen bewusst zu sein u. zu bewahren.

Das wesentliche an der Selbstfürsorge ist der Erhalt unserer psychischen u. körperlichen Gesundheit.
Immer bedeutender wird auch in der Psychologie, die Selbstfürsorge u. so wird sie auch immer mehr in den Mittelpunkt gerückt,
da sie eine notwendige menschliche regulatorische Funktion enthält.
Schon aus den Schriften bei Sokrates, können wir herauslesen, dass die Selbsterkenntnis der Seele,
zu einem zentrale Gegenstand der Sorge wird.

Ich selbst, habe aus früheren Tagen meiner Prägung von Selbstfürsorge nicht wirklich etwas erfahren !
Dies galt eher, als ichzentriert u. egoistisch.
Mit heutigem Wissen ist mir sehr bewusst, das Selbstfürsorge etwas mit Eigenverantwortung zu tun hat.

Wer nicht gut für sich sorgen kann, der wird auch nicht für Andere gut sorgen können !
Den Blick immer nur auf den Anderen zu richten, nährt unsere Erwartungshaltung u. somit, nicht selten auch die Enttäuschung.

Selbstfürsorge ist erlernbar !
Hingegen unsere genetische Veranlagung, diese können wir kaum verändern.
Selbstfürsorge sollte nicht als etwas Exclusives angesehen werden, sondern, als eine Pflicht,
wenn es um mein seelisches u. körperliches Wohlbefinden geht.

Studien besagen, dass 50% unserer psychischen Widerstandskraft genetisch bestimmt sind u. dass die anderen 50%,
von uns beeinflusst werden können, indem wir unser Denken, Handeln u. unsere Haltung bewusster werden u.
sie auf unsere innere Stimmigkeit prüfen u. auch verändern können.

Wir Alle dürfen uns einmal selbst befragen, kümmern wir uns ausreichend genug um uns Selbst ?
Und so wie die Antwort auch ausfallen mag, warum kümmern wir uns villt. so wenig um Uns ?
Sind wir uns gar weniger Wert, gegenüber denen, für die wir immer ein offenes Ohr haben u. immer Helfen wollen ?

Sollte die Antwort eher so ausgefallen sein, dass uns bewusst geworden ist, dass wir uns tatsächlich, weder genug,
noch ausreichend um uns Selbst sorgen, was sind da so die gängigen Aussagen (Ausreden) :
- Dafür habe ich keine Zeit !
- In der Hektig meines Alltags, vergesse ich die Selbstfürsorge !
- An mich werden Erwartungen gestellt, die ich zuerst zu erleigen habe u. da bleibt dann keine Zeit mehr !
- Ich habe gelernt, zuerst für Andere zu sorgen, dann wäre auch für mich gesorgt ! (Was ein riesiger Irrtum ist u. ein schlecht erlernter Glaubensatz ist)
- Wofür soll ich bei mir sorgen, ich weiß eigentlich gar nicht , was mir gut tut, was mein Bedürfnis ist !
- uvm. !
Dies sind nur ein paar wenige Aussagen, die man im Zusammenhang mit Selbstfürsorge zu hören bekommt u.
die Liste könnte um sehr viel mehr verlängert werden.

So dies soll jetzt ersteinmal für den Einstieg in dieses Thema genug sein.
In einem weiteren Teil, dem Teil 2, möchte ich die Aufmerksamkeit auf Kompetenzen richten, die wir in uns tragen u.
erwerben können, um auch dabei die Resilienzfähigkeit zu stärken.
Denn die Resilienzfähigkeit, lässt sich trainieren u. ist enorm wichtig, um unsere seelische Widerstandsfähigkeit,
gegenüber Krisen in unserem Leben, so einen besseren Umgang damit zu finden.
Krisen bergen in sich auch Chancen u. sollten uns nicht immer gleich, so völlig aus der Bahn werfen können.
Dazu kann eine gelebte alltägliche Selbstfürsorge einen guten Beitrag leisten !

