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Schlaflosigkeit Erfahrungen und Hilfe von Betroffenen

E
Hallo ins Forum,

ein paar Sätze zu mir:

Im Februar ging ich mit einer Erkältung ins Bett und konnte zwei Wochen nicht mehr aufstehen!Magenschmerzen,Rückenschmerzen,Panikattacken und Ängste.Am schlimmsten waren/sind die Kopfsymptome:Benommenheit,Schwierigkeiten beim Fokussieren,Gehirnnebel,Konzentrationsschwierigkeiten.
Noch schlimmer:ich liege teilweise die ganze Nacht wach! Dann habe ich 2-3 gute Nächte (Schlafenszeit ca.3-4 Stunden) und dann kommt die nächste schlaflose Nacht.
Ich habe hier ein paar Kinder rumspringen und ich bin nicht in der Lage sie zu versorgen.Auch Haushalt muss ich total vernachlässigen weil ich mich alle paar Stunden aufs Sofa legen muss um mich auszuruhen.
Ich kann leider tagsüber nicht Schlafen,nur dösen.Auch wenn eine schlaflose Nacht zuvor war.

Wer kennt das und kann mir Mut machen das es wieder besser wird?
Ich nehme keine Schlafmittel oder Antidepressiva.

Danke und Grüße

13.06.2019 15:21 • x 2 #1


maya60
Hallo Glaubandich und Willkommen hier im Forum! Wenn du dich hier im Burnout-Unterforum und im Depressions-Forum vorstellst, scheinst du einen Verdacht in Richtung Burnout/Depression zu haben? Hattest du damit schonmal zu tun?

Seit Februar ist eine lange Zeit, da muss jetzt etwas geschehen, damit du nicht völlig übermüdet im Zombiemodus immer weiterlebst. Ich kenne das gut.

Wie machst du es denn momentan mit deinen Kindern? Haushalt kann man ja liegenlassen, aber Kinder nicht. Kranksein mit Kindern kennen viele hier von uns und wenn die Kraft dafür fehlt. Erzähl doch ein bisschen, natürlich nur, wenn du magst, damit wir uns mehr von dir vorstellen können.
Und bist du berufstätig und jetzt krankgeschrieben?

Ganz wichtig ist jedoch, falls du nicht berufstätig bist und nicht krankgeschrieben bist, aber ja offensichtlich ziemlich krank bist, dass du zu deinem Hausarzt gehst und dich dort gründlich untersuchen lässt, ob evtl. körperliche Ursachen für deine Schlaflosigkeit und die anderen Beschwerden vorliegen. Oder hast du das schon gemacht?
Sollte dein Hausarzt nichts Körperliches finden und auf psychosomatische Ursachen verweisen, wird er dir eine entsprechende Diagnose nennen und dann solltest du unbedingt zum Facharzt dafür, zu einem Psychiater/Neurologen. Dafür reicht der Hausarzt nicht aus.

So sehr wie dich die Beschwerden aus deinem Alltag geworfen haben, brauchst du dringend ärztliche Hilfe. Das kannst du nicht alleine durch Denken lösen. Gut, dass du hier jetzt im Forum bist. Denn wir kennen solche Lebenssituationen.

Ob du Medikamente brauchst oder nicht, muss auch ein Arzt entscheiden. Bei schwerer Erkrankung geht es oft nicht ohne. Auf jeden Fall ist aber auch eine Psychotherapie wichtig, sollte es eine psychische Erkrankung sein, um aufzuarbeiten und zu entlasten und zu begleiten.
Ich würde diese Begleitung auch empfehlen, sollten bei dir körperliche Ursachen vorliegen, denn solch eine Krankheitssituation ist immer auch psychisch verwoben in ihren Auswirkungen und ist immer eine schwere Lebenssituation.

Aber erzähle doch noch ein bisschen, wenn du magst, ob dieser Zusammenbruch aus heiterem Himmel kam und welche Krankheitsbelastungen oder Lebensbelastungen du evtl. schon vorher oder früher mal hattest.