LG Jedi

15.11.2019 16:55 • x 6 #1


Pearls
Woww da bin und bleib ich gleich bei dir.
Jeden Tag ist es ein MUSS auf sich selbst zu schauen. Zumindest ist es mir bewusst daran täglich zu schauen.

15.11.2019 17:03 • x 3 #2


A


Hallo Jedi,

Selbstfürsorge - ein fester Bestandteil unseres Alltags

x 3#3


Jedi
(Teil 2)

Selbstfürsorge-ein fester Bestandteil unseres Alltags !

Bei dem Thema für sich selbst gut sorgen taucht häufig eine typische Frage auf,
Was sind eigentlich meine ganz persönlichen Bedürfnisse ?
Wie erkenne ich überhaupt meine Bedürfnisse !

Um unsere Bedürfnisse überhaupt wahrzunehmen u. benennen zu können,
brauchen wir einen Zugang zu unseren Gefühlen u. Körperempfindungen.
Leider haben wir, in einer Welt die viel zu kopflastig ist, den Zugang zu unseren Gefühlen u. den Signalen,
die uns unser Körper sendet zu einem Großteil verloren.
Was in vielen von uns gut ausgeprägt scheint, dass ist, was Andere brauchen u. ihnen durch uns gut tun könnte.

Sind wir einmal ehrlich, wie oft fragen wir uns selbst danach, was wir gerade bräuchten, was uns gut tun würde ?

So schlage ich jetzt einmal einen Bogen hin zur Achtsamkeit !
Zusammen sind Achtsamkeit u. Selbstfürsorge unerlässliche Partner.
Unsere Aufmerksamkeit u. ein achtsamer Umgang bilden die Basis zu einer gelingenden Selbstreflexion u.
ermächtigen uns, unsere Bedürfnisse wahrzunehmen u. lassen unsere Grenzen erkennen.
Körperliche Signale können uns einen Hinweis dafür geben, dass Selbstfürsorge nun angesagt ist.
So bedeutet Achtsamkeit, nach dem wohl bekantesten Achtsamkeits-Lehrer, Jon Kabat-Zinn,
dass nicht wertende Gewahrsein des gegenwärtigen Moments.
Unsere Wahrnehmung soll auf das Hier u. Jetzt gerichtet sein, so dass wir unsere Gedanken,
Gefühle u. Körperempfindungen zuerst einmal anerkennen u. akzeptieren.
Leider sind wir sehr oft nicht im Hier u. Jetzt u. bewerten alles viel zu schnell.
Da wundert es auch kaum, dass es uns oftmals daran mangelt, gut für uns sorgen !

Wie wollen wir denn auch unser Bedürfnis erkennen, gerade wenn wir uns auf der Arbeit in einer Stresssituation,
in einem Konflikt mit dem Chef od. Kollegen befinden, gar auch zu Hause, wenn Konflikte mit dem Partner, den Kindern auftreten.
Können wir unsere Stresswarnzeichen wahrnehmen ?
Kennen wir unsere Stresssymptome ?
zbspl. wären da zu nennen, Innere Unruhe, Nervosität, Gereiztheit, Unzufriedenheit, Ungeduldig sein, Schlafstörungen, Grübelgedanken u. ein Gefühl der inneren Leere, uvm., um nur ein paar wenige Begriffe hier zu nennen.

Sehr viele Menschen leiden unter Rückenschmerzen.
Sie gehen dann zu einem Orthopäden, lassen sich Spritzen geben oder starke Schmerzmittel verschreiben.
Eine Arbeitsunfähigkeit soll dann für weitere Linderung sorgen u. ein MRT, bringt häufig auch nichts Neues ans Licht,
was nicht schon lange bekannt ist.
Auf die Idee, dass bei Rückenschmerzen etwas zu einer Last, bzw, zu einer Belastung in unserem Leben geworden ist,
da kommen nur die wenigsten drauf oder wollen es sich nicht eingestehen u. sind gut im verdrängen,
um solche Möglichkeiten auch in Betracht zu ziehen.

(Klar soll es hier sein, dass der Othopäde, die richtige Diagnose stellen u. entsprechende Maßnahmen veranlassen wird !
Aber so könnte auch ein Hinweis u. ein Nachfragen, ob der Patient sich in einer schwierigen seelischen Lebenssituation befindet, auch von Wichtigkeit sein)

Wir können unsere Gefühlslage auch als einen Indikator betrachten, der uns einen Hinweis gibt,
wann wir gut für uns sorgen sollten.
Fühlen wir uns traurig u. niedergeschlagen, was brauchen wir dann ?
Die Antworten würden sicher lauten, wir bräuchten, Zuwendung, Zustimmung, dass wir uns in unserem so sein,
angenommen fühlen dürfen, Worte des Trostes u. der Zuversicht !

Können wir unsere Bedürfnisse wahrnehmen, sie gar benennen u. auch nach Außen gegenüber Anderen klar formulieren,
ist dies ein wichtiger Schritt, so für die nötige Selbstfürsorge gesorgt zu haben.
So stärkt dann auch unsere Selbstfürsorge u. die Wahrnehmung, dass wir einem unserer Bedürfnisse nachkommen sollten,
so auch unsere Resilienz, eben unsere seelische Widerstandskraft.

Wie ich auch schon geschrieben hatte, es geht nicht um eine kurzzeitige Befriedigung eines unserer Bedürfnisse (Massage, Duftbad, usw.), auch wenn diese nicht als Unwichtig zu betrachten sind, sondern, dass wir uns Bewusst werden,
was gehört zu meinen Bedürfnissen u. wie bringe ich sie in meinem Alltag, als etwas Selbstverständliches unter ?
Wenn wir in unserem Alltag, für ein selbstfürsorgliches Verhalten sorgen, dann können uns neg. Ereignisse,
die uns begegnen können, nicht mehr so schnell aus der seelisches Balance bringen.
Auch sollten wir kritisch unsere Glaubensätze (Reiß dich zusammen-das tut man nicht-gut ist immer noch nicht gut genug-
du musst dich anstrengen-im Leben bekommt man nichts geschenkt u. vieles solcher dümmlichen Sätze mehr)
auf ihre vermeintlichen Wahrheiten hinterfragen, denn sie sind oft dafür Verantwortlich, dass wir die Selbstfürsorge
vernachlässigen, gar ganz vermeiden !

So können wir uns mal mit der Frage beschäftigen, wie könnte die Selbstfürsorge meinen Lebensalltag positiv verbessern u.
was sind die eigentlichen Hindernisse, die meine Selbstfürsorge blockieren ?

LG Jedi

15.11.2019 22:21 • x 4 #3


111Sternchen222
Zitat von Jedi:
was sind die eigentlichen Hindernisse, die meine Selbstfürsorge blockieren ?

Ich glaube , bei mir sind es die Gedanken.Die negativen die mir versuchen ein x für ein u zu verkaufen.
Lg Sternchen und Knispel

16.11.2019 08:41 • x 4 #4


Liselotte
Gedanken kann man beherrschen.
Man sollte sie nicht bewerten, sondern erkennen ,oh ja, das ist ein Gedanke.

Dann kann man sie weiterziehen lassen. wie Wolken, schwarz, weiß, geballt, leicht .

Wenn sie nicht hilfreich für Dich sind, dann verwandel sie .