Am allerwichtigsten ist aber jetzt erstmal und auch schnell eine genaue ärztliche Diagnostik und sind die richtigen Alltagsentlastungen für dich und deine Familie.

Gut, dass du nicht einfach so Schlafmittel einnimmst, ohne überhaupt zu wissen, warum du nicht schlafen kannst. Ist das ganz neu oder hattest du das schonmal?

Oft gibt es Muster im Leben, aus denen man was lernen kann, auch wenn das keinen Psychotherapeuten und keinen Arzt ersetzt.
Auf jeden Fall ist deine Schlaflosigkeit und sind deine Beschwerden keine Lapalie nach deiner Beschreibung, die man einfach aussitzen könnte in der Hoffnung, dass es sich von selber wieder gibt. Dafür sind sie zu gravierend, auch im Alltag.

Ja, es könnten Depressionen, Burnout sein, aber nur Ärzte können das genau ermitteln. Dann aber haben wir hier im Forum viele Erfahrungen und auch Tipps und einfach Unterstützung und Austausch auf Selbsthilfeebene, die so sehr hilfreich ist.

Liebe Grüße! maya

13.06.2019 18:32 • x 3 #2


A


Hallo Ex_Mitglied,

Schlaflosigkeit Erfahrungen und Hilfe von Betroffenen

x 3#3


E
Hallo Maya,danke für deine Antwort
Ich wollte nicht ganz so ausführlich schreiben,deshalb oben nur die Kurzversion.

Es geht mir schon lange gesundheitlich nicht so gut.Schon seit dem ersten Kind keine Nacht mehr durchgeschlafen(es sind inzwischen 4),seit mehreren Jahren rezidivierende Infekte weil ich mir nie die Zeit genommen habe sie auszukurieren.Dazu immer berufstätig(freiberuflich) und großes Haus mit noch größerem Garten.Zugespitzt hat sich dann alles letztes Jahr im Spätsommer mit Ängsten,Panikattacken,Herzstolpern.Da dachte ich erst es wäre die Schilddrüse.Es wurde ein Hashimoto festgestellt(Antikörper sind inzw.aber nach einer Glutendiät wieder auf 0),alle anderen Blutwerte jedoch top.Speicheltest für Cortisol gemacht,der war soweit im Norm(Cortisol abends leicht erhöht).
Trotzdem weiter gemacht wie bisher,also Arbeit, Haushalt und nachts raus für die Kinder.Und im Februar dann der Zusammenbruch.
Therapie mache ich,Hausärztin hat mir ein Burnout/Erschöpfungsdepression attestiert.
Und will wie gesagt nur Schlafm./Antidepressiva verschreiben.Blutwerte weiterhin top, Schilddrüsenwerte auch gut.Außer meine Geschlechtshormone,die waren total im Keller sodass ich seit drei Wochen körperähnliche Hormone creme(Progesteron und Östrogen).Seitdem hat sich meine Stimmung und die Schlafsituation deutlich gebessert.
Aber eben nicht 100%.
Ich warte auf den morgen,an dem ich wie eine Rakete aus dem Bett starte,aber aktuell habe ich Tage an denen ich meist auf dem Sofa liege.Alle sagen mir ich sei ungeduldig und ich kann nicht verstehen wie einem der Körper so ausbremsen kann.
Vorgespräch für einen stationären Aufenthalt habe ich in drei Wochen.Ich will zwar nicht weg von der Familie,aber ich denke das es nicht anders geht.
Ich stehe ja doch morgens mit auf und richte Brote, koche Mittagessen,schlichte Streit,etc.Unterstützung haben wir aktuell noch durch beide Großeltern,aber das geht eben auch nicht mehr so lange.

Ich wollte eben wissen ob hier jemand ist,der ohne Medis ähnliche Symptome hat und damit umgeht.Ich will wirklich nichts einnehmen und glaube grundsätzlich an die Selbstheilungskräfte des Körpers.Es ging mir in den letzten Monaten schon hundsmiserabel und so manches Mal dachte ich, dass das Leben so nicht besonders nett ist.Aber inzwischen geht es mir Stimmungsmäßig schon viel besser.Aber diese schlaflosen Nächte machen mich wirklich mürbe.
Gruß

13.06.2019 19:07 • x 2 #3


maya60
Hallo Glaubandich, danke für deine genaueren Schilderungen. So ist es viel besser vorstellbar und hat ja auch schon eine längere Vorgeschichte wie meistens.