16.11.2019 09:04 • x 4 #5


S
Meine Therapeutin meinte, dass ich negative Gedanken auch weg schicken kann. Einfach sagen Nein heute gibt es nicht Kaffee und Kuchen Nein macht es euch nicht auf den Sofa gemütlich. Ich habe mir irgendwann angewöhnt sie mit einer Steinschleuder weg zuschießen und wie eine Feuerwerksrakete explodieren zu lassen

16.11.2019 09:16 • x 4 #6


111Sternchen222
Zitat von Scamander:
Ich habe mir irgendwann angewöhnt sie mit einer Steinschleuder weg zuschießen und wie eine Feuerwerksrakete explodieren zu lassen

Dann gäbe es hier jeden Tag ein Riesen Feuerwerk
Lg Sternchen und Knispel

16.11.2019 09:41 • x 2 #7


Liselotte
Feuerwerk wird bald verboten, wegen des Feinstaubs. Finde ich super, nervt total.

16.11.2019 09:44 • x 2 #8


111Sternchen222
Na toll @Liselotte ich wollte es gerade ausprobieren

16.11.2019 09:55 • x 2 #9


Liselotte
Musst Du Dir etwas Umwelt schonenderes ausdenken

16.11.2019 09:59 • x 2 #10


M
Selbstfürsorge war etwas was ich mühsam lernen musste es war nichts was mir von meinem Elternhaus
mitgegeben wurde.

Noch immer bin ich da im Lernprozess ein wichtiger Punkt ist für mich dabei Grenzen ziehen.

Zum Beispiel
Erwartungen von anderen die im Raum stehen ob ausgesprochen oder von mir wahr genommen für mich so sortieren und Grenzen zu ziehen. Im Vorfeld aufzuzeigen das bin ich bereit von den Erwartungen zu erfüllen. Somit gibt es dann für beide Seiten Klarheit.

16.11.2019 10:32 • x 2 #11


S
Gedankenfeuerwerke enthalten keinen Feinstaub

16.11.2019 18:39 • x 3 #12


F
Ich darf ich selbst sein.die einfachste aber auch schwerste Therapie.

Denn DU und ICH, wir sind einzigartig. Einzig, müssen aber nicht immer so artig sein, wie es andere Menschen von uns fordern.

Unser Leben ist wie ein original handgewebter Teppich. Gemacht aus sehr vielen Farben, die zu kunstvollen Mustern angeordnet sind. Sicher, das eine oder andere Muster ist Geschmackssache. Manche mögen es lieber dezenter, selbst mag ich es bunt.einihe mögen grafische Symbole, selbst mag ich mehr Tiere und Pflanzen.

Gut, meine Nase hätte ich mir etwas zierlicher gewünscht, die Haare voller .

Aber hinter meinen ganz persönlichen Änderungswünschen stecken auch meine persönlichen Bedürfnisse, es lohnt sich diese zu betrachten, und anzunehmen. Doch Geschmack hin oder her, vieles an uns Menschen ist ein Wunder, unsere Hände, Füße, usw.

Doch ein reiches volles JA zu mir selbst, als auch meine schmerzhaften Realitäten, meine ganze Lebensgeschichte, Leid, Liebe, Trauer, Hoffnung.das hilft mir sehr.

Unsere Wünsche , meine Ziele, mein JA zu mir immer mehr stärken und vertiefen, welchen Weg will ich mit mir gehen.

Wünsche wie mehr Selbstannahme, mehr Gelassenheit tun mir dabei gut. Denn wenn ich nicht weiß wohin ich gehe, werde ich garantiert da ankommen, wo ich gar nicht möchte. Mir hilft es meine Ziele aufzuschreiben, und immer wieder nach zu schauen. Denn unsere Tage können so verschieden sein. Und ich kann mein Leben nur aus dem Holz schnitzen, meinem selbst, was ich habe, nicht was andere haben.

Und versuchen so zu leben, das meine alten Wunden heilen können, mehr und mehr, ich wieder in Liebe und Frieden zu mir selbst kommen darf.


viele liebe Grüße,

Frederick

16.11.2019 19:45 • x 2 #13


Jedi
Hallo

Durch die Selbstfürsorge werden wir gleichzeitig zu einem Gebenden u. zu einem Nehmenden,
zu einem Schenkenden u. zu einem Beschenkten !
Denn jeder von uns ist der Mensch, mit dem wir ein Leben lang zusammen sind.
So sollten wir auch dafür sorge tragen, dass wir unser bester Freund sind u. auch die Liebe unseres Lebens.

Natürlich wird Selbstfürsorge auch mal nicht gut klappen.
Dann aber bleibt Euch gegenüber freundlich u. versucht es jeden Tag aufs Neue !

Was einem dabei helfen kann, es immer wieder neu mit der Selbstfürsorge zu probieren,
hängt Euch doch mal am Abend eine Rose oder eine Süßigkeit an den Spiegel,
für die, die ihr morgen sein werdet.

LG Jedi

16.11.2019 19:50 • x 3 #14


Pearls
Also wenn ich mir täglich nicht die Frage stell Wie geht's mir heute, merk ich sofort das mein Inneres indem Fall mein Herz sich meldet
Wenn ich das nicht mach bekomm ich es schneller zu spüren. Dafür bin ich dankbar.
Sozusagen Selbstreflektion.

17.11.2019 20:52 • x 2 #15


Jedi
(Teil 3)

Hallo

In seinem inneren Aufräumen, ein Akt der Selbstfürsorge !

Nicht wenige tragen noch immer noch schwer an ihren tiefen Verletzungen u. gar Kränkungen.
Die Narben, die sich aus ihren Wunden entwickelt haben, tragen sie auf ihrer Seele u. sind aber nach Außen nicht sichtbar.
So manche Wunden sind schon alt u. immer noch nicht verheilt, weil wir uns oftmals nicht genügend darum gekümmert haben.
Jede Wunde u. nicht nur die Körperlichen, sonderen ganz besonders unsere seelischen Wunden bedürfen einer intensiven
Behandlung u.Versorgung.
Bei einer körperlichen Wunde sind wir uneingeschränkt bereit, uns intensiv mit der Versorgung zu beschäftigen.
Uns ist dabei wichtig, dass diese Wunde recht schnell heilen sollte, damit wir unserem Tun, wieder voll nachgehen können.

Doch u. so behaupte ich persönlich, bedarf es gerade bei seelischen Wunden, eine noch viel intensivere Versorgung u.
Aufmerksamkeit !
Dies kann sicherlich deutlich Zeitintensiver werden !
Aber es trägt auch dazu bei, dass wir alte Muster aufgeben u. unser Hamsterrad verlassen können.
Dabei vermeiden wir den Schmerz unserer alten Verletzungen u. Kränkungen nicht länger am Leben zu erhalten,
sondern setzen unsere Fürsorge dafür ein, dass diese Wunden langsam Vernarben können.

Oftmals geschieht es auch, dass wir selbst dafür Verantwortlich sind, dass eine seelische Wunde nicht so richtig verheilen möchte, weil wir mit unseren Gedanken, immer wieder um diese oft alten Verletzungen u. Kränkungen kreisen u.
so die Wunde immer wieder von neuem aufreißen.
Durch unseren Alltag häufen wir immer mehr Ballast an u. weil wir dem so viel an Aufmersamkeit geben,
werden wir dadurch abgehalten, uns um unsere alten Wunden zu kümmern.
So können aber neue Wunden entstehen u. werden für sie noch weniger Zeit aufbringen können.
Villt. hilft uns dabei nicht weiter Ballast anzuhäufen, wenn wir es schaffen, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden u.
danach unsere Energie einzusetzen.