Ob das hier jemand kennt? Oh ja, viele! Besonders auch die mit Burnout/Depression-Diagnose. Dass der Schlaf-Wach-Rhythmus aus dem Takt gerät kommt bei Stresserkrankungen sehr oft vor. Ebenso, dass das Immunsystem schwach wird, also dauernde Infekte! Schon davon ist dieses dauervernebelte schlappe Empfinden ganz klar.
Ängste, Herzstolpern und Panikattacken sind auch sehr häufig!

Was bringt dir denn deine Psychotherapie und was sagt der Therapeut/die Therapeutin zu Medikamenten?

Ein stationärer Aufenthalt ist sicherlich eine gute Idee, aber dringend müsste dort ein Psychiater/Neurologe dabei sein, denn deine Erkrankung liegt in dessen Fachgebiet. Ist es eine psychosomatische Klinik?
Wie auch bei anderen Erkrankungen gibt es eine Schwere der Erkrankung, die u.a. auch Medikamente braucht, aber das kann nur ein Facharzt entscheiden. Das ist vergleichbar mit einer Infektion, die ohne Medikamente ausheilen kann und wieder einer anderen, die dringend Antibiotika braucht, weil sie sonst gefährlich wird.

Und Selbstheilungskräfte können in entspannter wohltuender Situation mit fittem Immunsystem greifen, aber nicht, wenn die Voraussetzungen dafür gar nicht da sind, weil die Lebenssituation das nicht hergibt wie bei den meisten von uns oder weil wir sogar eine Stresserkrankung haben, was am entgegengesetzten Ende von gutem Immunsystem/Selbstheilungskräften liegt.

Psychopharmaka sind aber nur eine Säule der Behandlung, da hast du absolut recht, genauso wichtig sind die Psychotherapie und die Lebens-/Verhaltensanpassung bzw. -veränderung, um nicht mehr so gestresst zu sein.
Alles das braucht seine Zeit und vor allem die zuständigen Fachärzte.

Bei einigen braucht es keine Medikamente, aber die anderen beiden Säulen braucht es immer. Und wenn es Medikamente braucht und man nimmt sie nicht, ist die Prognose nicht gut und schwächt die Erkrankung zu sehr. Aber wie gesagt entscheidet das ein Facharzt.
Da eine Depression Denken, Fühlen, den Willen und das Handeln verändert, ist sie, je schwerer sie ist desto weniger von uns selber zu beurteilen und zu beeinflussen, braucht wirklich ärztlichen Überblick.

Du bist aber auf dem richtigen Weg mit dem stationären Aufenthalt und der Psychotherapie. Wenn es dir stimmungsmäßig schon besser geht, gut!

Liebe Grüße! maya

13.06.2019 19:45 • x 3 #4


Hoffnung21
Hallo Glaubandich,

Das mit der Rakete am frühen Morgen ist ein Wunsch, den glaube ich viele hier nachempfinden können. Aber du brauchst sehr viel Geduld, bis es soweit ist. Ich kann auch sehr gut nachempfinden, dass du keine Antidepressiva nehmen willst, denn ich habe anfangs genauso eine Einstellung gehabt. Auf keinen Fall Antidepressiva!, das war meine nicht zu diskutierende Ansicht. Mein Psychiater hat da auch mitgespielt, leider. In der Reha hab ich dann gemerkt, wieviel schlechter es mir im Vergleich zu vielen anderen Patienten geht. Der Psychiater dort hat mich dann von den Antidepressiva überzeugt und ich hab sie probiert, immer mit der Option, jederzeit wieder aufhören zu können, wenn ich mich irgendwie verändere. Ich nehme seitdem Antidepressiva und es geht mir so viel besser damit. Also verteufle diese Medikamente nicht, denn aus einer schweren Deoression wirst du nicht ohne sie rauskommen. Das muss aber, wie Maya schon sagt, der Facharzt entscheiden, der Hausarzt kennt sich damit nicht genug aus.