Oft schauen wir in unserem Leben zurück u. machen uns dabei, unsere schmerzhaftesten Krisen wieder bewusst.
Wir durchleben oftmals wieder die Gefühle u. Emotionen von damals, weil alte Wunden immer noch nicht verheilt sind.
Durch die Selbstfürsorge können wir eine andere Haltung dazu einnehmen, so dass wir die in der Krise,
erlittenden seelischen Verletzungen nun auch positiv besetzen können.
Nicht wenige Menschen u. zu denen gehöre ich persönlich auch, berichten davon, dass die Zeit ihrer/meiner Lebenskrise
dazu geführt hat, dass wir daran gewachsen sind.
Das die Krise uns stärker u. Widerstandsfester gemacht hat u. wir so wieder mehr Vertrauen in uns selbst sich entwickeln konnten.
Die Krise kann uns aufzeigen alte Muster einmal zu hinterfragen, sie dann zu verlassen u. sich einem neuen Zustand anzuvertrauen.
Gerade in der Lebenskrise u. gerade wenn es uns schlecht geht, sollten wir besonders Gut für uns sorgen,
denn dann haben wir es am nötigsten !
Die Selbstfürsorge hilft uns dabei, uns selbst besser verstehen zu lernen, sich die Zeit dafür auch zu nehmen,
sich seiner Bedürfnisse gewahr zu werden, seine Grenzen zu kennen u. diese auch gegenüber Anderen zu wahren.

So uns auch im Job nicht zu verlieren, sondern für sich dabei immer gut zu sorgen.
Mancher mag jetzt denken, dass geht aber in meinem so hektischen u. stressigen Job nicht.
Doch behaupte ich, du brauchst nicht dafür 30 min. zu meditieren, aber für drei tiefe Atemzüge u.
ein bewusstes Ausatmen durch die Lippenbremse, dafür gibt es immer einen kleinsten Moment u. diesen Moment
nenne ich Insel der Freiheit.
Ich mag auch gerne auf Zeitfenster hinzuweisen für unsere Selbstfürsorge, die sich jeder von uns,
an jedem Tag einplanen sollte.
Und bei genauer Betrachtung können wir solche Zeitfenster finden !
Überprüfen wir einmal, was wir an kostbarer Zeit am Tag oft so einfach verdatteln, die wir besser für unsere Selbstfürsorge
nutzen könnten.
Auch hier muss es nicht immer mehere Stunden sein, sondern eine halbe Stunde am Tag, kann schon unsere Seele befrieden,
unsere Akkus wieder aufladen, unsere Gedanken sortieren, Ärger abschmelzen lassen, sich seiner Bedürfnisse bewusst werden,
villt. Pläne schmieden, etwas Loslassen, was uns festzuhalten scheint, aber uns nicht gut tut u. einmal über die machbarkeit notwendiger Veränderungen nachzudenken, um nur einiges hier einmal zu nennen.

So können wir dabei gut für uns sorgen u. lernen uns Ressourcen zu schaffen.

LG Jedi

17.11.2019 21:48 • x 3 #16


Lyane
Eines der wichtigsten Themen hier, finde ich - danke!

Zitat von Jedi:
Wofür soll ich bei mir sorgen, ich weiß eigentlich gar nicht , was mir gut tut, was mein Bedürfnis ist


Genau das ist der Knackpunkt bei vermutlich den meisten. Nicht zu wissen, was einem selbst gut tut. Die fehlende Erkenntnis, dass man erst für andere da sein kann, wenn es einem selbst gut geht. Dass also die Selbstfürsorge im Grunde vorrangig ist, um dann anderen Fürsorge zukommen lassen zu können.

Vielleicht denken wir in unserer heutigen, regulierten, genormten Gesellschaft zu wenig an uns selbst. An unsere Träume und Wünsche. Wir funktionieren, gefallen anderen und dem System - aber was ist mir uns selbst.?

Denke, daran zu arbeiten, würde vielen mehr helfen, als jedes Medikament.

Danke @Jedi !