Alles Gute
Eis

13.06.2019 21:29 • x 5 #5


E
Hallo Eis,

ich bin auf keinen Fall gegen Medikamente.In meinem Fall aber erstmal schön
Ich denke da wird in der Klinik auch nochmal genauer geschaut ob es so geht oder ob ich doch was nehmen sollte.
Du schreibst,das es dir nach Medikamenteneinnahme besser ging.
Was genau war besser?Warst du gesundheitlich wieder fitter oder ging es dir Stimmungsmäßig wieder besser?Das würde mich interessieren.
Danke und Gruß

15.06.2019 08:32 • x 1 #6


Hoffnung21
Mir ging es vor allem stimmungsmäßig viel besser. Ich konnte viel mehr lachen und mich freuen. Ich konnte länger mit anderen Menschen an einem Tisch sitzen und mich unterhalten und fühlte mich nicht mehr so isoliert. Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich bin/war jemand, der sich sehr gerne mit anderen Menschen unterhalten hat und genau das ging ja bei mir nicht mehr und ich habe da sehr darunter gelitten und mich einsam/isoliert/abgegrenzt/ausgeschlossen gefühlt. Und das hat sich nach der Tabletteneinnahme deutlich gebessert. Der Antrieb war auch besser, aber dafür hab ich jetzt neue Medikamente, die in dieser Richtung noch viel stärker wirken und ich fühle mich wieder mehr als der Mensch, der ich vor der Krankheit war. Meine Überängstlichkeit/Übervorsichtigkeit ist weg, mein Selbstbewußtsein ist wieder da und ich habe Lust, aktiv zu sein.

15.06.2019 08:51 • x 3 #7


E
Hallo Eis,schön das zu hören!
Dann ist das ein guter Weg für dich und das ist wichtig!Ich werde sehen was sich bei mir noch entwickelt und wenn es nicht ohne Medikamente geht dann ist das so.Aber bisher geht es noch.
Dann lass uns weiter nach vorne schauen.
Alles Gute für dich.
Gruß

15.06.2019 09:24 • x 1 #8


Hoffnung21
Hallo Glaubandich,
Das ist eine gute Einstellung. Ich will auch nicht jeden von Antidepressiva's überzeugen, aber ich will erreichen, dass man offen dafür ist und bei Bedarf darauf zurückgreifen kann. Es ist immer schöner, wenn es ohne geht. Ich hab das ja auch versucht.
Ich wünsche Dir alles Gute und zu dir viel Gutes!
LG Eis

15.06.2019 09:44 • x 1 #9


ZeroOne
Hi Glaubandich!

Zitat von Glaubandich:
Ich wollte eben wissen ob hier jemand ist,der ohne Medis ähnliche Symptome hat und damit umgeht.


Ich bekam im Rahmen eines Burnouts vor ziemlich genau 10 Jahren Probleme mit dauerhafter Schlaflosigkeit. Vor 8 Jahren dann so massiv, dass der Alltag nicht mehr zu bewältigen war.
Leider muss ich sagen, dass ich in diesen Jahren so ziemlich alles probiert habe: von Hausmittelchen, Naturpräparaten, Pillen vom Heilpraktiker über umfangreiche, mehrfache Therapien und potente Medikamente. Richtig und dauerhaft konnte nichts davon meine Schlaflosigkeit lösen, obwohl ich früher nie Probleme damit hatte.

Ich habe mich beruflich flexibilisiert, was Erleichterung brachte, d.h. in schlaflosen Nächten kann ich arbeiten und produktiv sein, mich aber auch tagsüber mal spontan für ein paar Stunden hinlegen, wenn es nicht mehr anders geht. Ein geregeltes, sozial-konformes Leben ist das aber nicht und ich kann mir durchaus besseres vorstellen.
Wenn sehr wichtige Termine anstehen, nehme ich Medikamente für einen ausreichenden Schlaf. Dazu muss ich aber sagen, dass ausreichend starke Medikamente (egal, ob konventionelle Schlafmittel, oder Off-Labels), die mich wirklich schlafen lassen, auch morgens noch entsprechend nachwirken, dass ein Raketenstart in den Tag unmöglich ist, auch wenn ich theoretisch genug Stunden an Schlaf hatte.

Zitat von Glaubandich:
Vorgespräch für einen stationären Aufenthalt habe ich in drei Wochen.Ich will zwar nicht weg von der Familie,aber ich denke das es nicht anders geht.


Ich denke, dass das eine gute Entscheidung ist! Einfach mal raus und weg - Zeit für dich selbst zu haben, dir Gutes zu tun und an dir zu arbeiten. Die Familie alleine zu lassen und stationär in eine Klinik zu gehen ist zwar nicht einfach, aber am Ende haben alle mehr davon, wenn es dir dann nachhaltig besser geht!
Die Herausforderung nach einem positiven Klinikaufenthalt ist dann, dies ins Leben mitzunehmen und nicht wieder in alte (Verhaltens-)Muster zurückzufallen - leider ist dies ein häufiger Stolperstein! Dafür kann es sehr hilfreich sein, gleich nach einem Therapieplatz für eine ambulante Therapie für die Zeit nach der Klinik zu sorgen.

Wenn das alles soweit läuft, dann sollten sich deine Schlafprobleme auch von selbst wieder in nichts auflösen.

LG
ZeroOne

15.06.2019 09:46 • x 2 #10


E
Hallo ZeroOne,

danke für deine Antwort.
Warum kannst du nicht schlafen,kannst du dir das erklären?
Ist es was organisches,hormonell bedingt oder schaffst du es einfach nicht dich runterzunbeamen?

Nimmst du Antidepressiva oder nur die Schlafmittel wenn du sie brauchst?

Und hast du schon eine stationäre Schlaftherapie ausprobiert?

Würdest du sagen,das außer der Schlafproblematik dein Burnout weitestgehend überwunden ist?

Ich danke dir auf jeden Fall für deine Mut machenden Worte.

Ich habe letzte Nacht hervorragend geschlafen,musste nur einmal zur Toilette und konnte dann gut weiterschlafen.
Ich kann das also.Aber in manchen Nächten gehe ich hundemüde ins Bett und dann bin ich schon am Einschlafen und dann kommt ein blöder Gedanke und wupp-bin ich hellwach.Und dann geht auch die ganze Nacht nix mehr.Es ist als wäre in meinem Kopf ein Motor der läuft und läuft.Und am nächsten Tag bin ich dann so hinüber das ich mich weder um Kinder und Haushalt kümmern kann.wobei ich allgemein noch sehr geschwächt hin.Erledige alles in Zeitlupe und muss mich immer wieder ausruhen.
Nach Nächten in denen ich gut geschlafen habe,merke ich aber das ich deutlich mehr Energie habe.
Ich denke das mein Thema die Grundspannung ist die ich habe:nach all den schlaflosen Nächten durch die Kinder gehe ich schon mit dem Gedanken ins Bett:Mal sehen wer diese Nacht aufwacht und weint oder zur Toilette muss. Und was ist wenn ich wieder nicht schlafen kann,etc.Ich habe mittlerweile schon richtig Angst vorm Schlafen,das ist wirklich doof.
Gruß

16.06.2019 09:41 • x 1 #11


ZeroOne
Hi Glaubandich!

Zu deinen Fragen:

Zitat von Glaubandich:
Warum kannst du nicht schlafen,kannst du dir das erklären?


Ich komme einfach nicht zur Ruhe. Es sind keine quälenden Gedanken, um die ich ständig kreise, oder ähnliches. Ich bin einerseits vom (kontinuierlichen) Schlafentzug total fertig und kaputt, bin nachts aber wach und klar, wie mitten am Tag.

Zitat von Glaubandich:
Ist es was organisches,hormonell bedingt oder schaffst du es einfach nicht dich runterzunbeamen?