Lyane

18.11.2019 20:42 • x 2 #17


A


Hallo Jedi,

x 4#18


Jedi
(Teil4)

Hallo

Heute möchte ich mich einmal um ein Störfaktor kümmern, dem wir unserer Selbstfürsorge oft übergeordnet stellen,
Das sind unsere Glaubenssätze !

Was sind eigentlich Glaubenssätze ?
Glaubenssätze sind erlernte Annahmen über die Welt u. die Wir auch immer, als richtig empfunden haben !
Glaubenssätze werden auch für gefühlte Wahrheiten gehalten !

Villt. kennt der Ein oder Andere von Euch solche Aussprüche:
Ohne Fleiß, keinen Preis,
Gut ist nicht gut genug,
Du musst Dich anstrengen, sonst gehst Du unter,
Von nichts kommt nichts,
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen,
Sei nicht immer so laut,
Ein richter Mann weint nicht,
Stell Dich nicht so an, wie ein Mädchen,
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter, kurz u. beschi--en
und viele solcher dümmlichen Aussagen mehr !

So prägen sie uns oft auf negativer Art u. Weise, so noch, wenn wir schon längst Erwachsen sind,
unser Denken, Fühlen u. Verhalten.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Die Glaubenssätze, die hilfreich u. nützlich sind, wie:
Du schaffst das schon,
Du brauchst davor keine Angst haben,
Hab Mut, dass wird schon wieder,
Das hast Du richtig gut hinbekommen,
und noch vieles mehr !
So scheint es, dass wir diese uns doch Stärkenden u. Selbstvertrauen schaffenden Sätze,
uns selbst darum kümmern sollten, so über eine gute Selbstfürsorge,
die alten unsinigen Glaubenssätze zu überschreiben.

Leider wirken die erlernten Glaubenssätze so stark auf uns, so sind sie in unserem Kopf wie eintätowiert.
Als Kinder haben wir die Erfahrung machen können, dass bei befolgen unserer Prägung, dass wir mit Anerkennung,
Zuneigung, Lob u. Liebe belohnt wurden.
Natürlich , wenn wir uns Widerspenztig verhalten haben, genau das Gegenteil erleben mussten, reduzierte Aufmerksamkeit,
nicht Beachtung, Wünsche wurden ignoriert, Verbote, Bestrafung, bis hin zu Liebesentzug.
So erzieht man Kinder dazu, ich sollte lieb sein, ich sollte mich anpassen, ich sollte nicht auffallen, sollte lieb u. brav sein u.
sollte mich nicht so anstellen, uvm. !

Solch Verhalten u. Annahmen, übernehmen wir auf andere Weise mit in unser Erwachsenenalter.
Dazu fällt mir ein, dass es bei manchen am Tisch es hieß, der Teller wird erst leer gegessen, vorher gibt es kein Nachtisch.
So kann man erleben, dass erwachsene Menschen, ihr Sättigungsgefühl unterdrücken, um Mutter od. Partnerin nicht zu verärgern.
Dabei für sich zu erkennen, dass wir heute Erwachsen sind u. selbst entscheiden können, weicht einem Gefühl der Schuld u.
des Ungehorsams, dass wir aus Kindertagen her kennen u. gut in uns abgespeichert haben.
So taucht auch das Gefühl auf, dass wir nicht mehr gemocht u. geliebt werden.

Wir sollten uns bewusst machen, dass unsere alten Glaubenssätze für unser Erwachsenverhalten nicht mehr taugen,
gar schädlich u. hinderlich sind.
Denn was diese alten Glaubenssätze, oft unbewusst auslösen, wenn wir eh schon unter Druck stehen u.
im Stress uns befinden, dass unser Antreiber sich berufen fühlt, besonders aktiv zu werden.
So haben wir nicht selten, Annahmen als Wahrheiten abgespeichert u. diese gilt es immer noch zu glauben,
damit wir Anerkennung, Lob, gar Liebe erhalten können.
Natürlich jetzt nicht mehr von den Eltern, sondern vom Partner/in od. vom Chef/Vorgesetzten u. Kollegen.