Das ist sicherlich psychisch. In knapp einem Jahrzehnt mit dieser Seuche habe ich wirklich alles untersuchen lassen und an Medikamenten, Therapien Co. ausprobiert, was es so gibt. Sogar die abgedrehtesten Dinge.

Zitat von Glaubandich:
Würdest du sagen,das außer der Schlafproblematik dein Burnout weitestgehend überwunden ist?


Yep, der Burn-Out an sich ist Geschichte - allerdings nicht die netten (psychischen) Begleiterkrankungen, die bei mir in diesem Zusammenhang ausgebrochen sind. Die sind hartnäckig. Wahrscheinlich hatte ich damals einfach zu lange gewartet (ca. 2 Jahre) bis ich mir den Burn-Out eingestanden hatte und eine Behandlung suchte. Ein gutes weiteres Jahr hat das Krankheitsbild dann noch weiter verschlimmert, da ich eine inkompetente Therapie erwischte (was ich damals aber nicht beurteilen konnte). Wäre damals alles schnell und richtig gelaufen, dann hätte ich heute bestimmt keine Probleme mehr. Daher rate ich allen: sich das Thema eingestehen und zügig angehen und dann auch am Ball bleiben!

Zitat von Glaubandich:
Ich habe letzte Nacht hervorragend geschlafen,musste nur einmal zur Toilette und konnte dann gut weiterschlafen.


Hört sich klasse an! Vielleicht ist es ja auch nur ein kurzfristiger Durchhänger und das Thema Schlaf regelt sich selbstständig wieder?! Wenn man ausgeschlafen ist, dann läuft einfach alles besser, schneller, einfacher. Man ist nicht so gereizt und die Depression hat auch weniger Chancen.

Zitat von Glaubandich:
Ich habe mittlerweile schon richtig Angst vorm Schlafen,das ist wirklich doof.


Das ist ein Teufelskreis, dem man gleich am Anfang keine Chance geben darf! Ist das einmal im Kopf implantiert, dann bekommt man es schwer wieder raus.

Hast du im Netz schon mal ausführlich nach Schlafhygiene gegoogelt? Da kommt viel Mist, aber es ist auch sinnvolles dabei und gute Tipps. Da aber jeder unterschiedliche Bedürfnisse hat, kann ich dafür keine Musterlösung präsentieren.

Schönen Sonntag!

LG
ZeroOne

16.06.2019 14:17 • #12


E
Hallo ZeroOne,

ich finde es ja unglaublich, das du trotz deiner eigenen Erfahrung in der Lage bist, mir soviel Mut zu machen. Vielen Dank dafür.
Nimm es mir nicht persöhnlich, aber ich würde dich gerne fragen ob du denkst, das es dir damit gut geht, so wie es mit der Schlaflosigkeit bei dir gerade ist. Oder ob du einen Vorteil davon hast? Verstehst du was ich meine? Du denkst ja, das es bei dir psychisch bedingt ist. Also müsstest du doch auch in der Lage sein, dich wieder umzuformatieren?
Warum kommst du nicht runter und kannst dich nicht entspannen? Machst du tagsüber körperliche Arbeit oder eher sitzende Tätigkeit?
Was hast du davon wenn du die ganze Nacht wach bist? Das frage ich jetzt mal ganz provokant!
Und meinst du damit, das du das burnout überwunden hast, das du zwar wieder Leistungsfähig bist (naja, wenn man nächtelang nicht schläft ist man ja nur bedingt Leistungsfähig) und keine körperlichen Symptome hast,aber Depressionen zurückbehalten hast, oder beziehen sich deine psychischen Symptome auf was, was aufgewirbelt wurde und dich davon abhält zu entspannen und runterzukommen?

16.06.2019 15:21 • #13


E
Hallo Glaubandich,
ich denke, das mit der Überschrift läßt sich sicher auflösen und war nicht böse gemeint.

Zum Thema Schlaflosigkeit:
In meiner Anfangs-Burnout-Phase hatte ich auch massive Schlafprobleme- ich hatte dann das Glück, an eine gute Therapeutin gelangt zu sein, die mir sagte, ich solle mich nicht so unter Druck setzen: wenn ich nicht schlafen kann soll ich aufstehen (ich konnte das ganz gut, weil ich arbeitsunfähig war) und es gab Zeiten, da habe ich erst in den frühen Morgenstunden geschlafen.
(Bei mir gab es außerdem auch ein Angst-Thema, da ich mich bedroht fühlte)
Es war allerdings mein ganz persönliches Problem, auch hier die Kontrolle abzugeben, mich nicht zum schlafen zwingen zu wollen.

Jeder ist anders, es gibt kein Patentrezept.

Bei mir war eines meiner Schlüsselerlebnisse, daß ich mein Bett umgestellt habe, und alles, was mir belastend schien, rausgeworfen habe.
Mein Bett steht nun unterm Fenster, ich kann direkt in die Sterne schauen, wenn ich schlaflos bin guck ich ein bißchen aus dem Fenster, und ich schlafe wieder ein.
Manchmal schreibe ich was auf, dann muß es nicht mehr in meinem Kopf sein und es ist erstmal zu Papier gebracht und damit erledigt.
Es geht nicht von jetzt auf nachher, und es gibt immer noch sehr ruhelose Nächte, aber dann ist es halt so.

Es geht, Glauandich, es kann wieder gut werden.

Wenn ihr Zeit habt schaut euch mal das Video an, das Interview kam mal in SWR1-Leute, der Gesprächspatner ist ein Schlafforscher und hat mich mit seinen Aussagen sehr überzeugt.
https://www.swr.de/swr1/bw/swr1leute/Pr.20948.html

Ich glaube, wenn ich freiberuflich arbeien würde, würde ich auch eher nachts arbeiten.
Nachts lenkt dich nichts ab, ich habe nachts die besten Ideen, die kreativsten Gedanken.

Du, Glaubandich- meinst du, das Problem ist wirklich deine Schlaflosigkeit oder liegt noch anderes im Argen?
Sag, wie alt sind die Kinder?

P.S.: Sorry, bin in eure Unterhaltung gegrätscht, ich hahtte nicht gesehen, daß du auf Zero geantwortet hast.

16.06.2019 15:25 • x 1 #14


A


Hallo Ex_Mitglied,

x 4#15


Forenleitung
Hallo,

die FAQ gibt hierzu Auskunft:

faq.php#f2r4

Zitat:
Wir behalten uns vor, Titel zu verändern. Der Hautpgrund für diese Änderung ist, dass Titel oftmals wenig aussagekräftig gewählt werden oder zu kurz bzw. zu lang sind. Gibt es bereits zu einem Thema viele gleichgelagerte Themen, müssen sich die Titel unterscheiden. Wir stellen damit sicher, dass der Beitrag über die Suche auch wieder gefunden werden kann. Titel wie z. B. Hilfe was soll ich tun? Hilfe! werden grundsätzlich verändert. Wenn ein Titel von uns verändert wird, lesen wir vorher den Beitrag genau durch und wählen den Titel themenrelevant aus.


Du hattest geschrieben:

Ich habe hier ein paar Kinder rumspringen und ich bin nicht in der Lage sie zu versorgen.
Auch Haushalt muss ich total vernachlässigen.

Es wurden lediglich Suchwörter aus dem selbst verfassten Text automatisiert entnommen und zusammengeführt. Sofern dies unglücklich war, entschuldigen wir uns. Hauptgrund ist, dass Menschen in ähnlicher Lage ein Thema schneller finden, wenn ähnliche Schlüsselwörter enthalten sind. Auf Wunsch der Themenerstellerin sollen Inhalte aus dem eigenen Text nicht verwendet werden. Wir haben daher den Titel von Hand etwas allgemeiner formuliert.

Schlaflosigkeit Erfahrungen und Hilfe von Betroffenen

Die Themenerstellerin wollte auf eigenen Wunsch gelöscht werden.

Viele Grüße und einen schönen Sonntag.

16.06.2019 15:50 • x 3 #15

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