Wie sorge ich nun für mich ?
Wir müssen uns unsere erlernten Glaubenssätze bewusst machen u. vermeintliche Wahrheiten,
die wir dafür halten überprüfen.
Zur Bewusstmachung dienen uns unsere Gefühle !
Nehmen sie in den Alltagssituationen wahr, wo bei ihnen sich ein schlechtes Gewissen meldet, gar ein schlechtes Gefühl in uns aufkeimt u. wir Schuldgefühle entwickeln.
Wir sollten einmal solche Situationen wahrnehmen, wo wir etwas wollten u. uns plötzlich haben uns davon abbringen lassen.
Nicht durch andere Personen, sondern, weil uns eine innere Stimme dazu aufgefordert hat.
So kann uns nach einem anstrengenden Arbeitstag der Gedanke kommen, ach gehe ich mal in dem Wald zum Waldbaden.
Doch dann regt sich der Antreiber u. wird ermutigt uns sagen, dass was Du vor hast, ist völlige Zeitverschwendung,
da gibt es noch wichtige Sachen für Dich zu erledigen !

Alles erscheint plötzlich dann viel Wichtiger, als auf unsere Selbstfürsorge zu achten !

Wenn sich ein schlechtes Gewissen meldet, dann fragt Euch doch einmal, woher es kommen könnte ?
Auch sollte man bedenken, dass wir unsere gefühlten Wahrheiten, auch auf Andere, wenn auch eher unbewusst übertragen.
Mir fallen da Sätze ein wie, das kann man doch erwarten oder das muss man doch schaffen, das muss man doch wissen, dass., uvm. !

Was ich gerne empfehlen möchte ist, dass ihr Euch einen Erlauber einrichtet !
Ein Erlauber ist eine Instanz, mit der ihr ein wohlwollenden Selbst-Dialog führen könnt.
Es geht darum, wenn ihr alte Glaubenssätze identifizieren konntet, diese durch konstruktivere Sätze zu ersetzen.
Heute als Erwachsener Mensch könnt ihr euch bei erlernten Glaubenssätzen fragen,
Wer sagt das denn ?- Muss ich das heute noch wirklich befolgen, Fühlt es sich für mich stimmig an od.
regt sich in mir da Widerstand, uvm. ?

Was auch hilfreich ist, dass wir eine Distanz wahren können, wenn in einer bestimmten Situation,
ein alter Glaubenssatz auftaucht.
So wie wir zum Beobachter unserer Gedankenkreisel u. Grübelgedanken werden können, so ist es durch die Bewusstmachung,
sich von den Glaubenssätzen zu distanzieren.
Der Perspektivwechsel schafft eine neue Sichtweise !
Dies wäre so u. davon habe ich hier im Forum auch schon berichtet, dass in dem Film, Club der toten Dichter,
der Lehrer Mr. Keating, seine Studenten auf den Lehrerpult steigen ließ, um so ihnen eine andere Sicht erfahrbar zu machen.

Ich möchte gerne dafür werben, erlernte Glaubenssätze zu hintefragen, ob sie für uns, als der heutige Erwachsene
noch sinnvoll u. nützlich sind u. wir unsere falschen Annahmen, ihnen ihre Macht nehmen u. überwinden sollten.
So stärken wir unsere Selbstfürsorge u. dies hat auch Einfluss in unserem Alltäglichen Leben.
Es eschafft, Selbstbestimmung, Freiheit u. Unabhängigkeit !

Wenn wir auf unsere Selbstfürsorge achten, dann können wir feststellen, dass unsere Schuldgefühle,
aus der Vergangeheit nichts mehr ändern werden u. unsere Ängste u. unser Kummer,
für sinnvolle Lösungen nichts taugen !

LG Jedi

20.11.2019 21:43 • x 4 #18

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